Rente für Beamte ? (Aus dem "Wofür braucht man das "-Thread)

  • Ich erkläre meinen SuS einfach immer, dass sie mit guter mathematischer und/oder naturwissenschaftlicher Bildung gut bezahlte Berufe ausüben (...)

    Zumindest dieser Teil wird wahrscheinlich eher verfangen als eine Fundamentalkritik am kapitalistischen System oder humbold'sche Idealvorstellungen von Bildung.



    weil sie dann meine Rente bezahlen können.

    Diesen Teil könnte man dann nämlich theoretisch mit der Frage erwidern: Warum sollten wir deine Rente bezahlen, wenn wir selbst fast keine mehr kriegen? Oder: Warum zahlen die meisten Lehrer nicht solidarisch in die gesetzliche RV mit ein?

    Einmal editiert, zuletzt von The_Incredible_Horst ()

  • Warum zahlen die meisten Lehrer nicht solidarisch in die gesetzliche RV mit ein?

    Weil Beamte das nicht müssen (und nicht können?). Das Problem sind aber dann nicht die Beamten, sondern diejenigen, die das entscheiden. Beamte profitieren nur von dem System, sie haben es nicht (allein) geschaffen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich habe in einem Radiobeitrag einst gehört, ein Einbezug von Beamten in die Rentenversicherung würde deren Finanzierbarkeit - zumindest kurz- und mittelfristig? - eher noch erschweren, weil Beamte eine (deutlich?) überdurchschnittliche Lebenserwartung hätten und daher auch über einen längeren Zeitraum Rente erhielten.

  • Weil Beamte das nicht müssen (und nicht können?).

    Es steht jedem frei, in die GKV zu gehen. Es wäre nur idR finanziell sehr unklug, weshalb es kaum jemand tut.



    Beamte profitieren nur von dem System, sie haben es nicht (allein) geschaffen.

    Das halte ich für ein schwaches Argument. Wenn man wollte, könnte man ja in die GKV. Da die Verantwortung auf andere abzuschieben, ist zu einfach. Klar haben ganz viele ein Interesse, dass das System so bleibt - und das sind nicht nur die Politiker. Man sollte sich dann einfach auch so weit ehrlich machen, zu sagen: Ich profitiere, mir geht es gut, ich will, dass es so bleibt.



    Ich habe in einem Radiobeitrag einst gehört, ein Einbezug von Beamten in die Rentenversicherung würde deren Finanzierbarkeit - zumindest kurz- und mittelfristig? - eher noch erschweren, weil Beamte eine (deutlich?) überdurchschnittliche Lebenserwartung hätten und daher auch über einen längeren Zeitraum Rente erhielten.

    Klassisches Argument von Autoren des Handelsblatts oder der Financial Times, wenn du verstehst, was ich meine. Es kommt halt immer aus der selben Ecke. ich selbst habe da nicht den Sachverstand, um es vollends bewerten zu können. Aber in meinen Augen steckt da bei ganz vielen Leuten einfach das Eigeninteresse dahinter.

    Hinzu kommen auch Ärzte, Anwälte und sogar Pharmazeuten, die alle ihre eigene Kasse haben.

  • Du hattest ursprünglich die gesetzliche RV genannt und nicht die GKV. Deshalb habe ich auch auf die Pensionen und nicht die PKV Bezug genommen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Du hattest ursprünglich die gesetzliche RV genannt und nicht die GKV. Deshalb habe ich auch auf die Pensionen und nicht die PKV Bezug genommen.

    Dann stimmt das natürlich, was du sagst.


    Die GKV wäre aber schon mal ein Schritt zu mehr Solidarität. Macht aber eben kaum jemand, weil das System so, wie es ist, und da gibt es ganz klare Vorteile für bestimmte Gruppen.



    Und die Antwort übrigens: um nicht zum Horst zu werden. (Metaphorisch, aber ernst gemeint.)

    Du bist ganz schön frech, um nicht zu sagen beleidigend. Was soll das? Wolltest du einfach mal jemandem an's Bein pinkeln? Hast du sowas nötig? Scheinbar ja.


    Meine Schüler und Schülerinnen wissen, dass ich gerne rede, ich weiß das auch, manchmal einigen wir uns darauf, dass ich das tue:

    Mit Schwätzern hatte ich in meinem Leben schon zu genüge zu tun. Und aus Erfahrung kann ich sagen: Mehr als heiße Luft ist selten dahinter. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von The_Incredible_Horst ()

  • Du bist ganz schön frech, um nicht zu sagen beleidigend. Was soll das? Wolltest du einfach mal jemandem an's Bein pinkeln? Hast du sowas nötig? Scheinbar ja.


    Mit Schwätzern hatte ich in meinem Leben schon zu genüge zu tun. Und aus Erfahrung kann ich sagen: Mehr als heiße Luft ist selten dahinter. ;)

    Du fühlst Dich angegriffen von Herrn Raus Beitrag, weil dort die sprachliche Formulierung "sich zum Horst machen" zum Einsatz gekommen ist, raisonnierst darüber, dass er das wohl nötig habe, anderen Usern derart ans Bein zu pinkeln, nur, um dann selbst gezielt auszuteilen? Frech oder auch beleidigend finde ich an der Stelle zuallererst deine Replik. Aber natürlich hatte Herr Rau angefangen, ergo "muss" der kleine Horst (7.Klasse dem Verhalten nach) natürlich mit irgendetwas weitermachen und idealiter noch einen draufsetzen, damit klar ist, wer der größte Horst im Thread ist.


    (Ja, mein inneres Kind konnte gerade auch nicht widerstehen und musste die sprachliche Steilvorlage nutzen. :pfeifen:)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Autofill...

  • Weil unser Brutto viel geringer ist.

    Als wessen Brutto? Das von angestellten Lehrern kann nicht gemeint sein.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Oder: Warum zahlen die meisten Lehrer nicht solidarisch in die gesetzliche RV mit ein?

    Da diese Rentenbemerkung an die SuS von mir ist: ich bin angestellte Lehrerin und sowohl in der GKV also bei der gesetzlichen Rente dabei.


    Und selbstverständlich ist meine Aussage gegenüber den SuS mit einem erheblich zwinkernden Auge zu verstehen. Meine SuS können das einordnen.


    Ich fordere sie z. B. auch auf, jede Menge Kinder zu kriegen (aber natürlich noch nicht in der Schule), weil es gut für ihre Rente ist, wenn gut gebildete Menschen eine ausreichend große, gut gebildete nächste Generation heranziehen.

    Dazu lasse ich mich dann gerne auch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Rolle und Verantwortung beider Elternteile aus. Für sowas interessieren sich meine SuS ab Klasse 10/11 sehr. Natürlich nicht alle.


    Im Zusammenhang mit Rente und Bevölkerungsentwicklung gibt es dann auch jede Menge Schönes zu rechnen aus den Gebieten Prozentrechnung, Exponentialfunktionen usw.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich fordere sie z. B. auch auf, jede Menge Kinder zu kriegen (aber natürlich noch nicht in der Schule)

    Eine Mitschülerin von mir hat damals in der 12 ihr Kind gekriegt und trotzdem Abi gemacht. Aber klar, optimal ist das nicht, auch wenn unser Land definitiv Kinder gebrauchen kann. :D

    • Offizieller Beitrag

    Die Diskussion darüber, ob Beamte in die gesetzliche RV einzahlen sollen oder nicht, ist schon ziemlich alt. Oft ist es eine Neiddiskussion, die letztlich aus der Perspektive der vermeintlich schlechter gestellten Angestellten diejenigen schröpfen soll, die vermeintlich besser gestellt sind. Oft nimmt man dann die Durchschnittsrente und vergleicht sie dann mit einer Durchschnittspension, um die Ungerechtigkeit auf nicht minder ungerechte Art und Weise zu untermauern.

    Ungefähr alle zwei bis drei Monate treibt ein/e Praktikant/in bei Bild oder Focus seine/ihre neue Sau durchs Dorf - dort löst ein schlecht recherchierter Artikel, der nur polarisieren soll, den nächsten ab.


  • ....auch wenn unser Land definitiv Kinder gebrauchen kann.

    Wir sind auch im internationalen Vergleich ein sehr dicht besiedeltes Land. Warum soll man da auf Bevölkerungswachstum setzen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Jupp, die Systeme Rente und Pension sind schlicht nicht vergleichbar. Zum Einen beruhen sie auf ganz anderen Grundgedanken und der Vergleich von Durchschnittswerten ist nicht sinnvoll, da die Grundmengen bereits nicht vergleichbar sind. Zum Anderen lassen solche Betrachtungen i.d.R. ergänzende Sicherungssystem wie betriebliche Altersvorsorge gerne unter den Tisch fallen.

  • Bolzbold: Nuja, gerade im öffentlichem Dienst kann man ja Renten- und Pensionssystem prächtig miteinander vergleichen, da identische Tätigkeiten von beiden Statusgruppen verrichtet werden (Ergebnis ist vor allem seit der radikalen Kürzung der Zusatzversorgung aber ähnlich wie in den Bild-Schlagzeilen, jene freilich auf problematischer Datenbasis)


    @Neidargumentation von Bolzbold: jaja, früher war der 3. Stand neidisch auf den Adel, im Apartheitssystemen waren die Schwarzen neidisch auf die Weißen....Totschlagargument aus der Mottenkiste eines 'Klassenkampfs von oben'

  • Würde man das noch weiter spinnen, kämen wir dann vom "Volk ohne Raum" zum "Raum ohne Volk"?

    Warum denn immer gleich ins Extreme verfallen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Nö Kiggie, ist keineswegs so, im höheren Dienst ist oftmals auch das Beamtenbrutto höher (und erst recht, wenn man familienbezogene Bestandteile einbezieht). Spiel mal ein bißchen am gehaltsrechner rum...

  • Nö Kiggie, ist keineswegs so, im höheren Dienst ist oftmals auch das Beamtenbrutto höher (und erst recht, wenn man familienbezogene Bestandteile einbezieht). Spiel mal ein bißchen am gehaltsrechner rum...

    Also habe gerade A13 mit E13 verglichen. Aber nicht alles durchgespielt. Und sehe es bei meinem Partner im öffentlichen Dienst, dessen Brutto deutlich höher ist. Netto dann aber nicht.

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