Schülern Material per Email schicken - Alltag (kein Distanzunterricht)

  • Und ZUSÄTZLICH schicke ich Dateien per Mail und beantwortete täglich über 100 Mails. So individuell kann ich im Präsenzunterricht gar nicht auf Schüler eingehen. Unsere Fans der Lernplattform sagen, mit dieser habe man WENIGER Arbeit.

    Ja, da würde ich den "Fans der Lernplattform" ausdrücklich zustimmen. 100 Mails brauche ich defintiv nicht täglich zu beantworten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ja klar...

    Vielleicht kann ich ja nicht lesen, aber wo genau steht denn in dem von dir zitierten Beitrag von State of Trance, dass er die Nicht-Nutzung einer Lernplattform gleichsetzt mit "sich einen faulen Lenz machen"? Er bezog sich ja - im Gegensatz zu mir - auch nur auf den ersten Lockdown (wo ja a) viele Schulen noch gar keine Lernplattform benutzt haben und b) auch andere User*innen hier von Lehrkräften berichteten, die "abgetaucht" sind).


    Oder habe ich irgendwas überlesen oder anders interpretiert? @karuna  kleiner gruener frosch

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    2 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • No offense :)


    An meiner Schule war es, man sieht ja wer Monate nicht in Moodle war und über wen sich die Schüler beschwert haben...

    Hat das irgendwelche Konsequenzen?

    Ich frage ernsthaft. Ich fühle mich nicht so wirklich berufen, den Lehrer, der die Plattform ganz offensichtlich nicht bedienen kann, beiseite zu nehmen und zu sagen: Also hör mal ...

    Das ist wie bei den Leuten, die gern @all antworten, es ist so peinlich ...

  • Ich habe in Klasse 5-7 sogenannte HA-Paten, d.h. jedes Kind hat einen zuständigen Klassemkameraden/eine zuständige Klassenkameradin, der /die mitschreibt. Dafür gibt es einen Vordruck, der im Klassenschrank ausliegt und als Raster hilft, nicht nur die HA sondern auch die im Unterricht erledigten Aufgaben mitzuschreiben. Ist nix Besonderes, eigentlich nur eine Tabelle..... Aber es funktioniert! Die Kinder schreiben gerne mit und werfen den Zettel (zusammen mit Kopien) im Briefkasten des kranken Kindes ein oder versenden ein Foto der Mitschrift. Ich bin komplett raus aus der Verantwortung.


    Oberstufen-SuS finden meine Unterlagen (AB / Texte etc.) im Kursordner auf IServ.


    Für alle Altersgruppen gilt: HA stehen bei mir eigentlich auch immer im Schulmanager (digitales Klassenbuch).


    Vielen Dank für die vielen vielen Antworten! Sehr interessante Einblicke in euren digitalen Alltag :)

    Nochmal zurück zur Schule:

    Obwohl ich bisher nur an Gymnasien gearbeitet habe und diese nicht in Brennpunktstadtteilen, sondern eher sogar bürgerliche Einzugsgebiete hatten, hat das mit den HA-Paten IN NOCH KEINER Klasse/STufe GEKLAPPT.

    Ich wundere mich heute noch darüber. Meine eigene Schulzeit ist noch nicht so irre lang her, aber als ich vor 15-20 Jahren ein kleiner Stöpsel in der Schule war, haben mir meine Mitschüler das MAterial VORBEIGEBRACHT. Die haben bei mir AN DER HAUSTÜRE geklingelt, oder ich bei Ihnen, und wir haben uns ausgetauscht. Das scheint irgendwie unvorstellbar heutzutage.

    Nun kam auch mal der Einwand, dass in dem Dorf des SuS kein anderer SuS wohnt... aber ein Smartphone besitzt man selbstverständlich. Fotos schickt man sich wohl nur noch als Snap... und gespeichert werden nur Nacktbilder... oder wie darf ich das verstehen? (das war jetzt Sarkasmus).


    Ich habe jetzt ein System für mich, das ich seit Schuljahresbeginn erprobe. Eigentlich ganz simpel. Übrige Kopien sammle ich in einer extra Mappe, die auf den Benches im Fachraum liegt. SuS können sich dort , wenn sie wieder genesen sind, selbst bedienen. Ich habe gesagt, dass ich so viele Kopien mache wie es SuS gibt - in Wahrheit kopiere ich 2 mehr.

    Digital schicke ich in den Fällen, um die es hier geht, nichts hinterher.

    Nichtgemachte Hausaufgaben geben, falls ich sie kontrolliere, auch einen Strich. Den Strich kann man sich in dem Fall löschen lassen, wenn mir in der nächsten Stunde unaufgefordert die HA gezeigt wird.


    In Email-Anfragen der Eltern wird auf diese Mappe verwiesen.


    Und noch kurioses zu der besagten Eltern-Email, wegen der ich den Thread gestartet hatte: Es gingen insgesamt 5 (FÜNF!) Emails hin und her. In keiner der Email war als ANhang das AB, ich hab es also nicht geschickt, sondern auf die Mappe verwiesen. Im Unterricht berichtete mir der Schüler, er habe das Arbeitsblatt doch noch gefunden. :autsch:


    Noch eine Frage an diejenigen, die ihr MAterial digital hochladen (Moodle, Iserv): dauert das nicht total lange? Trotz schnellem Internet klickte ich mir bei Moodle während der Fernlernphase einen Wolf. Mir graust es davor, viel auf Moodle hochzuladen. Mit Technik komme ich schon zurecht, aber irgendwie hält mich Moodle echt auf. Vll liegt es an meiner anfänger-typischen Materialflut? Ich kann aber nicht in allen Fächern mit dem Buch arbeiten - und in Bio gibts halt viele Bildchen und Schemata und deshalb regelmäßig jede Stunde ein Arbeitsblatt. Dann gibts bei mir in Moodle noch immer eine unsichtbare Fortschrittsliste... und klick klick klcik geht die Zeit rum. :computerrache:


    Zu Praktikanten/Studenten an der Schule kann ich bisher nur sagen, dass ich sie bisher etwas frech finde. So "den Gedanken auf der Zunge tragen" ist im Berufsleben nicht immer angebracht.

  • Man muss Diskussionen manchmal auch konsequent eskalieren lassen. Schreibt mich gestern einer an wegen der Projektberichte, ob wir den Abgabetermin nicht verschieben könnten. Es sei ja vor den Ferien irgendwas schief gelaufen mit den Experimenten, deswegen sei man jetzt noch nicht so weit. Man habe sicher nicht zu spät angefangen mit der Arbeit, es ging nicht anders, weil das vor den Ferien alles so blöd war.


    Gut gibt es im Teams ein Chatprotokoll mit dem ich belegen kann, dass ich 3 x (!) angeboten habe, das Experiment online zu betreuen falls keiner meiner Kollegen Zeit hat. Niemand hat mich danach gefragt. Und wäre alles regulär gelaufen, wäre ich in der fraglichen Woche gar nicht da gewesen, ich wäre mit meiner Klasse auf Schulreise gewesen. Das hat er natürlich gewusst, habe ich im August ja schon schriftlich (!) kommuniziert. So war ich immerhin die ganze Zeit ansprechbar.


    Das einzige was blöd war, war seine Zeitplanung. Selber schuld.

  • Obwohl ich bisher nur an Gymnasien gearbeitet habe und diese nicht in Brennpunktstadtteilen, sondern eher sogar bürgerliche Einzugsgebiete hatten, hat das mit den HA-Paten IN NOCH KEINER Klasse/STufe GEKLAPPT.

    Ich wundere mich heute noch darüber. Meine eigene Schulzeit ist noch nicht so irre lang her, aber als ich vor 15-20 Jahren ein kleiner Stöpsel in der Schule war, haben mir meine Mitschüler das MAterial VORBEIGEBRACHT. Die haben bei mir AN DER HAUSTÜRE geklingelt, oder ich bei Ihnen, und wir haben uns ausgetauscht. Das scheint irgendwie unvorstellbar heutzutage.

    Das mit den "Hausaufgaben-Paten" machen wir auch nur teilweise. Liegt einfach daran, dass unsere SuS in so unterschiedlichen Orten wohnen, die z. T. recht weit voneinander entfernt sind, so dass es oft mit dem Vorbeibringen der Materialien wirklich schwierig wird. Und ob die Arbeitsblätter nun bei einer/einem Mitschüler*in in der Schultasche liegen oder in einem Ordner im Klassenraum, ist dann ja eigentlich egal.


    Bei mir war es aus demselben Grund - also, dass wir in unterschiedlichen Orten wohnten - auch seit der Gymnasialzeit nicht mehr der Fall, dass sich Mitschüler*innen Material aus der Schule vorbeigebracht haben. Das kenne ich nur aus meiner Grundschulzeit. Als ich auf dem Gym war, wurden uns bei Abwesenheit die Arbeitsmaterialien von den Lehrkräfte in der nächsten Unterrichtsstunde gegeben.


    Benches im Fachraum

    Was sind denn "Benches"? Fensterbänke?

    Noch eine Frage an diejenigen, die ihr MAterial digital hochladen (Moodle, Iserv): dauert das nicht total lange?

    Nein, das ist eine Sache von Minuten. Auch während des Distanzlernens hat es nicht lange gedauert. Ich füge meine Arbeitsblätter als Dateien dort per "Drag and drop" ein. Ich habe aber auch nie mehr als max. drei Arbeitsblätter pro Doppelstunde (und das auch nur in Englisch), arbeite aber fast überall mit dem Buch und z. T. mit Arbeitsheften.

    Zu Praktikanten/Studenten an der Schule kann ich bisher nur sagen, dass ich sie bisher etwas frech finde. So "den Gedanken auf der Zunge tragen" ist im Berufsleben nicht immer angebracht.

    Ich habe in all' meinen Dienstjahren noch nie richtig schlechte Erfahrungen mit Praktikant*innen und Referndar*innen gemacht. Einige waren zwar offensichtlich ungeeignet für den Beruf (die haben sich aber dann auch umentschieden und sind doch nicht Lehrer*in geworden), andere relativ "verpeilt" und einige recht unzuverlässig, aber zu 80% klappt es mit ihnen sehr gut. Wir haben im Laufe der Zeit auch schon viele Refis an unserer Schule übernommen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ernsthaft?!? Wie/Womit habt ihr denn während der Schulschließungen und des Wechselunterrichts gearbeitet? Ihr habt doch da nicht etwa auch nur Arbeitsaufträge per E-Mail verschickt? Oder gab es ausschließlich Videokonferenzen?

    Irgendwie kann ich mir einen Schulalltag so ganz ohne "Moodle" gar nicht mehr vorstellen; egal, ob Distanz- oder Präsenzunterricht ist. Dass eine Lernplattform wirklich praktisch ist, zeigte sich schon im Februar diesen Jahres. Da war unser Abiturjahrgang (also BG Kl. 13) schon wieder im Wechselunterricht und es kam wegen der Witterungsverhältnisse (Eis und Schnee) zu Schulausfall. Unsere KuK waren froh, allen SuS über "Moodle" Arbeitsaufträge geben und Videokonferenzen über "BigBlueButton" durchführen zu können.

    Richtig ... und so schwer ist es ja echt nicht, Material dort hoch zu laden.

    Ok, das Verschieben von Dateien könnte komfortabler sein, aber ansonsten?


    Und ich war in Zeiten des Lockdowns froh, dass ich mit den ganzen Rückmeldungen nicht zig Mails bekam, sondern via Aufgabenmodul (wir arbeiten aber mit IServ, was auch leicht händelbar ist)


    Und so kann sich kein Schüler beschweren, dass er ja angeblich keine Mail bekommen hat.

  • So ist es!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei mir dauert moodle sehr lange, das ist für mich der Hauptgrund Emails zu nutzen. Ich wohne auf dem Dorf und habe doppelte ISDN Geschwindigkeit. Auch die Schüler hier haben Probleme überhaupt in die Lernplattform zu kommen. Es ist interessant, dass diese Problematik (Internet auf dem Dorf) bei der Diskussion gar keine Rolle spielt, anscheinend haben die meisten hier eine gute Internetverbindung. Hier im Lehrerforum schreibe ich mit dem Handy und nutze mobile Daten, der Haupt PC ist halt mit der Telekomleitung verbunden, sonst gibt es hier nichts. Im Nachbardorf hat man teilweise noch nicht einmal Handyempfang.

  • Es ist interessant, dass diese Problematik (Internet auf dem Dorf) bei der Diskussion gar keine Rolle spielt, anscheinend haben die meisten hier eine gute Internetverbindung.

    Das Problem hatten einige (allerdings sehr wenige) meiner SuS während der Schulschließungen auch (und auch ein "jwd" wohnender Kollege berichtete mir davon). Aber dann hatten sie sowohl Schwierigkeiten in "Moodle" 'reinzukommen wie auch an ViKo teilzunehmen oder E-Mails abzurufen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ja, in Moodle dauert das Hochladen lange - deshalb bin ich auch sehr froh, dass wir Onenote und Onedrive haben. Alles Material geht nur noch darüber, in Moodle nutze ich nur noch die Kalenderfunktion für Hausaufgaben und Prüfungstermine.

  • Ich habe die langsamste Leitung von Vodafone (weil sie mir privat reicht), aber Hochladen in Moodle dauert nur Sekunden (ein paar Sekunden länger dauert es, wenn ich ein analoges AB noch digitalisieren muss). Noch länger dauert es, wenn ich noch einen persönlichen Gruß hinzufüge (das muss aber nicht sein).


    Kurz, wenn ich bereits am PC sitze, dauert es höchstens eine Minute und wenn die Schüler richtig Hochladen, kann ich meine Kommentare direkt in ihre Antworten hinein schreiben (direkte persönliche Korrektur). Das spart viel Zeit und ist gewinnbringender als ein (!) Kommentar am Ende (Mail).


    Beim 1. Lockdown hatten wir Moodle noch nicht, sondern nur Mails und Schulcloud. 100 Mails pro Tag hatte ich auch, theoretisch hätte ich alles ausdrucken, korrigieren und dann wieder einscannen müssen (das ging natürlich nicht), also nur ein Kommentar (Mail) am Ende. Ich denke nicht, dass die Schüler mit etwas so allgemeinen etwas anfangen konnten. Und es dauert viel länger.



    Ich frage mich gerade, warum bei euch (nur?) Moodle so lange dauert? Ich verwende es weiterhin, wenn ich auf Fortbildung bin, wenn die Hausaufgabenbesprechung zu lange dauert, für zusätzliche Übungen.


    Zum chatten verwenden wir Edupage, wenn mir z. B. nachts einfällt, dass sie am nächsten Tag das Buch mitbringen sollen, kurze Nachricht (alle hatten es letzte Woche dabei).


    Seit gut einem Jahr werden Mails nur noch bei sehr wichtigen Mitteilungen verwendet, Schulcloud nur für mein Unterrichtsmaterial.


    Ich bin froh über die Möglichkeiten (und bei uns funktioniert ab Klasse 7) die Weitergabe durch die Schüler mit Handy (in meiner 5. Klasse besitzen nur wenige eines).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das langsamste Angebot heißt?


    Bei uns wird noch in kbit gemessen.

    Ein Foto mit 2 MB dauert ca. 1 Minute bis es verschickt ist.

    In der Schulegehtdas Ruckzuck, da haben wir aber nur 5 Lehrerrechner für über 100 Kollegen

    .

  • ich habe gerade einmal bei mir in Moodle hinein gesehen, fast alle meiner AB sind kleiner als 100 kB und während des Hochladens kann ich bereits anderes tun (mein Anschluss war überlastet, wenn zu viele Schüler Kameras an hatten).


    Versuche es mit Moodle, es ist eine Arbeitserleichterung im Vergleich zu Mails. Ich lade z. B. Lösungen immer gleich mit hoch und stelle ein, wann Schüler es sehen können (z.B. erst nach Abgabe und/oder zu einem bestimmten Termin), ideal auch für Vorbereitung der nächsten Klassenarbeit. Und das ich digital in die Lösungen der Schüler hineinschreiben kann, dass sie sortiert bei mir ankommen bis zu einem vorher festgelegten Termin usw. All das ist mit Mail nicht möglich.


    Und in Moodle ist BigBlueBotton integriert (Fremde kommen nicht hinein), jitsi ist nicht notwendig. Einmal am Anfang des Schuljahres einen Raum einrichten und (je nach Einstellung) jeder kann jederzeit hinein (das habe ich jetzt für Nachfragen bei Quarantäne genutzt). Kurze Nachricht und 5 Minuten später trafen wir uns in der VK (evtl. nur für eine Frage).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Danke für die ausführliche Antwort. Ich kümmere mich ab Montag nochmal darum. Aber wie gesagt, ich bin kein Exot. Nur knapp die Hälfte der Kollegen nutzt moodle, ich wollte ja auch nur betonen, dass die anderen nicht faul sind, sondern andere Wege gehen.

  • Wie geht das?

    z.B. mit der Aufgabenabgabe und der entsprechenden Korrekturfunktion. Da kann ich dann am Tablet mit Stift korrigieren, habe zusätzlich noch ein Kommentarfeld etc und die SuS bekommen individuell und nur für sie und mich einsehbar Feedback.

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