Schülern Material per Email schicken - Alltag (kein Distanzunterricht)

  • Hallo liebes Forum,


    schickt ihr Schülern Material per Email? Corona-Erkrankungen bzw. Quarantäne außen vor - dass wir hier verpflichtet sind, Material bereitzustellen, weiß ich. Spezielle Vereinbarung einzelne SuS betreffend auch mal außen vor.


    Ich frage mich, ob ihr es in anderen Fällen macht . Der Klassiker ist natürlich, wenn der Schüler krank ist oder das Material verloren hat. Man wird dann von Eltern angeschrieben, ob man es nicht schnell per Email schicken kann. Eigentlich sollten da doch die Mitschüler Auskunft geben, meiner Meinung nach.


    Grundsätzlich wäre es auch möglich, es den Eltern zu schicken, nur müsste ich dann meine Datei- und Datenspeicherung umstellen, um nicht gleich den Verlaufsplan oder die Lösungen mitzuschicken. Nur ein zwei Klicks sind es halt doch nicht. Wer sein Material nicht digital hat, müsste es natürlich erst noch digitalisieren.


    Wie handhabt ihr das an der Sek 1 und Sek2?

  • Nein, per E-Mail verschicken wir nichts. Wir stellen aber mittlerweile oft Material auf unserer Lernplattform (das ist bei uns "Moodle") ein. In der Regel ist es aber - wie auch schon vor Corona - so, dass die übriggebliebenen Kopien für die SuS einer Klasse in einem Ordner in deren Klassenraum abgeheftet werden und die SuS sich diese dort 'rausnehmen. Manchmal nehmen auch in der Nähe wohnende Mitschüler*innen Arbeitsblätter für Erkrankte mit.


    Ich muss aber dazu sagen, dass ich noch nie von SuS oder Eltern eine Mail erhalten habe mit der Bitte, ihnen per Mail Material zuzusenden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Da wir (in der Oberstufe) immer mehr SuS haben, die iPAds nutzen und wir Arbeitsblätter, ... via Airdrop verschicken oder auf IServ stellen, habe ich meine Dateistruktur umgestellt.

    Auf IServ stellen wir dann auch immer Materialien, falls SuS in Quarantäne sind. Wenn sie krank sind, sind sie krank und erhalten die Aufgaben etc. von Mitschüler oder wir geben ihnen die Arbeitsblätter nach ihrer Gesundung.

    Einige SuS fragen auch, ob sie vom Tafelbild ein Foto machen dürfen, um dieses den Erkrankten zu schicken.

  • Nein, also bei "normaler" Krankheit (nicht Quarantäne), verschicke ich nichts per Mail. Wenn ich Arbeitsblätter habe, von denen ich ja sowieso einen Klassensatz kopiere, hebe ich die natürlich auf und gebe sie ihnen, wenn sie zurück in der Schule sind. Alles andere (Hefteinträge, Übungen etc.) können die sich untereinander schicken oder ausleihen. Die haben fast alle Smartphones und sind in Klassenchats oder können es sich später von den anderen holen, da sehe ich nicht ein, dass ich mich noch hinsetze und Material scanne oder verschicke, zumal die Fehlquoten in manchen Klassen extrem hoch sind, da bin ich ja nur am hin- und hermailen und verliere den Überblick, wer nun eigentlich was genau braucht und wer nicht.

  • Ich habe in Klasse 5-7 sogenannte HA-Paten, d.h. jedes Kind hat einen zuständigen Klassemkameraden/eine zuständige Klassenkameradin, der /die mitschreibt. Dafür gibt es einen Vordruck, der im Klassenschrank ausliegt und als Raster hilft, nicht nur die HA sondern auch die im Unterricht erledigten Aufgaben mitzuschreiben. Ist nix Besonderes, eigentlich nur eine Tabelle..... Aber es funktioniert! Die Kinder schreiben gerne mit und werfen den Zettel (zusammen mit Kopien) im Briefkasten des kranken Kindes ein oder versenden ein Foto der Mitschrift. Ich bin komplett raus aus der Verantwortung.


    Oberstufen-SuS finden meine Unterlagen (AB / Texte etc.) im Kursordner auf IServ.


    Für alle Altersgruppen gilt: HA stehen bei mir eigentlich auch immer im Schulmanager (digitales Klassenbuch).

  • Bereits vor Corona und jetzt erst recht habe ich immer mehr das Gefühl, dass Schüler davon ausgehen, dass wir Lehrer 24/7 per Mail/Teams/was auch immer zu Verfügung stehen. Ich bin z.B. in den Ferien bereits von drei Schülern angeschrieben worden, welche Note sie in der Klausur hätten, die wir in der letzten Schulwoche geschrieben haben.

    Auch die beschriebene Situation mit den Emails geht genau in diese Richtung. "Mal schnell eben ne Email mit den Materialien/Inhalten etc." würde bei meinem Klientel und deren Fehlzeiten dafür sorgen, dass ich mindestens noch eine halbe Stunde am Tag nur das erledigen müsste. Ich habe zudem auch wirklich viele ABs nicht digital.

    Ganz ehrlich, während wir früher bei Krankheit Hefteinträge von Mitschülern tatsächlich leihen mussten, geht das heute mit nem Foto per Handy sowas von einfach. Jede Klasse von mir hat zudem einen Klassenchat oder auch die Nummer mindestens eines Klassenkameraden hat wohl jeder in der Sek 2. Kopien erkrankter Schüler nehme ich zur nächsten Stunde mit oder frage Mitschüler, ob sie das übernehmen können.


    Meine Schulzeit ist 25 Jahr her, daher hinkt der Vergleich, aber ich stelle mir gerade bildlich die Reaktion einiger Lehrer von mir vor, wenn sie mit solchen Anfragen konfrontiert worden wären :teufel: Uiiii, ich ducke mich mal weg

  • Ist zwar Grundschulbereich, aber bei uns gibt es, ähnlich wie bei MissM , HA-Paten: Jedem Schüler ist ein anderer zugeteilt, der die HA in einer Mappe sammelt und dann dem kranken Mitschüler mitbringt. Ist aber vermutlich auch aus dem Grund in der Grundschule leichter durchzuführen, dass unser Einzugsgebiet vergleichsweise klein ist, während in der Sek I die Schüler nicht nur aus dem gesamten Stadtgebiet, sondern teilweise auch noch aus den angrenzenden Kommunen kommen.

  • Alterra: Unterschreibe ich sofort.


    Hinzu kommt, dass die SuS selbständig werden sollen und das werden sie sicher nicht, wenn wir ihnen alles hinterhertragen.


    Anders natürlich, wie schon gesagt, die Quarantäne-Situation. Da habe ich jetzt einmal das Material von 4 Englischstunden in der Woche hochgeladen (mit Hör-Tracks, Filmchen und ABs), aber das ist eine Sondersituation.

  • Geht in die selbe Richtung wie meine Vorposter...


    Ich mache es grundsätzlich nicht weil meine Erfahrung ist:

    2x ist es ein toller Service. Beim 3. Mal dann plötzlich "meine Pflicht, die ich gefälligst zu erfüllen hätte"... Nein danke. Ohne mich!

  • Ich lade in der Regel alles was ich austeile (für die, die Papier wünschen, oder wenn ich auf Papier bestehe weil sinnvoller) auf Moodle hoch. Das sage ich zu Beginn immer. Wenn jemand fehlt bitte ich die Zettel doch bei der Person auf den Platz zu legen (bei Unterricht im Klassenraum)

    Man darf mich anschreiben, wenn ich mal vergessen habe etwas hochzuladen. Die Ausrede, ich war letzte Stunde nicht da und hab daher keine Ahnung lassen ich lediglich gelten, wenn man bis einschließlich des Vortags krank war. Ansonsten gilt nacharbeiten und sich dann bei konkreten Fragen gerne melden. Außerdem wird zum Einstieg immer für alle kurz aufgegriffen, was der Stand der Dinge ist. Der Rest muss meine Meinung nach bei SuS die eine Ausbildung, ein duales Studium oder ein Fachabitur erreichen wollen von selbst laufen.

  • Wie handhabt ihr das an der Sek 1 und Sek2?


    Eigentlich sollten da doch die Mitschüler Auskunft geben

    Vor Corona: Das fasst alles gut zusammen. Ein Schüler nimmt dem kranken Schüler die Blätter mit. Alles andere ist in der praxis doch nicht wirklich umzusetzen. Wie viele Mails soll man am Tag schreiben, wenn wieder einmal Magen-Darm oder eine Grippewelle in der Schule wabert?


    Ad Quarantäne: für den Fall muss bei uns alles hochgeladen werden, damit die Schüler über moodle auf die Unterrichtsinhalte zugreifen können. Davon profitieren momentan also auch die Erkrankten…

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • Ich versuche gerade, die wichtigsten Sachen für meine SuS (Förderschule, schwieriges Einzugsgebiet) hochzuladen.

    Vorteil: alles ist beieinander und Diskussionen der Art "ich war nicht da/wusste ich nicht/meine Tochter war aber nicht da/wusste sie nicht/haben Sie eigentlich genug gemacht? /warum ist der Test so schwer...) entfallen. Nachteil: Was Kodi schrieb. Es wurde überraschend schnell zu "wo sind die Aufgaben?!"


    Ich habe dann klar gesagt "Ich mache das freiwillig, wenn ich Lust habe. Bitte keine Anspruchshaltung" und probiere das erst mal weiter. Denn in meinem Fall kommt es tatsächlich mir entgegen. Die Schwänzenden machen eh nichts und die, wo die Eltern hinterher sind, nerven mich nicht.


    Edit: einzeln schicken mache ich aber nicht. Wir haben ja jetzt schönere Möglichkeiten und ich bin froh, wenn die genutzt werden. (Wir üben seit einem Jahr regelmäßig, uns dort anzumelden. 2 von 10 schaffen es jetzt alleine, ihre Email und das Passwort richtig einzutippen.) Es wäre also gerade ein Zeichen von Selbständigkeit, wenn sie dort nachgucken würden...

  • Bei Klassen und Kursen mit massiven Fehlquoten lade ich alles bei Moodle hoch. Nicht als Service, sondern um für mich zu legitimieren diese Inhalte in Klausuren auch abzufragen.


    Wir haben am Weiterbildungskolleg allerdings auch Fehlquoten, die kann man sich am Regelgymnasium nicht vorstellen. Dass die Hälfte oder weniger anwesend ist, ist Alltag.

  • In den Klassen, in denen die SuS mit iPads ausgestattet sind, lade ich die ABs hoch, weil sie die ja auch zum größten Teil am Tablet bearbeiten.

    In der Q2 hat ca. die Hälfte ein Tablet dabei, da lade ich auch alle Arbeitsblätter hoch, weil die SuS sich das gewünscht haben und es dort auch sinnvoll ist.

    Hausaufgaben trage ich allerdings unter keinen Umständen in der Lernplatform ein. Ein bisschen was müssen die SuS schon selber machen.

    Mein persönliche und anekdotische Erfahrung ist die folgende: Schüler:innen wird heute in der Schule ziemlich viel hinterher getragen (warum lasse ich mal außen vor). Zwei Freund:innen von mir, die an verschiedenen Unis arbeiten (eine davon sogar an zwei Unis) berichten von unselbstständigen Student:innen, die wenig alleine auf die Reihe bekommen. Unsere Referendar:innen erwarten wiederum von mir, dass ich ihnen Stundepläne baue, die perfekt zum Ausbildungsunterricht passen und, dass ich den Stundenplan dann auch mal für vier Wochen ändere, damit sie nicht ihren eigenen Unterricht selbständig mit jemanden tauschen müssen (weil da alle zwei Wochen eine Stunde parallel zum AU liegt), oder sie auf Grund von Ausblidungsunterricht für ein paar Wochen relativ viele Lücken im Plan haben. (Das setze ich natürlich nicht um, nur, wenn wirklich eine Problemsituation vorliegt, helfe ich gerne weiter, betrifft auch nicht den jetzigen Jahrgang)


    Anmerkung: Natürlich sind nicht alle Schüler:innen, Student:innen und Referendar:innen so. Es ist nur ein Teil, aber der fällt auf.

  • Bereits vor Corona und jetzt erst recht habe ich immer mehr das Gefühl, dass Schüler davon ausgehen, dass wir Lehrer 24/7 per Mail/Teams/was auch immer zu Verfügung stehen. Ich bin z.B. in den Ferien bereits von drei Schülern angeschrieben worden, welche Note sie in der Klausur hätten, die wir in der letzten Schulwoche geschrieben haben.

    Interessant! Kann ich für mich überhaupt nicht bestätigen - EDIT: zumindest zu Zeiten außerhalb der Schulschließungen nicht. Zwar schreiben mich auch ab und zu SuS per Mail an, aber das sind zu 99% SuS aus meiner Klasse, die mich morgens in der Schule nicht persönlich erreichen konnten. Und - wie gesagt - das kommt nur selten vor; i. d. R. klären SuS ihre Anliegen "face-to-face" mit mir.


    In den Ferien (Sommerferien) hat mich bis dato nur einmal ein Schüler angeschrieben, der eigentlich zum 01.08. einen Ausbildungsplatz angetreten hätte, der ihm aber kurzfristig wieder abgesagt wurde. Nun wollte er mich als Klassenlehrerin fragen, ob er die Schulform noch einmal wiederholen dürfte.


    Wegen einer Klausur-Note hat mich bisher auch nur ein einziges Mal ein Schüler angeschrieben: der war im Krankenhaus und ich hatte den anderen SuS aus seiner Klasse ihre Klausur zurückgegeben, aber vergessen, ihm seine Note mitzuteilen, obwohl das so vereinbart gewesen war (sprich: der Fehler/das Versäumnis lag bei mir).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich finde die Anspruchshaltung dahinter auch eine ziemliche Unsitte. Ist bei und nach dem Ende des Distanzunterrichts 2020 aufgekommen.

    Ich sage in allen meinen Klassen regelmäßig, dass ich auf Mails nicht antworte, die a) fragen, was als HA auf ist, b) fragen, was in der Klassenarbeit drankommt, c) fragen, was im Unterricht gemacht wurde, weil man krank war und d) abends oder an schulfreien Tagen geschickt werden.

    Bei einigen SuS gelte ich deswegen als unfreundlich.

    Umgekehrt biete ich regelmäßig an, dass man mich kontaktieren kann, wenn man Schwierigkeiten mit HA hat. Hat Vor- und NAchteile, für mich überwiegen aber die Vorteile. Macht alle paar Moante mal jemand.

    Wenn jemand länger fehlt, ist das eine andere Situation.


    Ich verstehe es aber nicht, dass selbst ein Großteil der zuverlässigen und aufmerksamen SuS in einem durchschnittlichen Gymnasium es nicht hinbekommt, für den fehlenden Sitznachbarn Arbeitsblätter mitzunehmen oder eine der 10000 Nachrichten, die am Tag geschcikt werden, mal darauf zu verwenden, dem Nachbarn mitzuteilen, was in der Schule gelaufen ist.


    Meine Regel: Wer fehlt, macht die HA trotzdem, wenn ich sie ins Klassenbuch eingetragen habe und genug Zeit war.

  • An meiner Schule (Sek 2) sind inzwischen alle Klassen auf BYOD umgestellt. Das ganze Material ist digital auf OneNote, alle Lernenden haben immer zugriff darauf, Hausaufgaben und Prüfungstermine sind auf Moodle eingetragen. Ich biete meinen Lernenden auch an, mich bei konkreten Fragen zu kontaktieren - das habe ich vor BYOD auch schon gemacht, da lief es noch über Mail. Inzwischen geht die ganze Kommunikation über Teams.


    Edit: Meine Aufschriebe im Unterricht sind auch auf Onenote, in der Inhaltsbibliothek. Die Lernenden wissen, dass dort immer alles auf dem aktuellen Stand ist.

  • a) fragen, was als HA auf ist, b) fragen, was in der Klassenarbeit drankommt, c) fragen, was im Unterricht gemacht wurde, weil man krank war

    Komisch, auf die Idee sind meine SuS noch nie gekommen. Ich habe aber auch den Eindruck, dass sich viele unserer SuS scheuen Mails zu schreiben (das ist ja schon wieder "aus der Mode gekommen"; die SuS meiner Klasse nutzen Mails fast nur, um sich krank-/abzumelden - was sie auch sollen!). Da erkundigen sie sich doch lieber über WhatsApp bei ihren Mitschüler*innen oder bei mir persönlich über das o. G.

    Meine Regel: Wer fehlt, macht die HA trotzdem, wenn ich sie ins Klassenbuch eingetragen habe und genug Zeit war.

    Das ist an meiner Schule ebenfalls die Regel.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir haben seit diesem Schuljahr auch nur noch BYOD. Aber auch die letzten Papier-Klassen bekommen zusätzlich alles digital via OneNote oder Teams. Zudem haben wir auch mit den älteren SuS immer schon ein Buddy-System, d h jeder kümmert sich um irgendeine andere Person in der Klasse, wenn diese krank ist. Wir benutzen viel Teams zur Kommunikation. Die SuS wissen irgendwann, welche Lehrperson zu welchen Uhrzeiten antwortet, da motzt eigentlich keiner. Ich schreibe auch von unterwegs am Handy, andere machen das nicht.

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