Seid ihr zufrieden mit eurem Gehalt? (A13+)

  • Hey,


    seid ihr langfristig gesehen Zufrieden mit eurem Gehalt oder empfindet ihr es zu wenig für im Vergleich zu anderen Akademikern aus der freien Wirtschaft oä die ebenfalls Bachelor und Master / zwei Staatsexamina haben?


    Mich würden mal eure Meinungen dazu interessieren!


    LG

    Simon

  • Bist du denn zufrieden?

    Ich studiere noch, aber ich werde von anderen oft müde belächelt, wenn es um das Thema (späteres) Gehalt geht. Konnte das nie richtig nachvollziehen, ich finde 4000 Euro netto (Stk3) für eine Einzelperson nicht gerade wenig, auch im Vergleich zu anderen Akademikern. Wollte deswegen mal ein paar Meinungen hören.

  • Mich interessierte nie, was andere verdienen. Solange ich mit meiner Berufung auch meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, ist alles okidoki.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ja. Man darf andere Aspekte nämlich nicht ignorieren: recht große Freiheit bei Einteilung der Arbeitszeit, sicherer Job, Pension statt Rente ...

  • Ich bin prinzipiell zufrieden mit meinem Gehalt. Einzig nervt mich, dass ich vor ca 10 Jahren damit locker ein kleines Häuschen hätte finanzieren können und mit den aktuellen Immobilienpreisen ginge das nur noch, wenn man sich bis ans Maximum verschuldet. Aber die Hauspreis-Diskussion hatten wir ja schonmal. Hier on meiner Heimatstadt geht das nur noch über Erbschaft oder zwei Gehälter in Höhe von A13. Das finde ich bitter.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Ich studiere noch, aber ich werde von anderen oft müde belächelt, wenn es um das Thema (späteres) Gehalt geht. Konnte das nie richtig nachvollziehen, ich finde 4000 Euro netto (Stk3) für eine Einzelperson nicht gerade wenig, auch im Vergleich zu anderen Akademikern. Wollte deswegen mal ein paar Meinungen hören.

    Stk3 ist nicht für Einzelpersonen.

  • Ja, ich bin dankbar für die Absicherung und dass ich nie über Geld nachdenken muss und trotzdem etwas beiseite legen kann. Ich kann z.B. meinen Kindern spontan einen Laptop kaufen, wenn eine Pandemie ausbricht.

    ...ich werde von anderen oft müde belächelt, ...

    Liegt vielleicht eher an deinen Gesprächspartner*innen.

  • Relation ist das Zauberwort.


    Chemielehrer mit Option zum Industriejob sagen dir dazu was anderes als ein Philosophielehrer wie ich, der sich abseits einer Lehrerstelle zum akademischen Prekariat zählen dürfte. Von daher hätte ich es nicht besser treffen können. Investmentbanker würden für mein Gehalt vermutlich nicht mal morgens aufstehen. Meine beste Freundin hingegen hat Islamwissenschaften studiert und hangelt sich von einem unsicheren Job zum nächsten. Die würde für meine Sicherheit und mein Gehalt töten, im übertragenen Sinne.


    Guck, was deine Optionen mit deinen Interessen gewesen wären und dann ordne dich da ein. Es bringt überhaupt nichts, sich mit nicht einmal ähnlichen Berufen zu vergleichen.

  • Ja. Man darf andere Aspekte nämlich nicht ignorieren: recht große Freiheit bei Einteilung der Arbeitszeit, sicherer Job, Pension statt Rente ...

    Naja, wirklich flexibel finde ich den Job jetzt auch nicht und eine wirkliche Einteilung der Arbeitszeit ist nur in einem relativ kleinen Zeitfenster möglich. Da haben Menschen im Homeoffice derzeit ganz andere Möglichkeiten und die würden einen Lehrer nur müde belächeln.

  • Naja, wirklich flexibel finde ich den Job jetzt auch nicht und eine wirkliche Einteilung der Arbeitszeit ist nur in einem relativ kleinen Zeitfenster möglich. Da haben Menschen im Homeoffice derzeit ganz andere Möglichkeiten und die würden einen Lehrer nur müde belächeln.

    Da musst du wohl andere Menschen kennen, die im HO arbeiten, als ich. Die (wenigen) meiner Bekannten und Verwandten, die größtenteils von zuhause arbeiten - eine Bekannte macht das schon seit 20 Jahren -, sind sehr viel weniger flexibel als ich. Die sitzen alle genauso lange zuhause am Schreibtisch (oder auch am Küchen- bzw. Esstisch, wenn sie zuhause kein Arbeitszimmer haben), wie sie im Büro sitzen würden. Teilweise haben sie mehrere stundenlange Videokonferenzen am Tag und können sich zwischendurch keine langen Pausen leisten. Einige berichteten sogar, dass sie abends länger arbeiten, als wenn sie "vor Ort" an ihrem Arbeitsplatz sind.

    Da bin ich mMn flexilber, weil ich es mir bspw. nach Unterrichtsschluss noch "leisten" kann einen Spaziergang zu machen, einzukaufen oder ein Mittagsschläfchen zu halten (letzteres tue ich nicht, wäre aber ja theoretisch möglich), bevor ich wieder an den Schreibtisch gehe. Und ich muss nicht mal jeden Tag nach Unterrichtsschluss zuhause etwas für die Schule tun.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    3 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Naja, wirklich flexibel finde ich den Job jetzt auch nicht und eine wirkliche Einteilung der Arbeitszeit ist nur in einem relativ kleinen Zeitfenster möglich. Da haben Menschen im Homeoffice derzeit ganz andere Möglichkeiten und die würden einen Lehrer nur müde belächeln.

    Ich kann nicht beurteilen, wie flexibel andere im Homeoffice sind, aber selbst wenn, ist das entscheidende Wort "derzeit". Ich habe diese Flexibilität immer, nicht nur "derzeit".

  • Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Ja, ich bin zufrieden mit meinem Gehalt, habe allerdings nur wenige Akademiker*innen mit Master- oder vergleichbarem Abschluss in meinem Bekannten- oder Verwandtenkreis (Lehrkräfte ausgenommen), also wenige Personen, mit denen ich mein Gehalt vergleichen könnte. Diejenigen Akademiker*innen mit ähnlichem Abschluss wie meinem, von denen ich weiß, was sie verdienen, haben ein ähnliches Gehalt wie ich.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Meine Akademikerfreundinnen erhalten alle ein höheres Gehalt, dennoch bin ich zufrieden und konnte von meinem Gehalt (wir haben aber auch keine großen Ansprüche) die Familie finanzieren, während mein Mann voll zu Hause war.

    Was schwieriger ist, als gut mit dem Geld auszukommen, ist für mich, meine Arbeitszeit richtig abzumessen und nicht zu viel zu machen.

    Die freie Zeiteinteilung ist, wie O. Meier schon schrieb, nicht nur Segen, sondern auch Fluch.

    Als meine Kinder klein waren, war es aber Segen. Da habe ich zwar dann oftmals abends gearbeitet, konnte aber nachmittags was mit den Kindern unternehmen und abends und an einigen Wochenenden zum Training bzw. Wettkampf gehen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Was schwieriger ist, als gut mit dem Geld auszukommen, ist für mich, meine Arbeitszeit richtig abzumessen und nicht zu viel zu machen.

    Die freie Zeiteinteilung ist, wie O. Meier schon schrieb, nicht nur Segen, sondern auch Fluch.

    Hm, das habe ich noch nie so empfunden. Aber da ist wohl jede/r anders.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Meine Akademikerfreundinnen erhalten alle ein höheres Gehalt


    Einer meiner Freunde ist RA mit eigener Kanzlei und ausgebucht bis in die Haarspitzen (seine Worte: "Ich zahl dir den Streitwert, Websheriff, da tu ich besser dran, als den Fall anzunehmen."), aber bei jedem dritten Treffen kommt irgendwann der Punkt, an dem er auf meine A15er-Pension zu sprechen kommt: "Weißt du, was ICH aus eigener Tasche einzahlen müsste, um nachher so ne Rente zu bekommen?!" Seine Mieteinnahmen blendet er dabei aber aus. :autsch:


    ... ist trotzdem ein lieber Kerl!

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

Werbung