@Lindbergh Meine Eltern wohnen noch in der Platte, dort wo ich auch aufgewachsen bin. Die Gebäude wurden nach der Wende saniert und die Betreibergesellschaften haben geschaut, dass sich dort keine Gettos bilden.
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Das ist wieder so ein Beitrag, wo ich mich frage...
In der Doku werden gleichermaßen die Licht- wie die Schattenseiten dieser Viertel betrachtet, aber intuitiv hätte ich gesagt, dass die Viertel doch durchaus einen guten Eindruck machen.
Vorschlag: du guckst die Doku noch mal und spielst Bullshitbingo mit den Begriffen "Segregation", "Arbeitslosenquote", "trostlos", "Kinderarmut", "Alkohol", "Glasscherben", "Messerstecherei" und "Wichser".
Dass die Erika mit 83 nicht mehr auszieht, kann dir doch nicht ernsthaft den Eindruck vermittelt haben, dass es gut läuft und Licht und Schatten gleichmäßig verteilt wären.
Daher die wiederholte Frage: würdest du mit deinen Kindern hinziehen?
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Da kommt es jetzt echt darauf an, womit du vergleichst. Die nötigen Paarmarkfuffzich vorausgesetzt, würde ich mit Kindern sicherlich eher spießig in einer ruhigen Einfamilienhaussiedlung außerhalb der Stadt wohnen. Aber auch bei Hochhausvierteln gibt es Abstufungen und da finde ich, dass Dresden-Gorbitz völlig klar geht. Da wäre mir bei Köln-Meschenich oder Dietzenbach-Spessartviertel deutlich mulmiger.
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... weil du schon durch diese drei Viertel (!) ausreichend rumgelaufen bist, ggf. einen Nachmittag verbracht hast und einen Vergleich ziehen kannst?
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... weil du schon durch diese drei Viertel (!) ausreichend rumgelaufen bist, ggf. einen Nachmittag verbracht hast und einen Vergleich ziehen kannst?
Das nicht. Andererseits war das auch kein Argument, wenn hier schon User über Ostdeutschland herzogen. Ich bin mir sicher, dass deren Einschätzung der Lage jetzt auch nicht gerade auf umfangreichen Erfahrungen in diversen ostdeutschen Städten fußte, sondern vermutlich viel Hörensagen.
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das stimmt. Punkt für dich.
Aber irgendwie kommt deine Formulierung, dass "bestimmter Wohnviertel" "völlig klar geht" ein bisschen so an wie "ach, die Leute sollen sich nicht anhaben, ICH würde es auch machen, wenn ich wenig Geld hätte" und wir alle wissen von bisherigen Beiträgen von dir, dass es das letzte ist, was du machen möchtest.
Und ja, 90% der Menschen wollen nicht dort wohnen, es ist traurig, aber zwischen sich mit etwas arrangieren und freiwillig und gerne ins Hochhaus ziehen gibt es Abstufungen. -
Ich gebe doch offen zu, dass es Hochhäuser gibt, in denen ich definitiv nicht leben wollen würde. Es gibt aber auch welche, die durchaus lebenswert sind. Ich wollte nur darauf hinaus, dass es diese auch gibt. Fallen Angel würde mir da sicher Recht geben.
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Es geht doch nicht darum, dass es unmöglich wäre, in einem Haus mit mehreren Familien zu wohnen, das macht ein Großteil der Weltbevölkerung. Es geht darum, dass man diese vor 50 Jahren hochgezogenen Betonwüsten irgendwie attraktiv gestalten muss, wenn dort nicht nur Stützebezieher und Geringverdiener hinziehen sollen. Die Stadtviertel mit den durchschnittlichen Familien sind zu teuer für HartzIV-Empfänger. In den Vierteln leben 10.000 oder 20.000 Menschen, du kannst nicht einfach sagen: bist du nett zu deinen Kindern, Hunden und Nachbarn? Dann biddeschön, ein Mietvertrag. Das sind einfach unrealistische Vorstellungen.
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Ich gebe doch offen zu, dass es Hochhäuser gibt, in denen ich definitiv nicht leben wollen würde. Es gibt aber auch welche, die durchaus lebenswert sind. Ich wollte nur darauf hinaus, dass es diese auch gibt. Fallen Angel würde mir da sicher Recht geben.
Und wo stehen denn beispielsweise welche, die du tatsächlich lebenswert findest und was zeichnet diese aus, was die von dir bislang angepriesenen Viertel tatsächlich nicht haben?
Hast du eigentlich schon einmal in einer Hochhaussiedlung gewohnt? Wenn nicht und wenn du dir das tatsächlich auch gar nicht vorstellen kannst für deine Zukunft im Elternhaus, das du mal erben wirst und in dem du in der eigenen Etage lebst: Was maßt du dir dann an, eine Lebenssituation als lebenswert erklären zu wollen, die du selbst nicht als solche erachtest oder kennst?
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Zu der ersten Frage: angenehme Bewohner, Haus innen wie außen in gutem Zustand, etwas Grün.
Mal davon abgesehen, ob meine Wohnsituation tatsächlich so ist wie du sie gerade beschreibst oder nicht, sehe ich nichts Schlimmes dabei, wenn ich einer Wohngegend auch positive Dinge abgewinnen kann. Ich habe da irgendwie das Gefühl, dass du es gleichermaßen als "anmaßend" empfunden hättest, wenn ich mich negativ über ostdeutsche Plattenbaugebiete geäußert hätte.
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Kennst du das Leben in ostdeutschen Plattenbauten denn aus eigener Erfahrung? (Ich schon...) Es geht mir darum, dass du Dinge beurteilst, die du weder aus eigener Erfahrung kennst, noch in die einzudenken oder einzufühlen du dich ernsthaft bemüht hättest, wie dein oberflächliches "Licht & Schatten" - Urteil zu dem von dir verlinkten Video zeigt. Setz dich einfach ernsthaft und ehrlich auseinander mit dem, was du beurteilen möchtest.
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Ich sehe, worauf du hinauswillst. Sagen wir mal so: Mein Fokus sind sicherlich Themen, in denen ich mich gut auskenne, erfahren bin, vlt. sogar Experte. Da ich breitgestreute Interessen habe, schaue ich aber auch mal gerne "über den Tellerrand" hinaus. Das ist in meinen Augen völlig legitim; hier äußern sich ja auch User z.B. zu anderen Schulformen als die, an denen sie unterrichten.
Ich würde von mir behaupten, dass ich mir in Bezug auf Immobilien und Wohnen einiges angelesen habe und mich auf dem Gebiet schon ein bisschen auskenne. Ich gebe dir insofern Recht, dass es Leute mit mehr Fachwissen einerseits und Leute, die direkt auf eigene Erfahrungen Bezug nehmen können, gibt.
Gerade das Thema "Wohnen" betrifft uns alle, daher finde ich es schön, mich mit möglichst unterschiedlichen Menschen mit möglichst unterschiedlichen Vorerfahrungen darüber zu unterhalten.
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Jetzt habe ich mir diese Reportage angesehen und persönlich würde ich da nicht wohnen wollen.
Ok meine Situation ist wahrscheinlich eh anders, weil ich in der Schweiz wohne. Allerdings gibt es auch hier Gegenden, da würde ich nicht wohnen wollen. Momentan wohne ich in einem eher kleinen Block (12 Partien, 3 Stockwerke). Aus persönlichen Gründen steht jetzt dann aber ein Umzug an in eine grössere Überbauung. Preislich eher teuer, allerdings gibt es immer wieder Zickereien unter den Mietern. Und doch ziehe bewusst in diese Haus, da die Wohnung gewisse Vorteile hat, die wir woanders nicht hätten.
und übrigens für die Wohnungsbewerbung brauchten wir Gehaltsnachweise, Referenzen, Pfändungsregisterauszug (ok dieser ist noch offen, haben wir noch nicht eingereicht) bisherige Miete und Nachfragen danach, ob wir ein Instrument spielen oder Haustiere haben. Die Hausverwaltung hat auch bei meiner Schulleitung angerufen und eine Referenz eingeholt. So Wohnungsbewerbungen sind hier gerade im Grossraum Zürich üblich. Bei meiner jetzigen Wohnung war es ein ähnliches Vorgehen.
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Die Hausverwaltung hat auch bei meiner Schulleitung angerufen und eine Referenz eingeholt. So Wohnungsbewerbungen sind hier gerade im Grossraum Zürich üblich. Bei meiner jetzigen Wohnung war es ein ähnliches Vorgehen.
Wau!
Ich komme aus dem spießigen Schwaben und hab es noch nie erlebt, dass der Vermieter/WEG Verwaltung bei der Arbeit angerufen hätte. Huiuiuiuiuiuiiiiiiiui!
Was heißt denn "Referenz eingeholt"? Sie hat nachgefragt, ob dein Gehaltsnachweis echt ist oder wurde gefragt, ob du die Klassenzimmer sauber hinterlässt und eher ruhig bist?
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gute Frage was die Hausverwaltung genau wissen wollte. Meine Chefin hat mich auf jeden Fall gelobt und gemeint ich wäre ruhig usw. Ich denke nicht, dass sie meinen Gehaltsnachweis angezweifelt haben. Aber grundsätzlich schauen Hausverwaltung schon darauf, ob man sich die Wohnung auch leisten kann. (Und ich hab meine Chefin gefragt, ob ich sie als Referenz angeben darf).
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Ich finde es aber gut, dass da explizit geschaut wird, ob sich jemand die Wohnung leisten kann. Schwarze Schafe gibt es natürlich immer, aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in der Hausbewohnerschaft für Unruhe sorgt, ist bei jemandem, der Gehaltsnachweise und sogar Referenzen vorlegen kann, zumindest deutlich niedriger.
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du kennst die anderen Mieter nicht. Mein Partner wohnt schon 8 Jahre da, wir ziehen jetzt da im Haus um in eine grössere Wohnung zusammen. Und glaube mir, in den letzten Monaten habe ich da genug Zickenterror mitbekommen.
Auch Leute, die sich eine teure Wohnung leisten können, können einen Knall haben.
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Oh, das tut mir leid für euch. Gute Nachbarschaft ist echt wichtig - merkt man erst, wenn man keine hat. Aber ich habe ja auch geschrieben, dass die Wahrscheinlichkeit hierauf niedriger ist, nicht dass sie 0 ist.
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Und DAS ist Klassismus. Was hat der Gehaltsnachweis mit Unruhe und Zickenterror zu tun?
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Und DAS ist Klassismus. Was hat der Gehaltsnachweis mit Unruhe und Zickenterror zu tun?
Da hast du Recht. Zuvor habe ich geschrieben, dass sich auch finanziell schwache Menschen angenehm in eine Hausbewohnerschaft integrieren können, wovon ich auch weiterhin überzeugt bin. Dennoch nehme ich einfach mal an, dass der Anteil an "Unruhestiftern" bei höheren Gehaltsstufen geringer ausfällt, da hier die Angst eines angekratzten Ansehens des erreichten sozialen Statuses höher ist. Klassiker aus etwas konservativen Einfamilienhaussiedlungen wäre da der Satz: "Was sollen denn Nachbarn die denken?". Ausnahme: Man ist derart finanziell gut gestellt, dass einem egal sein kann, was Andere von einem denken. Das sind aber gefühlt nur 0,1% der Bevölkerung.
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