Fehlende Motivation und Schweigen der SuS

  • Kleinschrittig, klare Ansagen, nichts voraussetzen.

    1. Jetzt Begriffe abschreiben. Jeder. Los geht's, ich warte.

    2. Bis Mittwoch Begriffe lernen. Notiert euch das/speichert es ins Handy. Gibt eine Note.


    Vergiss die Einsicht, mir fiel gerade mein erstes Semester ein, nunja das war lustig und alles aber nicht einsichtig.

    So einen Kurs hatte ich auch mal. Da habe ich "HÜTchen" schreiben lassen: "HausaufgabenÜberprüfungsTests". Die Ankündigung war: Es gibt in den nächsten Stunden regelmäßige kurze(!) Tests über den Inhalt der letzten oder der letzten beiden Doppelstunden (Hausaufgabe = Inhalt der letzten Stunde wiederholen). Die ersten beiden Tests gab es in den Stunden direkt im Anschluss, vor dem dritten Test standen endlich alle mit der Mappe in der Hand vor der Tür und hat sich den Inhalt aus der letzten Stunde angeschaut. Vorteile: Die ganz Stillen konnten nun durchaus zeigen, dass sie mehr konnten, und der Unterricht lief plötzlich deutliche weniger zäh.


    À+

  • Da ist sicher auch etwas dran, wobei die Schüler:innen ja nicht zwangsläufig in anderen Fächern genauso schlecht sein müssen.

    Wenn man in Mathe in allen vier Kursen einen Punkt einfährt und in der Abiklausur (so man Mathe im Abitur hat) eine sechs schreibt, bekommt man ja immer noch Abitur, wenn man denn in den anderen Fächern gut genug ist.

    Wenn man "einfach nur" nicht Mathe kann und geschickt wählt und dann eben Bio und/oder Informatik als weitere Naturwissenschaften (Terminologie bezogen auf die APOGOST SEK II des Landes NRW) belegt, dann bleibt es ja vielleicht bei den vier Defiziten, die man sich locker erlauben kann. (Ich unterrichte selbst IF, man muss nicht gut in Mathe sein, um dort "durchzukommen". Sicher nicht mit einer eins, aber mit einer drei kann das ganz gut klappen)

    Ich habe vier Defizite in Italienisch eingesammelt, zweimal mit 2 Punkten, zweimal mit 1 Punkt. Mir fehlte jede Motivation, für das Fach bzw. die Lehrerin etwas zu tun (Beziehungsarbeit 0,0). Danach habe ich ein Studium in zwei Naturwissenschaften erfolgreich abgeschlossen und promoviert.


    Wenn die Schüler mit Defiziten in meinen Fächern durchkommen, Glückauf. Leider ist mein Fach etwas zentraler für ihren Berufsabschluss, aber sie müssen ja nicht Maschinenbau studieren und können notfalls auch nachher alles nachholen.


    Letztens noch erlebt: "Herr BaG, wir haben uns auf die anderen Klausuren konzentriert." OK, das ist halt dann auch ehrlich.

  • Veronica,

    ich habe bisher nur mit der Klasse als Ganzes gesprochen. Ich war zunächst ein wenig verwundert, dass sich vor allem die guten Schüler über den unangekündigten Test beschwert haben. Hinterher wurde mir klar, dass diese vermutlich Angst um ihre Gesamtnote haben. Diejenigen, die ich eigentlich ansprechen wollte, haben kaum reagiert.

    Würdest Du mit 15 SuS jeweils ein Einzelgespräch führen? Nach dem Unterricht?



    Ich habe keine Skrupel schlechte Noten zu vergeben. Ich hatte schon mal 75 % einer Klasse eine 5 gegeben. Wobei das für mich doch frustrierend gewesen war, denn ich hatte mir wirklich Mühe gegeben, auch vielfach gefragt, ob alles verstanden wurde (was bejaht wurde), und dann eben erst am Ende des Kurses in der Klausur bemerkt, dass nicht einmal einfachste Begriffe beherrscht wurden.

    In der jetzigen Klasse wollte ich dem vorbeugen. Ich habe also vor, ab jetzt alle 2 Wochen angekündigte Test schreiben lassen. Ich denke, das ist ein guter "Kompromiss".

  • Man muss aber als Lehrkraft nach wie vor Grundlagen legen und in Klasse 5+6 zeigen, wie man lernt.

    In Klasse 11 dürfte das ein wenig spät sein. Wie wäre es, wenn man das in der 5. und 6. Klasse machte?

  • Guten Morgen I. Meier, Wie wäre es, wenn du aus allen deinen Beiträgen die unendlich vielen Tipp- und Rechtschreibfehler raussuchen und korrigieren würdest und in Zukunft deine Beiträge wenigstens noch einmal durchlesen, damit andere es etwas leichter haben? Das wäre total höflich den Lesenden gegenüber und du hättest keine Zeit mehr, dich über verwendete Symbole in anderer Leute Texten aufzuregen.


    I. Meier hat übrigens die automatische Rechtschreinfunktion des Handys geschrieben. Soll ich das ändern, dir zuliebe, oder muss sich niemand mehr Mühe mit seinen Texten geben, so wie du?

  • einen Kurs hatte ich auch mal. Da habe ich "HÜTchen" schreiben lassen: "HausaufgabenÜberprüfungsTests". Die Ankündigung war: Es gibt in den nächsten Stunden regelmäßige kurze(!) Tests über den Inhalt der letzten oder der letzten beiden Doppelstunden (Hausaufgabe = Inhalt der letzten Stunde wiederholen)

    Da zeigt sich in Bayern der Segen der (durchaus unterschiedlich beliebten) "Exen". Ich kenne Kollegen, die am Schuljahresanfang jede Woche eine schreiben lassen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Das wäre vielleicht mal ein neuer Lexikoneintrag.

    Die "Ex", kurz für "Extemporale", offiziell mittlerweile "Stegreifaufgabe", ist ein unangekündigter schriftlicher Test über die letzten beiden Unterrichtsstunden.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • So einen Kurs hatte ich auch mal. Da habe ich "HÜTchen" schreiben lassen: "HausaufgabenÜberprüfungsTests". Die Ankündigung war: Es gibt in den nächsten Stunden regelmäßige kurze(!) Tests über den Inhalt der letzten oder der letzten beiden Doppelstunden (Hausaufgabe = Inhalt der letzten Stunde wiederholen).

    Hab ich auch schon mal in einem Kurs gemacht, hat nichts gebracht. Schnitt der Maturprüfung war am Ende eine 3.5, so ein Desaster habe ich seither nie wieder erlebt. Die waren einfach unfassbar ... uneinsichtig. Vergessen, vorbei, abgehakt. Gibt's manchmal, kann man nichts dran ändern. Mit einigermassen Genugtuung habe ich später erfahren, dass praktisch alle aus der Klasse den Medizinertest gemacht und nur 2 ihn bestanden haben. Meine Einschätzung war richtig, sie waren einfach komplett unfähig und unreflektiert.


    Ich gebe mir wirklich sehr viel Mühe mit meinen Häschen, gerade wenn sie frisch ans Gymnasium kommen. Ich bin recht streng am Anfang, führe das Unterrichtsgespräch sehr eng, gebe klare Anweisungen, zeige Lerntechniken, repetiere, überprüfe. Aber wenn ich merke ein Kurs jammert einfach gerne und wälzt sich im Selbstmitleid, dann ist Schluss. Wer nicht will, der hat schon, Sek II - egal ob Gymnasium oder Berufslehre - ist selbstgewählt und freiwillig. Zu viel Popo pudern ist schädlich.

  • Da zeigt sich in Bayern der Segen der (durchaus unterschiedlich beliebten) "Exen". Ich kenne Kollegen, die am Schuljahresanfang jede Woche eine schreiben lassen.

    Und? Bringt's was? Ich meine, ausser dass es die Kreativität im Spicken fördert? Ich weiss ja, wie ich dazumals meine Exen geschrieben habe :D

  • Meinst du sowas wie "Häh?" anstatt einer sinnvollen Rückfrage

    Genau, das meinte ich. Bis dahin haben ja alle ausführlich formuliert. Dann kam O. Meier und hat den ausführlichen und exakten Schreibstil verboten? Ich entsinne mich.


    Auf keinen Fall hat jemand „Selber, selber!“ gerufen. Das wäre ja kindisch.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • AI und so

    Liebe s3g4,


    diese Antwort auf meine Frage verstehe ich nicht. Könntest du bitte mal erklären, was künstliche Intelligenz mit den Naturwissenschaften zu tun haben könnte. In der kompakten Darstellungsform kann ich das nicht nachvollziehen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Meine bescheidene Meinung zur Bruchrechnung (als nicht-Mathematiker): Mir fällt immer mal wieder auf, dass in den Übungsaufgaben sehr schnell sehr große Brüche verwendet werden, wo schon das Kürzen ehrlich gesagt Bauchschmerzen macht. Dies zu einem Zeitpunkt, wo die Rechenprinzipien - ggf. gleichnamig machen, etc. - noch nicht richtig sitzen. Da fehlt viel mehr an Übung auf bei einfachen Aufgaben, in denen es erst einmal darum geht, das PRINZIP zu verstehen und zu verinnerlichen - möglichst mit einfachen Zahlen/Brüchen, damit die SuS sich eben erst einmal darauf konzentrieren können und das ausrechnen selbst etwas leichter von der Hand geht. In dieser Situation sind große Brüche auch arg demotivierend, finde ich. Die SuS schauen rauf und denken sofort: Kann ich nicht. (...)

    Das stimmt, habe ich auch häufig so erlebt, bei meinen Nachhilfeschülern. Die konnten an sich mit Brüchen rechnen (spätestens, nachdem ich es ihnen nochmal erklärt habe), aber sie kamen mit den großen Zahlen noch nicht klar. Häufig wurden auch keine Primfaktorzerlegungen behandelt, die man zum Kürzen aber braucht (wenn man nicht sofort sieht, wie man kürzen soll. Das geht aber bei großen Zahlen kaum noch).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Und? Bringt's was? Ich meine, ausser dass es die Kreativität im Spicken fördert? Ich weiss ja, wie ich dazumals meine Exen geschrieben habe :D

    Naja, "in echt" war ich ja nur an der FOS/BOS. Da war das keine schlechte Methode, um den FOSlern konstante Mitarbeit anzutrainieren. Die ständigen Praktikumswochen werden da gerne mal als schulfreie Zeit angesehen. Auch die BOSler müssen das nach x Jahren im Berufsleben oft erst wieder lernen. Insofern: Ja, das hat durchaus etwas gebracht.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

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