Neues von der Digitalisierung

  • Warum sollte man ein Gerät für alles anbieten, wenn die Kunden auch gerne mehrere Geräte kaufen?

    Natürlich ist das die Apple-Strategie aber offensichtlich haben ja genügend Leute keine Lust (mehr) mehrere Geräte zu kaufen. Mir ist schon klar, dass das iPad Pro in etwa das gleiche kann wie ein Surface Pro. Nur sind das sicher nicht die Geräte, die an deutschen Grundschulen zur Verfügung gestellt werden, auch unsere Sekundarschüler bekommen vom Kanton das Mini geliehen und kein Pro.


    Und nein, vor 5 Jahren lief Linux noch nicht "gut" auf einem Convertible, ich hätte da irgendwas rumfrickeln müssen worauf ich schlicht keine Lust hatte. Ich habe sogar dich hier im Forum danach gefragt und mich aktiv gegen eine Installation von Linux entschieden. Jetzt ist der Zug sowieso abgefahren weil der Kanton uns nun mal Office 365 zur Verfügung stellt. Auch das liegt schlussendlich daran, dass mit Linux an vielen Stellen zu viel Gefrickel verbunden das ein im Staatsdienst unterbezahlter Informatiker schlicht nicht bereit ist zu leisten.

  • Es ist halt einfach geil, ein neues Gerät auszupacken... :_o_D


    OT Es scheint auch Leute zu geben, die einen Schachtelfetisch haben. Neulich bei den Kleinanzeigen...

  • Ja, vor 5 Jahren war da noch etwas Gefrickel. Beim Surface ist es auch immer noch Gefrickel mit ein paar Sachen, aber Lenovo, HP, Acer, das läuft super.

  • Aber ich habe auch noch lustige Digitalisierungs-Anekdoten.


    An unserer Schule wurde vor 2 Jahren das Netzwerk neu gemacht, Glasfaser-Backbone, Gigabit-Kupfer von dort in alle Räume. WLAN zentral administriert, leistungsfähig, schnell.


    Dafür aber die Präsentationstechnik total veraltet, teilw. 20 Jahre alte Beamer.


    Jetzt ratet, wofür der Schulträger die Digitalpaktgelder ausgibt ...

  • Es ist halt einfach geil, ein neues Gerät auszupacken... :_o_D


    OT Es scheint auch Leute zu geben, die einen Schachtelfetisch haben. Neulich bei den Kleinanzeigen...

    Die 5 € holt der Käufer der Schachtel mehrfach wieder rein, wenn er sein gebrauchtes Ipad "in OVP" anbieten kann.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Das hab ich auch überlegt. Schöner finde ich aber die Vorstellung, dass jemand sowas in eine Vitrine stellt.

  • Es ist die Regel. Apple funktioniert nur dann ganz super toll, wenn alles zu 100 % auf Apple abgestimmt ist.

    Wir reden doch hier von Ipads und Apple TV? Dann geht es per HDMI an den Beamer. Ich weiß nicht, was ihr für einen Aufbau habt. Aber ich glaube, dass das in den meisten Fällen auch so gemacht wird. Man kann auch per Kabel direkt an den HDMI gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, warum es da Probleme geben sollte. Wenn man natürlich irgendwelche Bastellösungen macht, die nicht zertifiziert sind, gibt es Probleme. Ist andersrum auch nicht anders. Ihr seid ehrlich die erste Schule die gar keine Probleme mit ihren Windowsrechnen hat. Wir mehrfach im Jahr größere Probleme.


    Windows dominiert als Betriebssystem weltweit mit einem Marktanteil von etwa 75 %. Warum wird das wohl so sein? Apple spielt jenseits von Smartphones und Grundschulen einfach keine Rolle.

    Deine Statistik bezieht sich wenn nur auf Laptop und Desktopsysteme. Da war Windows vor nicht allzu langer Zeit übrigens mal bei annähernd 100%. Es wird jedes Jahr weniger. Das zeugt von Qualität. Aber wir reden ja auch gerade von Tablets. Da hat Windows einen Marktanteil von 0,05 %. Das zeugt von Qualität! Handy brauchen wir wohl nicht drüber zu reden, oder? Man kann natürlich auch mal auf den Servermarkt also bei den Profis gucken. Da hat Windows noch einen großartigen Marktanteil von einem Drittel. Aber ich gebe dir Recht, wenn du einen Laptop oder Desktoprechner kaufen willst, ist Windows das System erster Wahl.


    Bei deinen Marktanteilen haben wir wohl unterschiedliche Quellen. Ich zitiere mal aus der Wikipedia:

    Während vor den 2010er-Jahren Microsoft den gesamten Markt der Betriebssysteme dominierte, spielt das Unternehmen mittlerweile nur noch im Bereich der Personal Computer eine dominante Rolle. Allerdings sinkt der Marktanteil auch in diesem Bereich (siehe Grafik). Im Jahr 2016 lag der weltweite Anteil des Windows-Betriebssystems am großen und wachsenden Smartphone- und Tablet-Markt bei unter 2 Prozent; im Bereich der Server kam Windows weltweit nur noch auf einen Anteil von rund einem Drittel, hinter dem am weitesten verbreiteten Server-Betriebssystem Linux und noch knapp vor den ähnlich weit verbreiteten Unix-Systemen.

    In der Grafik ist Windows in PC-Markt bei 75%. Alles andere hätte mich auch sehr gewundert. Natürlich bezogen auf Deutschland. https://de.wikipedia.org/wiki/…_und_Marktkapitalisierung

    Bei euch in der Schweiz ist Windows wohl nur noch bei 65%. https://de.statista.com/statis…bssysteme-in-der-schweiz/

    Wohlgemerkt im PC-Bereich.

  • Die Zukunft liegt ganz klar beim Convertible, nein eigentlich ist das bereits die Gegenwart, ich sehe überhaupt keinen Sinn mehr, sich ein Gerät entweder nur mit Toucheingabe oder nur mit Tastatur zu kaufen. Die Kombination hat Apple nun mal nicht.


    Bezüglich grosse Firmen: Bei einem Marktanteil von 75 % für Windows muss man die Frage nicht stellen. Bezogen auf Laptops und PCs liegt der Marktanteil bei 90 %, Apple bedient vor allem den Spass-Bereich, also Smartphones & Co. Wenn's um echte Rechenleistung geht, also im Bereich Server oder Grossforschungsanlagen, sticht nach wie vor Linux alles andere aus.

    Also ein Ipad mit Tastatur ist in vielen Bereichen mind. ebenso gut wie ein Surface Pro mit Tastatur. Die wirklich leistungsstarken Surface Geräte wie das Surface Book sind deutlich weniger transportabel als ein IPad Pro. Dazu die Frage, welche Schüler wirklich die Rechenleistung eines normales IPads beim Arbeiten ausnutzen.

  • Hier wurde mal eine Doku aus Dänemark verlinkt und ein Lehrer meinte, dass das Abi dort komplett online stattfände und jeder Lernende spätestens ab Klasse 8 digital unterwegs sei. Und in Deutschland schreibe man immer noch Konzepte, anstatt mal loszulegen und ich bin ziemlich sicher, dass das von einigen hier zustimmend beurteilt wurde.

    Findest du die Situation denn in Dänemark besser als in Deutschland? Mir gefällt gerade, dass hier in Deutschland noch viel mit analogen Lerngegenständen gearbeitet wird. Wie ich damals im Referendariat lernte, die Methode alleine ist kein Garant für Lernerfolg, sondern muss zum Lernziel passen. Macht Digitalisierung per se Schule besser? Manch eine politische Forderung lässt dies vermuten, ich habe da jedoch meine Zweifel.

  • Klar, Kinder müssen noch ganz viel friemeln. Kneten, schreiben, Bäume streicheln und Zaubertinte ausprobieren. Aber wenn sie groß sind, werden sie mit Computern arbeiten. Automaten bedienen, in neue Kassensysteme eindenken, im Büro was archivieren, Designs am PC entwerfen, Videos produzieren, 3-D drucken, soziale Netzwerke/Kommunikation betreiben, Homepage basteln, Roboter programmieren... Es gibt keinen Betrieb mit mehr als 20 Mitarbeitenden, der nicht zumindest PC und Internet hat. Und, ich zitiere das Bundesministerium für Bildung und Forschung:

    'Unzufrieden ist dagegen fast jeder zweite Betrieb (46 Prozent) mit den IT-Kenntnissen seiner Auszubildenden und bewertet diese lediglich mit ausreichend. Weniger als ein Drittel (28 Prozent) bewertet die Kenntnisse als sehr gut oder gut.'

    Und da geht's nur um Azubis, also nicht Oberstufe Gym.


    Also ja, ab Klasse 8 kontinuierlich mit Computern zu arbeiten schadet wohl nicht. Und den Kleineren macht's auch Spaß.


    ' Politische Forderung '... naja. Dass Deutschland irgendwann mal so viel fixes Internet hat wie Rumänien find ich jetzt keine übertriebene Forderung.

  • Mir gefällt gerade, dass hier in Deutschland noch viel mit analogen Lerngegenständen gearbeitet wird.

    Naja, usw. usw. ad nauseam.


    Wie ich damals im Referendariat lernte, die Methode alleine ist kein Garant für Lernerfolg

    Wer Digitalisierung als "Methode" betrachtet, hat nicht kapiert, worum es geht. Aber keine Sorge, das teilst Du mit ca. 99% unserer politischen Entscheider.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Apple TV

    Was sollen wir damit in einem offenen System? Ein offenes System nutzt selbstverständlich keine Speziallösungen.


    Wenn man natürlich irgendwelche Bastellösungen macht, die nicht zertifiziert sind, gibt es Probleme.

    Wer macht denn sowas?


    Ihr seid ehrlich die erste Schule die gar keine Probleme mit ihren Windowsrechnen hat.

    Wie viele Schulen kennst du denn so von Innen, die offene System nutzen, die nicht auf Apple spezialisiert sind? Und ehrlich bin ich allein hier im Thread schon die Zweite, die schreibt, es gäbe an ihrer Schule keine Probleme mit den Windows-Geräten, wohl aber mit den Apple-Geräten. Typischerweise werden nach einem Update des Betriebssystems irgendwelche Druckertreiber nicht mehr erkannt. Ich lese die Infomails nicht im Detail weil es mich ja nie betrifft.


    Wir mehrfach im Jahr größere Probleme.

    Weil ihr Bastellösungen macht? Oder weil ihr auf Apple spezialisiert seid und das System natürlich mit nichts anderem kompatibel ist als mit Apple?


    Man kann natürlich auch mal auf den Servermarkt also bei den Profis gucken.

    Ja kann man. Und stellt fest, dass hier Linux dominiert. Was ich ja vor nem halben Tag schon mal festgestellt habe. Gildet es erst, wenn du es auch feststellst?


    Die wirklich leistungsstarken Surface Geräte wie das Surface Book sind deutlich weniger transportabel als ein IPad Pro.

    Häh? Ich besitze seit 5 Jahren ein Surface Book. Hattest du jemals eins in der Hand oder wie kommst du zu dieser Behauptung? Ferner ist das Microsoft-Pendant zum iPad Pro das Surface Pro und nicht das Surface Book. Letzteres ist ein vollwertiger Laptop, sowas wie ein MacBook, nur dass es noch dazu einen Touchscreen mit Stifteingabe hat. Ein solches Gerät gibt es gar nicht von Apple.


    Dazu die Frage, welche Schüler wirklich die Rechenleistung eines normales IPads beim Arbeiten ausnutzen.

    Nein, die Frage ist nicht, ob irgendjemand die volle Rechenleistung irgendeines Gerätes nutzt (die ist in den meisten Fällen völlig überdimensioniert), die Frage ist, ob das Gerät mit allen relevanten Anwendungen kompatibel ist. Das iPad ist es nicht. Ich arbeite an einer weiterführenden Schule, ich hatte schon einen traurigen Schüler mit iPad im Praktikum der feststellen mussten, dass er bei digitaler Messwerterfassung mit den Vernier-Sonden leider raus ist. Rumgedreht hatte ich noch nie das Problem, dass ich irgendwas auf meinem Windows-Gerät nicht nutzen konnte, was ich wirklich gebraucht hätte. Wie bereits erwähnt sind "unsere" Eltern im Moment schlau genug gar keine iPads mehr anzuschaffen. Im Bildungsbereich mögen die in der Grund- und Mittelstufe ja ihre Daseinsberechtigung haben und im "wahren Leben" sicherlich auch in speziellen Bereichen, z. B. Graphikdesign oder sowas. In der Buchhaltung und Verwaltung, Mess- und Regeltechnik, Analytik, etc. findest du aber nirgendwo iPads. Ergo dominiert Windows auch mindestens an den Berufsschulen und für Anwendungen in der gymnasialen Oberstufe sind iPads nunmal auch ein Krampf. So ist das Leben eben.

  • @karuna: Ich teile mit dir die Meinung, dass Kinder viel Haptik erleben müssen. Auch verstehe ich dein Argument mit der Berufsvorbereitung und den Betrieben, die sich bessere IT-Kenntnisse wünschen würden. Aktuell ist Informatik in Hessen noch kein Pflichtfach, aber vermutlich würde ich mit dem Hintergrund die Sinnigkeit eines solchen Faches nicht anzweifeln. Ein ganzes Abitur vollständig am PC... Damit kann ich mich jedoch gar nicht anfreunden, da finde ich den Stift, der munter über Papier flitzt, dann doch zu wichtig.

  • Macht Digitalisierung per se Schule besser? Manch eine politische Forderung lässt dies vermuten, ich habe da jedoch meine Zweifel.

    Diese "politische Forderung" gibt es überhaupt nicht, das bilden sich nur Leute ein, die so grundsätzlich was gegen "digital" haben. Und diese Leute können eigentlich nie so recht formulieren, was genau sie jetzt gegen "digital" haben. Es ist halt ein grundsätzliches Gefühl oder so. So wie bei Berta in der Küche mit dem 3-min-Ei. Ich habe da schon die irrsinnigsten Ergüsse von einzelnen KuK gehört wie und warum unsere Jugendlichen hinter diesen Laptops jetzt angeblich verblöden. Dass man den eigenen Unterricht auf die neue Situation anpassen müsste, das kommt natürlich nicht in Frage, denn dann kann man ja nicht mehr die 20 Jahre alten Folien für den OHP aus der Schublade ziehen und so wird das Leben irgendwie ungemütlich.

  • Aktuell ist Informatik in Hessen noch kein Pflichtfach

    Informatik und die Bedienung von IT-Geräten sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die digitale Transformation (hier oft als "Digitalisierung" bezeichnet) des Unterrichtes betrifft alle Fächer.

  • Informatik

    ... hat mit dem, was man die meiste Zeit mit einem Laptop, iPad, ... macht, überhaupt nichts zu tun. Ein Laptop ist ein Arbeitsgerät und im Kontext Schule vermittle ich in meinen Fächern bestimmte Anwendungskompetenzen. Informatik ist bei uns seit diesem Schuljahr obligatorisch in der gymnasialen Oberstufe aber die Informatiker bringen den Jugendlichen nicht bei, wie man Messdaten im Excel auswertet oder einen Projektbericht in Word schreibt. Die Fachinhalte des Informatikunterrichts sind hochspezialisiert und haben wenig bis gar keinen Nutzen für andere Fachbereiche. Ich finde es tatsächlich übertrieben, dass es als Pflichtfach eingeführt wurde.

  • ... denn dann kann man ja nicht mehr die 20 Jahre alten Folien für den OHP aus der Schublade ziehen und so wird das Leben irgendwie ungemütlich.

    Wobei die OHP-Folien (Matritzenvorlagen und Tonbandaufnahmen?) des Kollegen Lindbergh noch nicht allzu alt sein dürften...

  • Diese politische Forderungen gibt es. Ich las in den letzten Monaten vermehrt von Politikern: "Wir brauchen mehr Digitalisierung an den Schulen.", ohne dass eine sinnvolle Analyse gemacht wurde, welche konkreten Probleme es an deutschen Schulen gibt und ob Digitalisierung diese besser macht.

    Ich bin ehrlich, ich bin skeptisch gegenüber Neuem, aber ich bin eine Vorstufe vor den von dir angesprochenen Leuten: Wenn mich gute Argumente überzeugen, gebe ich einer Sache durchaus eine Chance. Ich sehe durchaus die Gefahren von vermehrtem Medienkonsum durch Jugendliche, war auch während des Lockdowns mit der gezwungenen stärkeren Auseinandersetzung mit digitalen Medien nicht wirklich zufrieden und auch wenn meine Funktion sicher nicht sein kann, dass ich alles Digitale ständig schlecht rede, ist es zumindest nicht verkehrt, an den richtigen Stellen zu fragen, ob ein analoges Hilfsmittel vlt. auch zum Ziel führt - gerade um zu vermeiden, dass Digitalisierung als Allheilmittel angesehen wird.


    Zitat von Karuna

    Weil die Methode "Stift flitzt auf Papier" nochmal welches Ziel genau verfolgt?

    Ich glaube, dass sich darüber noch niemand Gedanken machte, weil es einfach immer der Normalfall war ^^ . Vlt. Festigung schreibmotorischer Kompetenzen durch umfangreiches Schreiben über einen längeren Zeitraum?

  • Festigung schreibmotorischer Kompetenzen durch umfangreiches Schreiben über einen längeren Zeitraum

    Und wozu genau wären die dann gut?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

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