Jemand Ahnung von DaZ?

  • DAZ wirklich systematisch unterrichten ist gar nicht so einfach !

    Deutsch ist eine sehr komplexe, grammatikalisch schwierige Sprache . Bereits in einfachen Sätzen ( Subjekt , Prädikat , Objekt ) tauchen die ersten Hürden auf - Artikel , Deklination , Konjugation. Sobald Verben mit Präpositionen dazukommen , die unterschiedliche Fälle fordern, wird es auch für Muttersprachler schwierig , das zu erklären. Mit jeder zusätzlichen Erweiterung des Satzes ( Pronomen , Adjektive , Haupt- und Nebensatzverknüpfung) wird es noch komplizierter. Da die Kinder hier leben, werden sie damit aber von Anfang an konfrontiert.

    Ein guter DAZ Unterricht muss daher auf eine sinnvolle Reduktion achten und die Dinge langsam und systematisch aufbauen , mit einem passenden Lehrwerk ist das einfacher zu leisten. Wortschatzarbeit ist wichtig, aber eben nur ein Teil. Je nach Voraussetzung deiner Schüler kannst du da am einfachsten ansetzen . Besser wäre es aber , gerade wenn mehrere Lehrkräfte abwechselnd unterrichten, wenn ihr euch auf ein etwas systematischeres Vorgehen einigen könntet. Sind die anderen Lehrkräfte etwas erfahrener im DAZ Bereich?

  • Nein, es ist so: ich unterrichte in einer Förderschulklasse für Lernbehinderte so gut wie alles. Ein Teil der SuS hat Deutsch nicht als Muttersprache. Das heißt im Alltag, dass sie Mathe und Grammatik genauso wenig verstehen wie die deutschen Kinder. Ich suche daher Methoden, die allen nützen. Es ist also keine DaZ-Klasse und es gibt auch keine Stunden dafür.


    Was ich halt immer wieder merke, ist das:

    ... wird es auch für Muttersprachler schwierig , das zu erklären.

    Ist halt kacke, wenn man alles fachfremd unterrichtet, aber nunmal nicht zu ändern. Und noch hab ich ein paar Jahrzehnte bis zur Rente, um dazuzulernen:zungeraus:

  • Die Daz-Lernsituationen sind grundlegend sehr unterschiedlich.

    Wenn man es "nebenbei" oder "inklusiv" abdeckt, dann überlegt man sich einmal mehr, ob man ein zusätzliches Lehrwerk einsetzt.

    Das kann sinnvoll sein, wenn man SchülerInnen grundlegend alphabetisiert oder sie in der Klasse noch nicht mitarbeiten können.

    Andernfalls ergänzt man die vorhandenen Materialien. Auch meine Erfahrung ist, dass DaZ- und Nicht-DaZ-SuS zum Teil gleiche Übungen benötigen und von der Differenzierung profitieren.

  • Mir ist noch etwas eingefallen: wenn es um ältere Schüler:innen geht, die ggfs. auch noch alphabetisiert werden müssen, war der Lernordner der SchlaU-Schule richtig gut, der wurde u.a. in der zehnten Klasse an einer L-Schule genutzt. Den scheint es nicht mehr zu geben, aber hier gibt es mittlerweile sogar deutlich mehr Material (was verhältnismäßig günstig ist).

  • Ok, das ist dann wirklich keine Situation, in der man mit einem Lehrwerk arbeitet. Ich hatte auch schon Lerngruppen mit DAZ und Förderkindern (in der Gesamtschule) in Hauptschulklassen. Wir hatten das Cornelsen Deutschbuch. Da gibt es extra Fördermaterial zu. Weiß nicht, ob das für deine noch zu schwer ist, aber ich fand das ganz gut gemacht - besonders , wenn sie binnendifferenziert in einer HR Klasse saßen. Zusätzlich dann immer wieder Wortfeldarbeit, passend zu den aktuellen Themen im Unterricht. Das kann man ja spielerisch machen. Ich “spiele” z.B regelmäßig gegen die ganze Klasse:

    Wir suchen verschieden Begriffe für gehen/ reden/ sprechen . Schafft ihr es, jeder ein anders Wort zu nennen, ohne dass einer etwas wiederholt? Die Kinder lernen dann zuhören und die Gruppe arbeitet zusammen. Meine wollen dann immer noch ein Chance… schafft viele Wiederholungen 😊.

  • Das zweite ist eher für Erwachsene und die Links auf die ich geklickt habe, gehen nicht mehr, Wolfgang Autenrieth.

    Links sind flüchtige Wesen. Ich weiß. Vor Kurzem habe ich die Seiten gecheckt und Einiges korrigiert. Die Bildwörterbücher, die verlinkt sind, sind auch für Kinder geeignet - ich habe diese selbst im Förderunterricht mit Migrantenkindern der 4.Klasse verwendet.
    Falls jemand auf der Seite https://schulbibo.de fehlerhafte Links entdeckt, bin ich für Hinweise (gerne per PM) dankbar, damit die Materialien weiterhin verwendbar sind.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

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