Die Informatik hat einen eigenen Preis, den Turing-Preis. Warum der Physik-Nobelpreis da herhalten muss, erschließt sich mir nicht.
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Naja. Der Nobelpreis für Chemie geht schon ziemlich lange abwechselnd in die "tote" Chemie und in die Biochemie. Biologie hat auch keinen eigenen Nobelpreis. Biologie bekommt aber auch Nobelpreise für Medizin, genauso wie Chemie und Physik natürlich eine Schnittmenge hat. Physik geht gelegentlich auch in die Geowissenschaften, Hasselmann z. B. Chemie geht ausserdem auch schon ziemlich lange und sehr regelmässig an "Werkzeuge" wie NMR-Spektroskopie und Elektronenmikroskopie (fun fact: die gehen fast zuverlässig in die Schweiz). Und ohne Shockley gäb's sowieso keine KI. Insofern passt das doch.
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Die Informatik hat einen eigenen Preis, den Turing-Preis. Warum der Physik-Nobelpreis da herhalten muss, erschließt sich mir nicht.
Der Turing-Preis ist kein Nobelpreis. Jedes Fachgebiet hat noch irgendwelche anderen Preise, mit der Argumentation dürften ja gar keine Nobelpreise mehr verliehen werden.
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Der Turing-Preis hat aber im Fach Informatik vergleichbares Renommee wie der Nobelpreis. Genauso wie die Fields-Medaille in der Mathematik. Das ist kein irgendwie "anderer Preis".
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In der Chemie ging schon 1998 mal ein Nobelpreis ans Molecular Modelling. Da ist man irgendwie nicht so spiessig. KI hat den Turing-Award übrigens schon 1969 zum ersten Mal bekommen, er ging bisher aber noch nie an ein interdisziplinäres Thema. Ich finde es absolut angemessen, dass die Informatik als unverzichtbares Werkzeug in den Naturwissenschaften anerkannt wird.
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Ich war eins dieser seltsamen Kinder, die mit 14 die "Kurze Geschichte der Zeit" gelesen haben. Ich wollte ja Physik studieren. Und dann wurde es doch nur Chemie
Ich habe das Buch erst mit 32 Jahren gelesen. Da hatte ich mein Studium bereits lange abgeschlossen und Hawkings Buch konnte keinen Einfluss mehr darauf nehmen. Es war gerade erst erschienen
War mit der Kombination Kunst, Mathematik und Philosophie jedoch auch nicht unglücklich. -
In Physik warte ich immer noch auf den Nobelpreis für Aspect und Zeilinger - der ist schon laaaange überfällig…
Um mich mal selbst zu zitieren… schon interessant, dass ich den Clauser damals ausgelassen habe. Prophetische Fähigkeiten möchte ich nicht für mich in Anspruch nehmen, aber witzig ist es schon 😂😂
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War mit der Kombination Kunst, Mathematik und Philosophie jedoch auch nicht unglücklich.
Mit dem Wissen von heute hätte ich diese Kombi viel lieber studiert als Physik 😂 Aber wie das mit dem Gras in Nachbars Garten halt so ist …
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Um mich mal selbst zu zitieren… schon interessant, dass ich den Clauser damals ausgelassen habe. Prophetische Fähigkeiten möchte ich nicht für mich in Anspruch nehmen, aber witzig ist es schon 😂😂
Ich habe auch die mRNA-Geschichte nicht so schnell gesehen. Wenn man aber mal mehr drüber liest, ist es halt schon angemessen.
Mit dem Wissen von heute hätte ich diese Kombi viel lieber studiert als Physik 😂 Aber wie das mit dem Gras in Nachbars Garten halt so ist …
Wenn ich noch mal 19 wäre, würde ich direkt Informatik wählen. Ich sollte aufhören, mich weiter zu bilden, irgendwann schmeisse ich wirklich noch hin mit der Chemie
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irgendwann schmeisse ich wirklich noch hin mit der Chemie
Hab ich ja effektiv mit Physik schon gemacht 😂
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Hab ich ja effektiv mit Physik schon gemacht 😂
Ich auch.
Ich habe seit 5 Jahren kein Physik unterrichtet. Und es sieht nicht danach aus, als würde man es demnächst von mir erwarten.
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Haha... Nee, ich habe das nicht ernst gemeint. Chemie hat so was wunderbar Unberechenbares und Kreatives. Und ein bisschen Schweinerei braucht der Mensch ja auch.
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Wenn mir Physik schon zu „experimentell“ ist, was soll ich dann erst zu Chemie sagen? 😂 Bin tatsächlich eher Geistes- als Naturwissenschaftler - da kommt theoretische Physik noch am ehesten ran. Wenn man so die letzten Jahrzehnte in den Grundlagen der Physik so Revue passieren lässt - Stringtheorie, Loop-Quantum-Gravity , etc. - dann ist man hier von der reinen Geisteswissenschaft wirklich nicht mehr so weit weg 😂 Von der Empirik hat man sich da schon vor längerer Zeit verabschiedet 😉
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Wenn ich noch mal 19 wäre, würde ich direkt Informatik wählen. Ich sollte aufhören, mich weiter zu bilden, irgendwann schmeisse ich wirklich noch hin mit der Chemie
Keine gute Idee. Lebenslanges Lernen ist zwar gut und hält jung. Lebenslanges Umlernen ist ermüdend - das ist aber bei Informatik die Regel. Und am Ende wirst du von der KI links überholt. Oder von neuen Varianten. Meine Kenntnisse in Assembler, GWBasic, Pascal oder dBase sind heute wertlos.
Nebenbei: Meine Arduinos waren ein Fehlkauf, kannst sie haben. Heute würde ich Raspis kaufen. -
Von der Empirik hat man sich da schon vor längerer Zeit verabschiedet
Sabine Hossenfelder meint, das sei auch das grundsätzliche Problem der physikalischen Grundlagenforschung. Ich bin geneigt, ihr da zuzustimmen. Chemie macht das besser, finde ich. Da ist schon lange akzeptiert, dass in der Theorie nichts mehr zu holen ist, man fokussiert ganz pragmatisch auf die Anwendungen. Die Empörung über den KI-Nobelpreis hält sich in meiner Wahrnehmung auch recht in Grenzen. Drug Design ist halt ein Kerngeschäft und KI-gestützte Modellierungen können nen Haufen Zeit und Geld sparen.
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Ja, mein Beitrag könnte direkt von Sabine kommen 😂 Von allen in den Medien präsenten theoretischen Physikern und Physikerinnen ist bei ihr die Schnittmenge der Ansichten mit meinen am grössten. Der nächste auf meiner Liste ist Sean Carroll, meine Schnittmenge mit ihm ist aber kleiner - witzigerweise habe ich mit ihm meistens ein Match, wenn ich mit Sabine keines habe - und umgekehrt 😂
Das Problem mit der physikalischen Grundlagenforschung ist aber, dass es tatsächlich in der Theorie noch etwas zu holen gibt - mindestens zwei grosse Brocken, der eine ist die Quantengravitation, der andere der Messprozess. Meine Intuition, an dieser Stelle durch keinerlei Expertenwissen meinerseits getrübt 😇, ist, dass beide Probleme zusammenhängen - eine Outsideridee, die ich ähnlich nur von Roger Penrose gehört habe - von wem auch sonst 😉 … aber leider hat es der gute Roger trotz seiner beneidenswerten Genialität in vielen Fällen nicht geschafft, seine Ideen in Gleichungen zu verwandeln 😜 und in Anbetracht seines Alters ist damit auch eher nicht mehr zu rechnen …
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Keine gute Idee. Lebenslanges Lernen ist zwar gut und hält jung. Lebenslanges Umlernen ist ermüdend - das ist aber bei Informatik die Regel. Und am Ende wirst du von der KI links überholt. Oder von neuen Varianten. Meine Kenntnisse in Assembler, GWBasic, Pascal oder dBase sind heute wertlos.
Nebenbei: Meine Arduinos waren ein Fehlkauf, kannst sie haben. Heute würde ich Raspis kaufen.Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Der AI-Copilot in IntelliJ ist gut, die Ultimate-Version ist aber keine Freeware, die habe ich über die Uni lizenziert. Dennoch macht er auf meinem räudigen Anfänger-Niveau Fehler, die mir als räudige Anfängerin eben schon auffallen. Den Git-Copilot in VSCode habe ich abgewürgt, der ist mindestens für C einfach zu dumm. Wer glaubt, wir würden demnächst von KI links überholt, hat schlichtweg keine Ahnung von KI und/oder kann es selbst nicht besser.
Zum KI-Nobelpreis in der Chemie übrigens:
https://www.science.org/conten…putational-protein-design
Er hat SO recht. Ich habe während meiner Forschungstätigkeit selbst Proteinsekundärstrukturen aus Infrarotspektren geholt, das Fitting basiert auf Röntgenstrukturdaten. Ohne die jahrzehntelange Handarbeit gäbe es gar keine KI-Modelle zur Vorhersage von Proteinstrukturen und sie werden auf absehbare Zeit auch weiterhin nur ein Hilfsmittel bleiben.
Ich finde absolut gar nichts, was ich bisher im Leben gelernt habe "wertlos". Insbesondere finde ich mein "outdated" Chemiewissen einfach mal so gar nicht überholt und wertlos. Ich habe in meiner Fachschaft an der Schule bei weitem die grösste Praxisexpertise und dabei war ich noch nicht mal besonders talentiert in der Synthesechemie. Heidelberg hat uns einfach gef**** mit Synthese, da sind die Basler*innen traurige Mickey Mäuse dagegen. Ich hielt das als Studentin immer für masslos übertriebenen Dünkel, unterdessen habe ich meine Meinung diesbezüglich ziemlich geändert. Was man hat, das hat man, das nimmt einem keiner mehr weg.
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