Angst vor Klassenfahrt

  • Wenn für „das Land“ die Klassenfahrten tatsächlich wichtig wären, sorgte es für eine angemessene personelle Ausstattung und sonstigen Bedingungen, so dass gefahren würde.

    Schleswig-Holstein kehrt sich einen feuchten Dreck um die Bedingungen und personelle Ausstattung und erhebt es trotzdem zur Dienstpflicht auf Klassenfahrt zu fahren. Naja, dafür hat man uns auch das Weihnachtsgeld gestrichen, klingt fair!

  • „Die“? Wer? Wer trifft die Entscheidungen?

    Ich bin zwar nicht gemeint, aber antworte trotzdem mal, weil es bei uns ja auch so ist.


    Die Schulkonferenz, nehme ich an. Ich bin jetzt seit 16 Jahren an meiner Schule und schon immer finden alle Klassenfahrten ausschließlich in der Woche vor den Herbstferien statt. Ohne Ausnahme. Das hat natürlich den Vorteil, dass nie vertreten werden muss.


    Aber eine Einflussmöglichkeit habe ich nicht. Und es war halt schon immer so, das kann ich alleine ja jetzt auch schlecht für die ganze Schule ändern.

  • „Die“? Wer? Wer trifft die Entscheidungen?

    Ich nehme an diese Schulprogramme sind vor unzähligen Jahren einmal entstanden und ggf. sogar in einer Lehrerkonferenz abgestimmt worden. Ganz sicher ist, dass der Versuch Klassenfahrten aus dem Schulprogramm zu nehmen, zu verkürzen etc. niemals durchkommen würde.

    Es ist genauso wie der Vesuch KuK zu motivieren nicht mehr eigenes Geld in Materialien zu stecken oder sonstwie zu Entscheidungungen zu verbesserten Arbeitsbedingungen zu bringen. "Aber Kinder brauchen so eine Fahrt...... man lernt die SuS noch einmal ganz anders kennen....[generisches anderes Argument]"

    90% der Lehrer/innen sind masochistisch veranlagt oder leiden am Helfersyndrom oder unterscheiden sich auf andere weise signifikant von Arbeitnehmern in der Wirtschaft (oder anderen Mitarbeitern im öffentlichen Dienst). Wo der Beamte auf dem Amt ohne mit der Wimper zu zucken die Bürotür zuklappt, einen warten lässt um erstmal ausgiebig zu frühstücken (gerade wieder erlebt), opfert der Studienrat/die Studienrätin ihre Freizeit um noch etwas für die Schüler zu ermöglichen oder gibt eigenes Geld dafür aus. Gerade aktuell im anderen Faden gelesen:"SuS kauen Masken durch, Lehrkraft kauft den SuS neue"


    So sehr ich den Gedanken verstehe, dass man prinzipiell Mitbestimmungsrecht hätte. Man hat es nicht. Die Schulleitungen, die Seminarleitungen und so weiter haben ihre Herde schon so manipuliert und indoktriniert, dass solche Entscheidungen auf einer LK so gefällt werden, dass man auch als Studenrätin gezwungen ist solche wahnwitzigen Unternehmungen zu machen.

    Es ist einfach eine Schande, ich will in keiner Jugendherberge oder einem billigen Hotel schlafen und ich will nicht 24 Stunden am Stück (bzw. eine Woche am Stück) Dauerdienst haben. Das würde ich für eine mega saftige Zulage machen, die fängt im Minimum bei tausend Euro für die Woche an. Man bedenke die ganze Vorbereitung so einer Fahrt noch dazu.

    Leider gibt es in SLH nur einen Weg um dieser Frechheit zu entgehen.


    Edit: Oh richtig, selbst wenn die Lehrerkonferenz beschlösse (richtiger Konjunktiv?!), dass die Fahrten reduziert würden. Die Schulkonferenz würde sagen "nöööööö, ihr fahrt schön lange auf Fahrt und ihr organisiert uns mal schön ein rundum Programm!"

  • Ganz sicher ist, dass der Versuch Klassenfahrten aus dem Schulprogramm zu nehmen, zu verkürzen etc. niemals durchkommen würde.

    Das weiß man, wenn man es versucht hat. Und man weiß, wer mit welchen „Argumenten“ ums Eck kommt.


    Irgendwann nach der Klassendiskussion auf dem Flur:


    „Kannst du bei Projekt xy ...?“


    „Kann ich, will ich nicht. Und das nichts damit zu tun, dass ich von der Klassenfahrt letztes Jahr noch völlig ausgepowert sind.”


    Lass' die Masos masochieren. Aber sie sollen es ohne die normalen Leute tun.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ächt? Muss ich?


    Quelle?

    Wenn du meine Beiträge nicht richtig lesen möchtest / kannst / willst, findest du alle Quellen durch einfaches Googeln.


    Aber ich glaube, dass es auch keinen Sinn macht hier weiter zu diskutieren. Es gibt halt noch ein wenig mehr als nur Verordnungen und Erlasse.

    Wenn ein Bäcker seinen Angestellten vorgibt, dass nur normale Brötchen gebacken werden aber er gleichzeitig mit Weltmeisterbrötchen wirbt, werden die unzufriedenen Kunden bei seinen Angestellten auflaufen. Diese werden sich dann zurecht über ihren Chef beschweren. So ähnlich ist es auch bei uns. Natürlich ist es freiwillig und ich kann keinen zwingen. Trotzdem ist die Situation nicht gut.

  • Hm, ’ne Schulkonferenz muss ja auch gewählt werden. Und die Kolleginnen, die da drin sitzen, wollen vielleicht mal ’was von jemandem.

    Vielleicht solltest du dich mal erkundigen, wie es in Grundschulen wirklich zugeht. Die meisten Kollegen haben nicht wirklich Interesse and einer Mitarbeit im Schulvorstand. Außerdem gibt es ja sicherlich auch genug Kollegen, die das gut finden.

  • Aber eine Einflussmöglichkeit habe ich nicht. Und es war halt schon immer so

    Du könntest nach 16 Jahren selbst in der Schulkonferenz sitzen und mitentscheiden. Jedenfalls sind "war schon immer so"-Regeln keine Begründung. Dann sag wenigstens "für mich ist es okay so" o.ä.

  • Wenn ein Bäcker seinen Angestellten vorgibt, dass nur normale Brötchen gebacken werden aber er gleichzeitig mit Weltmeisterbrötchen wirbt, werden die unzufriedenen Kunden bei seinen Angestellten auflaufen. Diese werden sich dann zurecht über ihren Chef beschweren.

    Diese Vergleiche mit Bäckereien immer. Nun gut, wenn der Kunde sich also über die langweiligen Brötchen beklagt, obwohl der Deutsche Bäckerverband mit Weltmeisterbrötchen wirbt, findest du also, der Angestellte einer Bäckereienkette sollte schnell noch Weltmeisterbrötchen backen, die Zutaten selbst kaufen und Sonntags dafür einen Stand aufmachen?

  • Die meisten Kollegen haben nicht wirklich Interesse and einer Mitarbeit im Schulvorstand.

    Man kann auch anders Einfluss nehmen. Aber man muss sich halt kümmern. Warum sollte ich nett zu Kolleginnen sein, die gegen meine Interessen entscheiden?


    Unabhängig davon: wenn der Schulvorstand etwas entscheidet, das er nicht umsetzen kann, dann hat er einen Fehler gemacht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Du könntest nach 16 Jahren selbst in der Schulkonferenz sitzen und mitentscheiden. Jedenfalls sind "war schon immer so"-Regeln keine Begründung. Dann sag wenigstens "für mich ist es okay so" o.ä.

    Ich habe ja nie gesagt, dass mich das Konzept stört. Warum soll ich es dann ändern?

  • Leute, nutzt die Mitwirkungsgremien. Stellt Anträge in der Lehrerkonferenz zur Erarbeitung eines fairen Fahrtenkonzepts. Arbeitet aber dann auch daran mit, wenn es Euch stört und stellt etwas faires auf, mit dem viele zufrieden sind.


    Lasst Euch in die Schulkonferenz (oder wie auch immer das in anderen BL heißt) wählen, gemeinsam mit einigen Mitstreitern und blockiert das ganze.


    Ist natürlich Arbeit. Aber wenn ich dadurch an der Schule im Alltag weniger Arbeit habe, google ich doch gern mal nach Konzepten und schreibe mir aus den Ideen mein eigenes zusammen. Kostet einen Nachmittag, wer noch mit vielen Kollegen zusammen was macht, muss sich vielleicht öfter treffen.


    @O.Meier spricht eine harte Wahrheit an: Wer sagt, "ich kann ja nichts ändern und war schon immer so und wurde mir vorgegeben", kennt sich womöglich nicht mit seinen Rechten aus bzw. nutzt die Möglichkeiten nicht.

  • Vielleicht solltest du dich mal erkundigen, wie es in Grundschulen wirklich zugeht. Die meisten Kollegen haben nicht wirklich Interesse and einer Mitarbeit im Schulvorstand. Außerdem gibt es ja sicherlich auch genug Kollegen, die das gut finden.

    Was für eine Einstellung: Meckern was das Zeug hält, aber bloß nicht den Aufwand auf mich nehmen, mich mal für ein paar Stunden hinzusetzen, was auf die Beine zu stellen und sich womöglich wählen zu lassen.


    Unsere Schulkonferenz tagt 2 Mal im Jahr für ca. 1,5 Std. Ich werde als erweiterte Schulleitung auch immer reingewählt. Und da werden die wirklich wichtigen Dinge entschieden, allerdings wird das meiste vorher in der Lehrerkonferenz abgestimmt.

    Jahrelang war unsere LK nur ne Info-Veranstaltung, bis ich mal gecheckt hab, dass da Anträge eingehen sollen und man dort abstimmen muss. Mit unserer neuen SL ist da ein neuer Wind reingekommen. Nun hagelt es Anträge noch und nöcher. Ich finde es toll. Endlich verändert sich unsere Schule.

  • Diese Vergleiche mit Bäckereien immer. Nun gut, wenn der Kunde sich also über die langweiligen Brötchen beklagt, obwohl der Deutsche Bäckerverband mit Weltmeisterbrötchen wirbt, findest du also, der Angestellte einer Bäckereienkette sollte schnell noch Weltmeisterbrötchen backen, die Zutaten selbst kaufen und Sonntags dafür einen Stand aufmachen?

    Blödsinn. Wer hat das denn gefordert? Ich habe doch mehrfach geschrieben, dass ich kein Problem damit hätte, wenn das Land keine Klassenfahrten macht. Es stört mich, dass mein direkter Chef mit Klassenfahrt wirbt ohne das Personal dafür bereitzustellen. Ich kann doch wohl schreiben, dass das nicht gut ist, wenn hier die Meinung vertreten ist, dass das eine gute Lösung ist.

  • Was für eine Einstellung: Meckern was das Zeug hält, aber bloß nicht den Aufwand auf mich nehmen, mich mal für ein paar Stunden hinzusetzen, was auf die Beine zu stellen und sich womöglich wählen zu lassen.

    Du hast aber schon mitbekommen, dass ich kein Problem mit Klassenfahrten habe? Ich bin auch im SV und komme damit klar. Aber wenn mir ein Kollege droht, dass ich doch bitte für das oder das stimmen soll, weil ich sonst nicht wiedergewählt werde, würde ich einmal herzhaft lachen. Erstmal wäre mir der Posten nicht so wichtig und zweitens müsste es erstmal einen Gegenkandidaten geben, der die gewünschte Meinung vertritt, bereit ist mitzuarbeiten und auch noch gewählt wird.

  • Wer auch immer im SV sitzt, am Ende kann man auch da nicht gegen den Erlass beschließen und Lehrkräfte zu Klassenfahrten verpflichten, wenn sie laut Erlass freiwillig sind.


    Generell finde ich, dass man Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen sollte, wo es möglich ist, gerade weil sie schlecht sind. Da muss man anderen ja nicht noch mehr aufbürden, sondern sollte zu Gunsten der Lehrkräfte handeln.

    Wenn man es selbst für sich machen will, muss man es selbst verantworten oder sich vorwerfen lassen, dass man die Preise verdirbt.

  • Blödsinn. Wer hat das denn gefordert? Ich habe doch mehrfach geschrieben, dass ich kein Problem damit hätte, wenn das Land keine Klassenfahrten macht. Es stört mich, dass mein direkter Chef mit Klassenfahrt wirbt ohne das Personal dafür bereitzustellen. Ich kann doch wohl schreiben, dass das nicht gut ist, wenn hier die Meinung vertreten ist, dass das eine gute Lösung ist.

    Aber du argumentiertest doch mehrfach damit, dass andere auch freiwillig fahren sollen, weil du nicht alleine freiwillig fahren willst.


    Wenn du ein Problem mit der Art deiner SL hast, Klassenfahrten zu bewerben, dann sag(t) doch dieser Person, dass das überdacht und neu abgestimmt gehört.

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