Präsenzpflicht während Freistunden und Pausen?

  • bei dir sind immer viele Argumentationen sehr schlüssig. Vielleicht auch ein schlüssiges Beispiel: Angenommen, ein Lehrer würde 100% Schulzeit abdecken. 2 Lehrer à 50% würden also 100% abdecken. Wenn beide TZ-Lehrer aber nur montags, dienstags, mittwochs arbeiten wollen, dann gibt es sowas wie ein Problem. Auch eine schlüssige Argumentation? und da ist die Tatsache, dass die Lehrer freiwillig auf Geld verzichten, kein Argument.
    Wenn sich im Büro 2 TZ-Kräfte einen Schreibtisch und Rechner teilen, können sie nicht gleichzeitig da sein. Auch wenn sie es sich gewünscht hätten.
    Die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit könnte ein gutes Argument sein, aber systemimmanente Gründe führen dazu, dass Schüler auch im Nachmittagsbereich und in der ersten Stunde Unterricht haben. Wenn fast alle TZ-Kräfte zu dieser Zeit frei haben möchten, klappt es nicht.
    und da habe ich nur das erste Argument ausgefahren. Das Schienen- und Stundenplan-Argument sollte auch schlüssig erscheinen. (Keine Klasse möchte 5 Stunden Mathe auf Montag/Dienstag haben, weil es besser passt, oder: die Sportkurse würden gerne ab und zu auf dem Sportplatz oder in der Halle sein, und nicht auf dem Beton im Hof. Genauso wie es im Büro nur einen Rechner gibt, gibt es nur eine Halle.)

    Das ist ja auch alles okay, aber dann bitte nur halb so oft wie die Vollzeitkollegen!!! Also 1-2 mal die Woche!.

  • Aber TZ vs. VZ hat doch Bezug zur Stundenzahl und nicht wann eingesetzt wird. Man könnte doch theoretisch nur 4 Nachmittage und dafür keinen Vormittag eingesetzt werden.

    Wenn du Teilzeit arbeitest, damit du Zeit für deine Kinder hast, macht das wenig Sinn. Die sind ja vormittags in Kindergarten oder Schule.

  • Wie viele Hohl/Freistunden sind denn bei euch so normal?

    Bei uns sind die Hohl/Freistunden begrenzt. Durchschnitt sind 2-3 und der Grenzfall ist 5.

    Bei uns ist es fächerabhängig und kombinationsabhängig. Einige Fächer werden nur bis zur 5. Stunde unterrichtet (Hauptfächer) und andere nur in der 9. und 10. Stunde (Religion). Für Religion werden immer mehrere Schulen zusammengefasst.

    Ich habe zum Beispiel den Wunsch, dass ich keine 6h am Stück unterrichten möchte und daher ganz gerne eine Freistunde dazwischen habe. Auch vor Physik/Chemie habe ich ganz gerne ein bisschen Zeit. Deshalb habe ich zwischen 2 und 7 Freistunden in der Woche und liege damit aber bei uns im Schnitt. Wer allerdings z.B. Deutsch und Religion hat, kommt auf durchschnittlich 14 Freistunden in der Woche. Das ist aber jedem auch vor dem Stundium schon bekannt.

  • Wenn du Teilzeit arbeitest, damit du Zeit für deine Kinder hast, macht das wenig Sinn. Die sind ja vormittags in Kindergarten oder Schule.

    Da gebe ich dir ja durchaus Recht. Aber die Anspruchshaltung - TZ bedeutet keinen Nachmittag funktioniert meiner Meinung nach nicht, bzw. ist ja nicht festgelegt.

    Aber vielleicht wäre es sinnvoll so etwas im Teilzeitkonzept festzuhalten, wäre doch vielleicht eine Anregung für dich das anzugehen.

    • Offizieller Beitrag

    Daher mein Kompromissvorschlag: Teilzeitkräfte nennen zumindest einen wichtigen Wunsch, der auch garantiert erfüllt wird.

    kein Nachmittagsunterricht.

    Dass Teilzeitkräften gar nicht entgegengekommen wird, fände ich ihnen jedoch unfair,

    Wo wird "gar nicht" entegengekommen?
    Das hängt auch stark von der Haltung ab. und das meine ich wertfrei.
    Ich bin vollzeit seit 10 Jahren. und mir wird seit 10 Jahren GAR NICHT entgegengekommen, ich würde doch so gerne nicht die erste Stunde haben (wenn mein Stundenplaner das liest: bitte nicht köpfen, es ist ein Beispiel für lindbergh) ich weiß eben zu schätzen, was ich für ein Riesenglück ich habe, wenn tatsächlich einmal eine erste Stunde frei ist. Obwohl ich Vollzeit arbeite. DAS ist für mich auch ein Entgegenkommen. Ob es Zufall oder Arbeit war, weiß ich nicht, ich lege es als Arbeit aus und bin dankbar.
    Ich habe echt ein paar Beispiele in den letzten Jahren, wo ich mich echt aufregen konnte und noch kann (nicht über den Stundenplan, sondern meine Schule), kann aber auch ab und zu sagen, gut Schwamm drüber. und als meine Oma gestorben ist, war ich eben zwei Tage weg und bin beim Tag der offenen Tür, obwohl ich eingeplant und in einer kleinen Fachschaft war, eben nicht da. Dafür vergesse ich nicht andere Sachen, aber es war ein Entgegenkommen. Jede*r hier, der schreit "ist normal, menschlich sein und so", nee. Ist trotzdem ein Entgegenkommen.


    Man sollte eher auf die unteilbare Aufgaben achten (ich bin sicher, viele SL hätten wenig Probleme damit. Es ist nicht notwendig, dass jede*r da ist. Es ist notwendig, dass jede*r weiß, was er/sie zu tun hat. Und da viel zu viele KuK (VZ oder TZ) die Protokolle nicht lesen und sich dann doof stellen, wenn Aufgaben anstehen, kann ich verstehen, dass es zumindest Nummer sicher ist, die Leute zu zwingen zu kommen.
    und man sollte bei unteilbaren Aufgaben (Klassenleitung, Klassenfahrten, usw..) auch darauf achten, dass alle KuK und alle Fächer, ungeachtet ihres VZ/TZ-Status gleich berücksichtigt werden. Was der Deutsch-Kollege in TZ nicht macht, macht die Deutsch-Kollegin in VZ doppelt. Und das ist falsch. Der Chemie-Kollege kann auch mal eine Co-Klassenleitung haben.

  • Was Firelilly in der Vergangenheit schon andeutete: Man kann ja mal die Frage aufstellen, ob unteilbare Aufgaben wirklich unteilbar sind oder ob man bei entsprechendem Willen Teilzeitkräfte stärker entlasten könnte. Das ist bei Klassenleitungen oder Klassenfahrten schwierig, aber wäre z.B. dadurch zu lösen, dass Teilzeitkräfte nur alle 4 Jahre fahren statt alle 2 Jahre, nach 2 Jahren Klassenleitung 2 Jahre aussetzen o.ä.

  • Nennt sich Teilzeitkonzept, wurde hier schon 1000x angesprochen.

    Und es wird auch noch ein 1.001. Mal angesprochen werden, da die Teilzeitkonzepte noch zu viele Aufgaben außer Acht lassen, die insbesondere Teilzeitkräfte überdurchschnittlich belasten.

  • Und es wird auch noch ein 1.001. Mal angesprochen werden, da die Teilzeitkonzepte noch zu viele Aufgaben außer Acht lassen, die insbesondere Teilzeitkräfte überdurchschnittlich belasten.

    Ja, aber jede Kollegin oder Kollege sollte in der Lage sein, ein derartiges Konzept anzuregen, wenn es die Probleme immer wieder gibt. Ansprüche an die Stundenplanenden, die über eine freundliche Bitte hinausgehen, finde ich hingegen vermessen, weil sie zum Problem für andere werden. Ein ordentliches TZ-Konzept hingegen wäre für alle angemessen. Transparenz und so.


    Und das wiederholte Gejammer, dass man selbst für weniger Geld mehr arbeite als die VZ-Kolleg*innen, sollte einem doch zu denken geben, dass man etwas falsch macht, nicht die anderen. Wenn es denn überhaupt stimmt. Wie viel andere arbeiten, kann die sich Beschwerende wohl kaum beurteilen.

  • Ja, warum sollten sie denn nicht Nachmittags unterrichten? Wer an einer Ganztagsschule arbeitet, kann nunmal, auch bei Teilzeit, nicht erwarten, dass er nur Vormittags eingesetzt wird.

    Ja, das sehe ich auch so. Du hast doch keinen Anspruch auf nur vormittags.

  • Kleiner Tip: geh' Vollzeit arbeiten.

    Weil mein Arbeitgeber es nicht hinkriegt, mir akzeptable Bedingungen für Teilzeit zu schaffen? Weil er die Arbeitszeiten, die mir zustehen würden nicht einhält (damit meine ich die Gesamtarbeitszeit). Deswegen soll ich einknicken und etwas tun, was mir und meiner Familie nicht gut tut???


    Nö. Ich habe meine Gründe und ich habe ein Recht auf Teilzeit.

  • Wer "Kolleginnen" wie Anna Lisa hat, braucht keine Feinde mehr.

    Was genau meinst du damit?


    Nur mal zur Erklärung: Ich arbeite Teilzeit, aber sowohl zur ersten als auch an 3 Nachmittagen. Extrawünsche habe ich nicht. Was genau stört dich also an mir? Die reine Tatsache, dass ich Teilzeit arbeite???

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man Teilzeit arbeitet, um für seine Kinder da zu sein, dann ist dieser Zeitraum in der Regel der Nachmittag, sofern die Kinder nicht selbst in einer Ganztagsbetreuung sind.

    Der Arbeitsplatz Schule ist im Gegensatz zu viele anderen Positionen im ÖD nur noch sehr bedingt familienfreundlich, je mehr Ganztag an den Schulen eingeführt wird. Ich arbeite aktuell ja in der Behörde - und mit meinen Arbeitszeiten bzw. den Möglichkeiten der entsprechenden auch kurzfristig flexiblen Gestaltung würde ich sofort tauschen wollen, wenn ich nur diesen Aspekt betrachten würde.

    Wenn eine Teilzeitkraft ihre Kinder ganztags betreut haben muss, weil sie selbst an einer Ganztagsschule arbeitet, dann ist das irgendwo absurd.


    Klar kann man wie oben argumentieren. Aber dann dürfen sich die VollzeitkollegInnen und die glücklichen Teilzeitler langfristig nicht über den kommenden LehrerInnenmangel sowie ggf. weniger gut qualifizierte Lehrkräfte beschweren. Das wird nämlich bei diesen Arbeitsbedingungen so kommen.
    Andererseits: Bei der Anspruchshaltung der aktuellen JunglehrerInnengeneration (ich will volle Stelle bis zum zweiten Kind arbeiten, aber möchte, dass man darauf Rücksicht nimmt, dass ich ein kleines Kind habe) wird die Arbeit dann eben einfach schlechter gemacht. SO kommen einige offenbar auch ganz gut durch. 100% Deputat, 100% Gehalt, 70% Leistung bzw. Erfüllung der Aufgaben.

    • Offizieller Beitrag

    Was genau meinst du damit?


    Nur mal zur Erklärung: Ich arbeite Teilzeit, aber sowohl zur ersten als auch an 3 Nachmittagen. Extrawünsche habe ich nicht. Was genau stört dich also an mir? Die reine Tatsache, dass ich Teilzeit arbeite???

    Geh nicht darauf ein und zieh Dir den Schuh nicht an.

  • Nein, die Anspruchshaltung. Du kannst in deinen Freistunden doch auch Arbeit erledigen. Ich finde das nicht so "schlimm", wie hier dargestellt.

    Ich finde das Argument , das jetzt von Bolzbold aufgebracht wurde, sehr passend: Anna Lisa hat kleine Kinder, möchte diese selbst betreuen und dennoch nebenbei arbeiten. Wenn sie nachmittags arbeiten muss, hat sie schlichtweg weniger Zeit für ihre Kinder, für die sie jedoch in erster Linie überhaupt in Teilzeit geht.

    Die Familie steht auch aus gesetzlicher Sicht unter besonderem Schutz des Staates.

    So wie ich verstehe, ist Anna Lisa nicht von der Arbeit an der Schule finanziell abhängig, weswegen sie das geringere Gehalt auch in Kauf nimmt. Was soll sie aldo tun, um nachmittags Zeit für ihre Kinder zu haben? Ganz aus dem Job rausgehen wäre zwar eine Option, von der die Schule aber am Ende auch nix hat.

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