jaja. Asche auf mein Haupt.
Nö. Warum. Kann doch passieren und ist nicht der Rede und der Diskussion wert.
jaja. Asche auf mein Haupt.
Nö. Warum. Kann doch passieren und ist nicht der Rede und der Diskussion wert.
War aber berechtigt. Und deshalb fühlte ich mich schlimmstenfalls ein wenig gemaßregelt , aber nicht angegriffen.
Nun - als Lehrer ist die Frage schwer zu beantworten. Wer nach dem Abi über das Studium wieder in der Schule gelandet ist, kennt die Welt ja nur vom Hörensagen
Während eines mehrjährigen Gastspiels in der Industrie kam ein Angestellter aus der Buchhaltung zu mir:
"Sie haben doch Mathematik studiert -wir haben da ein Problem..."
Es ging um die Berechnung der Gewinnbeteiligung der Beschäftigten, die am Jahresende zu verteilen war. Dabei wurden verschiedene Variablen berücksichtigt wie Anzahl der Mitarbeiter, Beschäftigungsdauer und Tariflohngruppe, der Anteil der Geschäftsführung war wiederum umsatzabhängig und für die leitenden Angestellten galten ebenfalls verschiedene Berechnungsformeln, sodass immer mehrere Berechnungsdurchläufe (noch ohne Computer) notwendig waren, um die Verteilungsbeträge für die Gruppen und somit die individuellen Auszahlungen festzulegen.
Es wurde mit mehreren Gleichungssystemen gerechnet. Um die Gleichungssysteme in ein Formelsystem zusammenzufassen, waren 8 eng beschriebene Bogen Karopapier und ein Wochenende nötig. Mir wurde bestätigt, dass meine Formel stimmt und ich erhielt von den Mitarbeitern der Buchhaltung anerkennenden Dank - ich hatte ihnen die Arbeit erleichtert. Der Geschäftsleitung war es egal. Es hatte sich ja im Endeffekt nichts geändert. Mein Lohn und meine Gewinnbeteiligung blieben auf dem alten Stand.
Eigentlich war mein Wissen über das Lösen von Gleichungen mit mehreren Unbekannten in diesem Sinn für mich nutzlos - auch wenn es anderen das Leben erleichterte. Es war jedoch eine Herausforderung, ein Akt der Kollegialität und eine interessante Knobelei.
Ach komm, Wolfgang Autenrieth - es macht einfach Spaß, solche Probleme zu knacken.
Mathe macht einfach ungeheuren Spaß, wenn man es sich gönnt.
Deshalb ist es so wichtig, dass die SuS in der Schule lernen, richtig zu arbeiten. Wenn sie dann, wenn auch erstmal kleine, Erfolge haben, merken sie, wie gut sich das anfühlt.
Ist so ähnlich, wie beim Sport.
Mathe macht einfach ungeheuren Spaß, wenn man es sich gönnt.
Genau das! Ich bin keine Mathematikerin aber die Beschäftigung mit den Unterrichtsgegenständen macht einfach Spaß, Erfolge haben macht Spaß. Auch wenn man das mit 13 nicht ständig finden kann, wenn die Chemie zur Lehrkraft stimmt, macht man eben mit.
Man kann den Jugendlichen auch von der Krankenhausschule erzählen. Kinder und Jugendliche, die lebensbedrohlich erkrankt sind, kriegen Unterricht ans Bett geliefert, weil Menschen einfach lernen. Auch wenn die meckernden Teenies das jetzt gerade nicht sehen können, es ist halt so
Mathe macht einfach ungeheuren Spaß, wenn man es sich gönnt.
Richtig. Es macht jedoch nur Spaß, wenn man in der "Werkstatt" die richtigen Werkzeuge zur Hand hat. Wer nur einen Schraubenzieher besitzt, steht schon beim Wechseln eines Perlators vor einem unlösbaren Problem.
Wozu muss ich wissen, wie man einen Lötkolben verwendet? Sinnloses Wissen, das man im Leben nicht braucht. Man ist ja kein Elektriker.
Ich habe die Cyanotypie als Hobby entdeckt. Im Sommer kann ich für die Belichtung die Sonne verwenden. Im Winter brauche ich eine UV-Lichtquelle. Kann man teuer kaufen oder aus UV-LED-Band basteln. 10 Meter für 17 €. Muss man dann für einen Flächenstrahler schneiden und die Streifen löten. Schön, dass ich in der Schule mal gelernt hatte, wie das geht
Es gilt das Zitat aus Forrest Gump: "Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man bekommt"
In der Abwandlung: Man weiß nie, wozu das Gelernte irgendwann doch gut ist.
Alles anzeigenAm Freitag fragte mich ein Schüler:"Wozu brauche ich das denn später?"
Ich war total ratlos was ich darauf antworten sollte.
Thema war Quadratische Funktionen (Mathematik). Ich habe ihm dann die Antwort "Für das spätere Leben." gegeben, aber so wirklich stimmt dies ja auch nicht. Ich selber warte noch auf den Tag, an dem man quadratische Funktionen im Alltag (nicht Schule!) benötigt
Ich würde mich gerne mal umhören, was ihr den SuS auf die Frage "Wozu brauche ich das denn später?" antwortet und ob ihr auch solch kleine "Notlügen" verwendet. Muss nicht spezifisch auf das Fach Mathe bezogen sein.
Grüße
Diese Frage kann man zurecht oft stellen. Meist ist es mit dem Unterton verbunden, dass man das doch NICHT brauche - und das stimmt ja manchmal auch. Ich sage den Schülern immer, dass die Schule Allgemeinbildung vermittelt, die eben noch sehr allgemein gestreut ist, weil man noch nicht sagen kann, was der Einzelne im späteren Leben mal tatsächlich braucht. Das ist mein Hauptargument neben Grundlagen, die JEDER braucht (Lesen, Schreiben, Rechnen).
Daneben geht es ja oft nicht um das Thema selbst, sondern die Auseinandersetzung damit, z.B. dass man lernt, Informationen zu sammeln, zu sichten, zu sortieren, einzuordnen, zu werten, kritisch zu hinterfragen, aufzubereiten, zu präsentieren... Da geht es dann nicht um die Sache selbst, sondern wohl um die berühmt-berüchtigten KOMPETENZEN.
Generell geht es auch darum, als Erwachsener mitreden zu können und eine Intuition über die Welt zu bekommen. Der reine Werkzeuggedanke greift mir da immer zu kurz.
Die ganz alltäglichen Nachrichten sind voll von Mathematik, sei es z.B., dass irgendetwas (Arbeitslosigkeit, Inflation, Inzidenz, Aktienkurs ...) um x % gestiegen/gefallen ist.
Eine Gesellschaft ist nur so gut wie ihre durchschnittlichen Mitglieder, eine Demokratie nur so klug wie ihr durchschnittlicher Bürger - grob gesagt. Wohlstand macht sich nicht von allein. Dazu ist Allgemeinbildung notwendig: Ein Gespür für die Realität, für Möglichkeiten und Risiken, die in der Welt lauern. Kurz: Für ein ausgereiftes Weltbild.
Ich stimme Deiner Argumentation 100% zu. Jetzt wo ich auf die 60 zu gehe. Hättest Du mir das erzählt, als sich meine Synapsen neu sortierte (also mit 15 Klasse 10) wäre das wahrscheinlich als Hintergrundrauschen (ha, ich dass tatsächlich immer hinten, wie ähnlich ich meinen Schülern doch war) an mir vorbeigerauscht. Warum ich manches trotzdem gelernt habe? Ich war besessen davon Chemie zu studieren, weil mich dieses Fach einfach faszinierte). Daher wusste ich, dass ich einen Zettel bräuchte auf dem Stand "mittlere Reife mit Qualifikation" und danach einen auf dem dann Abitur stand. Ich wusste, es war kein NC Fach. Unter dieser Prämisse habe ich dann gewisse Fächer erduldet. Ohne meine Fixierung auf die Chemie, hätte ich wahrscheinlich mittlere Reife ohne Quali hingelegt. Fazit; Es ist in diesem Alter verdammt schwer, ein Kind von einem Fach zu überzeugen, es sei denn Du findest den richtigen Schalter. Diesen Schalter zu finden, das wäre unsere originäre Aufgabe. Leider lässt dies unser Schulsystem nur in seltenen Fällen zu.
chemikus08: Was hättest du gemacht, wenn die Hochschulen aus welchem Grund auch immer plötzlich entschieden hätten, dass Chemie als Lehramtsfach einen sehr hohen NC benötigt? Es ist unwahrscheinlich, aber im Grunde nicht unmöglich, weswegen ich einen "Hauptsache irgendwie bestehen!" vorsichtig formuliert mutig finde.
Es hätte ja sein können, dass du Chemie beginnst, merkst, dass du damit gar nicht zurechtkommst und dann stattdessen lieber zu einem Studiengang mit hohem NC oder einem dualem Studium (wo ja auch gute Noten bevorzugt werden) wechseln möchtest. Im Grunde muss man sich immer einen Plan B überlegen, wenn es mit Plan A nicht klappt. Blöd nur, wenn man sich alle Optionen verbaut, indem man sich so auf Plan B fokussiert, das gar nichts Anderes mehr möglich ist.
Wow, statt sich darauf zu freuen, dass ein (damaliger) Schüler sich intrisisch motivieren konnte, sich jahrelang durch die Schule für EIN Fach / EIN Ziel zusammenzureißen, siehst du, dass seine Note nicht genug für andere Optionen war?
Das Ziel finde ich super; top, um genau zu sein. Ich käme aber nie darauf, z.B. im Fach Deutsch Minimalkurs zu fahren, nur weil mein Fokus das Fach Chemie wäre. Das hätte ich selbst nie so gemacht und würde es auch nie einem Schüler raten. Die Fallhöhe eines solchen Ansatzes ist einfach zu groß. Und ja, es gab auch Fächer, die ich weniger mochte als andere.
nein, das rät man auch nicht, aber nicht jede*r hat die (kognitiven, zeitlichen, kraftmäßigen) Kapazitäten, um alles 100% zu machen. Und dann finde ich es okay, wenn ein Schüler mir sagt, dass er lieber für Mathe gelernt hat, um dort keinen Unterkurs zu bekommen und bei mir den Vokabeltest versemmelt. Vorausgesetzt natürlich, dass er nicht am Ende vom Quartal mault, dass er mehr Punkte verdient hat.
Doofes Beispiel aber für mich guter Vergleich: Ich betreibe hin und wieder Triathlon. Ich bin in allen Sportarten schlecht, aber untereinander verglichen: im Lauf kann ich in einer regelmäßigen Wochenstundeneinheit mehr rausholen, als im Schwimmen. Im Schwimmen muss man (und leider ich auch) 3 mal die Woche schwimmen, um sich zu verbessern und da redet man über 20 Sekunden am Ende, die zwar toll sind, aber die kriegt man in den anderen Disziplinen schneller wieder rein. Da ich Fahrrad hasse, trainiere ich in etwa soviel, wie ich überhaupt an einem Wettkampf teilnehme. Ich war vor meinem ersten Wettkampf noch nie die Distanz gefahren. DA könnte ich innerhalb von 3 Monaten echt viel reinholen.
WENN ich das Ziel hätte, eine bestimmte Zielzeit zu erreichen. (NC)
Da MEIN Ziel aber ist, Spass zu haben und mit Lächeln anzukommen, sehe ich die zweite Disziplin (Rad) als eine lästige Schulstunde in meinem Stundenplan.
Und dass ich so nie auf einem Podium stehen werde, ist mir klar.
@Lindbergh
Mit dem Wissen von Heute und der mittlerweile abgeschlossenen Verknüpfung meiner Synapsen sehe ich das ähnlich. Damals war ich noch nicht so weit und habe meine Prioritäten anders gesetzt. Ich habe übrigens nicht auf Lehramt sondern auf Diplom-Chemie studiert. Die Einführung eines NC galt damals als so gut wie ausgeschlossen. Wenn hätte es mich arg gebeutelt
Mir ging es nur darum einmal zu verdeutlichen, was so in einem Schülerhirn so abläuft. Ich habe das bei den Lehrkräften nie thematisiert, so dass diese auch keine Gelegenheit hatte mit mir darüber zu reden. In Bio und Physik Leistung hatte ich meine Einsen sicher, in Mathe war mit klar dass ich das noch brauche, also auch zwei bis drei. Andere Fächer waren dafür im vierer Bereich. Es hat immerhin noch für eine 2, 8 gereicht
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