Datenschutz in Corona-Zeiten und generell (aus dem Impf-Thread und dem "Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen"-Thread.)

  • Der Datenschutz wird nicht "plötzlich aktiviert", sondern allenfalls unter bestimmten Umständen mit Zustimmung der Beteiligten aufgehoben. Nach zwei Diktaturen mehr als gerechtfertigt, darüber nachzudenken, was wo gespeichert wird.

    Also gleich mit zwei Diktaturen zu kommen ist doch etwas weit hergeholt. Gerade als Lehrkraft merkt man doch immer wieder, wo der Datenschutz mehr stört als hilft. Insbesondere wenn etwas nicht mal mit Erlaubnis des Betroffenen nutzen darf.

    Gerade in der Pandemie haben wir doch gemerkt, dass der Datenschutz uns oft bremst. Bei uns wurde der Datenschutz immer hoch gehalten. Nun sollte man sich fragen, ob man das wirklich in dieser Form will. Insbesondere da sich die Vorgabe gegenüber große Firmen oft nicht bewährt haben. Facebook speichert fleißig weiter alle Daten. Aber wir kriegen Probleme, wenn wir unsere Zeugnisse auf den privaten PC schreiben (müssen), da keine Dienstrechner zur Verfügung stehen.

  • Warum habt ihr keine Dienstrechner?

    Ich finde Datenschutz wichtig.

    Datenschutz finde ich grundsätzlich auch wichtig. Aber wir sollten darüber reden können, wie viel Datenschutz wir brauchen und wo er stört ohne gleich an Diktaturen zu denken.

    Ich wäre auch für ein Impfregister. Ich verstehe aber auch jeden, der das ablehnt.


    Dienstrechner haben viele Schulen bei uns nicht. Wir hatten mal ein Lehrerbüro. Da stand ein Rechner, der meistens nicht richtig lief. Momentan haben wir dafür keinen Platz. Im Büro der Sekretärin steht jetzt ein Rechner für 20 Mitarbeiter. Alternativ setzen sich Kollegen auch gerne zum Ausdrucken in den Computerraum. Aber wenn 10 Kollegen parallel ihre Zeugnisse schreiben müssen, wird es schwierig.

  • Ich wäre auch für ein Impfregister.

    Ich auch.

    Dienstrechner haben viele Schulen bei uns nicht. [...]

    Ich bin immer wieder schockiert. Wir haben einen Dienstlaptop pro Klasse + einige extra + einige 'normale' PCs.

    Für die datenschutzrelevanten Sachen.

    Dann haben wir natürlich noch Geräte für die Unterrichtsvorbereitung. Habt ihr das auch nicht?

  • Wir haben 2 für die Unterrichtsvorbereitung. Den einen davon dürfen wir auch für die Zeugnisse benutzen.

    Sonderschulen sind doch immer viel besser ausgestattet, bekommen auch den Bus für den Schwimmunterricht bezahlt. Das war an der GS, an der ich sehr lange Jahre war, nicht so. Die benachbarten Sonderschüler wurden immer gefahren. Wir nicht. Zu teuer.

  • Ich auch.

    Ich bin immer wieder schockiert. Wir haben einen Dienstlaptop pro Klasse + einige extra + einige 'normale' PCs.

    Für die datenschutzrelevanten Sachen.

    Dann haben wir natürlich noch Geräte für die Unterrichtsvorbereitung. Habt ihr das auch nicht?

    Wir haben in den Klassenräumen für die digitalen Whiteboards Rechner ... Ansonsten ist es tatsächlich noch normal, dass es nur 1-2 Rechner für alle gibt. Bald gibt es Dienstrechner. Aber IPads. Also auch nichts mit Zeugnisse oder Gutachten schreiben. Aber das ist kein Problem. Auch bei Windows-Laptops hätten wir keine personenbezogene Daten drauf speichern dürfen ...

  • Wir haben in den Klassenräumen für die digitalen Whiteboards Rechner ...

    Die haben wir natürlich auch noch. Die habe ich oben nicht mitgezählt. Und Rechner, an denen die SuS arbeiten können.

    Bald gibt es Dienstrechner. Aber IPads. Also auch nichts mit Zeugnisse oder Gutachten schreiben. Auch bei Windows-Laptops hätten wir keine personenbezogene Daten drauf speichern dürfen ...

    Ja, das sind natürlich getrennte Geschichten. Deshalb habe ich es ja oben separiert aufgeführt: die Rechner für die personenbezogenenen Daten und die für die Unterrichtsvorbereitung. Braucht man aber doch trotzdem beides?

  • <Mod-Modus>

    In diesem Thread befinden sich Beiträge zum Datenschutz aus 2 Threads. Dieser Beitrag kommt aus dem "Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen"-Thread.
    Kl. gr. frosch, Moderator

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    Natürlich gibt es Schulen, wo das alles ganz toll läuft. Und zwar in der Regel dort wo entweder der Schulträger und private Firmen genug Geld haben. Beispielsweise hat bei uns im Nachbarkreis der Landkreis alle fünften und sechsten Klassen mit Luftreinigern ausgestattet.

    Also, irgendwie widersprichst du dir selber, denn in deinem vorherigen Post schriebst du doch noch, du kennest "keine einzige Schule, wo am Gebäude etwas verbessert wurde". Oder zählt die Ausstattung mit mobilen Luftfiltern für dich nicht zur Verbesserung am Gebäude? Dann ist es natürlich was anderes.

    Mit den Sanitärräumen hatten wir eine Zeit lang die Vorgabe, dass die Kinder sich einzeln in die Hände waschen mussten und dabei den Abstand von 1,50 m einzuhalten haben. Ich glaube kaum, dass es Schulen gibt, die mit entsprechend vielen Räumen ausgestattet sind.

    Wir haben entweder Waschbecken oder Desinfektionsmittelspender in den Klassenräumen. Die SuS müssen also nicht zum Händewaschen bzw. -desinfizieren extra zu den Sanitärräumen gehen.

    Internet und WLAN mag bei euch auch schon eingeplant gewesen sein. Ich kann dir versichern, dass die Mehrheit der Schulen damit noch Probleme haben. Nur ein kleiner Prozentsatz der Grundschulen hat eine vernünftige digitale Infrastruktur.

    Bei uns als BBS gibt es natürlich schon seit Jahren (nein: Jahrzehnten) Internet und auch schon lange Wlan. Ohne könnten wir gar nicht arbeiten. Welche "Mehrheit von Schulen" du meinst, die Internetprobleme haben, weiß ich nicht. Die mir bekannten weiterführenden Schulen in der Stadt, in der ich wohne, und im Landkreis, wo ich unterrichte, verfügen alle ebenfalls schon jahrelang über stabiles Internet und Wlan.

    Für die GS sieht es leider, leider übler aus.

    Und wenn ich in der Schule kein Internet habe, helfen mir Lehrerendgeräte auch nichts.

    Wieso denn das nicht? Ich persönlich benutze mein ausgeliehenes Lehrerendgerät (Notebook) ausschließlich zuhause zur Unterrichtsvorbereitung und für Videokonfenzen.

    Wir könnten auch jetzt mal darüber sprechen, dass in Nds. auf den Geräten keine personenbezogenen Daten gespeichert werden dürfen.

    Das stimmt meines Wissens nicht, da sich dies nur auf private (mobile) Endgeräte bezieht und nicht auf dienstliche Geräte und damit m. M. n. auch nicht auf unsere über die Schule geliehenen Lehrerendgeräte:

    https://www.rlsb.de/themen/sch…systemen-von-lehrkraeften

    und

    https://www.voris.niedersachse…bsvorisprod.psml&max=true

    Kannst du bei dir Schüler, die zu Hause vorm Rechner sitzen in den Unterricht einbinden? Das Nige fällt mir da als einzige Schule ein.

    Was das "Nige" ist, entzieht sich meiner Kenntnis - Ist das der Name einer Schule?

    Aber ja, natürlich kann ich diese SuS in meinen Unterricht einbinden. Das haben wir schon häufig gemacht: mit SuS in Quarantäne, SuS, die im letzten Schuljahr einen Antrag auf Befreiung vom Präsenzunterricht gestellt hatten (auch in diesem Jahr betraf das zu Schuljahresbeginn einen Schüler, der wegen einer Autoimmunkrankheit nicht am Präsenzunterricht der FOS teilnehmen konnte/durfte; mittlerweile ist er für das komplette Halbjahr krankgeschrieben), oder auch während des "Szenario B". Diese SuS - die zuhause vor dem PC, dem Notebook oder Tablet oder ihrem Smartphone sitzen - werden per Videokonferenz über "BigBlueButton" in den Unterricht dazugeschaltet. Wir haben ja den großen Vorteil, dass wir in jedem Klassenraum einen Lehrerrechner, eine Kamera und ein Whiteboard mit Beamer haben; da ist das überhaupt kein Problem.

    An anderen BBSn hier im nordwestlichen NDS, an denen Freundinnen und Bekannte von mir tätig sind, wird es ebenso gehandhabt. Das ist natürlich wieder ein "Bonus", den wir als technisch gut ausgestattete berufliche Schulen haben.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    2 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Also zumindest hier stimmt es keineswegs, dass Sonderpädagog*Innen besser ausgestattet sind.

    Wir haben erst vor wenigen Monaten Smartboards bekommen, zuvor gab es Kreidetafeln, die nicht mal magnetisch waren. Dokumentenkameras haben wir bis heute nicht. Luftfilter übrigens auch nicht. WLAN gibts nicht, Glasfaser auch nicht.

    Ein Dienstgerät haben wir vor ein paar Monaten bekommen, im Wert von satten 300 Euro pro (Vollzeit-) Lehrkraft. TZ-Kräfte unter 50% Arbeitszeit sind leer ausgegangen.

  • Bald gibt es Dienstrechner. Aber IPads. Also auch nichts mit Zeugnisse oder Gutachten schreiben. Aber das ist kein Problem. Auch bei Windows-Laptops hätten wir keine personenbezogene Daten drauf speichern dürfen ...

    Ist es bei euch eine schulinterne Regelung, dass ihr keine personenbezogene Daten auf den Rechnern hinterlegen dürft? Rechtlich ist es m.W. in Nds. erlaubt, vorausgesetzt, man setzt die vorgegebenen Schutzmaßnahmen um.

    Auf welchen Rechnern dürft ihr denn personenbezogene Daten speichern? Also welches Betriebssystem und welche (Daten-)Schutzvorkehrungen gibt es bei denen?

  • Ach ja: die Grundschule meiner Kinder war schon vor 7 Jahren mit Smartboards ausgestattet, die weiterführenden Schulen sowieso.

    Meiner Erfahrung nach ist das auch eine Frage des Interesses der SL. Wenn sich niemand dahinterkniet, fließt auch weniger Geld.


    Ich kenne z.B. eine klinkenputzende Schulleiterin, die hat 'ihre' Grundschule vor rund 10 Jahren mit elektronischen Tafeln ausgestattet. Die Förderzentren, die einen Ruf zu verlieren haben, schauen auch ganz gut nach sich selbst. Wenn eine Schulleitung die Kolleg*innen fragen muss, wie man druckt oder das Zeugnisprogramm bedient, dann ist es schwieriger, Digitalpaktgeld zu bekommen.

  • Meiner Erfahrung nach ist das auch eine Frage des Interesses der SL. Wenn sich niemand dahinterkniet, fließt auch weniger Geld.


    Ich kenne z.B. eine klinkenputzende Schulleiterin, die hat 'ihre' Grundschule vor rund 10 Jahren mit elektronischen Tafeln ausgestattet. Die Förderzentren, die einen Ruf zu verlieren haben, schauen auch ganz gut nach sich selbst. Wenn eine Schulleitung die Kolleg*innen fragen muss, wie man druckt oder das Zeugnisprogramm bedient, dann ist es schwieriger, Digitalpaktgeld zu bekommen.

    So ist es. Außerdem sind die örtlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich. Meine Schule ist in einem denkmalgeschützten Altbau untergebracht, da sind Glasfaseranschluss und WLAN schwer umzusetzen.

    Die benachbarte Grundschule hingegen wurde vor einigen Jahren abgerissen und neu errichtet. Da wurde natürlich gleich auf eine zeitgemäße technische Ausstattung geachtet.

  • Außerdem sind die örtlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich. Meine Schule ist in einem denkmalgeschützten Altbau untergebracht, da sind Glasfaseranschluss und WLAN schwer umzusetzen.

    Naja, sowas wie WLAN und Glasfaserkabel ist bei uns ein Traum, brauchen wir aber nicht für die digitalen Tafeln.

  • Naja, sowas wie WLAN und Glasfaserkabel ist bei uns ein Traum, brauchen wir aber nicht für die digitalen Tafeln.

    Ich habe meine Tafel noch nicht sehr lange, aber wenn das Internet öfter stabil funktionieren würde, könnte ich sie sicher noch deutlich besser nutzen. Manchmal geht es ganz gut, dann kann man auch spontan mal ein Video im Netz suchen, meistens ist es viel zu schlecht, da lädt nicht mal Google richtig.

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