Bin ich mit 27 zu alt?

  • Hallo Leute,


    Ich bin komplett neu hier. Mein Traum war es eigentlich schon immer Lehrer zu werden. Aber ich habe ein paar falsche Entscheidungen getroffen und habe in meiner Jugendzeit „nur“ die mittlere Reife abgeschlossen. Nun bin ich 26 und arbeite in einer der größten Versicherungsunternehmen in Deutschland. Ich fühle mich aber unerfüllt und möchte endlich das tun was ich längst hätte tun sollen. Ich starte jetzt mit meinem Fachwirt um die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen. Aktuell bin ich 26. Nach dem Fachwirt 27.

    Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht? Danke

  • Manche können sich wohl sogar noch dran erinnern.


    OnT, und um den Fragesteller nicht gleich zu verschrecken: Nein, man ist mit 27 definitiv nicht zu alt, um ein Lehramtsstudium zu beginnen. Es ist völlig normal, mit 33 oder auch mit 35 ins Referendariat zu starten. Je nach Schulart wirst du da nicht der einzige sein. Insofern: Go for it, wenns denn unbedingt das Lehramt sein muss.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Mach deinen Fachwirt und dann mach etwas aus deiner Lebens- und Berufserfahrung, sprich wenn es Lehramt werden soll sollten die beruflichen Schulen mehr als nur eine Überlegung wert sein. Dort kannst du schließlich auch künftig profitieren von deiner bisherigen Berufserfahrung indem du an der Ausbildung von Auszubildenden mitwirkst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mach deinen Fachwirt und dann mach etwas aus deiner Lebens- und Berufserfahrung, sprich wenn es Lehramt werden soll sollten die beruflichen Schulen mehr als nur eine Überlegung wert sein. Dort kannst du schließlich auch künftig profitieren von deiner bisherigen Berufserfahrung indem du an der Ausbildung von Auszubildenden mitwirkst.

    Danke das klingt interessant. Das wäre dann der Weg über die Wirtschaftspädagogik wenn ich mich richtig eingelesen habe

  • Mach deinen Fachwirt und dann mach etwas aus deiner Lebens- und Berufserfahrung, sprich wenn es Lehramt werden soll sollten die beruflichen Schulen mehr als nur eine Überlegung wert sein. Dort kannst du schließlich auch künftig profitieren von deiner bisherigen Berufserfahrung indem du an der Ausbildung von Auszubildenden mitwirkst.

    Ja, ich empfehle vor diesem Hintergrund ebenfalls, den Blick in Richtung berufliche Schulen zu wenden. Da ist es übrigens üblich, dass die Lehrkräfte vor ihrem Lehramtsstudium bereits andere berufliche Erfahrungen gesammelt haben, in der Regel zumindest in Form einer dualen Ausbildung. Somit fällt es altersmäßig an einer beruflichen Schule nicht sonderlich auf, wenn man erst mit über 30 Jahren ins Lehramt startet.

    Ich habe mein Studium übrigens auch mit 27 Jahren begonnen und habe es seitdem zu keinem Zeitpunkt bereut.

  • Nuja, Träume sind halt unterschiedlich. So wie es Leute gibt, deren Traum es ist, von einer als Rotkäppchen verkleideten Domina verklopft zu werden, träumen Menschen eben auch davon, Lehrer zu werden. Ich würde da jetzt gar nicht werten.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Lieber TE,


    ich hatte eine nicht ganz so einfache "Kindheit" und habe mit Mitte 20 auf dem zweiten Bildungsweg erst mein Abitur nachgeholt und mit Anfang 30 angefangen, Lehramt (Primar- und Sekundarstufe I) zu studieren. Ich stehe jetzt kurz vorm Referendariat und kann dir nur sagen: Tu es! Ich bereue keine Sekunde und fühle mich auch nicht zu alt. Ich habe in den letzten Jahren auch einige kennen gelernt, die noch um einiges älter sind. Was die Verbeamtung angeht, falls es für dich eine Rolle spielt - in den meisten Bundesländern wird bis 40-45 verbeamtet, also alles kein Problem.


    Grüße

  • Das Alter ist völlig egal, solange man noch lernwillig und kritikfähig ist.


    Die älteren Berufseinsteiger in meinem Umkreis zeichneten sich alle durch eine gefestigtere Persönlichkeit aus und hatten dadurch ein paar Probleme unsere sehr jungen Kollegen nicht.

  • Dieses "zu alt" ist die schlimmste Schere, die man im Kopf haben kann. Wieso in aller Welt soll man nicht mit 27 ein Studium anfangen? Das ist keine Frage des Alters, sondern eine finanzielle Frage.


    Ich habe mit 27 meinen ersten Vollzeitjob angetreten und so hat sich nach und nach meinen Lebensstandard und die Familiensituation entwickelt. Lehrerin bin ich erst ü40 geworden. Jetzt überlege ich manchmal, was ich eigentlich noch alles studieren will, und warum ich das nicht einfach mache. Es wäre großartig, mit all dem Hintergrundwissen und dem, was ich erlebt und gelernt habe, nochmal zu studieren. Aber dann denke ich an die Rente und frage mich, ob ich noch mal studentisch leben will und ob ich Mensaessen aushalten würde.


    Aber irgendwann mache ich den Traum wahr :party::party:

  • Wie schon mehrfach bestätigt, bist du nicht zu alt, ich frage mich aber warum immer die "Nicht-Lehrer" den "Traum" haben ausgerechnet Lehrer werden zu wollen.

    Die Lehrer sind es ja schon. Ich träume ja nicht davon, was ich schon habe ;)

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