Für katholischen Schulträger arbeiten, ohne Kirchenmitglied zu sein?

  • Haltung kennt kein Preisschild, Opportunismus schon. Entweder deine Werte sind dir wichtig, dann lebst du sie (und findest passende Lösungen für dich, auch wenn diese manchmal einen "Preis" haben) oder es könnte sich lohnen darüber zu reflektieren, welche Werte dir tatsächlich wichtig sind jenseits derer, die du vordergründig für relevant erachten würdest.

    Echt interessant, dass man immer für alles Verständnis haben soll, aber nicht für jemanden, der auch für die Kirche arbeiten würde, wenn er ansonsten seine Familie/Freunde hinter sich lassen muss.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Echt interessant, dass man immer für alles Verständnis haben soll, aber nicht für jemanden, der auch für die Kirche arbeiten würde, wenn er ansonsten seine Familie/Freunde hinter sich lassen muss.

    Wer ist "man"? Und warum sollte "man" "für alles" Verständnis haben sollen, wer hätte das so gefordert? Ich jedenfalls nicht, mein Verständnis hat diverse Grenzen (insbesondere bei gewissen -ismen). Differenzieren- so unfassbar sexy und unersetzlich. Es gibt durchaus berufliche Lösungen für Menschen die die Werte der Kirche so komplett ablehnen, wie ich das aus Marsis Beitrag herauslese, ohne, dass diese gleich die Heimatscholle komplett verlassen müssten. Hat, wie geschrieben, etwas mit Haltung zu tun oder eben der Frage, welche Werte einem letztlich tatsächlich wichtig wären.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Erstens gibt es keine Leiche, weil Christus auferstanden ist. Zweitens ist der mystische Leib Christi gemeint (1. Kor 12,27).

    Das ist aber ein schönes Märchen aus dem israelischen Raum. Ich kenne da ein paar echt schöne Märchen aus Indien. Darf ich die auch mal anbringen? Vielleicht sogar ne nette Abkürzung dahinter setzen? Und dann vielleicht auch Menschen nicht anstellen, die nicht an diese Märchen glauben, aber weiterhin Kohle von all diesen Menschen kassieren? Nee? Schade, dachte es würde hier gleiches Märchenrecht für alle gelten.

    Es gibt durchaus berufliche Lösungen für Menschen die die Werte der Kirche so komplett ablehnen,

    Schade eigentlich, dass die Kirche nicht die Staatszuschüsse ablehnt, die von Menschen kommen, die die Kirche ablehnen. Bei mir geiern die Evangelen sogar noch rum und kassieren "Kirchgeld". Bin echt froh, dass die Nachfahren der Gebrüder Grimm nicht auf die Idee kommen, bei mir auch noch zu kassieren.


    (Ja, ich habe gegen die Institution Kirche eine massive Ablehnung - der von Valerianus verlinkte Beitrag zur Grundordnung (oder so ähnlich) unterstreicht das mal wieder nur)

  • Wie schreibe ich denn eine PN?

    Valerianus ist in den Dingen wirklich fit. Du klickst einfach auf seinen Namen neben dem Beitrag, dann im Profil rechts auf die Figur neben der Lupe und wählst dann "Konversation starten"


    Alles Gute dir!

  • warst du vorher katholisch (dann wärst du raus) oder evangelisch (dann sollte es egal sein)? Wenn du nie getauft worden bist, wäre es auch kein Problem gewesen.

    Ich weiß, dass du, Valerianus, dir diese Regelungen nicht ausgedacht hast. Aber sie sind schon wirklich äußerst absurd. Dass man, wie Plattenspieler ergänzt, "offiziell" nicht austreten kann, macht es nur noch absurder. Das bedeutet dann, jemand der katholisch war und es ja nach katholischem Glauben auch immer bleiben wird, wäre ein problematischer Arbeitnehmer für die katholische Schule, während jemand, der überhaupt nicht getauft ist, unproblematisch wäre. Hm. Naja. Ich stehe der Kirche auch skeptisch gegenüber und daher käme für mich die Arbeit an einer solchen Bildungseinrichtung vermutlich nicht in Frage. Ich wünsche aber der TE eine gute Entscheidung für sich und wenn du doch an der Schule arbeiten wirst, dann dass es passen möge und du dich nicht verbiegst.

  • Es gibt durchaus berufliche Lösungen für Menschen die die Werte der Kirche so komplett ablehnen, wie ich das aus Marsis Beitrag herauslese, ohne, dass diese gleich die Heimatscholle komplett verlassen müssten

    Da stimme ich dir ja auch in vielen Fällen zu. Wenn ich die Möglichkeit habe in meiner Region woanders zu Arbeiten, dann mache ich das natürlich. Wenn es allerdings die einzige Wahl in der Region ist (zB in NRW gar nicht so unwahrscheinlich, hier ist gefühlt jede zweite Schule in kirchlicher Trägerschaft), dann beiße ich da eben in den sauren Apfel und arbeite dort.

    Würdest du denn wirklich im Extremfall auf die andere Seite des Landes ziehen, ggf. deinen Partner und Freunde zurücklassen, nur um diesen kirchl. Schulen zu entgehen? Falls du das ehrlich mit Ja beantworten kannst, dann ziehe echt den Hut vor dir und deiner Treue zu deinen Werten.

    Ich sage nur ebenso ehrlich, das könnte ich nicht. Und das ist okay so.

  • Marsi: Wo wohnst du denn in NRW, dass "gefühlt jede zweite Schule in kirchlicher Trägerschaft" ist. Ich kenne die Situation wirklich gut nur im Bistum Essen und Erzbistum Köln und da würde das höchstens gelten, wenn man auf "gefühlt jede zweite gute Schule in kirchlicher Trägerschaft ist" ergänzen würde. ;)

    Beispiel für Essen (kirchlich) 4 Gymnasien, 1 Sekundarschule, 1 Abendgymnasium, 2 Berufskollegs
    Abendgymnasium und Sekundarschule sind in Essen tatsächlich Alleinstellungsmerkmale, die gibt es sonst nicht.
    Essen (öffentlich): 4 Hauptschulen, 15 Realschulen, 17 Gymnasien, 7 Gesamtschulen, 11 Berufskollegs


    Der Grundschulbereich in NRW ist nochmal speziell, aber die katholischen Grundschulen sind gerade nicht in kirchlicher Trägerschaft.


    Da gäbe es schon Möglichkeiten zur Vermeidung, wenn man denn vermeiden möchte. ;)


    Joker13: Da geht's nur um kirchenrechtliche Vorgänge, die etwas drüber sind (Kirchenaustritt gilt als schismatische und gegenüber dem Papst ungehorsame Haltung), aber das Grundprinzip kann ich schon nachvollziehen. Wenn jemand sagt "Ich will mit der katholischen Kirche nichts mehr zu tun haben, aber für euch arbeiten möchte ich schon", ist das zumindest inkonsequent meiner Meinung nach. Du fängst ja als Metzger auch nicht unbedingt bei PETA an. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Joker13: Da geht's nur um kirchenrechtliche Vorgänge, die etwas drüber sind (Kirchenaustritt gilt als schismatische und gegenüber dem Papst ungehorsame Haltung), aber das Grundprinzip kann ich schon nachvollziehen. Wenn jemand sagt "Ich will mit der katholischen Kirche nichts mehr zu tun haben, aber für euch arbeiten möchte ich schon", ist das zumindest inkonsequent meiner Meinung nach. Du fängst ja als Metzger auch nicht unbedingt bei PETA an. ;)

    Job und Werte müssen doch nicht im Einklang stehen. Gerade das Metzger-PETA-Beispiel ist nicht wirklich gelungen, weil ein Metzger ja erstmal nur eine Nachfrage nach Fleisch bedient. Ob er selbst Fleisch konsumiert und sich für Tierrechte einsetzt, hat damit erstmal wenig zu tun. Der Metzger kann ja auch tierfreundlich schlachten, nur Tiere aus guter Haltung schlachten und selbst kein Fleisch essen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Man könnte das Problem auch ganz einfach lösen: Keine Schulen mehr in kirchlicher Trägerschaft. Keine Diskriminierung mehr aufgrund der Religion. Keinen Cent Steuergeld mehr für die Kirche. Aber dann würde man den Kirchen ja ihre Privilegien nehmen, das ist mit der Union nicht zu machen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    Letztlich ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit. Wenn ich die Werte der katholischen Kirche nicht vertreten mag - dafür gibt es sicherlich mannigfaltige und gute Gründe - dann kann ich nicht gleichzeitig an einer bischöflichen Schule arbeiten. Oder anders formuliert: Die katholische Kirche ist es nicht wert, dass ich mich mit ihr identifiziere, aber eine bischöfliche Schule, deren Träger mich alimentiert, ist es dann letztlich doch. Das ist mit CDLs Beitrag vergleichbar - es ist eben das zentrale Glaubwürdigkeitsproblem.

    Mal ein paar Zahlen:

    Gymnasien in NRW in öffentlicher Hand: 508
    private Gymnasien der kath. Kirche: 68
    private Gymnasien der evang. Kirche: 17

    Quelle: Schule Suchen | Schulen Formular (nrw.de)


    Im Schuljahr 2019/20 waren von 2.783 Grundschulen 804 römisch-katholisch und 89 evangelisch, darüber hinaus gab es zwei jüdische Bekenntnisgrundschulen, eine mennonitische und eine russisch-orthodoxe Grundschule sowie eine Weltanschauungsschule.

    Quelle: Wikipedia


    Gefühle können trügen.

  • aber eine bischöfliche Schule, deren Träger mich alimentiert,

    Der Gag ist ja, dass sie das eben nicht tun. Die meisten (alle?) bischöflichen Schulen werden zu großen Teilen vom Staat finanziert, genau wie andere privaten Schulen auch. Verdreh hier also bitte nicht die Tatsachen. Bezahlen tue auch ich die Diskriminierung an solchen Schulen.



    Wenn ca 900 von 2700 Schulen Bekenntnisgrundschulen sind sind das knapp 1/3 - das ist nicht wenig! (Ehrlich gesagt erschrecken mich diese Zahlen doch sehr, ich hatte auch hier vielleicht 10% gedacht.) Je nachdem, wo man wohnt, hat man dann schon ein Problem. Klar, in Duisburg, Düsseldorf und Essen ist im Umkreis von 1 km vermutlich die nächste Grundschule. Bei den sieben Zwergen irgendwo am Arsch der Welt in Ostwestpfalen eben nicht. Allein die Tatsache, dass es sich um staatliche(!) Schulen handelt, bei denen eine Religionszugehörigkeit vorgeschrieben wird, muss jedem, selbst einem glühenden Kirchenfan, mehr als sauer aufstoßen. Und nein, es ist kein Argument dass die Eltern der Schule das selbst abschaffen können. Im Zweifel sind die konfessionslosen nämlich nicht die Mehrheit in einem Gebiet.


    Wie gesagt, wenn irgendeiner denkt, vor 2000 Jahren ist mal jemand nach diversen Wundern und einer Hinrichtung wieder lebendig geworden, kann er/sie das gerne tun. Der Einfluss, der von Menschen, die (nach meiner Meinung) an solche Märchen glauben, ist aber viel zu hoch. Wie gesagt: Wenn ich an die Märchen von Hans-Christian-Andersen glauben würde, kann ich daraus auch keine Ansprüche ableiten.

    • Offizieller Beitrag

    Im Schuljahr 2019/20 waren von 2.783 Grundschulen 804 römisch-katholisch und 89 evangelisch, darüber hinaus gab es zwei jüdische Bekenntnisgrundschulen, eine mennonitische und eine russisch-orthodoxe Grundschule sowie eine Weltanschauungsschule.

    Dabei handelt es sich aber in der Regel nicht um Schulen in katholischer bzw. evangelischer Trägerschaft. Oder?
    Darunter fallen auch die staatlichen Grundschulen mit katholischen / evangelischen "Stempel".

  • Gefühle können trügen

    Ich habe gerade mal nachgezählt. Von 19 Gymnasien sind hier tatsächlich 7 Gymnasien in der Trägerschaft religiöser Gemeinschaften (evangelisch, katholisch, Jesuiten, Redemptoristen,...). Das ist nicht ganz die Hälfte, aber mehr als ein Drittel.

  • Wenn jemand sagt "Ich will mit der katholischen Kirche nichts mehr zu tun haben, aber für euch arbeiten möchte ich schon", ist das zumindest inkonsequent meiner Meinung nach.

    Danke, dass du das weiter klarstellst. Das Argument kann ich zwar gut nachvollziehen, aber "ich hatte noch nie was mit der katholischen Kirche zu tun, sondern entweder "bin ich bei der Konkurrenz" oder überhaupt nicht in einem solchen Verein, aber für euch arbeiten möchte ich schon" ist auch nicht so viel konsequenter. Mir ging es aber auch mehr um die Perspektive der katholischen Kirche, bei der ich nicht logisch finde, nach welchen Kriterien nun eine Einstellung von Lehrkräften als problematisch empfunden wird.

  • Würdest du denn wirklich im Extremfall auf die andere Seite des Landes ziehen, ggf. deinen Partner und Freunde zurücklassen, nur um diesen kirchl. Schulen zu entgehen? Falls du das ehrlich mit Ja beantworten kannst, dann ziehe echt den Hut vor dir und deiner Treue zu deinen Werten.

    Ich sage nur ebenso ehrlich, das könnte ich nicht. Und das ist okay so.

    Ich bin evangelisch, zahle Kirchensteuer und habe in der Vergangenheit bereits im außerschulischen Bildungsbereich für die Diakonie gearbeitet (ganz früher Kinderfreizeiten bei der Kirche geleitet). Mein Verhältnis zur Kirche dürfte also meine Werte betreffend nicht vergleichbar sein mit deinem. Dies geschrieben würde ich im schulischen Bereich nicht für einen kirchlichen Träger arbeiten, insbesondere niemals für einen katholischen Träger (dafür lehne ich zuviel an der Katholischen Kirche fundamental ab, angefangen mit dem Verhältnis zu Frauen). Ich würde aber auch an keiner evangelischen Schule tätig sein wollen. Das würde - ungeachtet meiner Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche - im Widerspruch stehen zu bestimmten Werten, die mir besonders wichtig sind. Insofern habe ich kirchliche Schulen letztes Jahr auch gar nicht erst in Betracht gezogen, nur staatliche Schulen und bin am Ende 200km von meinem Wohnort der letzten 20 Jahre entfernt gelandet. Das ist natürlich nicht ganz leicht, weil ich viele Freunde zurücklassen musste, aber ich werde mir hier wieder etwas aufbauen, das passt schon. Also ja, ich würde auch auf die andere Seite des Landes ziehen, wäre das meine einzige Option in den Beruf zu kommen im staatlichen Schuldienst oder würde überbrückend KV machen. (Dank Mangelfachs hatte ich aber tatsächlich einige Auswahl und habe mich für etwas entschieden, was sich richtig angefühlt hat und zu mir passt.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Schulen in kirchlicher Trägerschaft werden zum Großteil aus Steuergeldern finanziert.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Bei mir geiern die Evangelen sogar noch rum und kassieren "Kirchgeld".

    Musste ich schon wieder nachschauen, was das ist. ^^ Schonmal mit deiner Frau gesprochen, was ihre Zugehörigkeit zur Kirche anbelangt? Tatsächlich aber etwas absurd, dass man sonst Steuern aufs selbst erzielte Einkommen zahlt, bei den Kirchen aber die "Klubmitgliedschaft" des nicht erwerbstätigen Ehepartners zu einer Zwangsabgabe des erwerbstätigen Partners führt. Ziemlich anachronistisch. Das müsste zumindest an deine Frau gerichtet sein als Forderung, denn die ist ja das Kirchenmitglied (und Vereinsmitgliedschaften kosten eben immer etwas...).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Kalle29 hat in der Sache (nicht jedoch im Stil) richtigerweise darauf hingewiesen, dass die Personalkosten der staatlich genehmigten Ersatzschulen auch vom Land getragen werden. Fallen Angel hat auf die Steuergelder verwiesen.

    Ich korrigiere daher entsprechend:

    Letztlich ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit. Wenn ich die Werte der katholischen Kirche nicht vertreten mag - dafür gibt es sicherlich mannigfaltige und gute Gründe - dann kann ich nicht gleichzeitig an einer bischöflichen Schule arbeiten. Oder anders formuliert: Die katholische Kirche ist es nicht wert, dass ich mich mit ihr identifiziere, aber eine Beschäftigung an der von ihr eingerichteten Schule ist es dann doch. Das ist mit CDLs Beitrag vergleichbar - es ist eben das zentrale Glaubwürdigkeitsproblem

  • Also ja, ich würde auch auf die andere Seite des Landes ziehen, wäre das meine einzige Option in den Beruf zu kommen im staatlichen Schuldienst oder würde überbrückend KV machen.

    Dann ziehe ich wohl, wie versprochen, den Hut vor deiner Treue zu deinen Werten. Ich werde es allerdings auch niemandem verübeln, wenn man zu solchen Opfern (oder noch größeren Opfern, wenn Partner und Kind involviert sind) nicht bereit ist.


    Ein großer Teil meines Freundeskreises war an verschiedenen dieser Schulen, da sie auch tatsächlich meist einen recht guten Ruf haben. Keine der Familien ist dabei religiös. Wenn das Angebot an guten Schulen ansonsten allerdings so gering ist, müssen auch Eltern darauf ausweichen. Und aus diesen Schülern sind eben auch ganz normale Erwachsene geworden, weder religiöser noch weniger religiös als andere. Prinzipiell sollte aber diese Vormachtstellung dieser religiösen Klubs in unserem Land deutlich reduziert werden. Es ist halt ein innerer Konflikt, bei dem man abwägen muss.

  • Schonmal mit deiner Frau gesprochen, was ihre Zugehörigkeit zur Kirche anbelangt? Tatsächlich aber etwas absurd, dass man sonst Steuern aufs selbst erzielte Einkommen zahlt, bei den Kirchen aber die "Klubmitgliedschaft" des nicht erwerbstätigen Ehepartners zu einer Zwangsabgabe des erwerbstätigen Partners führt.

    Klar - allerdings ist/war sie in einer Branche beschäftigt, in der ein gewisser größerer Teil der Firmen diese Diskriminierung machen darf - sprich ihr Beruf hing davon ab, dass sie auf irgendeinem Wisch stehen hat, dass es ein großes Märchen in echt gibt. Das Kirchgeld ist übrigens ein Beispiel, dass diese vielgesagte "Die Evangelen (wer ist das eigentlich genau) sind gar nicht so schlimm" nicht stimmt. Die kassieren ihr Geld nämlich einfach direkt bei mir ab.


    (Edit zur Klarstellung: Es handelte sich um den Gesundheitsbereich)

    Ich korrigiere daher entsprechend:

    Um nicht alles zu zitieren: Das ist aus meiner Sicht klassische Täter/Opferumkehr. Als nichtgläubige Person werde ich in meinen Rechten eingeschränkt, z.B. bei öffentlich bezahlten Dingen, weil ich dort nicht arbeiten darf (ich darf es übrigens wirklich nicht, ich war mal bei den Katholiken und bin ja ausgetreten - laut "Grundordnung" scheint es ja kaum schlimmer zu gehen). Und ich selbst soll jetzt also sagen: "Gut, ist dann halt so?". Sorry, das ist üblich (und Valerianus hat bestimmt auch wieder irgendeinen Paragraphen aus den Zeiten des Kaisers parat), aber das ist weder korrekt noch fair noch irgendwas anderes.


    (nicht jedoch im Stil)

    Solange ich Menschen für die Bekanntmachung ihres Märchens zwangsweise durch meine Steuern bezahlen muss, ist mein Stil durchaus angemessen, wie ich finde. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Kalle29 ()

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