Gewaltprävention "auf die Schnelle" (1 U-Stunde)

Nein, tut mir leid, dazu kann ich nichts weiter sagen. Wenn es bei uns zu solchen Vorfällen kommt, wird die Schulsozialarbeit eingeschaltet, die dann entweder Einzelgespräche mit den betreffenden SuS, manchmal aber auch Klassengespräche führt. Wir haben außerdem einen "Ausschuss für Schulleben und Gewaltprävention", der u. a. schon vor Jahren ein "Gewaltpräventions- und Interventionskonzept" erstellt hat. Zudem ist eine Art "Sozialtraining", wo es u. a. um Gewaltprävention geht, in einigen unserer Bildungsgänge Gegenstand des Unterrichts in "Werte und Normen" oder Religion.

Wenn man Tante Suchmaschine fragt, findet man einiges an Material. Für reichlich mehr als eine Doppelstunde. Daraus lassen sich bestimmt Ideen für die eigene Lerngruppe generieren.

Gehen diese Übergriffe (auch verbal) von immer wieder den gleichen 1-3 Personen aus oder betrifft das das generelle Klima in der Klasse?

Ich würde mir die Zeit schenken und regulären Unterricht machen.

Alle Konzepte der Welt bringen nichts. Siehe Ida Ehre Schule in Hamburg, wo vor ein paar Wochen 80 Minderjährige, teilweise erst 13-14 Jahre alt, einen dort sogenannten "cop4u" (wer denkt sich eigentlich so einen Käse aus?) sprich Stadtteilpolizisten niederknüppelten, als er einen Streit unter Schülern schlichten wollte. Und die haben reichlich Konzepte an der Schule.

Tante Suchmaschine liefert hier reichhaltiges Lesematerial...

Zitat von Catania

Schiebt Ihr immer alles auf den Sozialarbeiter ab (falls vorhanden)? Auch als Klassenlehrer?

Das hat überhaupt nichts mit "Abschieben" zu tun, sondern ein "Einschalten" der Schulsozialarbeiter*innen ist genau das, was in unserem o. g. Konzept vorgesehen ist. Gerade für - und zur Entlastung (!) - von uns Klassenlehrkräften.

Zitat von Freakoid

Alle Konzepte der Welt bringen nichts.

Na ja, wenn du meinst... Bei uns funktioniert dieses und auch andere Konzepte seit Jahrzehnten sehr gut.

Zitat von Humblebee

Na ja, wenn du meinst... Bei uns funktioniert dieses und auch andere Konzepte seit Jahrzehnten sehr gut.

Ihr habt einfach Glück mit eurer Schülerklientel

Auch wir schalten die Schulsozialarbeiter ein, die haben es gelernt, haben Erfahrung, haben dafür Zeit (ist ihre Aufgabe). Es ist kein Abschieben, sondern professionelle Hilfe hinzuziehe. Ich bin dafür nicht ausgebildet. Man kann auch viel kaputt machen. Gut gemeint ist nicht gut gemacht.

Klar, wenn ihr niemand habt, bleibt es bei dir hängen. Aber auch ich kann dir nicht helfen.

Zitat von Freakoid

Ihr habt einfach Glück mit eurer Schülerklientel

Nö, auch bei uns gibt es ab und zu Probleme (da wir keine "Brennpunktschule" sind, aber zum Glück nicht allzu häufig). Diesen Donnerstag (zweite volle Unterrichtswoche des Schuljahres!) gab es beispielsweise bereits die erste Ordnungsmaßnahmenkonferenz, weil sich zwei Schüler aus dem BG in der Pause geprügelt haben.

Zitat von Freakoid

Ihr habt einfach Glück mit eurer Schülerklientel

Gilt bei euch wirklich das Recht des Stärkeren? Doch, man kann viel erreichen, wenn man zusammen arbeitet. (Ich bin froh, nicht bei euch zu sein, nicht wg. Schüler, sondern Lehrern wie dir). Meine 1. Schule hatte auch sehr schwieriges Klientel. Aber wir Lehrer verstanden uns noch als Lehrer und Konzepte bringen viel, wenn alle mitarbeiten. Mathe oder Deutsch nach großem Streit etc. bringt dagegen nichts, es bleibt nichts hängen.

Welche Jahrgangsstufe?

Für die Grundschule fiele mir für eine Doppelstunde eine Einheit "Wolfssprache / Giraffensprache" ein. Müsstest du aber auch googeln, ich habe heute Abend wenig Zeit...

Zitat von Kathie

Welche Jahrgangsstufe?

Eben. Ob 9 oder 15 Jahre - da gibt es sicher sehr unterschiedliche Herangehensweisen.

Naja, ich würde sowieso Opfer und Täter für so ein Gespräch trennen. Und dann kommt es doch sehr, sehr auf die Kinder selbst an, was bisher schon lief, was dein Ziel ist, wie die Kinder drauf sind, auf was sie reagieren. Manchmal hilft quasseln, manchmal bauscht es das ganze nur noch auf (die Täter fühlen sich dann im Recht, weil sie ihre Geschichte nochmal erzählen dürfen). Ich finde, da gibt es keinerlei generelles Vorgehen. Es gibt kein Programm. Es gibt einzelne Kinder, Individuen, die aus sehr unterschiedlichen Gründen körperlich aggressiv werden, da kannst du keinen Kamm drüber scheren. Sowieso würde ich nur mit jedem Täter allein sprechen. Gruppendynamik ist in solchen Fällen ganz schlecht.

Zitat von Catania

Die Altersklasse ergibt sich aus der Schulform, steht in der Profilbeschreibung links. Aber gut, noch mal für´s Protokoll: Sek I ("Mittelstufe")

Ich will ja nicht kleinlich sein, aber ich lese links bei dir nirgends "Sek 1", sondern nur "Regionale Schule". Darunter konnte ich mir nichts vorstellen.