"Bei Frau xy wars viel besser!" - Wie reagieren?

  • Hallo,


    ein besonders schwieriger Schüler aus meiner neu übernommenen 7. Klasse haute das heute mehrfach während unserer 1. Stunde raus.

    Er wurde u.a. von mir mit einem Klassenbucheintrag bedacht, weil er mehrfach auf den Boden rotzte, andere beleidigte und schlug sowie null zugehört hat.


    Wie reagiert ihr auf solche Aussagen?


    Danke schon Mal!

  • himmelblau

    Hat den Titel des Themas von „"Bei Frau xy wars viel besser!" - Wir reagieren?“ zu „"Bei Frau xy wars viel besser!" - Wie reagieren?“ geändert.
  • Bei solch einem Verhalten - andere beleidigen und sogar schlagen und auf den Boden "rotzen" - mache ich definitv nicht einfach "weiter im Programm". Neben einem Klassenbucheintrag würde ich solch einen Schüler vor die Tür setzen (gut, in der 7. Klasse könnte es dahingehend evtl. Probleme mit der Aufsichtspflicht geben) und ihn zur Schulleitung schicken!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei solch einem Verhalten - andere beleidigen und sogar schlagen und auf den Boden "rotzen" - mache ich definitv nicht einfach "weiter im Programm". Neben einem Klassenbucheintrag würde ich solch einen Schüler vor die Tür setzen (gut, in der 7. Klasse könnte es dahingehend evtl. Probleme mit der Aufsichtspflicht geben) und ihn zur Schulleitung schicken!

    Die Frage war wie wir auf so eine Aussage reagieren würden. Zum anderen Fehlverhalten war keine Beratung verlangt.

  • Die Frage war wie wir auf so eine Aussage reagieren würden. Zum anderen Fehlverhalten war keine Beratung verlangt.

    Ah ja...:rolleyes: Sorry, ich bin der Meinung, dass diese Aussagen (das steht deutlich in der Mehrzahl im Ausgangsbeitrag!) mit dem weiteren Fehlverhalten doch stark zusammenhängen! Auf die alleinige Aussage "Bei XY war alles besser" würde ich überhaupt nicht reagieren.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • ...oder halt mit dem Standardspruch: "Sehe ich aus wie Frau xy?", je nach Typ garniert mit augenzwinkernder Theatereinlage (in Top-Model-Selfie-Pose werfen oder ähnliches). Und ansonsten ignorieren. (Dies gilt natürlich nur für die Aussage aus dem Threadtitel, nicht für die restlichen beschriebenen Verhaltensweisen.)

  • Vielleicht tatsächlich Mal Frau XY fragen, wie sie denn damit umging, wenn das Kerlchen auf den Boden rotzte, andere beleidigte und schlug.


    Und auch wenn's nicht gefragt war: ansonsten wie Humblebee

  • Bei solch einem Verhalten - andere beleidigen und sogar schlagen und auf den Boden "rotzen" - mache ich definitv nicht einfach "weiter im Programm". Neben einem Klassenbucheintrag würde ich solch einen Schüler vor die Tür setzen (gut, in der 7. Klasse könnte es dahingehend evtl. Probleme mit der Aufsichtspflicht geben) und ihn zur Schulleitung schicken!

    Das ist in etwa das Maßnahmenpaket, das ich getroffen habe.

  • Vielleicht tatsächlich Mal Frau XY fragen, wie sie denn damit umging, wenn das Kerlchen auf den Boden rotzte, andere beleidigte und schlug.


    Und auch wenn's nicht gefragt war: ansonsten wie Humblebee

    Gute Idee. Es ist insgesamt eine anstrengende Klasse und ich habe sie auch noch in der 5./6. Stunde am Freitag. Das Thema finden sie eher blöd.

    Ich fordere insgesamt mehr Regeln ein, als meine Fachkollegen. Das macht mich manchmal nicht so beliebt. Ist aber trotzdem schwer zu verdauen, weil ich mir echt abrackere, damit sie viel lernen.

  • Vielleicht tatsächlich Mal Frau XY fragen, wie sie denn damit umging, wenn das Kerlchen auf den Boden rotzte, andere beleidigte und schlug.

    "Da frage ich sie nachher gleich mal, ob das so war und wie sie dein Verhalten fand."


    Meist werden solche Schüler dann ganz kleinlaut, wenn sie merken, man tauscht sich über sie usw. aus.

  • Ich sag dann: „Das kann sein, aber jetzt hast du bei mir Unterricht.“ Solche Sprüche lassen Schüler doch immer ab, wenn ihnen irgendwas nicht passt. Und selbst wenn er es wirklich bei Frau XY besser fand, ist es ja sein Recht, mir aber egal.

  • Wie reagiert ihr auf solche Aussagen?

    Rein auf die Aussage ohne das Rotzen und Schlagen mit der Antwort:


    "Wir sind doch hier in der Schule, oder? Daher ist jetzt deine nächste Lektion auch mit Leuten wie mir klarkommen zu müssen, auch wenn du sie nicht magst."


    Und wenn das Theater dann noch weiter geht: "Gute Medizin muß bitter schmecken! Ich habe gar kein Verlangen danach everybodys darling zu sein."

  • Ich würde einfach "mag sein, ist mir egal" sagen. Entspricht auch der Wahrheit. Ich will nicht, dass meine Schüler:innen mich mögen, ich will, dass sie etwas bei mir lernen. Wenn sie mich dazu dann noch ganz nett finden, ist das ein Bonus für sie.

  • Egal, ob bei Kollege xy angeblich alles besser oder schlechter war, gibts bei mir dazu immer ein wertneutrales "So so..." (und kein Wort mehr)


    Manchmal (sehr selten) hake ich dann noch beim entsprechenden Kollegen nach.

    • Offizieller Beitrag

    Ist aber trotzdem schwer zu verdauen, weil ich mir echt abrackere, damit sie viel lernen.

    du musst dich nicht abrackern, damit sie viel lernen. Du bietetst ihnen möglichst guten Unterricht, das ist dein Job.

    Du opferst dich hoffentlich nicht auf.Das klang für mich unterschwellig durch.


    Was jeder Einzelne dann daraus macht, ist seine Sache.

  • Kleine Anekdote dazu: Als ich in Eltern Zeit ging, durfte sich meine Nachfolgerin alle naselang anhören 'Aber bei Frau Schmeili haben wir das immer so gemacht. Aber bei Frau Schmeili durften wir xyz (essen im Unterricht - klaro!) immer".

    Nach ca 1.5 Jahre übernahm ich die Klasse wieder. Nun durfte ich mir immer anhören "Aber bei Frau Nachfolgerin war das immer so und so".

    Das ist noch immer der running Gag bei mir und meiner Nachfolgerin.... Lässt sich auf soviele ummünzen ;)


    Und hierbei sei noch gesagt, dass wir sogar beide ne sehr ähnliche Linie fuhren....

  • Auf den Spruch würde ich gr nicht reagieren, ich reagiere doch nicht auf jedes Reingerede der Schüler. Wenn du ihm schön antwortest, merkt er, dass dich das triggert und macht schön weiter damit.

    Wenn sein Verhalten dich nervt (oder er nicht aufhört mit diesen Sprüchen), hilft teilweise ignorieren, teilweise Konsequenzen ziehen, die der S nicht mag (zB Nacharbeit am Freitag oder die Pause mit dir im Klazi verbringen), angeordnet nach verständlichem Stufensystem (Striche, Androhungen, wie auch immer du das machst, es muss nur ersichtlich sein, wann das passiert, oft hören Schüler kurz vor der Konsequenz auf).

    Wenn das alles nichts nützt, mit dem Klassenlehrer Konsequenzen besprechen, die er dann auch beim Klassenlehrer zu ertragen hat.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wenn du ihm schön antwortest, merkt er, dass dich das triggert und macht schön weiter damit.

    Genau das ist ja das Problem.


    Ich bekomme praktisch in jeder neuen Klasse Sprüche an den Kopf geworfen.

    • "Wir wissen wo sie wohnen."
      Antwort von mir: "Ist ja schön, findest du sowieso nicht hin." ... und gedanklich: "Gut, daß ich nicht im Schulbezirk wohne."
    • "Wir wissen so ihr Auto steht."
      Antwort von mir: "Schön, dann kannst du jetzt ja darauf aufpassen. Wenn eine Beule drin ist, weiß ich, daß du es warst."

    Meine Angewohnheit mit solchen Sprüchen umzugehen, ist also eher noch einen draufzusetzen. Zumeist hören die Sprüche dann ganz schnell auf. :pirat:


    Als ich noch Referendar war, hat einer der Halbstarken sich über eine Note beschwert und der jungen Kollegin gedroht: "Ich weiß wo dein Sohn zur Schule geht." Sie hat ihn auch erst ignoriert. Aber als er dann auch noch den Namen der Schule, den Namen des Kindes und die Klasse benannte, hat sie ihm mit einem gezielten Schlag niedergestreckt. Sie war war geschlagene 1,55m klein und 45kg leicht und hat ihn (1,90m) mal eben die vier Vorderzähne rausgeschlagen (und sich selber bei dem Schlag auch noch die Fingerknochen gebrochen). Wie ich später erfahren habe, waren die Namen nicht erfunden sondern stimmten sogar.


    Vor Gericht hatte sie Glück mich als Zeugen für die Drohung antreten lassen zu können. Das war in der zweiten Woche meines Referendariats, in der ich eigentlich nur von hinten zugucken sollte, wie man unterrichtet.

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