Im Übrigen habe ich den Eindruck,dass es dieser Einrichtung nur noch darum geht, die Schülerzahlen zu Puschen. Nur jeden Druck auf die SuS vermeiden, die könnten ja sonst wegbleiben. Der Tag wir kommen,wo diese "Shulleiterin" sich für s anspucken durch Schüler noch bedankt. Ich hatte im Übrigen gehofft, Du wärst bei einer kommunalen Einrichtung. Da hätte man noch Beschwerdeinstanzen gehabt. Bei privat ist ganz übel. Bei einem sozialen Verein könnte man sich wenigstens noch an den Vorstand wenden!
Fehlende Motivation und Schweigen der SuS
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Hallo Chemikus,
das Gefühl hatte ich auch, dass man es den Schülern Recht machen möchte und wenn sich ein Schüler beschwert, ist per Definition der Lehrer schlecht.
Dort ist es auch so, dass jeder mit einer 5 in einer Klausur diese nach Bekanntgabe der Lösungen noch einmal schreiben darf. Wozu also auf die 1. Klausur lernen? (Nur blöd, dass das im Examen nicht funktioniert...)
VG
Ina
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Hallo,
ich hätte da noch eine Frage zum Thema Motivation an euch.
Ich habe eine neue Klasse, in der sich ca. 70 % der SuS von mir berieseln lassen, die nichts mitschreiben, und in der Folgestunde NICHTS mehr aus dem vorherigen Unterricht wissen. Das Blöde daran ist, dass mein Unterricht auf den vorherigen Stunden aufbaut und immer schwieriger wird.
Ich habe gestern einen unangekündigten Test schreiben lassen, in dem ich die grundlegenden Fachbegriffe abgefragt habe und der (logischerweise) sehr schlecht ausgefallen ist.
Die SuS haben mir danach erklärt, dass sie prinzipiell nur auf angekündigte Klausuren lernen und auch nicht gewillt sind, das zu ändern.
Wie würdet ihr damit umgehen?
VG
Misspoodle
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falls es dich tröstet: genau das könnte ich über meinen derzeitigen Mathe GK in der Q2 schreiben, nur, dass die auch nicht für angekündigte Klausuren lernen. Da steht zur Zeit die Hälfte im Deifizitbereich.
Ich habe wirklich viel versucht: Einzelgespräche über Probleme mit aktuellem Stoff und Mathematik allgemein geführt und den SuS darauf Hilfestellung gegeben
Da bei vielen zu Anfang der Q1 überhaupt kein Verständnis vom Funktionsbegriff da war, haben wir die Grundlagen hier für aus den Klassen 7 und 8 Wochen lang wiederholt und ich habe noch weitere Materialien zur Verfügung gestellt
Ich habe mehrere Quellen für Lernvidoes aller Art gezeigt (um nachzuholen etc.), dazu haben wir Übungen gemacht, wie man mit diesen Videos umgeht
Ich habe selbst Massen an Videos gedreht mit Erklärungen zu Aspekten, die von vielen/einigen im Unterricht nicht verstanden wurden (hier konnte ich an der Anzahl der Aufrufe sehen, dass es nicht einmal die Hälfte des Kurses interessiert hat)
Probeklausuren habe ich gestellt und besprochen
eine Vielfalt an Methoden im Unterricht ausprobiert
Mit den Lehrer:innen aus der Sek I gesprochen, nach bekannten Problemen etc. gefragt (und dabei erfahren, dass viele dieser Schüler:innen bereits in der Klasse 7 eine "Nullbockeinstellung" zu Mathe hatten)
und natürlich Beziehungsarbeit gemacht (mit den Schüler:innen in den Pausen auch privat gequatscht, das hilft bei unseren Schüler:innen im Allgemeinen wirklich gut) wirklich ernsthaftes Interesse an ihnen gezeigt, mit denen gelacht etc.
Was es genütz hat? Immerhin schreibt nur noch die Hälfte im Defizitbereich, es waren mal drei viertel.
Viele haben Mathe aber leider schon in der Sek I angeschrieben und kalkulieren auch in der Abiturprüfung irgendwas zwischen 0 und 3 Punkten ein. Ich sage ihnen immer, so lange sie dann trotzdem noch bestehen, sei das inzwischen ihre Sache (das mache ich aber erst seit Beginn der Q2) und weise daraufhin, dass sie sich im Zweifel noch mal an die Beratungslehrer:innen wenden sollen.
Das (bisherige) Ende vom Lied: die meisten Schüler:innen mögen mich, aber sie hassen Mathe. Diejenigen, die von Anfang an mitgedacht haben, kommen auch immer noch gut mit und machen auch das Fach ganz gerne. Die anderen kommen zumindestens in den Unterricht. Manche ziehen eine Fleppe, die meisten lächeln mich aber freundlich an.
Das Viertel, das sich deutlich verbessert hat, macht inzwischen Mathe auch ganz gerne.
Ich fühle mich nicht schuldig und denke, ich habe rausgeholt, was rauszuholen war. Manchmal gibt es Kurse, die sind einfach so.
In der gleichen Stufe habe ich einen Englisch Gk, in dem zum Teil die gleichen Schüler:innen sitzten, die auch in meinem Mathe Kurs sind. Da hatte ich schon zwei Praktikantinnen und eine Referendarin mit. Frage nach der jeweils ersten Stunde von allen: Ist das ein LK? Die sind ja unglaublich gut. Ja, sind sie. Der Kurs ist nicht unbedingt sprachlich, aber auf jeden Fall inhaltlich auf LK Niveau. Auch das gibt es.
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CatelynStark du sprichst mir aus der Seele. Es gibt Tage da habe ich einfach keine Lust mehr Mathe zu unterrichten, weil es echt frusten kann.
Andererseits ist es ein ganz tolles Gefühl, wenn man dann doch kleine Erfolge sieht.
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Ich habe den Eindruck, dass es sehr vom Thema abhängt. Analysis in der Oberstufe baut auf so viel Vorwissen auf, dass ich mich ständig frage, warum es denn ausgerechnet noch Integralrechnung und e-Funktionen und Kurvenanpassung sein muss, wenn doch schon die ganzen Basics rund um Funktionen nicht sitzen. Etwas entspannter wird es immer mit Geometrie, weil wir da ja im Prinzip ganz von vorn mit Punkten im Koordinatensystem beginnen, und auch bei Stochastik starten wir fast bei 0 mit Baumdiagrammen.
Was mich dabei aber am meisten nervt, ist der unglaublich hohe Anteil von Analysis (50% der Unterrichtszeit und der Punkte im Abi). Mal ehrlich, Mathe ist nicht nur Analysis, es gibt so viele tolle Themen aus der Topologie, Zahlentheorie, Numerik etc., da könnte man anhand vieler Beispiele die Vielfalt, Schönheit und Praxisrelevanz (aber auch ihrer Losgelöstheit) von Mathematik erfahren! Aber nein, es muss unbedingt die Nullstelle der 2. Ableitung berechnet werden können.
À+
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Zitat
Die SuS haben mir danach erklärt, dass sie prinzipiell nur auf angekündigte Klausuren lernen und auch nicht gewillt sind, das zu ändern.
Tja, dann eben nicht.
Sie sind vermutlich alle erwachsen oder zumindest fast erwachsen, und da kann man gewisse Einsichten voraussetzen. Meine ich.
Ich gehen davon aus, dass Du rechtlich gesehen unangekündigte Tests schreiben darfst und dies dann dementsprechend auch tust. Entsprechende deutliche Info an die Schüler. Wer das nicht wahrhaben oder ignorieren will - s.o.
schade, dass diese Einstellung selbst am Gymnasium so verbreitet ist und - was für ein Aufwand!
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Es gibt Tage da habe ich einfach keine Lust mehr Mathe zu unterrichten, weil es echt frusten kann.
Das ist bei mir auch so. Ich mag Mathe als Fach wirklich gerne, aber manchmal ist man kurz vor der Verzweifelung. Wenn in einem Q2 Kurs die Hälfte nicht in der Lage ist, einen Bruch zu kürzen und 80% kein lineares Gleichungssystem mit zwei Variablen per Hand ODER mit dem GTR lösen können, dann vergeht einem wirklich die Lust.
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Gerade mit der Bruchrechnung stehen meiner Erfahrung nach viele auf dem Kriegsfuß und sind froh, wenn das Thema vorbei ist. Und meist ganz überrascht, wenn immer wieder Brüche auftauchen. Viele sagen dann: Ich habe ja einen TR. Im Abi kann halt auch im TR-freien Teil mal ein Bruch auftauchen.
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Im Abi kann halt auch im TR-freien Teil mal ein Bruch auftauchen.
Gar nicht mal so selten, bei Stammfunktionen ergeben die sich ja immer.
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Wenn in einem Q2 Kurs die Hälfte nicht in der Lage ist, einen Bruch zu kürzen und 80% kein lineares Gleichungssystem mit zwei Variablen per Hand ODER mit dem GTR lösen können, dann vergeht einem wirklich die Lust.
Verzweifle regelmäßig daran, dass Schüler keine Formel umstellen können und keine Einheit umrechnen.
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falls es dich tröstet: genau das könnte ich über meinen derzeitigen Mathe GK in der Q2 schreiben, nur, dass die auch nicht für angekündigte Klausuren lernen. Da steht zur Zeit die Hälfte im Deifizitbereich.
Ich habe wirklich viel versucht: Einzelgespräche über Probleme mit aktuellem Stoff und Mathematik allgemein geführt und den SuS darauf Hilfestellung gegeben
Da bei vielen zu Anfang der Q1 überhaupt kein Verständnis vom Funktionsbegriff da war, haben wir die Grundlagen hier für aus den Klassen 7 und 8 Wochen lang wiederholt und ich habe noch weitere Materialien zur Verfügung gestellt
Ich habe mehrere Quellen für Lernvidoes aller Art gezeigt (um nachzuholen etc.), dazu haben wir Übungen gemacht, wie man mit diesen Videos umgeht
Ich habe selbst Massen an Videos gedreht mit Erklärungen zu Aspekten, die von vielen/einigen im Unterricht nicht verstanden wurden (hier konnte ich an der Anzahl der Aufrufe sehen, dass es nicht einmal die Hälfte des Kurses interessiert hat)
Probeklausuren habe ich gestellt und besprochen
eine Vielfalt an Methoden im Unterricht ausprobiert
Mit den Lehrer:innen aus der Sek I gesprochen, nach bekannten Problemen etc. gefragt (und dabei erfahren, dass viele dieser Schüler:innen bereits in der Klasse 7 eine "Nullbockeinstellung" zu Mathe hatten)
und natürlich Beziehungsarbeit gemacht (mit den Schüler:innen in den Pausen auch privat gequatscht, das hilft bei unseren Schüler:innen im Allgemeinen wirklich gut) wirklich ernsthaftes Interesse an ihnen gezeigt, mit denen gelacht etc.
Was es genütz hat? Immerhin schreibt nur noch die Hälfte im Defizitbereich, es waren mal drei viertel.
Viele haben Mathe aber leider schon in der Sek I angeschrieben und kalkulieren auch in der Abiturprüfung irgendwas zwischen 0 und 3 Punkten ein. Ich sage ihnen immer, so lange sie dann trotzdem noch bestehen, sei das inzwischen ihre Sache (das mache ich aber erst seit Beginn der Q2) und weise daraufhin, dass sie sich im Zweifel noch mal an die Beratungslehrer:innen wenden sollen.
Das (bisherige) Ende vom Lied: die meisten Schüler:innen mögen mich, aber sie hassen Mathe. Diejenigen, die von Anfang an mitgedacht haben, kommen auch immer noch gut mit und machen auch das Fach ganz gerne. Die anderen kommen zumindestens in den Unterricht. Manche ziehen eine Fleppe, die meisten lächeln mich aber freundlich an.
Das Viertel, das sich deutlich verbessert hat, macht inzwischen Mathe auch ganz gerne.
Ich fühle mich nicht schuldig und denke, ich habe rausgeholt, was rauszuholen war. Manchmal gibt es Kurse, die sind einfach so.
In der gleichen Stufe habe ich einen Englisch Gk, in dem zum Teil die gleichen Schüler:innen sitzten, die auch in meinem Mathe Kurs sind. Da hatte ich schon zwei Praktikantinnen und eine Referendarin mit. Frage nach der jeweils ersten Stunde von allen: Ist das ein LK? Die sind ja unglaublich gut. Ja, sind sie. Der Kurs ist nicht unbedingt sprachlich, aber auf jeden Fall inhaltlich auf LK Niveau. Auch das gibt es.
Darf ich mal kurz *danke für deine Mühe!* sagen?
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Die SuS haben mir danach erklärt, dass sie prinzipiell nur auf angekündigte Klausuren lernen und auch nicht gewillt sind, das zu ändern.
Wie würdet ihr damit umgehen?Ich würde die Klausuren ankündigen und die dann vor die Wand laufen lassen. Dann hat die Klausur halt einen Notenschnitt von 5,0 oder schlechter.
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Verzweifle regelmäßig daran, dass Schüler keine Formel umstellen können und keine Einheit umrechnen.
Ich weine mal kurz mit. Meine Assisstenten haben da in der 12. Klasse immer noch Probleme mit und sie haben Physik im Fachabitur.
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Bei mir unterscheiden sich zwei Jahrgänge ganz gewaltig, die jetzigen 12er: Katastrophe, Physik Klausur mit 3 Notenpunkten im Schnitt.
Dagegen sind die 11er Genies.
Aber Vorkenntnisse in Mathe fehlen überall. Hab das Gefühl, die für die Oberstufe relevanten Themen und Grundfähigkeiten ala Termumformungen, Gleichungen lösen, PQ-Formel, Bruchrechnung...werden immer "nicht geschafft". Alles in allem gruselig, aber den Karren ziehe ich nicht mehr ausm Dreck.
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Ich habe eine neue Klasse, in der sich ca. 70 % der SuS von mir berieseln lassen, die nichts mitschreiben, und in der Folgestunde NICHTS mehr aus dem vorherigen Unterricht wissen. Das Blöde daran ist, dass mein Unterricht auf den vorherigen Stunden aufbaut und immer schwieriger wird.
Ich habe gestern einen unangekündigten Test schreiben lassen, in dem ich die grundlegenden Fachbegriffe abgefragt habe und der (logischerweise) sehr schlecht ausgefallen ist.
Kleinschrittig, klare Ansagen, nichts voraussetzen.
1. Jetzt Begriffe abschreiben. Jeder. Los geht's, ich warte.
2. Bis Mittwoch Begriffe lernen. Notiert euch das/speichert es ins Handy. Gibt eine Note.
Vergiss die Einsicht, mir fiel gerade mein erstes Semester ein, nunja das war lustig und alles aber nicht einsichtig.
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Bei mir unterscheiden sich zwei Jahrgänge ganz gewaltig, die jetzigen 12er: Katastrophe, Physik Klausur mit 3 Notenpunkten im Schnitt.
Dagegen sind die 11er Genies.
Aber Vorkenntnisse in Mathe fehlen überall. Hab das Gefühl, die für die Oberstufe relevanten Themen und Grundfähigkeiten ala Termumformungen, Gleichungen lösen, PQ-Formel, Bruchrechnung...werden immer "nicht geschafft". Alles in allem gruselig, aber den Karren ziehe ich nicht mehr ausm Dreck.
Ich habe jetzt Minibooks wieder rausgekramt und jede Formel kommt mit ihren Varianten ins Minibook. Vielleicht klappt es so.
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Hallo,
ich hätte da noch eine Frage zum Thema Motivation an euch.
Ich habe eine neue Klasse, in der sich ca. 70 % der SuS von mir berieseln lassen, die nichts mitschreiben, und in der Folgestunde NICHTS mehr aus dem vorherigen Unterricht wissen. Das Blöde daran ist, dass mein Unterricht auf den vorherigen Stunden aufbaut und immer schwieriger wird.
Ich habe gestern einen unangekündigten Test schreiben lassen, in dem ich die grundlegenden Fachbegriffe abgefragt habe und der (logischerweise) sehr schlecht ausgefallen ist.
Die SuS haben mir danach erklärt, dass sie prinzipiell nur auf angekündigte Klausuren lernen und auch nicht gewillt sind, das zu ändern.
Wie würdet ihr damit umgehen?
VG
Misspoodle
Darf ich fragen welche Berufe? Es gibt Berufe, da ist das geschilderte Verhalten relativ normal. Bei manchen Schülern muss man einfach akzeptieren, wenn sie sich entscheiden nicht interessiert zu sein. Ich versuche da dann meist 1x ein Gespräch, indem ich erläutere, dass das Verhalten nicht zielführend ist, danach muss man erwachsenen Schülern zugestehen, dass sie eigene Entscheidungen treffen.
Bei Unterrichtsstoff, der aufeinander aufbaut, wie z.B. Buchführung, bin ich allerdings dazu übergegangen regelmäßig Tests zu schreiben, also beinahe wöchentlich, einfach weil man sonst zu große Defizite schafft. Das geht bei mir allerdings auch nur, weil ich relativ kleine Klassen habe, sonst korrigiert man sich ja dumm und dämlich
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Ach so… und an vielen Berufsschulen ist es normal, dass alle Arbeiten angekündigt sind. Vielleicht schaust du mal, wie es die Kollegen machen?
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Das geht bei mir allerdings auch nur, weil ich relativ kleine Klassen habe, sonst korrigiert man sich ja dumm und dämlich
Oder nutzt selbst korrigierende Tests, wie in Moodle möglich Mache ich in so Fällen auch. 3-5 Fragen reichen da ja schon.
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