Corona und eigene Kinder

  • Wir haben 3 Kinder, zwei Pubertiere und ein Grundschulkind.

    Ich finde es schwierig, das so pauschal zu beantworten. Unsere 3 Kinder sind sehr unterschiedlich mit der Situation umgegangen, zudem war es in verschiedenen Phasen der Pandemie schwankend.


    Auf den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 reagierten sowohl die Kinder als auch wir erstmal mit Erleichterung. Zum einen waren vorher alle schon etwas besorgt mit Blick auf Wuhan, Heinsberg, Ischgl. Zum anderen merkten wir alle, dass wir eine Zwangspause eigentlich dringend nötig hatten. Es war surreal, aber nicht unangenehm, erstmal gar keine Pläne mehr zu haben - Schulaufgaben gestrichen, diverse Termine abgesagt, Ostern entspannt ohne obligatorischen Familienbesuch… Endlich mal raus aus dem Hamsterrad, das hat uns allen und auch unserem Familienleben eigentlich eine Weile ganz gut getan.


    Im Frühsommer 2020 kippte die Stimmung dann aber. Teen 1 wurde ungeduldig und wollte zur Schule, Teen 2 (sehr introvertiert und „speziell“) entwickelte alle möglichen Ängste und wollte lieber gar nicht mehr vor die Tür, GS-Kind wolle zwar gerne raus und die Freunde treffen, aber hatte keinen Bock auf Schule.


    Im Sommer und Herbst 2020 normalisierte sich erstmal alles langsam, dann kam der nächste Lockdown.


    Diesmal war Teen 1 froh, weil das Lernen online diesmal gut funktionierte und es dem leicht ablenkbaren Kind im Homeschooling sogar leichter fiel als in Präsenz, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Teen 2 war dagegen frustriert, da fehlte die Struktur und er zog sich noch mehr zurück und wäre lieber zur Schule gegangen. Das GS-Kind war nicht recht zu überzeugen, dass es trotzdem lernen soll und jetzt nicht 3 Monate Ferien sind.


    Dann normalisierte sich erneut alles, wir und die Teenies wurden geimpft, alles lief in gewohnten Bahnen… bis uns vor einigen Wochen das Virus doch noch fand. Teen 1 brachte die Infektion ins Haus, GS-Kind und mein Partner steckten sich an. Das war nicht lustig, obwohl es alle ganz gut überstanden haben. Am schlimmsten war es für den Zwerg, der fast 4 Wochen nicht vor die Tür durfte und den Geburtstag, die Ferien und Halloween in Isolation verbringen musste. Das fand er schon sehr schlimm. :(


    Alles in allem haben wir es bis hierher ganz gut überstanden, mit einigen Auf und Abs. Dennoch merke ich, dass wir alle langsam am Limit sind und der Frust mit Blick auf den nächsten Lockdown steigt. Lediglich mein Partner ist unbekümmert, er ist eh am liebsten zuhause.

    Wir fahren die Freizeitgestaltung aktuell wieder herunter, gehen aber durchaus noch ins Schwimmbad oder Kino, allerdings eher zu ungewöhnlichen Zeiten, wenn es nicht zu voll ist.


    Was die Impfung angeht: ich würde da ein knapp 10jähriges Kind in die Entscheidung einbeziehen. Unser GS-Kind ist ja jetzt erstmal genesen, er hatte aber schon letztes Jahr gesagt, dass er sich auf jeden Fall impfen lassen möchte. Wir lassen uns auch alle jährlich gegen die Influenza impfen, das ist auch für die Kinder eine Selbstverständlichkeit.

  • Ein 14jähriger, doppelt geimpft, kam im Homeschooling sehr gut klar.

    Letzte Woche drei Coronafälle in seiner Klasse, die Hälfte der Klasse ist am Freitag gar nicht erschienen. Er bleibt am Montag auch zuhause und testet sich, da er mit einem Coronafall befreundet ist.

  • Ja, es fand ja auch keine Abifahrt, Abiball, Abistreich usw. statt, was der Jüngste so von den großen Schwestern kannte. Dann kein Ausland mit Freunden, dafür Urlaub mit uns an der Ostsee :traenen:, Uni online...Ging ja vielen oder allen so. Hoffen wir, dass es besser wird.

    Für diese Altersgruppe hat Corona sicherlich eine ganz andere Bedeutung, als für meine Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren. Für die tut es mir auch echt leid, was da nicht möglich gewesen ist und noch folgt....


    Hatten wir das hier im Forum schon? Vermutlich....


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  • Ich sitze gerade heulend am PC, weil das Video einen Nerv getroffen hat. Ich wünschte, die vielen vielen unvernünftigen, ungeimpften Menschen würden wenn sie das sehen verstehen, dass ihr Verhalten einen Großteil der Problemlösung verhindert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wie du weisst, laleona , habe ich keine eigenen Kinder, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du dich um deine sorgst. Wenn der Arzt es euch anbietet ... ehrlich, ich würde die Impfung nehmen. Es ist ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis es offiziell zugelassen ist. Aber ich mag dir keinen eigentlichen "Rat" geben, ich schreibe nur, ich würde dieses Angebot annehmen.


    Ich habe bei unseren Jugendlichen an der Schule beobachtet, dass die Zeit im Fernunterricht schon etwas mit ihnen gemacht hat. Wir hatten danach ungewöhnlich viele Fälle mit psychischen Problemen und tatsächlich ist das meiste davon wieder gut oder zumindest besser geworden, seit wieder halbwegs normal Schule ist. Schule scheint Struktur und Normalität zu vermitteln wenn man es ohnehin schon schwer im Leben hat. Darüber hinaus macht es den meisten aber gar nicht so viel aus. Ich glaube, wir Erwachsenen bedauern die Jugendlichen oft mehr, als sie sich selbst. Wenn ich mit ihnen spreche - was ich oft mache - höre ich eigentlich, dass sie die Zeit halt speziell finden und deswegen irgendwie auch auf eine Art "aufregend". Meistens verhalten sie sich anständig im Sinne der Vermeidung von unnötigen Infektionen, aber irgendwo hat es auch seinen Reiz sich mit x Personen auf einer Party zu treffen obwohl man weiss, dass man das eigentlich nicht sollte.


    Wirklich eingeschränkt sind hingegen die jungen Erwachsenen, insbesondere diejenigen, die studieren. Ich treffe mich hin und wieder mit ehemaligen Maturanden, für die ist die Situation an der Uni wirklich kacke. Das Problem ist hier nicht die Freizeit, das ist bei uns ohnehin alles sehr locker geregelt, die Bedingungen an der Uni sind einfach jenseits. Es ist nicht so wie bei uns früher, dass man an dreckigen Studentenpartys mit tausenden von Sturzbesoffenen abhängt, es ist nicht so, dass man sich mit verquollenen Augen 10 min zu spät noch eben in den Hörsaal schleicht, weil ja ohnehin alles über Zoom läuft. Ich weiss nicht ... vielleicht ist es deswegen sogar einfacher auf eine Art, aber es ist sicher nicht das, was die jungen Leute erwartet haben vom Studieren. Und sie wurden einfach "vergessen" in dem Sinne, dass zumindest bei uns an den Schulen die Einschränkungen sehr früh schon zurückgenommen wurden, an den Unis fand man es aber einfach praktisch das komplette Sozialleben mehr oder weniger einzufrieren.


    Auch wenn ich an den Elternabend am letzten Mittwoch zurückdenke komme ich eigentlich zu dem Fazit, dass wir Erwachsenen die Situation unangenehmer empfinden, als die Jugendlichen. Was die Mamis und Papis so erzählen, geht es ihren Söhnen und Töchtern eigentlich gut wie immer, die meisten haben erfreulicherweise Spass an der Schule, die üblichen Verdächtigen haben Sorge es möglicherweise nicht zu schaffen, es ist alles in allem nicht anders als sonst. Junge Menschen sind flexibel, die richten sich eigentlich in jedem Scheisshaufen gemütlich ein. Eine beneidenswerte Eigenschaft, finde ich.

  • Wie geht ihr denn damit um, wenn sich Menschen im näheren Umfeld nicht impfen lassen? Wir haben das sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis - da mein Mann Risikopatient ist , finde ich das extrem schwierig . Hier fallen Kontakte weg, die vorher dazugehörten… auch für die Kinder .

  • @Antimon - das , was du über die Studis schreibst , ist genau so .

    Die Studenten und ihre Bedürfnisse wurden / werden total vergessen. Die Abiturienten hatten schon keine Abifeiern oder Anschlussfahrt, dafür aber Unterricht unter den merkwürdigstem Umständen. Zumindest damals aber im gewohnten Umfeld . Der Neuanfang an der Uni ohne Präsenz war dann aber noch krasser. Total anonyme Online- Veranstaltungen mit Unbekannten - aus dem elterlichen Kinderzimmer oder für Mutige aus dem

    WG Zimmer am fremden Studienort . Die machen sich dazu dann noch Sorgen um

    Klima etc - da hat manchen hier auch im Umfeld der Mut verlassen . Jetzt hatten sie sich gerade berappelt, und jetzt geht es wieder los …

  • Is klaa, voll geil, wenn ein Kind die Schule schleifen lässt, sturzbesoffen abgeholt werden muss oder man gar nicht weiß, wo es ist und parallel noch Liebeskummer hat. So ein Video kann auch nur einer drehen, der keine Kinder hat :wacko:

  • Das oben verlinkte Video ist das Übelste, was ich seit langer Zeit gesehen habe. Es strotzt nur so von Klischees und Verlogenheit.

    Hier werden die Probleme und Ängste der Menschen schamlos ausgenutzt, um den eigenen Sch... zu vermarkten.

    Einfach nur ekelhaft.

  • Die Abiturienten hatten schon keine Abifeiern oder Anschlussfahrt

    Oder eben doch so ein bisschen guierilliamässig, ich weiss ja nicht, wie das bei euch war? Meine letzte Maturaklasse hatte keine offizielle Abifeier aber das gesamte Klassenteam stand nach der Zeugnisübergabe durch die Klassenleitung hinterm Schulhaus mit ein paar Flaschen Sekt und Chips und hat die Jugendliche in Empfang genommen. Das war nicht offiziell verboten und wir haben gefunden, so, das machen wir jetzt einfach, zumal wir ohnehin wussten, dass die komplette Mannschaft geimpft ist und wir ja auch. Danach hatte die Klassenleitung noch privat ein Abschlussessen organisiert und einfach alle eingeladen, die wollten. Es wollten alle, inkl. meiner Chefin, die einen Teil der Klasse in Bio unterrichtet hatte. Das fand ich einfach ultracool, einfach weil es so speziell war und es so speziell nie wieder sein wird.

  • Wie geht ihr denn damit um, wenn sich Menschen im näheren Umfeld nicht impfen lassen? Wir haben das sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis - da mein Mann Risikopatient ist , finde ich das extrem schwierig . Hier fallen Kontakte weg, die vorher dazugehörten… auch für die Kinder .

    Schwierig, wirklich, auch ohne Risikopatient. Ja, auch wir meiden den Kontakt, obwohl unser Kind das Kind der andren Familie mit ungeimpfter Mutter doch sooo gerne mag. Ich denke, ich sollte mal wieder irgendwie nachfragen, ob sie vielleicht doch eventuell schon geimpft ist....

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das oben verlinkte Video ist das Übelste, was ich seit langer Zeit gesehen habe. Es strotzt nur so von Klischees und Verlogenheit.

    Hier werden die Probleme und Ängste der Menschen schamlos ausgenutzt, um den eigenen Sch... zu vermarkten.

    Einfach nur ekelhaft.

    Ne Nummer kleiner gehts nicht? Ich finde es trifft die Situation der älteren Jugendlichen sehr gut.

  • Oder eben doch so ein bisschen guierilliamässig, ich weiss ja nicht, wie das bei euch war? Meine letzte Maturaklasse hatte keine offizielle Abifeier aber das gesamte Klassenteam stand nach der Zeugnisübergabe durch die Klassenleitung hinterm Schulhaus mit ein paar Flaschen Sekt und Chips und hat die Jugendliche in Empfang genommen. Das war nicht offiziell verboten und wir haben gefunden, so, das machen wir jetzt einfach, zumal wir ohnehin wussten, dass die komplette Mannschaft geimpft ist und wir ja auch. Danach hatte die Klassenleitung noch privat ein Abschlussessen organisiert und einfach alle eingeladen, die wollten. Es wollten alle, inkl. meiner Chefin, die einen Teil der Klasse in Bio unterrichtet hatte. Das fand ich einfach ultracool, einfach weil es so speziell war und es so speziell nie wieder sein wird.

    Hier gab es tatsächlich nur eine Zeugnisüberreichung in kleinen Gruppen und ein bisschen Herumstehen draußen hinterher . Keinen Sekt , keine Party, kein Essen. Einzelne Kurse haben sich dann wohl nochmal irgendwo getroffen, aber es war schon sehr sehr wenig .

    Der Jahrgang hatte aber auch vorher so wenig außer Unterricht , die kannten sich quasi kaum untereinander. Alle Fahrten, Projekte , Exkursionen wurden abgesagt . Kontakte auf Unterricht reduziert… die kannten sich teilweise von früher , aber Neues entstand nicht oder höchstens mal im LK.

  • Wie geht ihr denn damit um, wenn sich Menschen im näheren Umfeld nicht impfen lassen? Wir haben das sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis - da mein Mann Risikopatient ist , finde ich das extrem schwierig . Hier fallen Kontakte weg, die vorher dazugehörten… auch für die Kinder .

    Im Freundeskreis sind zum Glück alle geimpft, aber in der Familie nicht (schrieb ich in einem anderen Thread schonmal). Wir haben beschlossen, die betr. Familienmitglieder nur draußen zu treffen. Dafür ernteten wir Unverständnis und wurden (ignorant!) dennoch gefragt, ob wir nicht noch reinkommen wollten, aber da bleiben wir ganz hart. Auch wenn es jetzt draußen kalt ist, spazieren gehen kann man immer. Ansonsten gibt es kein Treffen. Oder nur online. Punkt.

  • Hier gab es tatsächlich nur eine Zeugnisüberreichung in kleinen Gruppen und ein bisschen Herumstehen draußen hinterher . Keinen Sekt , keine Party, kein Essen. Einzelne Kurse haben sich dann wohl nochmal irgendwo getroffen, aber es war schon sehr sehr wenig .

    Der Jahrgang hatte aber auch vorher so wenig außer Unterricht , die kannten sich quasi kaum untereinander. Alle Fahrten, Projekte , Exkursionen wurden abgesagt . Kontakte auf Unterricht reduziert… die kannten sich teilweise von früher , aber Neues entstand nicht oder höchstens mal im LK.

    Oh Mann ... das ist so schade. Das war bei uns wirklich ganz anders. Mein erster Corona-Jahrgang (Jesus ... da kommt wirklich schon der dritte!!!) hatte keinen Maturstreich und keine Prüfungen, immerhin eine offizielle Zeugnisübergabe. Ich bin so unglaublich froh, dass ich mit einer Klasse in diesem Jahrgang auf einer sehr tollen Maturreise war (Sommer 2019) und mit dem Schwerpunktfachkurs in diesem Jahrgang ein paar sehr spezielle Exkursionen gemacht habe. Wir waren nach den Herbstferien 2019 bei der BASF in Ludwigshafen, das habe ich bisher nur mit diesem Kurs gemacht, ich war mit ihnen im Kernkraftwerk und in Freiburg/Breisgau am ISE, letzteres habe ich bisher auch nur mit diesem Kurs gemacht. Die habe ich dann auch noch mal bei der Zeugnisübergabe gesehen und meinem "Jahrhundertschüler" ganz feierlich die Hand gegeben als er dann gegangen ist. Das Jahr später hatten wir ja Maturaprüfungen, halt alles mit Masken, aber es war abgesehen davon irgendwie normal. Und wir hatten dieses unvergessliche Spaghetti-Essen, die Zeit im Fernunterricht, danach mit Masken in halb erfroren durch den Winter ... irgendwie scheisse, aber man kann es retrospektiv auch verklären. Und auch mit dem dritten Corona-Jahrgang, der jetzt Abschlussprüfungen macht, hatte ich sehr spezielle Momente vor und während der Pandemie, es ist irgendwie so ein Gefühl von "wir haben es trotz allem geschafft".

  • Hier hat die SL mehr oder weniger ungeplant und ad hoc eine feierliche Abizeugnisübergabe organisiert, mehr war es eigentlich nicht, aber immerhin. Die Eltern durften mit, das Ambiente war schön in der Freilichtbühne einer Burgruine.

  • Ne Nummer kleiner gehts nicht? Ich finde es trifft die Situation der älteren Jugendlichen sehr gut.

    So ähnliche Gedanken wie die Mutter habe ich wirklich auch schon oft gehabt und war froh über jeden Abend, der nicht hier rumgehangen wurde. Was aber nicht viele waren in der Zeit.

  • Das oben verlinkte Video ist das Übelste, was ich seit langer Zeit gesehen habe. Es strotzt nur so von Klischees und Verlogenheit.

    Hier werden die Probleme und Ängste der Menschen schamlos ausgenutzt, um den eigenen Sch... zu vermarkten.

    Einfach nur ekelhaft.

    Das ist auch noch ein Werbevideo?! Wie widerwartig ist das denn?

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