Angst vor Klassenfahrt

  • Das alles gilt auch für Gymnasien, egal ob es eine Unterstufen-, eine Mittelstufen- oder eine Oberstufenklasse ist (wobei am Gym das Heimweh (bis ggf. auf die Erprobungsstufe) nicht mehr präsent ist. Dafür hat man in der Mitte-, v.a. Oberstufe mit "anderen" "Problemen" (feiernde SuS) zu tun.

    Gerade in der Corona-Pandemie während der Schulschließungen hat der soziale Aspekt gefehlt.

    Ich war auch ein paar Mal mit auf Klassen-/ Kurfahrten und fand es jedes Mal schön.

    Auf Klassenfahrten (auch auf Wandertagen) haben wir als Lehrkräfte auch viel mehr Gelegenheit uns über private Sachen mit den SuS auszutauschen (wobei sowohl SuS als auch KuK entscheiden dürfen, was sie Preis geben.


    Alle Fahrten, die dieses Jahr stattgefunden haben, fanden guten Anklang (bei KuK und SuS), aus den genannten Gründen.

  • Es bleibt die Frage nach den Arbeitsbedingungen.

    Wenn Schulen nicht entsprechend ausgestattet werden, können sie nur einen Teil der ihnen überlassenen Aufgaben bewältigen.

    Die Folge ist, dass das, was nicht geleistet werden kann, außerhalb der Schule erfolgen muss oder unterbleibt.


    Es kann doch aber nicht sein, dass Lehrkräfte auf die eigenen Kosten unentwegt Aufträge und Arbeit übernehmen.

  • Zu den Kosten:

    Ich habe bisher immer alle Kosten für die Fahrt erstattet bekommen. Seit ein paar Jahren bekommt jede Schule einen finanziellen Pool für Klassenfahrten für die Lehrkräfte, davor war es sogar noch problemloser, da war egal, wie viele Klassen fuhren, die Erstattung hat geklappt.

  • Wir bekommen auch immer alle Kosten erstattet.


    Das Problem der Mehrarbeit (auch in den Abendstunden für Ruhe sorgen, ...) bleibt zwar, aber dass ich auf Klassenfahrten "muss", war mir bereits vor dem Studium klar und ich habe die Bedingungen (Korrekturen, Klassenfahrten, ...) gegen die Vorteile im Lehrerberuf abgewogen.

  • Bekomme ich die Kosten erstattet? Ja, aber erst seit einigen Jahren.

    Ist es Mehrarbeit? Meiner Meinung nach schon.

    Wusste ich, dass das zu den Dienstpflichten gehört? Ja.

    Fahre ich freiwillig? Unter gewissen Umständen ja (wie geht es mir grad selbst (Stressfaktor), halte ich die Fahrt für sinnvoll, usw).

    Würde ich ohne großen Aufstand auch fahren, wenn mein Chef es anordnen würde? Ja.


    Ein guter (kluger) Chef wird sowas allerdings nur im äußersten Notfall anordnen. Übrigens beschließt bei uns die Gesamtkonferenz das Fahrtenprogramm (welche Schullandheim-, Skilager- und Abiturfahrten ... wann ... wohin?). Von daher müssten sich ja auch immer genügend "Freiwillige" finden, sonst würden die Fahrten ja auch gar nicht beschlossen.

  • Von daher müssten sich ja auch immer genügend "Freiwillige" finden, sonst würden die Fahrten ja auch gar nicht beschlossen.

    Schön, wenn es so wäre. Wenn einfach die führen, die fahren wollen, braucht man aber nicht aber höherer Ebene etwas beschließen. Solche Beschlüsse führen dann eben dazu, dass auch die, die nicht von dem Konzept überzeugt sind, die Arbeit. Insofern muss ich zitierten Aussage auch ein Stückchen Naivität attestieren.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • aber dass ich auf Klassenfahrten "muss", war mir bereits vor dem Studium klar

    Das finde ich nicht ausschlaggebend. Es ist irgendwie üblich zu fahren und deshalb gehört es irgendwie dazu. Allerdings halte ich von der Sache her Schülerinnenurlaube nicht für schulisches Kerngeschäft. Insofern sollte man nicht fahren müssen.

  • Gibt es dazu etwas Belastbares?

    Erfahrung



    Das finde ich nicht ausschlaggebend. Es ist irgendwie üblich zu fahren und deshalb gehört es irgendwie dazu. Allerdings halte ich von der Sache her Schülerinnenurlaube nicht für schulisches Kerngeschäft. Insofern sollte man nicht fahren müssen.

    Es geht nicht um Urlaub, sondern um eine Schulveranstaltung, um einen Beitrag im Rahmen des Erziehungs- und Bildungsauftrages.

    Und natürlich gehören Klassenfahrten zum Schulalltag dazu. Schule besteht nicht nur aus Lernen und Unterricht.

    Schön, wenn es so wäre. Wenn einfach die führen, die fahren wollen, braucht man aber nicht aber höherer Ebene etwas beschließen. Solche Beschlüsse führen dann eben dazu, dass auch die, die nicht von dem Konzept überzeugt sind, die Arbeit. Insofern muss ich zitierten Aussage auch ein Stückchen Naivität attestieren.

    Siehe auch Beitrag # 430.

  • Schön, wenn es so wäre. Wenn einfach die führen, die fahren wollen, braucht man aber nicht aber höherer Ebene etwas beschließen. Solche Beschlüsse führen dann eben dazu, dass auch die, die nicht von dem Konzept überzeugt sind, die Arbeit. Insofern muss ich zitierten Aussage auch ein Stückchen Naivität attestieren.

    Könnte aber auch sein, dass unser Kollegium halt zum großen Teil auch für das einsteht, was es beschließt und die, die "Ja" stimmen dann halt mitfahren ... das "bei uns" und den Konjunktiv "müssten" sollte man schon erkennen, bevor man Naivität attestiert. Und wenn wir Wortklauberei betreiben wollen, kauf ich Dir ein "machen" und ein "der".

  • Beim Abholen wurden die Eltern informiert, dass aufgrund mehrerer positiver Schnelltests nun alle SuS in Quarantäne müssen.

    Damit sind wir dann beim Ausgangspunkt des Threads. Die Angst der Threaderöffnerin ist dann wohl nicht ganz unbegründet.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Nach? Echt? Ist die Pandemie schon 'rum?

    Wer Normalität will, muss für Impfquote sorgen.

    zu 1) Na dann eben nach den Distanz-/ Wechselunterricht/ den ganzen Einschränkungen, wo keine Fahrten erlaubt waren.

    zu 2) Wir sind auch an einer Bullerbü-Schule, aber bei uns ist die Impfmoral gut.

  • Und man darf nicht vergessen: Manche SuS fahren sonst nie weg, bekommen von ihrem Elternhaus keinen Einblick in kulturelle Angebote... da kann die Schule dann doch einen guten Beitrag zu liefern.

    Hier stellt sich die Frage, welche gesellschaftliche Schieflagen Schule ausgleichen muss. Und wenn man übereinkommt, dass o. g. dazu gehört, dann muss man eben auch dafür sorgen, dass das Geld dafür da ist. Eben auch für genug Personal, so dass mitreisende Lehrerinnen nach jeweils, sagen wir, 10 Stunden ihre Schicht 'rumhaben und ins Hotel am anderen Ende des Ortes gehen können, um dort amtsangemessen zu Abend essen zu können.


    Am Geld erkennt man immer, wie wichtig die Dinge politisch wirklich sind.


    Es gibt auch Familien, die ihren Heranwachsenden keinen Führerschein und erst recht kein Kraftfahrzeug finanzieren können. Müssten die Schule da nicht auch etwas übernehmen? Sollten die Lehrerinnen nicht den Schülerinnen ihre Autos leihen, damit jene fahren üben können? Ich mein, das macht doch bestimmt auch Spaß, die jungen Menschen mal als Verkehrsteilnehmerinnen zu erleben.


    Ja, das war übertrieben. Trotzdem stelle ich die Frage, wonach man entscheidet, was dazu gehört und was nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

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