Ortsabhängige Besoldung NRW

  • Genau so unlogisch, wie jemandem Stufe 6 zu zahlen, der aber in 3 wohnt. Davon gibt es bei uns mehrere.

    Würde man nicht nach Schulort bezahlen, dann würden sicher viele Pendler über kurz oder lang in die teuren Städte, in denen ihre Schule ist, ziehen. Ob das wirklich wünschenswert ist? Das verschärft die Situation in den teuren Städten doch noch mehr.

    Pendler haben ja auch andere Kosten (Auto, Zug) und bezahlen mit ihrer Lebenszeit.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    es ist unlogisch, aber zumindest kann man argumentieren, dass die Person eine Entfernung in Kauf nimmt und den Kostenunterschied zu VI dadurch aufwiegt, dass er / sie die Fahrtkosten und -zeiten hat.
    Wie gesagt, ich finde einen solchen Zuschuss nicht zielführend.

    und am Ende wird das Alimentationsprinzip für die ganze Familie höher gestellt (Wahljahr und so) und es ärgern sich alle Städte auf Jahrzehnte. Genauso wie bei der Beihilfe/PKV: toll und attraktiv, das Land spart kurzfristig Geld, die gesetzliche Krankenversicherung ärgert sich auf Jahrzehnte um die verpassten Beiträge (ja, sehr versimpelt, aber ernsthaft, der Staat zerstört sein eigenes gesamtgesellschaftliches System, das ist doch absurd.)

  • und am Ende wird das Alimentationsprinzip für die ganze Familie höher gestellt (Wahljahr und so) und es ärgern sich alle Städte auf Jahrzehnte. Genauso wie bei der Beihilfe/PKV: toll und attraktiv, das Land spart kurzfristig Geld, die gesetzliche Krankenversicherung ärgert sich auf Jahrzehnte um die verpassten Beiträge (ja, sehr versimpelt, aber ernsthaft, der Staat zerstört sein eigenes gesamtgesellschaftliches System, das ist doch absurd.)

    Das stimmt, vieles macht nur kurzfristig Sinn. Leider müssen Politiker bis zur nächsten Wahl denken, dadurch sind die ganzen großen Probleme wie Klimawandel, demographischer Wandel, Wohnungsmangel usw. so schwer zu lösen.

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  • (...) Genauso wie bei der Beihilfe/PKV: toll und attraktiv, das Land spart kurzfristig Geld, die gesetzliche Krankenversicherung ärgert sich auf Jahrzehnte um die verpassten Beiträge (...)

    Inwiefern würde die Abschaffung der Kostendämpfungspauschale der Beihilfe die PKV betreffen? Beides sind voneinander unabhängige Systeme.


    Die Beihilfe träte demnach zukünftig vom ersten Euro an ein, wohingegen die PKV weiterhin erst nach Erreichen der Selbstbeteiligung Gesundheitskosten übernimmt.


    Eine Beziehung zwischen der Kostendämpfungspauschale und den Beiträgen zur PKV vermag ich nicht zu erkennen. Im Übrigen wurde die Kostendämpfungspauschale erst 1999 in NRW eingeführt. Es ging also 50 Jahre auch ohne.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag

    Nein, ich spreche nicht von der Abschaffung der Kostendämpfungspauschale, verzeihe, wenn mein Satz missverständlich war. Das System "Beihilfe/PKV" für Beamte finde ich an sich problematisch (und begrüße sehr die Möglichkeit in einigen Ländern einen Zuschuss zur GKV zu bekommen).
    Dadurch, dass der Staat alle seine gut verdienenden, (ursprünglich) gesunden Beamten aus der GKV befreit und denen die Beihilfe/PKV-Möglichkeit "anbietet", spart es natürlich eine Menge Beiträge in die GKV, macht aber das solidarische System der GKV kaputt.

  • Das System der GKV krankt an anderer Stelle. Da seien die Vielzahl an GKVen mit all ihren Verwaltungs- und Personalkosten zu nennen. Die enormen Ausgaben, die sich aus unnötigen OPs ergeben. Die teilweise schlecht verhandelten Pharma-Preise. Die demografische Entwicklung und dann natürlich das ausufernde Wachstum des Niedriglohnsektors. Wer wenig verdient, führt wenig in die Krankenkasse ab. Wenn dann noch 6 Familienmitglieder Flatrate-Versorgung bekommen, dann kann so ein System auf Dauer nicht funktionieren.


    Beamtenversorgung außerhalb dieses GKV Systems gibt es schon lange. Die prekäre Situation der GKV geht weder darauf zurück, noch ließe sie sich durch die Einbindung der Beamten (von der Problematik der Rückstellungen abgesehen) lösen. Die Baustellen sind woanders.

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  • Es kann nicht sein, dass Beschäftigte einer Schule in der Mietregion II den Mietzuschuss V bekommen. Es ist nicht nur illogisch, sondern lässt die Kosten gar nicht vorhersehen und macht die ganze Stadtentwicklung von Randstädten kaputt.

    Und die ohnehin doch recht gut situierten verbeamteten Lehrer bekommen Mietzuschüsse - die tarifbeschäftigten Kollegen gehen leer aus...(auch bei den Kinderzuschlägen, die vor einer drastischen Erhöhung stehen)


    Ich weiß, ich weiß: "alt hergebrachte Grundsätze des Beamtentums" (die haben ja so den Rang von 'Naturgesetzlichkeiten', übrigens in der Form ausschließlich in Deutschland),die sich jedem Vergleich entziehen, aber....

  • An Chilis Gedankengang ist schon was dran. Bestes Beispiel meine Schwester und ihr Mann (Lehrer): Dienstort in Mietstufe IV, Wohnort war bis letzten Monat in einem Stufe VI-Gebiet. Nachdem jetzt Nachwuchs da ist, sind sie gerade frisch in Stufe III umgezogen, überlegen aber, sich jetzt mit dem Zuschlag zurück gen Stufe VI-Wohnort zu orientieren.

  • Das System der GKV krankt an anderer Stelle. Da seien die Vielzahl an GKVen mit all ihren Verwaltungs- und Personalkosten zu nennen. Die enormen Ausgaben, die sich aus unnötigen OPs ergeben. Die teilweise schlecht verhandelten Pharma-Preise. Die demografische Entwicklung und dann natürlich das ausufernde Wachstum des Niedriglohnsektors. Wer wenig verdient, führt wenig in die Krankenkasse ab. Wenn dann noch 6 Familienmitglieder Flatrate-Versorgung bekommen, dann kann so ein System auf Dauer nicht funktionieren.

    Es gibt doch auch viele PKV. Sind unnötige OPs nur bei GKV ein Problem? Werden nicht gerade PKV-Patienten gerne mal überbehandelt, wodurch enorme Kosten entstehen? Die demographische Entwicklung trifft auch die PKV. Der wachsende Niedriglohnsektor ist in der Tat ein Problem, dass vor allem die GKV belastet. Dagegen kann man aber etwas machen und wird ja auch gemacht, schließlich soll der Mindestlohn erhöht werden. Flatrate-Versorgung stimmt so nicht, immerhin übernimmt der Bund die Kosten für die mitversicherten Familienmitglieder. 6 Familienmitglieder sind auch nicht besonders häufig, heutzutage zahlen pro Familie auch meistens 2 Elternteile ein, die Kinder sind mit spätestens 25 (häufig deutlich früher, gerade wenn sie sofort mit ihrer Ausbildung anfangen, raus).

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  • An Chilis Gedankengang ist schon was dran. Bestes Beispiel meine Schwester und ihr Mann (Lehrer): Dienstort in Mietstufe IV, Wohnort war bis letzten Monat in einem Stufe VI-Gebiet. Nachdem jetzt Nachwuchs da ist, sind sie gerade frisch in Stufe III umgezogen, überlegen aber, sich jetzt mit dem Zuschlag zurück gen Stufe VI-Wohnort zu orientieren.

    Das wird die Situation in den teuren Städten noch weiter verschärfen. :(

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  • An Chilis Gedankengang ist schon was dran. Bestes Beispiel meine Schwester und ihr Mann (Lehrer): Dienstort in Mietstufe IV, Wohnort war bis letzten Monat in einem Stufe VI-Gebiet. Nachdem jetzt Nachwuchs da ist, sind sie gerade frisch in Stufe III umgezogen, überlegen aber, sich jetzt mit dem Zuschlag zurück gen Stufe VI-Wohnort zu orientieren.

    Das lohnt sich aber nur mit einem Kind, mit 2 Kindern ist der Unterschied zwischen den Mietstufen nicht sehr groß. Von 3 nach 6 sind es bei einem Kind 370€, mit 2 Kindern 70€ brutto.


    Dafür bringt das 2. Kind in MietStufe 3 520€, in MietStufe 6 bekommt man für das 2. Kind nur 230€ mehr.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • An Chilis Gedankengang ist schon was dran. Bestes Beispiel meine Schwester und ihr Mann (Lehrer): Dienstort in Mietstufe IV, Wohnort war bis letzten Monat in einem Stufe VI-Gebiet. Nachdem jetzt Nachwuchs da ist, sind sie gerade frisch in Stufe III umgezogen, überlegen aber, sich jetzt mit dem Zuschlag zurück gen Stufe VI-Wohnort zu orientieren.

    Ich vermute, dass für die meisten Familien ein Unterschied von 130 € monatlich (brutto) nicht ausschlaggebend für die Wahl des Wohnortes sein dürfte.

  • Mag sein. Ist trotzdem insgesamt ein Aufschlag, mit dem man schon wieder andere Möglichkeiten hat und der mehr Spielraum ermöglicht. Klar kriegt man vermutlich keinen Komplettausgleich der Mehrkosten.. aber dafür wohnt man halt auch wieder in Düsseldorf und nicht in Solingen, das hat ja auch einen gewissen Gegenwert..



    ...soll der Nachwuchs sich halt ein Zimmer teilen 😁

  • Genau so unlogisch, wie jemandem Stufe 6 zu zahlen, der aber in 3 wohnt. Davon gibt es bei uns mehrere.

    Aber ausschlaggebend wäre doch genau der Wohnort. Wer also in 3 wohnt, bekommt auch 3. Oder habe ich deinen Beitrag falsch verstanden?


    Und ganz allgemein zu der Thematik, ob besser der Wohn- oder der Dienstort zu berücksichtigen sei: Ohne eine Statistik dafür parat zu haben vermute ich, dass die Berücksichtigung des Dienstortes aus Landessicht finanziell eher noch kostspieliger wäre. Ich arbeite in einer Großstadt und bei uns gibt es wirklich viele Kolleg*innen, die aus ländlicheren Regionen zu unserer Schule pendeln und somit durch die Wohnortberücksichtigung eine geringere Mietstufe erhielten, als dies bei der Dienstortberücksichtigung der Fall wäre. Umgekehrt kenn ich kaum Lehrkräfte, die in der Großstadt wohnen und zum Arbeiten aufs Land pendeln. Das ist natürlich nicht repräsentativ, aber ihr könnte ja gerne mal eure diesbezüglichen Eindrücke schildern.

    • Offizieller Beitrag

    das liegt daran, dass du in der Großstadt arbeitest. Auf der "ländlichen" (haha) Seite der Großstadt, fällt MIR auf, wieviele meiner Kolleg*innen in der Großstadt lieber herpendeln.

    Ohne eine Statistik dafür parat zu haben vermute ich, dass die Berücksichtigung des Dienstortes aus Landessicht finanziell eher noch kostspieliger wäre. I

    Abgesehen davon: die Diskussion sollte doch nicht sein "was wäre günstiger?" (denn: kein Mietzuschuss wäre am günstigsten) sondern "was ist der Grund / die Logik?".
    Ich gestehe dem Land, es anders zu sehen als ich, aber der Kostenfaktor sollte kein Argument sein, wenn man schon bereit ist, solche Wahlgeschenke zu machen. (Gibt es tatsächlich ein reales Interesse seitens des Landes, oder reden wir gerade über Verbandsforderungen? Ich bin so uninformiert, ich rede hier absolut theoretisch-analytisch darüber)

    Ich vermute, dass für die meisten Familien ein Unterschied von 130 € monatlich (brutto) nicht ausschlaggebend für die Wahl des Wohnortes sein dürfte.

    Die meisten Familien ziehen auch nicht vom Umkreis in die Stadt, wenn irgendwann Kinder da sind, sondern umgekehrt (weil man zum Beispiel mehr Wohnraum braucht). Wenn aber das Land bei der Geburt des Kindes plötzlich mehr Geld gibt, dann schaut man, wieviel man plötzlich im Vergleich "verlieren würde", wenn man doch wegzieht.

  • das liegt daran, dass du in der Großstadt arbeitest. Auf der "ländlichen" (haha) Seite der Großstadt, fällt MIR auf, wieviele meiner Kolleg*innen in der Großstadt lieber herpendeln.

    ...und in der Großstadt wohne. Da ich hier auch einige (nicht an meiner Schule tätige) Lehrkräfte kenne, müssten dann ja nach deiner Erfahrung einige von ihnen ins Umland pendeln. Dies ist aber nicht der Fall. Aber ich habe ja extra dazu geschrieben, dass dies natürlich nicht repräsentativ ist.


    Abgesehen davon: die Diskussion sollte doch nicht sein "was wäre günstiger?" (denn: kein Mietzuschuss wäre am günstigsten) sondern "was ist der Grund / die Logik?".

    Das stimmt natürlich. Ich hatte lediglich den Eindruck, dass in der Diskussion auch diese Perspektive eingenommen wurde, als es darum ging, dass sowieso zu viel Geld an uns fließe.


    Die meisten Familien ziehen auch nicht vom Umkreis in die Stadt, wenn irgendwann Kinder da sind, sondern umgekehrt (weil man zum Beispiel mehr Wohnraum braucht). Wenn aber das Land bei der Geburt des Kindes plötzlich mehr Geld gibt, dann schaut man, wieviel man plötzlich im Vergleich "verlieren würde", wenn man doch wegzieht.

    Stimmt. Bei dreiköpfigen Familien sind die Unterschiede zwischen den Mietenstufen tatsächlich ab Stufe III recht groß. Bei vierköpfigen Familien hingegen sind die Unterschiede teilweise fast vernachlässigbar. Beispielsweise beträgt der Familienzuschlag für vierköpfige Familien in Mietenstufe III 858,66 €, in Mietenstufe VI 929,63 €. Ich frage mich, warum die Abstufungen bei dreiköpfigen Familien so viel größer sind, als bei vierköpfigen...

  • In teuren Gebieten teilen sich Kinder ein Zimmer oder man bekommt eh nichts größeres?

    Hatte es ja oben auch geschrieben: das 2. Kind "lohnt" sich in günstigen Gebieten eher, das ist komisch.

    Wäre ja neugierig was dann fürs 3. Kind drauf kommt.

    Maylin85 schrieb ja vorhin als Vergleich Solingen vs Düsseldorf. Wenn man jetzt in Solingen noch ca. 300€ Kitakosten an die Stadt (teuerste Kategorie, 45 Stunden) pro Monat für durchschnittlich ca 1 1/2 Jahre drauf rechnet, die in Düsseldorf kostenlos sind, dann kommen manche vielleicht wirklich ins Grübeln. (Kita ist in Düsseldorf ab 3 kostenlos, in Solingen nur für die 2 Jahre vor der Einschulung.)

    War jetzt zu faul die Kosten für unter 3 auch noch zu vergleichen.

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  • In teuren Gebieten teilen sich Kinder ein Zimmer oder man bekommt eh nichts größeres?

    Hatte es ja oben auch geschrieben: das 2. Kind "lohnt" sich in günstigen Gebieten eher, das ist komisch.

    Wäre ja neugierig was dann fürs 3. Kind drauf kommt.

    Maylin85 schrieb ja vorhin als Vergleich Solingen vs Düsseldorf. Wenn man jetzt in Solingen noch ca. 300€ Kitakosten an die Stadt (teuerste Kategorie, 45 Stunden) pro Monat für durchschnittlich ca 1 1/2 Jahre drauf rechnet, die in Düsseldorf kostenlos sind, dann kommen manche vielleicht wirklich ins Grübeln. (Kita ist in Düsseldorf ab 3 kostenlos, in Solingen nur für die 2 Jahre vor der Einschulung.)

    War jetzt zu faul die Kosten für unter 3 auch noch zu vergleichen.

    Wir haben gerade den Beischeid ins Haus bekommen, dass sich die Kita-Gebühren um 50% für usnere Einkommensgruppe erhöhen. Jetzt zahlen wir dann knapp 500Euro/Monat für 40 Std. Ich glaub, ich spinne.

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