Neues von der Digitalisierung

  • Ich habe gerade eine Schüli-Arbeit zugeschickt bekommen. Das Schüli hat das Arbeitsblatt, das digital auf der Lernplattform verfügbar war, von dem Bildschirm eines anderen Schülis abfotografiert, am Bildschirm ausgefüllt und mir dann einen Screenshot dieses Konglomerats zugeschickt, wobei das Arbeitsblatt etwa 15% der Bildschirmfläche einnimmt ... :autsch:

  • "Lehrerendgeräte" --> Dieses Gerät bedeuted das Ende des Lehrers? 8)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Man braucht das alles nicht. Weder Kamera noch iPad noch, noch, noch …


    Bei uns stehen nun mal flächendeckend Kameras in den Klassenräumen, fest angeschlossen und recht zuverlässig. Sollen wir die jetzt wegschmeißen, nur damit es einen Anwendungsfall für die iPads gibt?


    Zu Ende gedacht, so lernen wir, braucht man für das iPad als Kamera ein Gestell. Wer von euch hat das?

    Bei uns sind zum Beispiel fünf Räume nicht mit Dokumemtenkameras ausgestattet. Tablets, die vorne an der Tafel eingesetzt werden könnten, sind dagegen vorhanden. Also schafft man doch lieber die Luxus-Tablethalterung für 200 € an als die günstigste Dokumentenkamera für mehr Geld bei schlechterer Qualität.


    Und selbst wenn nicht schon Tablets vorhanden sind, möchte man vielleicht welche anschaffen, weil man die dann auch einfach als Tablets einsetzen kann, ohne Tablethalter.


    Und schließlich gibt es eben doch Einsatzzwecke, wo iPad + Halterung einer Dokumentenkamera überlegen sind, siehe vier Beiträge weiter oben.

  • "Lehrerendgeräte" --> Dieses Gerät bedeuted das Ende des Lehrers? 8)

    Schade, dass es nicht

    Lehrerendgerete

    heißt... oder Lehrendenendgerete

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • O.Meier schrieb, dass er/sie vorne stehen muss, damit man dabei ist.

    Wo schrieb ich das? Wo ging es um „dabei sein"?

    Ich kann mit dem IPad vorne stehen und immer noch an der Tafel zeigen, was ich möchte. Ich kann stehen, ich kann sitzen. ich kann aber auch irgendwo Mitten im Raum sein.

    Es ging viel mehr um das iPad als Tafel-Ersatz (den es bei uns eh nicht gibt). Da weiß ich nicht, wie ich da im Stehen schreiben soll und noch etwas zeigen.

    Welche Gruppe hat das höchste Gebäude gebaut? Ich komme eben und mache ein Foto.

    Stimmt, das ist viel besser als dass die Kinder 'rumgehen, um gegenseitig ihre Gebäude anzuschauen.

    Es gibt zahlreiche Situationen, da ist es super, dass ich einfach mal ganz hinten stehen kann.

    Ja, sicher. Um an der Tafel etwas zu schreiben und zu erklären, stehe ich aber am besten an der Tafel.


    Ich kann das IPad einfach mal einem Schüler in die Hand drücken.

    Nein. Das kann ich laut Nutzungsvereinbarung nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wir haben jetzt eine neue Dokumentenkamera bekommen. Elmo L-12W. Tolles Teil. Aber das Ding kostet mehr als ein IPad inklusive Halterung. Uns es kann selbst in dem Bereich Dokumente darstellen deutlich weniger.

    Dann habt ihr wohl das Falsche gekauft. Was hilft uns diese Erkenntnis denn jetzt?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Bei den Dienstgeräten ist eben das Problem, dass es nicht ein Gerät gibt, dass alles kann.


    Wir verbringen einen Teil unserer Arbeitszeit am Schreibtisch und benötigen dort die entsprechende Ausstattung wie PC/Laptop/Surface mit Tastatur und Maus und großem Monitor. Drucken/Kopieren kann man in der Schule.

    Da die Lehrerarbeitsplätze in der Schule meist nicht für alle genügen und viele auch gerne zu Hause vorbereiten, sind mobile Lösungen (Laptop/Surface) nicht schlecht. Es sollte dann aber auch in der Schule Plätze geben, an denen man seinen Laptop mit einem großen Monitor verbinden kann.


    Andererseits verbringen wir auch viel Zeit in der Klasse beim Unterrichten. Dort brauchen wir

    • ein Gerät, mit dem wir das digitale Klassenbuch führen dürfen (z.B. Tablet mit Tastatur)
    • einen Overhead-Projektor oder ein Gerät, mit dem wir digitale Präsentationen zeigen und bearbeiten können (z.B. Tablet mit Stift und Beamer mit WLAN, AppleTV und Mirocast)
    • eine Dokumentenkamera oder etwas entsprechendes (z.B. ein Tablet mit Halterung)
    • ein Gerät mit dem wir Audios (Sprachunterricht) oder Lehrfilme abspielen können (Z.B. DVD/CD-Player mit Beamer usw. oder Tablet mit Beamer usw.)

    Mit einem Convertible mit Stift ginge bis auf die Dokumentenkamera alles, allerdings nicht gleichzeitig. Man kann nicht mit nur einem Gerät der Klasse einen Lehrfilm zeigen und gleichzeitig schnell ins digitale Klassenbuch eintragen, wie man es früher gemacht hat. Wenn man zusätzlich noch das Lehrbuch digital auf dem einen Gerät hat, wird es noch schwieriger.


    Und solange Teile der Ausstattung fehlen (z.B. WLAN oder AppleTV oder …), ist es noch schwieriger.


    LG DFU

  • Man kann nicht mit nur einem Gerät der Klasse einen Lehrfilm zeigen

    Doch, das kann man, habe ich schon sehr oft gemacht. Allerdings gehen wir über HDMI Kabel, dann erweitere ich einfach den Desktop, zeige am Beamer den Film, und kann auf dem Notebookbildschirm machen, was ich will.


    Ich habe ein Convertible mit Stift. Das ist, zugegeben, nicht so sehr geeignet, um damit ständig rumzulaufen, deswegen steht es i.d.R. am Lehrerpult. Und tatsächlich, wenn ich physisch was verdeutlichen Will (Arme, Hände und so), dann stehe ich recht häufig auf. Da ich zum Glück noch recht fit bin und sowieso 5000 mal schneller schreibe als die SuS, ist das bisher kein Problem.


    Als Dokucam nehme ich mein Handy, Bilder, die ich mache, teile ich per Nextcloud, die sind dann ohne weiteres Zutun (direkt als Laufwerk eingebunden) auf meinem Notebook. Eine Liveübertragung brauche ich eher nicht (habe keine Naturwissenschaft).


    Meiner Meinung nach ist ein Convertible mit Stift und Tastatur der mit weitem Abstand beste Kompromiss, den man haben kann, insbesondere dann, wenn man noch ein Handy in der Tasche hat und eine vernünftige Plattform zum Datenaustausch (bei uns, wie gesagt, Nextcloud).

  • Wo schrieb ich das? Wo ging es um „dabei sein"?

    Das finde ich nach wie vor nicht so schön, wie vorne zu stehen und etwas zu zeigen.


    Dann habt ihr wohl das Falsche gekauft. Was hilft uns diese Erkenntnis denn jetzt?

    Warum? Ich bin weder Apple-Jünger noch Hater. Wir setzen die Systeme ein, die uns an der Stelle den meisten Gewinn bringen. Hier war eine Dokumentenkamera gewünscht, da es um ein rein stationäre Lösung ging.

    Stimmt, das ist viel besser als dass die Kinder 'rumgehen, um gegenseitig ihre Gebäude anzuschauen.

    Du denkst viel zu eingeschränkt. Es gibt viele Situationen, wo das Tablet besser ist. Beispielsweise wenn ich den Baufortschritt dokumentieren möchte. Oder wenn ich zwei Bilder zum Vergleich gleichzeitig zeigen. Oder wenn wir gerade Corona haben und die Kinder am Platz ohne Maske sitzen können, beim Rumgehen aber alle die Maske bräuchten. Oder wenn du eine zweite Klasse hast, der es schwer fällt sich beim rumgehen zu konzentrieren. Letztlich bietet das IPad einen Mehrwert. Ob man ihn nutzt oder nicht, muss man dann in jeder Situation überlegen.


    Also wenn ich dich richtig verstehe laufen bei euch die Windowssysteme ohne Probleme, die Apple Geräte aber nicht. Dann verstehe ich deine Argumentation. Das ist allerdings ein sehr seltener Fall.

    Du hattest gefragt, was für Vorteile IPads haben. Ich habe dir einige Vorteile genannt. Es hat keiner vorgeschlagen, dass ihr die alten Geräte nun wegschmeißt. Es geht nur darum, dass der Einsatz von IPads Vorteile gegenüber klassischen Lösungen hat. Das mag bei euch nicht der Fall sein, ist aber für viele andere Schulen spannend. Zu mindestens bei der Neuanschaffung von Geräten sind daher IPads eine gute Alternative.

  • Wir haben jetzt eine neue Dokumentenkamera bekommen. [...] Aber das Ding kostet mehr als ein IPad inklusive Halterung. Uns es kann selbst in dem Bereich Dokumente darstellen deutlich weniger.

    Das ist immer eine Frage was man möchte. Die Dokumentenkamera glänzt gegenüber Ipad und Co. z.B. durch:

    • kein Akku
    • leicht justierbar
    • stabile Halterung
    • fest aufgebaut --> wird nicht verschleppt
    • kein Softwareupdate zu unpassenden Zeiten
    • einfache Bedienung im Sinn von "anschalten und läuft"


    Für mich ist entscheidend, ob sich so ein Arbeitsmittel transparent in meinen Unterricht einbinden lässt oder nicht.

    Je mehr ich dafür meinen Unterricht umstrukturieren und auf das Medium zuschneiden muss, einen Plan B für Funktionsausfällen haben muss oder über die Bedienung nachdenken muss, desto größer müssen die erzielten Vorteile sein.


    Das kann dann auch zu Situationen führen, wo die alte analoge Schwanenhalskamera trotz schlechterem Bild Ipad und Co. schlägt, weil ich sie nur anschalten und in die richtige Richtung biegen muss.

  • Warum werden im Jahr 2021 noch Beamer angeschafft? Die großen Touch-TVs (i3 touch) sind doch bei weitem überlegen!?

    Also ich finde die immer noch ziemlich klein. Projektionsflächen, die kleiner oder höchstens so groß sind, wie ein mittlerer Tafelteil, kann ich nur schlecht gebrauchen. Reflexionsprobleme sind noch so ein Thema...


    Da können Beamer deutlich mehr und auch meist zu geringeren Preisen.

    Wobei ich zugeben muss, dass die Pest der Kurzdistanzbeamer gerade dazu führt, dass der Vorteil "Projektionsgröße" massiv abschmilzt. Völlig unverständlich, nur um 4m Elektrostrippeninstallation zu sparen...

  • Für mich ist entscheidend, ob sich so ein Arbeitsmittel transparent in meinen Unterricht einbinden lässt oder nicht.

    Genau, deswegen haben wir uns an der Stelle auch für die Dokumentenkamera entschieden. Bei uns gab es andere Gründe. Am Aufstellungsort gibt es kein WLAN und wird es auch keines geben. Dazu brauchen wir nur eine stationäre Lösung. Dazu war die Möglichkeit eines Livestreams gewünscht.

  • Also wenn ich dich richtig verstehe laufen bei euch die Windowssysteme ohne Probleme, die Apple Geräte aber nicht. Dann verstehe ich deine Argumentation. Das ist allerdings ein sehr seltener Fall

    Es ist die Regel. Apple funktioniert nur dann ganz super toll, wenn alles zu 100 % auf Apple abgestimmt ist. In offenen Systemen ist Windows ganz klar überlegen. Wenn bei uns systematische Probleme mit der Verbindung zum Beamer oder mit dem Webprint auftreten sind es *immer* die Apple-Geräte. Und ich meine wirklich zu 100 % *immer*. Windows dominiert als Betriebssystem weltweit mit einem Marktanteil von etwa 75 %. Warum wird das wohl so sein? Apple spielt jenseits von Smartphones und Grundschulen einfach keine Rolle. Microsoft hat längst geschnallt wie aggressiv sich Apple versucht dem Bildungsbereich aufzudrängen und steuert in den letzten Jahren massiv dagegen. Guess what... Mit den besseren Lösungen.

  • Ipads sind wirklich kindgerecht, finde ich. Die Apps sind intuitiv bedienbar, da kann z.B. die Frau karuna ohne Fortbildungen schöne Sachen mit ihren SuS machen... Aber ob große Firmen sich mit Applekram ausstatten? Ich habe keine Ahnung aber ich zweifle.

  • Es gibt auch intuitiv bedienbare Apps für Windows und es gibt auch Tablets die mit Windows laufen die aber im Gegensatz zum iPad auch noch zum "normalen" Arbeiten zu gebrauchen sind (der Klassiker ist das Surface Pro von Microsoft in zig günstigeren Varianten von anderen Herstellern). Das kleinste und billigste ist das Surface Go, gleiche Preisklasse wie das iPad Mini und gleich schrottig, da nur Apps aus dem Microsoft Store installiert werden können. Aber je nachdem, was man damit vorhat, mag das ja reichen. Das Prädikat "kindgerecht" kann man an der Stelle nur vergeben, wenn man beides mal in der Hand gehabt hat - es gibt in der Bedienung diesbezüglich überhaupt keinen Unterschied.


    Ich kann mit sowas nicht arbeiten, weil ich will ja *arbeiten* und nicht wischen und tappsen. Die Zukunft liegt ganz klar beim Convertible, nein eigentlich ist das bereits die Gegenwart, ich sehe überhaupt keinen Sinn mehr, sich ein Gerät entweder nur mit Toucheingabe oder nur mit Tastatur zu kaufen. Die Kombination hat Apple nun mal nicht.


    Bezüglich grosse Firmen: Bei einem Marktanteil von 75 % für Windows muss man die Frage nicht stellen. Bezogen auf Laptops und PCs liegt der Marktanteil bei 90 %, Apple bedient vor allem den Spass-Bereich, also Smartphones & Co. Wenn's um echte Rechenleistung geht, also im Bereich Server oder Grossforschungsanlagen, sticht nach wie vor Linux alles andere aus.


    Edit: Ich habe wirklich nichts gegen Apple an sich, sie haben nur einfach den Convertible-Zug völlig verpasst. Ich habe zu Uni-Zeiten zwangsläufig immer mit Windows gearbeitet, weil dort Apple einfach überhaupt keine Rolle spielt. Sämtliche Steuersoftware für Gerätschaften im Bereich der physikalisch-chemischen Analytik läuft ausschliesslich auf Windows, die Strukturbiologen machen die Bildbearbeitung auf Linux-Maschinen. An der Schule arbeite ich seit 5 Jahren mit einem Convertible, das ist für diesen Zweck bei weitem das praktischste Format. Also bin ich ebenso zwangsläufig bei Windows hängen geblieben. Als ich an meiner jetzigen Schule anfing zu arbeiten, waren dort MacBooks noch dominant, sie sind unterdessen nahezu vollständig durch Window-Convertibles verdrängt. Spätestens mit dem Fernunterricht sind auch die letzten hartnäckigen Apple-Fans umgestiegen, wir nutzen halt exzessiv Office 365.

    Einmal editiert, zuletzt von Antimon ()

  • zwangsläufig bei Windows hängen geblieben

    Linux läuft auch gut auf Convertibles (halt ohne MS Office). Das "Convertible" von Apple ist das IPad Pro. Zusammen mit dem Magic Keyboard kannst du damit alles Mögliche machen, aber brauchst natürlich zu Hause trotzdem noch einen "richtigen" Mac. Warum sollte man ein Gerät für alles anbieten, wenn die Kunden auch gerne mehrere Geräte kaufen?

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