Kappen oder Mützen im Unterricht

  • Das hat teilweise etwas mit Sicherheit in meinen Fächern zu tun,

    Bei Versuchen / im Labor dürfen meine keine tragen. Im normalen Unterricht stört es mich nicht.



    Religiöse Kopfbedeckung ja, ansonsten nein,

    Aber warum? Würde das nicht zur Gleichbehandlung gehören?



    Für mich ist es einleuchtend, wenn man nichts mehr erkennen kann, wenn Schüler dadurch schlafen oder so, dann ist auch Feierabend, aber die meisten tragen es als modisches Accesoires.


    Ich hatte aber auch schon mal einen Schüler, der tatsächlich ziemlichen Haarausfall hatte, da würde ich es immer erlauben!

  • Falls zu OT gerne verschieben / löschen, habe hierzu eine Rückfrage:


    das finde ich sehr interessant! Gilt das für alle "größeren" Maschinen und Kopfbedeckungen? Wir hatten nämlich in der Uni die Möglichkeit bei einem Dozierenden einen Fachkundigkeitsnachweis für den Umgang mit den typischen Maschinen zu erwerben und dort wurden Kopfbedeckungen als Alternative zu Haargummis erwähnt. Ich hatte damals leider versäumt, nachzufragen, aber das war mir etwas unklar. Sicherlich halten Mützen die Haare auch etwas in Position, aber wie mit langen Haaren eine Basecap das Verheddern der Haare in Maschinen verhindern soll, habe ich nicht ganz verstanden.

    Die Haarnetze, die du in den Betrieben bekommst, sind oft auch nichts anderes als Basecaps, nur im hinteren Teil als Netz ausgeführt. Haare hochstecken/zusammenknüllen, unter die Kappe stopfen, fertig.


    Wir hatten damals in der Lehrwerkstatt eines sehr auf Sicherheit bedachten Chemiegiganten sogar ausdrücklich die Wahl, an Ständerbohrmaschinen o.ä. private Mützen oder die stylischen Haarnetze zu tragen.


    Nachtrag: Als damals wie heute (wieder) Langhaarträger konnte ich der Pferdeschwanzvariante übrigens nichts mehr abgewinnen, nachdem ich mal Fotos gesehen habe, wie der Kopf einer Dame aussah, nachdem sie sich an der Ständerbohrmaschine vornüber gebeugt hatte und der Zopf Bekanntschaft mit der Spindel geschlossen hatte. Bei aller Eitelkeit, DAS brauch ich bitte niemals.

  • Die Haarnetze, die du in den Betrieben bekommst, sind oft auch nichts anderes als Basecaps, nur im hinteren Teil als Netz ausgeführt. Haare hochstecken/zusammenknüllen, unter die Kappe stopfen, fertig.


    Wir hatten damals in der Lehrwerkstatt eines sehr auf Sicherheit bedachten Chemiegiganten sogar ausdrücklich die Wahl, an Ständerbohrmaschinen o.ä. private Mützen oder die stylischen Haarnetze zu tragen.


    Nachtrag: Als damals wie heute (wieder) Langhaarträger konnte ich der Pferdeschwanzvariante übrigens nichts mehr abgewinnen, nachdem ich mal Fotos gesehen habe, wie der Kopf einer Dame aussah, nachdem sie sich an der Ständerbohrmaschine vornüber gebeugt hatte und der Zopf Bekanntschaft mit der Spindel geschlossen hatte. Bei aller Eitelkeit, DAS brauch ich bitte niemals.

    Ah, vielen lieben Dank Dir, so ist das natürlich absolut sinnvoll und überzeugend. Ich hatte die Vorstellung einer Basecap, die einfach nur auf die offenen Haare "gesetzt" wird, so wie es aus Style-Gründen häufig getan wird. Aber wenn diese darunter sein müssen, können sie sich natürlich nicht in den Geräten verheddern.

    Genau solche Bilder haben wir im Rahmen dieses Kurses nämlich auch betrachtet und ich habe mir damals fest vorgenommen, dass ich alle Sicherheitsvorkehrungen treffen werde, dass den Schüler:innen so etwas niemals passiert.

  • Ah, vielen lieben Dank Dir, so ist das natürlich absolut sinnvoll und überzeugend. Ich hatte die Vorstellung einer Basecap, die einfach nur auf die offenen Haare "gesetzt" wird, so wie es aus Style-Gründen häufig getan wird. Aber wenn diese darunter sein müssen, können sie sich natürlich nicht in den Geräten verheddern.

    Genau solche Bilder haben wir im Rahmen dieses Kurses nämlich auch betrachtet und ich habe mir damals fest vorgenommen, dass ich alle Sicherheitsvorkehrungen treffen werde, dass den Schüler:innen so etwas niemals passiert.

    Ah, hab was gefunden... Ungefähr so sahen die vom Betrieb aus. Hinten ist schon ein bisschen mehr Platz für die Haare, aber wenn man sie nicht gerade bis zum A... trägt, passen sie unter eine normale Mütze auch drunter



  • Ah, hab was gefunden... Ungefähr so sahen die vom Betrieb aus. Hinten ist schon ein bisschen mehr Platz für die Haare, aber wenn man sie nicht gerade bis zum A... trägt, passen sie unter eine normale Mütze auch drunter



    Danke :) Das hatte der Kursleiter bei uns nicht weiter ausgeführt, sondern einfach nur von "Kappe" gesprochen. So macht das aber natürlich viel mehr Sinn und wenn die SuS ihre Haare komplett unter die eigenen Beanie Mützen stopfen, sollte dies ja denselben Effekt haben. Vielen Dank dir für die Infos!

  • Aber warum? Würde das nicht zur Gleichbehandlung gehören?

    Gute Frage, ich würde sagen, weil Religionsfreiheit. Aber genaugenommen könnte ein Schüler natürlich sagen, zu seiner Religion gehöre das Tragen von Kapuzen. Kam aber bislang nicht vor.

  • Aber genaugenommen könnte ein Schüler natürlich sagen, zu seiner Religion gehöre das Tragen von Kapuzen. Kam aber bislang nicht vor

    Das heißt, wenn ein Schüler mit Nudelsieb auf dem Kopf in den Unterricht kommt und darauf verweist, dass seine Religion als Pastafarier ihm diese Kopfbedeckung vorschreibt, erlaubst du es? Das wäre ja nur konsequent.

  • Das heißt, wenn ein Schüler mit Nudelsieb auf dem Kopf in den Unterricht kommt und darauf verweist, dass seine Religion als Pastafarier ihm diese Kopfbedeckung vorschreibt, erlaubst du es? Das wäre ja nur konsequent.

    Natürlich! Dann würde ich aber als erstes einen Ausflug ins Poolcafé machen^^

  • In einem Uni-Seminar habe ich einmal erlebt, wie ein Dozent einen (immerhin erwachsenen) Studenten im Seminar spontan regelrecht "zur Sau" (sorry) gemacht hat, weil der eine Kappe trug. Das war in einem Pädagogik-Seminar für Lehrämtler, der Dozent war abgeordneter Lehrer. Ich möchte nicht wissen, wie der zuvor mit seinen Schülern an der Schule umgegangen ist (...)


    Ich stehe im Unterricht öfters vor dieser Frage. Unsere Hausordnung gibt zu diesem Thema leider nichts her. Manchen Schüler tragen immer eine Mütze, u.U. auch eine dicke Winter-Strickmütze. Letzterer S würde am liebsten rund um die Uhr auch in seiner dicken schwarzen Winterjacke im U sitzen, diese Jacke trägt er ab September (so viel zum Thema Winter). Der S ist sehr speziell und tickt leider auch völlig aus, wenn man da nicht mit absolutem Fingerspitzengefühl agiert :-/

    Ansonsten nehme ich es meist gar nicht mehr wahr, wenn die da mit Mütze (z.B. Beanie) sitzen. Dann müsste ich mich auch über die (z.Z. ausufernde) Jogging-Kleidung aufreiben...


    Manche Schüler machen das aber EXTRA, um ihre Ablehnung und ihre Respektlosigkeit zu signalisieren. Da wird dann die Maske im U aufgesetzt, sie sie sonst auch nicht tragen, die Kapuze vom Pulli nicht nur aufgesetzt, sondern am liebsten fast ganz zugezogen, etc. Das merkt man dann schon sehr deutlich, dem schiebe ich einen Riegel vor: Die Kapuze muss runter.

  • Bei mir dürfen die Schüler auch Hosen, Pollover und Schuhe tragen.

    Ich verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht, das ist Mode. Und bei Mode gilt: Geschmack ist Geschmackssache.

  • Nuja, Handtaschen und Sonnenbrillen sind auch Mode, trotzdem erwarte ich, dass beides abgelegt wird. Wer seinen SuS nicht in die Augen gucken will, kann das ja gerne anders handhaben.

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir dürfen die Schüler auch Hosen, Pollover und Schuhe tragen

    Manche Sachen gehen sogar mir zu weit. Hosen, Pullover UND Schuhe? Wie bist du denn drauf. :)


    <Ironie off>

  • Ich habe keine Lust, darüber auch noch zu diskutieren. Ich erkläre, dass derartige Bekleidung auf mich wirkt, als sei nan noch nicht angekommen, und dass ich das den übrigen Anwesenden gegenüber unhöflich finde.


    Das reicht für die meisten und sie nehmen die Kappe ab.


    Ich erwarte, dass die Klamotten ab und an eine Waschmaschine von innen sehen und nicht stinken. Wenn die da in der Badehose oder im Skioverall sitzen möchten …

  • Kleidung ist Ausdruck der Persönlichkeit. Da habe ich mich (bis auf Ausnahmen) nicht einzumischen.

  • Natürlich! Dann würde ich aber als erstes einen Ausflug ins Poolcafé machen

    Super, das finde ich dann konsequent! Religion sollte mMn eigentlich niemals zu Sonderbehandlung (weder im Guten noch im Schlechten) führen, aber wenigstens wäre das ja dann offen für alle :engel:



    Leicht OT:

    Ich fand die Schuluniformen an meiner Schule in England ja spitze. Persönlichkeit haben die Schüler auch so genügend entfalten können. Daran gab es wirklich keinen Mangel. Aber dafür gab es keinerlei kleidungs-/modebezogenes Mobbing, es gab ein dermaßen viel stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl, als es das jemals an einer deutschen Schule geben könnte und man wusste dort genau, was man morgens anzieht, kein Hirnschmalz musste im Kleiderschrank verschwendet werden. Auch die Lehrer waren allesamt dementsprechend gekleidet, was dem Ansehen in der Gesamtbevölkerung nicht gerade geschadet hat. Ich würde ja nicht vieles aus dem Englischen Schulsystem übernehmen, aber ein paar Sachen gäbe es da schon.

  • Das war an meiner alten Schule Teil der Regeln des gemeinsamen Zusammenlebens in der Schule, somit also in der Hausordnung.

    Wie an jeder Schule wird dies aber von den einzelnen Lehrkräften unterschiedlich zur Kenntnis genommen und noch unterschiedlicher gehandhabt.

    Zuletzt hat eine Kollegin mir erzählt, ihre Klasse hätte ihr begeistert berichtet, bei mir dürfe man sogar den Hoodie aufbehalten, ich würde nichts sagen. Fanden sie besonders bemerkenswert, weil sie (=die Kollegin) prinzipiell darauf achtet. Ich kann mich ehrlich gesagt bis heute an keine SuS der Klasse mit Hoodie auf im Unterricht erinnern. Offensichtlich fällt mir das nur auf, wenn ich entweder bewusst darauf achte oder das Gesicht verdeckt wird (dann sage ich auch etwas). Ich thematisiere das in Wirtschaft in Klasse 7-10, wenn wir BO machen, achte dann auch gezielt darauf, weil es passt zum Inhalt. Ansonsten habe ich glaube ich schon zu oft erlebt, wie übergriffig teilweise Regelungen zur Kopfbedeckung durchgesetzt werden, um mich in anderen Kontexten mit einer derartigen Vorgabe identifizieren zu können, empfinde eine komplettes Verbot auch als zu starken Eingriff in Persönlichkeitsrechte, um das als Politikwissenschaftlerin zu einem dauerhaften Teil meines Unterrichts zu machen. Respekt ist schließlich eine Zweibahnstraße. (Heute hatte der Schüler, der das mit dem Hoodie angesprochen hatte, bei mir mal ganz kurz die Kapuze oben, die ihm direkt in die Augen hing, da viel zu groß. Nachdem er mich dabei prüfend gemustert hat, ob ich mich wohl provozieren lassen würde, habe ich das einfach ignoriert - in dem Fall bewusst ignoriert- und nach weniger als 1min war die Kapuze wieder unten, weil er so die Tafel nicht sehen und mitarbeiten konnte. ^^) Für mich funktioniert das einfach so deutlich besser, als auf jede Kappe "anzuspringen" . Wer lernen will, dass Kappen nicht überall aufbehalten werden können lernt das in der Schule (und durchaus auch in meinem Unterricht) , dafür sind wir Lehrkräfte glücklichlicherweise unterschiedlich genug. Bei mir stehen zumindest jenseits des Wirtschaftsunterrichts andere Erziehungsziele im Vordergrund.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Ich fand die Schuluniformen an meiner Schule in England ja spitze.

    Ich kenne Schuluniformen aus Argentinien. Und die reicheren/reichen Familien haben dann halt mehrere Garmituren, die auch immer frisch gewaschen und gebügelt sind. Ganz abgesehen davon, dass die Schüler aus reichen Familien ja sowieso alle auf Privatschulen mit eigenen Uniformen gehen. Dann sieht man wenigstens gleich auf die Ferne, wer auf eine Privatschule geht...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Einkommen der Familie sieht man i. a. R. auch an den Schultaschen, Frisuren, Schuhen, Federmappeninhalten, Handys, Weihnachtsgeschenken und Fahrrädern. Ob die Uniform das ausgleichen könnte? Ich würde es ausprobieren.

  • Einkommen der Familie sieht man i. a. R. auch an den Schultaschen, Frisuren, Schuhen, Federmappeninhalten, Handys, Weihnachtsgeschenken und Fahrrädern. Ob die Uniform das ausgleichen könnte? Ich würde es ausprobieren.

    Da muss ich mal kurz nachhaken: Wie kannst du denn an der Frisur einer Person auf deren Einkommen bzw. an der Frisur einer Schülerin/eines Schülers auf das Einkommen ihrer/seiner Eltern rückschließen???

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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