"What are you bringing to the table?"

  • In letzter Zeit hat sich hier im Forum einiges bewegt. Und nicht zum Guten, wie ich finde. (Lasse mich da ggf. eines Besseren belehren.)


    Was mir hauptsächlich auffällt: Die Stammuser ziehen sich zunehmend zurück. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Anfragen, die - nun ja - ein bißchen so wirken, als würde das Forum v. a. als Serviceeinrichtung genutzt.


    Das ist ja an sich nicht schlimm. Aber ein Forum sollte dabei ein Ort des Austauschs sein. Im Grunde funktioniert es wie ein großes Picknick, zu dem jeder etwas mitbringt. Und dann kann man diskutieren, fragen, sich austauschen und einander helfen.


    Mein Eindruck (und da bin ich bestimmt nicht allein) ist folgender: Zu diesem Picknick tauchen immer mehr Leute auf, die Messer und Gabel mitbringen - und sonst nichts. Das kann auf die Dauer m. E. nicht funktionieren.


    Vielleicht sollte sich jeder, der eine Anfrage hat, woher überlegen, was er selbst mit an den Tisch bringt. Hat er/sie das Problem selbst durchdacht, bevor eine Frage formuliert wird? Gibt es Anknüpfungspunkte für die anderen Forenmitglieder oder setzt man sich einfach nur mit dem Besteck an den Tisch und wartet?

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    philosophus schrieb am 09.01.2007 15:00:


    Mein Eindruck (und da bin ich bestimmt nicht allein) ist folgender: Zu diesem Picknick tauchen immer mehr Leute auf, die Messer und Gabel mitbringen - und sonst nichts. Das kann auf die Dauer m. E. nicht funktionieren.


    Vielleicht sollte sich jeder, der eine Anfrage hat, woher überlegen, was er selbst mit an den Tisch bringt. Hat er/sie das Problem selbst durchdacht, bevor eine Frage formuliert wird? Gibt es Anknüpfungspunkte für die anderen Forenmitglieder oder setzt man sich einfach nur mit dem Besteck an den Tisch und wartet?


    Leider kann ich dich da keines Besseren belehren, denn ich empfinde es ähnlich.


    Natürlich ist überhaupt nichts dagegen zu sagen, wenn Fragen gestellt werden. Wir alle haben das gemacht und tun es noch immer.


    Ich habe auch kein Problem damit, wenn man z.B. vor einem UB so aufgeregt ist, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht und einfach einen Hilferuf absondert, ohne bereits eine detaillierte eigene Planung zur Diskussion stellen zu können.


    Was mir aber auch aufstößt sind Anfragen bei denen man merkt, dass der/die Fragenden das Denken von Vornherein anderen überlassen möchte.
    Ich habe auch nicht so viel Verständnis dafür, wenn man als fertig ausgebildete Lehrerin nicht in der Lage ist, sich anhand von Fachliteratur eine Art Vorbildung zu einem bestimmten Bereich zu verschaffen, aufgrund derer man dann ja gerne nachfragen oder diskutieren kann. Ein paar eigene Gedanken sollten es jedenfalls schon sein, die man vor der Frage denkt...


    VG
    Melosine

  • Schön, dass dich mein Beitrag nun veranlasst hat, dazu etwas zu schreiben.
    Ich teile den Eindruck. Allerdings bewegt sich hier im Forum nicht erst in letzter Zeit etwas zum Schlechteren.


    Dass sich die Stammuser zurückziehen (einer davon bin ich - war 'früher' mal sehr viel im Forum unter anderem Nick, habe aber meine Gründe, warum ich als dieser nicht mehr schreibe) liegt zumindest in meinem Fall eher daran, dass der Umgangston nicht mehr sehr angenehm war - gehört man nicht zum Club der tollen 20+irgendwas, dann darf man sich hier warm anziehen, dann wird man nämlich ziemlich schnell angepampt. Gehört man allerdings dazu, darf man sich anderen Usern gegenüber ziemlich alles erlauben, da wird den Leuten der Mund verboten oder es werden missliebige Threads einfach geschlossen. Finde ich für 'Pädagogen' bedenklich undemokratisch und hoffe, dass jene Leute nicht auch in ihren Klassen so 'herrschen'.


    Bin gespannt, ob auch mein Beitrag gleich wieder wegzensuriert wird.


    Zum Geben und Nehmen gebe ich dir recht - auch mich nerven manche Anfragen, aber, wie ich auch so herzig geantwortet hatte: man muss ja nicht drauf antworten. Das ist das tolle an einem virtuellen Forum :P.

    • Offizieller Beitrag

    Und wenn einem dann gar nichts mehr einfällt, kommt die alte Leier...


    Du weißt ja sicher, dass es noch nie vorgekommen ist, dass Beiträge zensiert wurden, nur weil sie kritisch waren.


    Schade, dass du das jetzt nötig hast, denn in der Sache hat Philo m.E. absolut Recht! Wäre intressanter, sich darüber Gedanken zu machen.


    Melosine

  • Worüber?
    Dass manche hier mehr nehmen als geben?
    Wer beurteilt das?
    Ich versuche auf Beiträge helfend zu antworten, wenn ich kann - wenn nicht, dann eben nicht.
    Und ich habe selber noch nicht so wahnsinnig viele Threads eröffnet, dass ich mir vorwerfen müsste, dauernd nur mit Besteck zum Picknick zu kommen.


    Die Leier ist alt, stimmt, und immer noch aktuell - auch DARÜBER könnte man sich ja Gedanken machen. Aber Selbstreflexion ist natürlich schwierig und selten angenehm.

  • Nachtrag:


    WAS konkret darf man denn in den Foren anfragen? Ich meine, wann ist ein Hilferuf denn berechtigt? Nur, um zukünftig nichts falsch zu machen ...
    Ist der Zweck eines Lehrer-Forums nicht auch, sich Hilfe von 'Kollegen' zu holen?


    Wenn nein, dann verkümmert das Forum zu einem Wortketten-, Spielesammel-, Lieblingsmusik-, Weihnachtswichtelthread.

    • Offizieller Beitrag

    So, erstmal leicht off-topic, weil es mich aufregt: Den Club der 20+ gibt es nicht, hat es nicht gegeben und wird es nie geben! Diesen Ausdruck hat ein User mal erfunden, weil er sich unrechtmäßig angegriffen fühlte. Auf Grund der zunehmenden Paranoia seinerseits sind wir dann "eingestiegen", das war aber niemals ernst gemeint! Aber auch wenn alte User sich im Ton oder was auch immer vergreifen, werden sie mit der gleichen Konsequenz gebeten, sich im Ton zu mässigen. Wegzensiert wurden bisher meines Wissens noch gar keine Threads, im schlimmsten Fall verschoben.


    Und ich finde, ein Lehrer oder Forumsuser sollte doch zwischen Off-Topic und anderen Rubriken unterscheiden können. Der Off-Topic-Bereich ist genau für solche "Was esst ihr denn heute Mittag?"-Threads gedacht.
    Aber auch mein Eindruck ist, dass die "Ich bräuchte schnell mal eine U-Reihe zum Thema XY und zwar bis vorgestern!"-Threads doch ziemlich gestiegen sind.
    Manchmal sogar ohne Klassenangabe oder jegliche andere Vorüberlegungen.
    Klar hat man manchmal ein Planungsproblem, aber dann muss ich als "angesprochener Helfer" doch wissen, was schon gemacht wurde etc.
    LF ist keine einschlägige Seite, wo man sich mal eben die Hausaufgaben machen lassen kann!
    Ein Hilferuf ist m.E. jederzeit berechtigt, gesetzt den Fall, man hat selbst vorher grundsätzliche Überlegungen angestellt, wie z.B. Lernziele (nur ich kann wissen, was meine Schüler lernen sollen!) vielleicht sogar passende Methoden (aber das muss ja noch nicht mal sein!) und natürlich vorher ein Blick in die Literatur. Evtl. bekommt man hier weitere Literaturtipps. Eigentlich ist das doch nicht sooo schwer...


    Liebe Grüße
    Hermine
    Edit: Liebes Herzchen, wäre es denn zuviel verlangt, wenn du dein Profil vervollständigst? Vielen Dank!

  • Das Herzchen scheint mir auf einen vermeintlichen Angriff mit einem vermeintlichen Gegen-Angriff geantwortet zu haben.

    Zitat

    (Zitat Bablin) Erwartest du von uns jetzt einen Lehrgang in Fehleranalyse und Aufbau eines Rechtschreibprogramms?


    Das war eine konkrete Frage, durchaus ernst gemeinte Frage, auf die das Herzchen nicht eingegangen ist. Erst später schrieb es, dass einer der Fehlerschwerpunkte im Beispiel (fehlerhafte Großschreibung) eher untypisch sei, und dass es um einen DAZ-Hintergrund gehe. Wie gut, dass ich zu den diesbezüglichen Fehlern schon mal nicht für umsonst geschrieben habe.


    Zitat

    (Zitat Bablin) Meiner Meinung nach würde es sich für dich lohnen, dich mit der einschlägigen Literatur auseinanderzusetzen.

    Auch diese Antwort meinte ich ernst. Diese Auseinandersetzung wäre für das Herzchen tatsächlich lohnend. Wenn es da Literaturhinweise braucht (was ich bei einer voll ausgebildeteten Grundschullehrerin nicht erwartet hätte), wäre eine höfliche Nachfrage sinnvoll gewesen.


    Stattdessen:

    Zitat

    (Zitat Herzchen) Gerade von dir hätte ich mir so eine Antwort nicht erwartet - schade eigentlich ... - hatte dich für sachlicher und kompetenter gehalten.

    Das ist kein Nachfragen, sondern Nachtreten. Falls das Herzchen erwartet haben sollte, da würde ich nun meine Kompetenz mit einer fundierten Sachantwort beweisen wollen, ist der Schuss nach hinten losgegangen.


    Soweit es um Kompetenz geht: Die Kompetenz oder Inkompetenz von KollegInnen habe ich hier nach meiner Erinnerung noch nie öffentlich bewertet. Meine ursprünglicher Hinweis ("meiner Meinung nach würde es sich für dich lohnen ...") war allerdings an eine vermeintlich kompetente Kollegin gerichtet gewesen, auch wenn diese ihre Schulform verdeckt hält.


    Zitat

    (Zitat Herzchen) Wenn dich mein Beitrag so genervt hat, hättest du einfach nichts drauf antworten müssen.

    Antworten müssen muss ich auf gar nichts. Antworten dürfen darf ich auf alles. Die Zensur, die das Herzchen anderen unterstellt, übt es hier selbst aus, indem es sich zum Oberzensor über meine Beiträge und Kompetenz erhebt.


    Durchaus betroffene Grüße, Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Ich kann nicht viel dazu sagen, möchte aber anmerken, dass Lehramtstudenten fertigen Lehrern nun mal nicht "viel geben" können weil wir meistens nicht über das Wissen und die erforderlichen praktischen Erfahrungen verfügen. Da ist es doch logisch, dass wir ab und zu Fragen stellen, die fertigen Lehrern vielleicht dumm oder unnötig vorkommen.
    Deshalb WÄRE es schade, wenn hier "alle in einen Topf geworfen" werden.

  • Zitat

    philosophus schrieb am 09.01.2007 15:00:
    Vielleicht sollte sich jeder, der eine Anfrage hat, woher überlegen, was er selbst mit an den Tisch bringt. Hat er/sie das Problem selbst durchdacht, bevor eine Frage formuliert wird? Gibt es Anknüpfungspunkte für die anderen Forenmitglieder oder setzt man sich einfach nur mit dem Besteck an den Tisch und wartet?


    Hallo Finchen,


    es geht doch gar nicht darum "viel zu geben", sondern darum, sich vorher eigene Gedanken zu machen und diese auch preiszugeben (s. Philos Zitat).


    Gruß,
    Grundschullehrerin

  • @ Bablin: philos Frage war (hoffentlich) allgemein gemeint, deine Antwort steht also im falschen Thread - sie gehört in 'meinen'.


    Sollte ich deine Antwort tatsächlich in den falschen Hals bekommen haben, dann tut mir das ehrlich Leid und ich entschuldige mich für meinen Ton - für mich klang deine Antwort sehr genervt.
    Ich war über deine Antwort ebenfalls tatsächlich auch betroffen (álá 'Huch, darf man so etwas denn nicht mehr fragen?' ), ich habe aber weder getreten noch geschossen (kann also nichts nach hinten losgehen ;), das dürftest wiederum du falsch interpretiert haben.


    Wie ich mein Profil gestalte, muss mir persönlich vorbehalten dürfen, ich schrieb, dass es ein Kind der 4. Klasse ist, da kann man davon ausgehen, dass es sich um eine Grundschule handelt. Ich finde es immer schwierig einen Thread so zu verfassen, dass alles Wesentliche drinsteht, und trotzdem kein Roman verfasst wurde, den eh keiner mehr lesen will - sorry, wenn ich zu unkonkret war.


    herzliche :D Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema Geben und Nehmen würde ich auch gerne noch etwas beisteuern:


    1) Die alten User bzw. die sogenannten Stammuser waren auch einmal Referendare - bei einigen ist das noch gar nicht so lange her. Auch diese User benötigten zum damaligen Zeitpunkt Hilfe und Rat und haben das auch hier erhalten.


    2) Wenn neue User und damit potenzielle spätere Stammuser hier direkt auf die Suchfunktion, auf selber Denken etc. verwiesen werden, trägt das nicht unbedingt dazu bei, dass unsere Forengemeinde wächst. So etwas schreckt ab. Langfristig bliebe dann wirklich nur noch ein elitärer Rest von Stammusern übrig.


    3) Wenn künftig jeder erst alle Threads der letzten vier Jahre durchforsten soll, bevor er eine Frage stellen darf, ist es in der Tat gar nicht so abwegig, dass die Off-Topic Threads im Vergleich zu den seriösen Anfragen stärker anwachsen.
    Das kann nicht Sinn eines Forums sein, das dem Austausch unter Lehrern und solchen, die es werden wollen, dient.


    4) Ich schließe mich einem Vorredner in dem Punkt an, dass neue User, seien es Lehramtsstudenten oder Referendare, noch nicht viel an Rat und Hilfe anzubieten haben - selbstredend. Mit der Zeit gewinnen sie aber an Erfahrung und können diese in Form von Rat und Hilfe eines Tages weitergeben. Das wiederum zeigen einige Stammuser auch Tag für Tag aufs Neue.


    5) Es gibt aktuell auch unter den Stammusern einige, die mehr Besteck als Braten, Suppen etc. an den Tisch bringen - messen wir hier mit zweierlei Maß?


    6) Was sich die Stammuser, die sich über die vermeintlich hohe Zahl an Service-Anfragen beschweren, fragen sollten, ist, ob sie nicht früher ähnlich viel und umfangreich gefragt haben (und auch ähnlich viele und umfangreiche Antworten bekommen haben - nur eben ohne "Beschwerde"). Es wäre zumindest denkbar, dass man mit entsprechendem zweiten Examen und irgendwann folgender entsprechender Besoldungsgruppe diesbezüglich etwas an Bodenhaftung verliert.


    7) Und nein, die 20+ gibt es in dem Sinne nicht. Das ist eine Bezeichnung eines Users, der mit den meisten Stammusern aneinander geraten ist und dann die Bezeichnung "Klub der 20" als Diffamierungsphrase geprägt hat. Diesen Namen haben sich die damit angesprochenen User nicht selbst gegeben. Das 20+ in der Signatur einiger User ist lediglich ein Relikt der damaligen Zeit, als es unter anderem um derartiges Schubladendenken ging und sollte demonstrieren, dass wir ja alle ganz ganz stolz waren, so böse zu sein, wie es der User beschrieb.


    Gruß
    Bolzbold

    • Offizieller Beitrag
  • Als einer der 20+ (Ich hoffe, dass ich mich so bezeichnen darf ) meine Anmerkung:
    Philos Statement trifft in gewisser Weise zu - die Anzahl der Hilfe gebenden Antwortpostings nimmt m.E. ab, während die undifferenzierten Fragen zunehmen. Das kann man beklagen - oder als gegeben hinnehmen und auf bessere Zeiten hoffen.


    Symptomatisch:
    Ich gebe zu, dass auch ich mich nicht tiefer in die Tippgebung gekniet habe, als ich nach einer Frage auf ein bestimmtes Musikstück einige Links gepostet habe, auf denen das Stück wohl zu finden sei und als Kritik rückgemeldet wurde, dass dies nicht der direkte Verweis auf das Stück sei ... (sic!)


    Ich benötige das Stück nicht für mich und bin daher nicht bereit, mehr als 10 Minuten meiner Arbeitszeit zu opfern, nur dass jemand anderes früher ins Cafe kommt ....


    Ich gelobe jedoch feierlich, weiterhin als Pfadfinder tätig zu sein - und täglich meine "Gute Tat" zu leisten - auch wenn sie nicht "goutiert" wird :rolleyes:


    Und ich denke, dass ich damit für die 20+ spreche :D:D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Melosine schrieb am 09.01.2007 17:53:


    Stellt sich nur die Frage, ab wann die Selbstbedienungsmentalität anfängt. Ein neuer User kann sich zu Beginn nur schwerlich einbringen. Ist das dann schon Selbstbedienungsmentalität?


    Zitat


    2) Wenn neue User und damit potenzielle spätere Stammuser hier direkt auf die Suchfunktion, auf selber Denken etc. verwiesen werden, trägt das nicht unbedingt dazu bei, dass unsere Forengemeinde wächst. So etwas schreckt ab. Langfristig bliebe dann wirklich nur noch ein elitärer Rest von Stammusern übrig.


    Es ist die Frage, ob die Forengemeinde in sinnvoller Weise wächst, wenn das Forum lediglich dazu dient, schnell mal die ein oder andere Frage los zu werden, ohne dass eine sonstige aktive Beteiligung am Forum stattfindet.


    Nun, ich denke, dass potenzielle "produktive künftige User" hier auch mitlesen. Stellt sich die Frage, inwieweit sie die Möglichkeit sehen sich langfristig einzubringen. Eine Frage zu stellen ist im Grunde auch ein Einbringen - je nachdem brauchen diese User Zeit, um sich auch einmal zu revanchieren.


    Zitat


    6) Was sich die Stammuser, die sich über die vermeintlich hohe Zahl an Service-Anfragen beschweren, fragen sollten, ist, ob sie nicht früher ähnlich viel und umfangreich gefragt haben (und auch ähnlich viele und umfangreiche Antworten bekommen haben - nur eben ohne "Beschwerde"). Es wäre zumindest denkbar, dass man mit entsprechendem zweiten Examen und irgendwann folgender entsprechender Besoldungsgruppe diesbezüglich etwas an Bodenhaftung verliert.


    Auch hier kann ich dir nicht zustimmen. Um für mich zu sprechen: ich habe sicher viel gefragt und viele gute Antworten erhalten, aber ich bin der Meinung, ich habe mich auch eingebracht. Ich hatte immer das Gefühl, dass da ein Austausch, ein Gespräch stattfindet. Und wenn ich konnte, hab ich was zurück gegeben. Ich bin der Meinung, dass das die meisten "Stammuser" (doofes Wort irgendwie) ebenso gemacht haben...


    Siehe oben. Du musst Dir den Schuh ja nicht anziehen. Nur würdest Du nach einer "doofen" Frage an das Forum (und einer entsprechend "doofen Antwort" seitens eines Stammusers) Dich dann noch einbringen und etwas zurückgeben?


    Gruß
    Bolzbold


    Edit: Formatierung

  • Ich sehe es eigentlich genau wie Bolzbold!


    Nun bin ich durchaus auch schon eine Weile hier, würde mich aber nicht als "Stammuser" bezeichnen. Ich antworte gerne auf Themen, wenn ich der Meinung bin, dass es Sinn hat. Genauso stelle ich aber auch Fragen, auf die ich möglicherweise keine Antwort bekomme. So z.B. gerade erst die Frage zum Film "Happy Feet". Da bin ich auch ganz ehrlich, bis zu dem Zeitpunkt habe ich mir selber noch keine Gedanken gemacht gehabt, weil ich den Film selbst noch nicht gesehen habe. Meine diversen Suchen im Netz haben mir nicht geholfen, aber das hab ich in meiner Frage nicht mit vermerkt. Trotzdem dachte ich mir, es könnte ja jemand zufällig schon etwas dazu gemacht haben oder einen Link kennen. Nun hat also keiner geantwortet, ok. Das nehme ich dann einfach auch so hin.


    Sicherlich ist das Forum nicht dazu da, sich von anderen Usern komplette Unterrichtseinheiten planen zu lassen, aber ich selbst weiß, wie sehr man mal zu einem Thema auf dem Schlach steht und nicht den Hauch einer Ahnung hat, wie man das machen soll oder wozu überhaupt, gerade im Referendariat. (Im übrigen frage ich mich durchaus oft, was meine Schüler eigentlich an einem bestimmten Thema lernen sollen, das im Rahmenplan steht.) Warum dann nicht auch bei völlig leerem Kopf andere Fragen.


    Wenn jemand seine eigenen guten Ideen zu einem Thema nicht verteilen will, muss er es ja nicht tun. Man könnte ihm ja auch nichts vorwerfen, denn man wüßte ja gar nicht, wer dazu überhaupt Ideen hätte.
    Ich persönlich freue mich sehr darüber, wenn mir jemand, dem ich einen Tipp gegeben habe, sagt, dass er meine Idee interessant findet. Solche Art von Feetback hilft mir dann auch weiter.

  • Zitat

    philosophus schrieb am 09.01.2007 15:00:



    Vielleicht sollte sich jeder, der eine Anfrage hat, woher überlegen, was er selbst mit an den Tisch bringt. Hat er/sie das Problem selbst durchdacht, bevor eine Frage formuliert wird? Gibt es Anknüpfungspunkte für die anderen Forenmitglieder oder setzt man sich einfach nur mit dem Besteck an den Tisch und wartet?


    Das sehe ich auch so.
    Damit ist doch nicht gemeint, dass neue User gleich mit vielen tollen Tipps und Ideen aufwarten müssen. Ich vermisse in einigen Anfragen aber dennoch Hinweise auf eigene Gedanken, die sich jemand macht, bevor er eine Anfrage stellt.
    Für mich haben einige Anfragen einen Hauch von Konsumverhalten, das wir bei den Schülern oft beklagen.

  • Zitat

    Bolzbold schrieb am 09.01.2007 17:27:
    1) Die alten User bzw. die sogenannten Stammuser waren auch einmal Referendare - bei einigen ist das noch gar nicht so lange her. Auch diese User benötigten zum damaligen Zeitpunkt Hilfe und Rat und haben das auch hier erhalten.


    2) Wenn neue User und damit potenzielle spätere Stammuser hier direkt auf die Suchfunktion, auf selber Denken etc. verwiesen werden, trägt das nicht unbedingt dazu bei, dass unsere Forengemeinde wächst. So etwas schreckt ab. Langfristig bliebe dann wirklich nur noch ein elitärer Rest von Stammusern übrig.


    Den Zusammenhang zwischen meinem Eingangsposting und dem deinen habe ich noch nicht verstanden. Aber vielleicht bin ich noch nicht lange genug hier. ;)


    Es geht nicht darum, dass hier keine Fragen mehr gestellt werden sollen. Es geht darum, wieviel Mühe man sich mit der eigenen Frage gibt. Und da ist es völlig egal, ob man Referendar, z.A. oder Pensionär ist. (Und übrigens auch wie lange man hier schon schreibt.)


    Eine Anfrage (fiktiv) "Ich muss eine Unterrichtsstd. zum Thema xy halten. Habt ihr Ideen?" demonstriert wenig an eigener Gedankenarbeit. Warum sollte sich jemand den Abend um die Ohren schlagen, um da eine längere gehaltvolle Antwort zu schreiben (die es hier früher wesentlich häufiger gegeben hat)?


    Warum kann man in eine Anfrage nicht die eigenen Überlegungen einfließen lassen?
    "Ich muss eine Unterrichtsstd. zum Thema xy halten. Folgendes habe ich mir überlegt: .... Was haltet ihr davon? Habt ihr noch andere Ideen?"


    Im besten Fall nimmt dann jeder User etwas mit, denn auch die Antwortenden haben etwas, mit dem sie sich auseinandersetzen können und kriegen auch neuen Input.


    Das, so habe ich immer naiv gedacht, wäre der tiefere Sinn eines Forums.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Ich glaube, der Rückzug mancher Menschen hier aus dem Forum hat u.a. auch damit zu tun, dass es über einen gewissen Zeitraum hier viele Antworten und postings gab, die mehr Ärger und Frust schürten, als Hilfestellung und Anregung boten.


    Natürlich überlege ich es mir dann zweimal, ob ich meine "Netzzeit" damit verbringe, mich über die schriftlichen Äußerungen mir fremder Menschen zu ärgern oder ob ich mir "Räume" suche, in denen es "freundlicher" zugeht, man nicht an jeder Ecke auf Provokationen und belehrende Zeigefinger trifft und Hilfsbereitschaft und Austausch an der Tagesordnung sind.


    Ich kann jeden verstehen, der sich andersweitig orientiert, wenn es in einem Forum weder vom Ton her noch vom Inhaltlichen mehr passt.
    Und wann es nicht mehr passt, das entscheidet eben auch jeder für sich.


    Das was Du, Philo, beschreibst, habe ich ähnlich empfunden.


    Ich möchte sogar noch weiter gehen.
    Wenn man tagtäglich Emails erhält mit "Bitten" um Unterrichtsausarbeitungen etc., dann verliert man irgendwann die Lust auf Hilfsbereitschaft.


    Ob die Anfragen sich im Laufe der Zeit so sehr geändert haben, das vermag ich nichtmal zu beurteilen, da ich nur ein knappes Jahr sehr rege hier unterwegs war.


    Mein persönlicher Eindruck ist aber schon der, dass gerne mal nachgefragt wird, bevor überlegt wird.


    Bedenken muss man hier in diesem Forum aber auch die unüberschaubare Größe und die Fülle an Usern.
    Meiner Erfahrung nach bergen solche Riesenforen immer das Risiko, dass sich irgendwann "Spaltereien" ergeben.


    Liebe Grüße
    strubbelsuse

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