"Lehrersprechstunde" SEK 1 - Primarstufe - Gibt's so'n Gedöns nur bei uns in der Stadt?

  • Gibt's so'n Gedöns nur bei uns in der Stadt?


    Zeitfenster: 2 mal 2 Stunden an Nachmittagen, bestimmt durch das Schulamt:

    Primarlehrer, die im letzten Schuljahr Viertklässler abgegeben haben, solle SEK 1- Lehrer anrufen , die diese Schüler jetzt in ihrer 5 haben.

    Organisatorisch läuft das so, dass wir an der Grundschule eine Telefonliste mit den Kollegen an den ca. 20 weiterführenden Schulen bekommen, die wir anrufen und mit denen wir ein Gespräch über unsere Exschüler führen sollen... wegen Corona per Telefon. Früher waren es wenigstens persönliche Gespräche, die wir nach Bedarf gemacht haben. Und es gab sehr wenig Bedarf.


    Ich persönlich sehe darin überhaupt keinen Sinn, aber vielleicht können SEK 1 Leute mich ja umstimmen. Ich meine, dass der Drops Ende November (dann sollen die Gespräche laufen) ja wohl gelutscht ist. Außerdem: Wie sieht es mit dem allgegenwärtigen Datenschutz aus? Ich habe z.B. keine Schweigepflichtsentbindung von den Eltern der Ex-Viertklässler. Wer weiß, was die Kollegen mit internen Infos anstellen würden.


    Außerdem: Diese 4 "Telefonbereitschaftsstunden" kommen wieder obendrauf. Meine dienstliche Nachmittagszeit verwende ich eigentlich für sehr viel wichtigere Dinge.

  • Wie es aktuell ist, kann ich nicht sagen, da ich in letzter Zeit bei den Kleinen eingesetzt bin. Vor ein paar Jahren war es so, dass wir von den weiterführenden Schulen zu Kooperationsgesprächen eingeladen wurden. Das waren dann so 4-5 Termine/Schulen. Es gab immer Kaffe und Kuchen :mahlzeit: und war teilweise ziemlich aufschlussreich, beispielsweise wissen die weiterführenden Schulen überhaupt nicht, wie unser Englischunterricht abläuft und gehen von völlig falschen Voraussetzungen aus.

  • Hier gibt's das zum Glück nicht, ich finde, Kinder haben einen Neuanfang verdient. Auch wenn im Falle von Kindeswohlgefährdung die Mühlen unter Umständen von vorne anfangen zu mahlen. Aber ob ihr euch über solche Fragen am Telefon austauschen dürftet? Wie du sagtest, Datenschutz und so.


    Das wäre übrigens ein klassischer Fall von "Wir werden wie Kinder behandelt." Wer kommt auf die Idee, ohne mal jemanden zu fragen, was er von der Sache hält, sowas anzuordnen? Ich wette, keine Lehrkraft hat sich das gewünscht, schon gar nicht flächendeckend für alle. Und dass von der Uni die Idee kam und als "Übergang" propagiert wurde, kann ich mir auch nicht vorstellen.

  • Kooperationsgespräche / Informationsaustausch z.B. zum Englischunterricht, alles in Ordnung. Aber Austausch (tratsch tratsch) über einzelne Kinder? Und dann noch am Telefon mit Leuten, die ich persönlich nicht kenne und nie gesehen habe? Nö.

  • Bei uns war die Intention nicht, über einzelne Kinder zu reden, vielmehr sollten überhaupt keine Namen genannt werden (was bei manchen aber überflüssig ist). Es ging mehr über den Austausch von Lerninhalten, Methoden, allgemeine Dinge. Bei uns muss nun aber bei der Schulanmeldung wieder das Übertrittszeugnis vorgelegt werden, zur Einsicht sozusagen. Die Noten dürfen aber keine Rolle spielen, ob das Kind aufgenommen wird.

  • Kooperationsgespräche / Informationsaustausch z.B. zum Englischunterricht, alles in Ordnung. Aber Austausch (tratsch tratsch) über einzelne Kinder? Und dann noch am Telefon mit Leuten, die ich persönlich nicht kenne und nie gesehen habe? Nö.

    Wie gesagt, Gespräche über einzelne Kinder waren nicht erwünscht. Schon gar nicht mit fremden Kollegen und auch noch Kollegen aller möglichen anderer Grundschulen., die anwesend waren.

    Diese Einzelgespräche kenne ich so nicht. Also in den letzten 6 Jahren bin ich immer in 1 und 2, vllt. hat es sich geändert, aber ich weiß nichts davon.

    Hier laden die Lehrer der weiterführenden Schulen die Eltern zu Kennlerngesprächen ein. Das finde ich völlig okay. Machen wir in der GS auch so.

  • Da ich wie Zauberwald in Baden-Württemberg tätig bin, haben wir die Grundschullehrer eingeladen (ebenfalls im November). Ja, ich denke es bringt etwas.


    Wir haben zu diesem Zeitpunkt erste eigene Erfahrungen (Kind konnte neu anfangen, deshalb ist ein früherer Termin nicht (!) sinnvoll), aber es tauchten erste Probleme oder auch Fragen auf, die in einem kurzen Gespräch sich klären lassen (ich habe einiges über Grundschulmathenatik erfahren, was mir vorher so nicht klar war, auch die Grundschullehrer waren angetan und kamen immer gerne. Auch sie stellten Fragen, was ist für später wichtig (einzelne Themen z. B. schriftliche Division lassen sich am Gymnasium schnell nachholen, lieber den Rest richtig unterrichten).


    Wichtig ist immer, wie fassen es die Beteiligten auf, sind alle ehrlich interessiert oder ist es nur ein weiterer erzwungener Pflichttermin. Bei uns fällt es dank Corona das 2. Mal aus.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wichtig ist immer, wie fassen es die Beteiligten auf, sind alle ehrlich interessiert oder ist es nur ein weiterer erzwungener Pflichttermin.

    Ich fand es auch immer ganz gut. Für die Schüler bedeutet der Übertritt ja schon einen ziemlichen Einschnitt.

  • Wie gesagt, Gespräche über einzelne Kinder waren nicht erwünscht. Schon gar nicht mit fremden Kollegen und auch noch Kollegen aller möglichen anderer Grundschulen., die anwesend waren.

    Diese Einzelgespräche kenne ich so nicht. Also in den letzten 6 Jahren bin ich immer in 1 und 2, vllt. hat es sich geändert, aber ich weiß nichts davon.

    Hier laden die Lehrer der weiterführenden Schulen die Eltern zu Kennlerngesprächen ein. Das finde ich völlig okay. Machen wir in der GS auch so.

    Dein Kommentar hat sich mit meinem letzten überschnitten.


    Bei uns gab es keine Tabuthemen. Erst haben wir in größerer Runde allgemein gesprochen, dann zu zweit oder dritt (bei Bedarf) über einzelne Schüler. Auch für die Grundschullehrer war es interessant zu hören, wenn ihr "Sorgenkind" bei uns gut ankam.


    Für mich war in einem Jahr wichtig zu wissen, wie es zu diesem Mobbing eines Schülers durch 4 andere gekommen ist. Wir konnten dann gezielter eingreifen.


    Für mich steht immer der einzelne Schüler im Vordergrund, was hilft ihm, wie kann ich ihn unterstützen. (Ich hatte bisher nichts mit der Organisation zu tun, ich glaube mich zu erinnern, dass die Eltern ihr Einverständnis schriftlich erteilen mussten, ich durfte deshalb einmal über einen Schüler nicht sprechen. )

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  • Bei Pepe hört es sich nicht nach Austausch über allgemeine Unterrichtsmethoden, Didaktik oder inhaltliche Vorkenntnisse an (was tatsächlich aufschlussreich und sinnvoll ist), sondern wirklich nach Gesprächen über einzelne Schüler*innen. Vielleicht kannst du das noch genauer ausführen, pepe , aber wenn das wirklich so ist, halte auch ich das datenschutzrechtlich für höchst fragwürdig. Im Übrigen auch pädagogisch, denn ich würde die Kinder gerne selbst erst einmal möglichst unvoreingenommen kennenlernen. Bei Bedarf - und nur dann - nachfragen zu können wäre dann sicher hilfreich, aber auch da müsste beachtet werden, welche Informationen über einzelne Kinder überhaupt weitergegeben werden dürfen.


    Bei einem Fall von Kindeswohlgefährdung (Edit: oder in einem Fall wie dem von Kris24 beschriebenen Mobbing) greifen vermutlich sowieso andere Mechanismen, damit diese Information nicht verlorengeht, oder? Ich hoffe jedenfalls stark, dass dem so ist.

  • Die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen füllen für jedes Kind, zu dem ein Telefonat geführt werden soll, einen Vordruck aus.

    Insgesamt können die Lehrkräfte für bis zu fünf Kinder einen Vordruck ausfüllen.

    Diese gehen dann an eine "zentrale Stelle" und werden von dort mit den Kontaktdaten der SEK-1 Lehrer an die Grundschulen weitergeleitet. Die SL der Grundschulen geben diese dann an die ehem. Klassenlehrer weiter.

    Es geht definitiv um das einzelne Kind.

    Aber auf dem besagten Vordruck schreiben die SEK-1ler nicht, warum sie mit den Grundschulkollegen sprechen wollen.

  • Bei einem Fall von Kindeswohlgefährdung (Edit: oder in einem Fall wie dem von Kris24 beschriebenen Mobbing) greifen vermutlich sowieso andere Mechanismen, damit diese Information nicht verlorengeht, oder? Ich hoffe jedenfalls stark, dass dem so ist.

    Sollten natürlich, aber ich habe es anders erlebt. Ich hatte ein Kind z.B. ab Klasse 5 und habe viel Energie investiert, um mit den diversen Problemen klar zu kommen, um dann eher zufällig festzustellen, dass die Grundschulakte nicht vernichtet wurde, samt Ordnungsmaßnahmen, Gesprächsnotizen usw. und da wurde die Arbeit schon leichter, einfach weil mir deutlich wurde, dass nicht ich das Problem dramatisiere oder gar Schuld bin an allem, so wie die nicht unaggressive Mutter mir gerne zu verstehen gab. Da wäre ein Anruf von der GS tatsächlich sinnvoll gewesen, nur i.S.v. "bleiben Sie dran, wir bemühen uns schon 4 Jahre darum, dass was passiert".

  • Die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen füllen für jedes Kind, zu dem ein Telefonat geführt werden soll, einen Vordruck aus.

    Insgesamt können die Lehrkräfte für bis zu fünf Kinder einen Vordruck ausfüllen.

    Diese gehen dann an eine "zentrale Stelle" und werden von dort mit den Kontaktdaten der SEK-1 Lehrer an die Grundschulen weitergeleitet. Die SL der Grundschulen geben diese dann an die ehem. Klassenlehrer weiter.

    Es geht definitiv um das einzelne Kind.

    Aber auf dem besagten Vordruck schreiben die SEK-1ler nicht, warum sie mit den Grundschulkollegen sprechen wollen.

    Sind die Eltern darüber informiert?

  • pepe

    So etwas gibt es bei uns nicht. Wir geben wegen des Datenschutzes inzwischen ganz ausgedünnte Schülerakten weiter.

    Also ich kann mir nicht vorstellen, dass das Anliegen bei euch datenschutzrechtlich in Ordnung ist. Aber jedes Bundesland hat ja irgendwie seine eigene Datenschutzvariante.


    Allgemeine Kooperation wie schon beschrieben, gibt es auch hier, das finde ich gut.

  • Bei uns mussten die Eltern, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, zustimmen. Gefragt hatte die weiterführende Schule, denn sie hat ja Kontakt zu den Eltern.


    Pepe, ich würde einfach nachfragen.

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  • Bei uns gibt es das auch schon länger, früher mit größerer Konferenz vorweg, dann wie Elternsprechtag, wobei die GS-KollegInnen auf dem Flur warten, ohne Liste, ohne Reihenfolge,

    … die letzten Male extrem schlecht organisiert, sodass KollegInnen angereist waren, mit denen dann niemand sprechen wollte.


    Datenschutzrichtlinie vermutlich schwierig, zu überlegen ist, ob es ein dienstliches Gespräch ist.


    Wegen Terminüberschneidung war es auch schon mal telefonisch und ja, das ist noch schwieriger… könnte ja jeder anrufen ?(

  • Ich warte erstmal auf die Liste. Meine Einwände und Fragen äußere ich dann bei den entsprechenden Stellen später. Wahrscheinlich bin ich nicht der Einzige, der das ganze Verfahren halblegal "irgendwie" komisch findet.

  • Hier „in der Ecke“ von NRW wird im November an die weiterführenden Schulen eingeladen. Mal ist es eine Lehrersprechstunde, zu der die Grundschulkolleg*innen eingeladen werden (es wird nur mit den Klassenlehrer*innen über einzelne Kinder gesprochen), mal ist es die Konferenz aller Lehrer*innen der Klasse, zu der wir dazugebeten werden (es wird über die ganze Klasse gesprochen, Lehrer*innen mehrer Grundschulen sind anwesend).

  • Solche Gespräche, gerade über Telefon fände ich nicht so gut. Ich mache mir gerne mein eigenes Bild.


    Übergang Volksschule (Grundschule) zur weiterführenden Schule bei uns:

    Die Volksschüler besuchen uns im Unterricht (ggf für Volksschüler zugeschnittene Stunden, bsp Physik/Chemie) und die künftigen Klassenleitungen besuchen die Volksschulkklassen. Es findet auch ein Elternabend vor dem Übertritt statt.

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