Warum will keiner Berufsschullehrer werden?

  • Das mit der fachlichen Herausforderung in der Sek II sehe ich aber schon so. Wir würde die Sek II fachlich fehlen. Die Nerds, die auch mal an Wettbewerben teilnehmen und mit Fragen kommen, über die ich mal einen Tag nachdenken muss. Ob die Sek II jetzt allgemeinbildend oder beruflich ist, ist dafür aber vollkommen wurscht. Und das macht mich jetzt nicht wertvoller als einen Kollegen der in Grund-, Förder- oder HR-Schulen unterrichtet. Es entspricht einfach meinen Interessen.

    Genau so. Die fachliche Tiefe war der Grund warum ich mich für Sek2 und sogar BK entschieden habe (und ein bisschen auch der Gehaltsunterschied gebe ich zu). Ich mag auch die didaktischen Herausforderungen, und finde bis dato am BK beides und das finde ich so schön. Und irgendwie kommt die technische Entwicklung im Bereich der Informatik am BK auch etwas schneller an.

  • Mir fällt immer wieder auf, dass die Typ*innen, die die Gymnasialmonstranz vor sich her tragen oft fachlich und didaktisch die letzten Flitzpiepen sind. Die, die am lautesten lamentieren, bekommen selbst nix gebacken. Die Idiot*innen, die keinen Leistungskurs mehr bekommen, weil sie nix drauf haben, aber dann meinen, sich ggü den HR-Lehrern (an einer KGS) als "Studienräte" profilieren zu müssen.

    Das ist mir auch schon im Studium aufgefallen. Erstaunlich viele mit Notendurchschnitt jenseits der 3,0 geben damit an, dass sie ja später am Gym (oder an der Gesamtschule, das vergessen sie oft) arbeiten werden. Die armen Schüler.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Um Mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen.

    Mich verwundert der Artikel sowieso. Wenn ich in der GEW mit KuKs rede, die aus diesem Bereich kommen, dann höre ich immer wieder von vielen Bewerbern auf jeder Stelle. Insbesondere Quereinsteiger haben Probleme zum Zug zu kommen (was an Sek 1 Schulen in NRW ganz anders aussieht).

    Da Frage ich jetzt Mal die Kollegen aus dem Bereich. Sind zu wenig Stellen ausgeschrieben? Oder ist der Zeitungsartikel ein reiner Sommerlochfüller gewesen?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Um Mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen.

    Mich verwundert der Artikel sowieso. Wenn ich in der GEW mit KuKs rede, die aus diesem Bereich kommen, dann höre ich immer wieder von vielen Bewerbern auf jeder Stelle. Insbesondere Quereinsteiger haben Probleme zum Zug zu kommen (was an Sek 1 Schulen in NRW ganz anders aussieht).

    Da Frage ich jetzt Mal die Kollegen aus dem Bereich. Sind zu wenig Stellen ausgeschrieben? Oder ist der Zeitungsartikel ein reiner Sommerlochfüller gewesen?

    hmm das stimmt aber nicht immer. Wir haben jetzt schon mehrere Stellen ausgeschrieben, die nicht besetzt werden konnten, weil es 0 Bewerber gab.

  • Der Studien

    hmm das stimmt aber nicht immer. Wir haben jetzt schon mehrere Stellen ausgeschrieben, die nicht besetzt werden konnten, weil es 0 Bewerber gab.

    Das gab bei uns auch schon oft. Wir sind örtlich weniger interessant.

  • Darf ich mich outen? Eigentlich wollte ich Berufsschullehrer werden. Bei den Metzgern. Oder bei den Maurern. Das sei ein lockerer Job. Und cool - wurde mir berichtet. Besonders bei den Metzgern.
    50% Ferien, 50% Freizeit. Die restliche Zeit Arbeitsblätter austeilen, Zeitung lesen und Käffchen schlürfen. Für A15.
    Das hat dann leider nicht geklappt - scheinbar ist das Berufsbild doch so attraktiv, dass das so viele werden wollen.
    Da habe ich mir notgedrungen doch das schwere Joch gewählt und bin Hauptschullehrer geworden. Aus Rache empfehle ich nun immer wieder Schülern den Beruf des Metzgers oder Maurers. Dann haben die KuK an den Berufsschulen 'ne Freud" und dürfen sich den Kaffee verdienen ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • 50% Ferien, 50% Freizeit. Die restliche Zeit Arbeitsblätter austeilen, Zeitung lesen und Käffchen schlürfen. Für A15.


    So hatte sich mein Vater das Leben der Lehrer seiner Kinder vorgestellt und drei von uns vieren dann auch dahin geführt. Pflegen musste ihn dann später doch unsere Mutter, weil wir drei keine Zeit mehr für ihn hatten.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • 50% Ferien, 50% Freizeit. Die restliche Zeit Arbeitsblätter austeilen, Zeitung lesen und Käffchen schlürfen. Für A15.

    BTW: Das ist keine Hauptschul-Prozentrechnung. Berufsschulkollegen arbeiten immer auf 120% Leistung. Damit stimmt das wieder ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Das ist keine Hauptschul-Prozentrechnung. Berufsschulkollegen arbeiten immer auf 120% Leistung.

    Oh, hat dich eine Hauptschullehrperson angepieselt?

    Oder weshalb musstet du das noch nachschieben?


    Die Berufsschulkollegen müssen wohl das fehlende Arbeitspensum ihrer Berufsschulkolleginnen aufarbeiten.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Oh, hat dich eine Hauptschullehrperson angepieselt?

    Oder weshalb musstet du das noch nachschieben?

    Nun - auf eine Art hast du Recht. An jeder Schulart triffst du "Lehrpersonen", die ihren Harndrang nicht kontrollieren können.
    In diesem speziellen Fall ging es mir jedoch ausschließlich um mathematische Korrektheit. Für Mathematiker ist das tiefes Bedürfnis und lebenslange Aufgabe ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Für Mathematiker ist das tiefes Bedürfnis und lebenslange Aufgabe

    Okay, Berufskrankheiten sind nun mal Berufskrankheiten.

    Da führt kein Weg drumrum. :)

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

Werbung