Möglichkeiten zur alternativen Leistungsüberprüfung (Geschichte)

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Mitforisten,


    ich brauche mal eure Schwarmerfahrungen, denn ich selbst stehe auf dem Schlauch.


    Ich habe zwei Grundkurse in Geschichte (Abijahrgang) und suche nach Möglichkeiten der Leistungsüberprüfung, die sich gut korrigieren lassen. Zwei Noten brauche ich zusätzlich zur Epochalnote. Für eine Variante stelle ich mir vor, die Interpretation einer Bildquelle zu benoten.


    Im vergangenen Halbjahr haben die Schüler eine Audiopräsentation eingereicht, auf die es zwei Noten gab. Das möchte ich ungern im nächsten Halbjahr wiederholen -- nicht, weil es negatoiv war, sondern weil ich das Format ändern möchte.


    Klausuren werden im Grundkurs nicht geschrieben, alle anderen Leistungsüberprüfungen müssen also deutlich kürzer sein. Und da streikt meine Fantasie: wie erstellt man benotbare Kurz-Aufgaben im AF II und III? Plakate in Klasse 12??


    Vielleicht könnt ihr ja meinem festgefahrenen Hirn auf die Sprünge helfen ;)


    LG

    • Offizieller Beitrag

    Anderes Bundesland, andere genaue Anforderungen, aber ich hatte mal in SoWi Schuhkartons.
    Ist natürlich sehr nah an der Präsentation, aber vielleicht auch etwas für dein Fach? Sowas wie ein kleines Museum mit Kurzerklärungen, und die Aufträge könnten direkt auf AFBII und III hindeuten.

    Sonst zum Verkürzen:
    Quellenarbeit oder Aufgabe in Stichpunkten und mit Buntstiften. da hatte Nele hier etwas geschrieben, wie er das macht, das fand ich damals eine geniale Anregung, ich habe es nur als Übungsaufgabe gemacht, aber nie für eine Klausur, kann also nicht berichten.

  • Warum schreibst du keine "kleinen" schriftlichen Kurztests? Sind in meinem BL absolut üblich. 30 Minuten Umfang, sind an zwei Nachmittagen korrigiert. Schüler, die kurz vor dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife, einen Schuhkarton basteln zu lassen, halte ich für einen Witz.

    • Offizieller Beitrag

    tja, zum Glück gibt es unterschiedliche Ansätze im Unterricht. Wie ich oben geschrieben habe, anderes Bundesland mit anderen Anforderungen (war Teil der SoMi-Note), aber eine kreative (in aller Breite des Begriffs) Umsetzung eines Sachthemas ist deutlich anspruchsvoller als du es zu glauben scheinst. Zumindest halte ich die ganze Museumsarbeit von erwachsenen, studierten Menschen nicht für einen Witz.

  • Mir fällt dazu eine Form der Leistungsüberprüfung aus meinem eigenen Geschichtsunterricht damals ein. Wir durften aus verschiedenen vorgegebenen Bildquellen eine aussuchen und mussten dazu eine Expertise schreiben, indem der Bildinhalt wiedergegeben und im Rahmen des jeweils zeitgeschichtlichen Hintergrundes interpretiert werden musste. Käme sowas sinfrage?

  • Ich habe nirgends geschrieben, dass ich Museumsarbeit von Erwachsenen für einen Witz halte. Aber erwachsene Schüler einen Schuhkarton zu einem historischen Zusammenhang basteln zu lassen, das schon. Meine Schüler kämen sich verarscht vor, wenn ich das von ihnen verlangen würde.

  • http://lpdb.schule-sachsen.de/lpdb/


    Ich zitiere aus den Prüfungshinweisen in Sachsen, vielleicht ist da was dabei...?


    "...Kolloquium mit dem Prüfungsausschuss

    Diese Prüfungsform eignet sich besonders für die Entfaltung Fächer verbindender Bezüge einer Aufgabe (z. B.:

    Rahmenbedingungen, Faktoren und Elemente der Industrialisierung in England und Deutschland [Geschichte/Erdkunde/Physik];

    Analyse historischer Liedformen und musikalischer Strömungen einer bestimmten Epoche [Geschichte/Musik/Deutsch];

    Analyse eines Kunstwerks wie einer Altarretabel oder von Denkmälern [Geschichte/Kunst/Religion bzw. Geschichte/Kunst].

    Text und Aufgabenstellung sollen den Fächer verbindenden Ansatz ermöglichen.

    – Präsentation und Erläuterung der Ergebnisse produktorientierten Arbeitens

    Diese Prüfungsform eignet sich nicht zuletzt für die Realisierung von Aufgaben, die auf die Vorstellung von Produkten

    forschenden Lernens abheben (z. B. selbst erarbeitete Ausstellung zu lokal- und regionalhistorisch bedeutsamen Themen,

    Zeitzeugenbefragungen, Archivrecherchen, grafische Darstellung zur Verdeutlichung eines komplexen historischen

    Wirkungsgefüges).

    Bei der Aufgabenstellung ist zu beachten, dass sie Möglichkeiten zu sachgerechtem Medieneinsatz bietet.

    – Kontroverse Diskussion zwischen zwei oder mehreren Personen

    Diese Prüfungsform eignet sich besonders für die argumentative und kontroverse Erschließung einer Aufgabe und

    korrespondiert besonders mit den für den Geschichtsunterricht zentralen Prinzipien von Kontroversität und Multiperspektivität

    (z. B. kontroverse Forschungsthesen, antithetische Quelleninterpretations- und Analyseansätze, kontroverse historisch-politische

    Sach- und Werturteile). In der Aufgabenstellung muss die jeweils zugewiesene Position deutlich werden. Alle Positionen

    müssen eine sachlich fundierte, gleichgewichtige Darstellung und Argumentation ermöglichen. Auf ein angemessenes

    Zeitbudget für jeden der Prüflinge ist zu achten. Es ist ihnen Gelegenheit einzuräumen, in einem die Prüfung abschließenden

    Statement die eigene Position und den Gesprächsverlauf zu reflektieren.... "

    • Offizieller Beitrag

    Vielen lieben Dank!


    Der Schuhkarton mag niedlich klingen, aber ich sehe durchaus Potenzial darin. Bin schon am Überlegen ;)


    Kleiner Kurztest: im AF II oder III würde bedeuteten, eine Karikatur oder kürzere Quelle zu interpretieren. Das plane ich ja, aber ich wollte als zweite Note ein anderes Format ausüben lassen.

    Zitat

    Kolloquium mit dem Prüfungsausschuss

    das steht sowieso an für alle Abiturienten, ist der Abschluss der Seminarfacharbeit, gilt als eigenes Fach und ist quasi vorgezogener Teil der Abiturprüfungen. Kann die mündliche Prüfung im 5.Fach ersetzen.

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