Vermögensbildung anhand von...?

  • Da brauche ich dann natürlich an dem Tag, an dem die Botschaft aus der Werkstatt lautet: "Wirtschaftlicher Totalschaden" spontan 30-40k€ für ein neues Fahrzeug.

    wow 30k-40k€ für ein Auto? Soviel Geld würde ich niemals in einen Gebrauchsgegenstand stecken. Aber da gehen die Vorstellung ja bekanntlich weit auseinander.

  • wow 30k-40k€ für ein Auto? Soviel Geld würde ich niemals in einen Gebrauchsgegenstand stecken.

    Warum denn nicht, wenn der Gebrauchsgegenstand entsprechend lange hält?


    Nur mal so zur Info, ich denke da als Neufahrzeug an einen VW Golf Diesel mit Handschaltung, Klimaanlage, Xenon/LED-Scheinwerfern und Anhängerkupplung. Als Luxus-Ausstattung dazu dann evtl. noch ein Glas-Schiebedach. Da sind wir dann inkl. Rabatt ganz schnell bei 30-40k€. Wenn der Wagen dann wieder 500tkm läuft, hat er seine Schuldigkeit getan.


    Bei den Reifen mache ich es ähnlich. Da kommt mir aktuell nur Michelin in die Tüte. Klar sind die Reifen extrem teuer, aber ein Satz Sommerreifen von denen hält bei meiner Fahrweise 120tkm. Bei Continental ist bei ca. 70tkm Schluß. Über die extreme Laufleistung rechnen sich dann auch die teuren Reifen.


    Wobei ich mich damit nicht einmal schlecht fühle, wenn ich sehe, was bei uns an der Schule auf dem Parkplatz steht. Da könnte man wohl auch unauffällig einen Porsche Cayman verstecken. :zungeraus:

  • Nur mal so zur Info, ich denke da als Neufahrzeug an einen VW Golf Diesel mit Handschaltung, Klimaanlage, Xenon/LED-Scheinwerfern und Anhängerkupplung. Als Luxus-Ausstattung dazu dann evtl. noch ein Glas-Schiebedach.

    Da sind wir dann inkl. Rabatt ganz schnell bei 30-40k€. Wenn der Wagen dann wieder 500tkm läuft, hat er seine Schuldigkeit getan.

    Ja super wenn du deine Auto so lange fährst. Allerdings kannst du noch einiges sparen, wenn du eben kein Neuwagen kaufst, sondern vielleicht einen Jahreswagen.


    Mein Auto hat 5k€ gekostet mit 125Mm und nach 7 Jahren bin ich jetzt bei 350Mm. Dazu kamen ca. 5k€ Instandhaltung und Reparaturen. Bedeutet das Auto hat bisher (ohne Krafststoff) 0,04€/km gekostet.


    Bei 40k€ bis 500Mm bist du bei 0,08€/km (Instandhaltung und Reparaturen kommen aber trotzdem noch auf dich zu bei der Laufleistung).

  • Allerdings kannst du noch einiges sparen, wenn du eben kein Neuwagen kaufst, sondern vielleicht einen Jahreswagen.

    Ich muß gestehen, daß ich dem Autohandel nicht so wirklich über den Weg traue, weil alle meine Fahrzeuge nach wenigen Wochen mit total frisierten km-Ständen wieder irgendwo aufgetaucht sind. Da hätte ich dann Sorge beim Gebrauchtwagenkauf selber der Betrogene zu sein. :rotwerd:


    Bei meinem letzten Auto ist mir nach gut 500tkm auf der Autobahn das Getriebe geplatzt und die Bruchstücke der Zahnräder haben sich durchs Gehäuse ihren Weg auf die Fahrbahn gesucht. Bin mit dem Wagen in meine freie Werkstatt, weil er auchschon länger leichten Öl- und Kühlwasserverlust hatte und manchmal der Turbolader aussetzte. Auftrag: "Macht bitte mal eine Aufstellung was alles kaputt ist und ob eine Reparatur noch wirtschaftlich ist."

    Ergebnis: Getriebe und Kupplung müssen neu, Halbwellen (Antriebswellen) auch, Zahnriemen ist fällig, Zylinderkopf gerissen, Ladeschaufeln im Turbolader ausgeschlagen, Turbolader muß neu, Bremse vorne bald fällig, Partikelfilter fast voll, muß bald neu, ...

    --> Wirtschaftlicher Totalschaden


    Bin dann zum VW-Händler und habe den nächsten Wagen gekauft. Das Verkaufsgespräch war recht kurz: "ich hätte gerne das Auto mit dieser Ausstattung und der alte Wagen muß weg. Wieviel ich noch für den alten Wagen bekomme oder wieviel Rabatt es auf den neuen gibt, interessiert mich nicht. Sagen sie mir, was ich zahlen muß." Hab dann den Schrotthaufen beim Händler auf den Hof gestellt und selber vor Ort die Nummernschilder abmontiert.


    7 Wochen später rief mich der neue Eigentümer an und fragte, ob der Wagen wirklich unfallfrei wäre, weil er ihn in Hannover gekauft hätte, 180km nach Hause gefahren wäre und der Wagen Kühlwasser verlieren würde. Ich stand als letzter Eigentümer ja noch im Fahrzeugbrief. Unfallfrei war der Wagen, aber ob er denn erwarten würde, daß ein Auto mit 500tkm noch taufrisch wäre? Da dämmerte es ihm, er hatte den Wagen mit 136tkm auf der Uhr gekauft. Es stellte sich raus, daß bei dem Auto "alles falsch" war, also auch die TÜV-Plakette, das Wartungsheft etc. ... Außerdem hatten sie ein 5-Gang Getriebe eingebaut, das nicht zu dem Fahrzeug gehörte (der hatte schon 6 Gänge), ...

    Ergebnis vom Lied: Der VW-Händler hatte den Schrotthaufen an einen Aufkäufer abgegeben und in den nächsten 5 Wochen wurde der Wagen zwischen acht verschiedenen Händlern immer weiter verkauft, dreimal dabei ohne einen km-Stand im Kaufvertrag. So ließ sich am Ende nicht mehr nachvollziehen wer von denen denn jetzt am km-Stand gedreht hatte.


    Solche Geschichten hatte ich bisher mit allen Autos, die ich abgegeben habe. :daumenrunter:

    Daher ist mein Vertrauen in den PKW-Handel eigentlich gleich null.

  • Ja, habe ich. Meine Omi hat das Eigentum auch nicht ins Jenseits mitnehmen können.

    Naja eben, ich würde meinen Kindern auch lieber ein Haus vererben. Ist für mich nicht mehr drin, ich würde nur keinem anderem vom Hauskauf abraten, weil die Reparaturen Geld kosten.

  • ich würde nur keinem anderem vom Hauskauf abraten, weil die Reparaturen Geld kosten.

    Ich auch nicht. Ich sage aber: "Plant die Reparaturkosten ein. Ma ndarf eben nicht die aktuelle Miete mit der Rate für den Baukredit gleichsetzen, was viele Bank-Verkäufer gerne tun."


    Bringt ja nichts, wenn alles absolut auf Kante genäht ist und man dann die Immobilie nicht mehr halten kann, weil die Heizung kaputt geht. Und genau für solche Dinge muß man dann auch mal flexibel an einen größeren Geldbetrag kommen können, weshalb ein Renten-Ansparplan mit monatlich fixen Raten, wie ihn Bolzbold beschrieben hat, nicht mein Ding.

  • Jeder hat seine Präferenzen und solche sind letztendlich sowieso nicht in dem Sinne "bezahlbar". Wir wollten ein eigenes Haus mit wirklich großem Garten und haben dafür gerne das Geld hingelegt, auch wenn sich das -verglichen mit einem diszipliniert sparenden Mieter- finanziell vielleicht nicht im Sinne einer Altersvorsorge rechnet.


    Genau so ist das letztendlich doch mit Autos. Der eine Mensch hat Spaß dran und betrachtet es als Investition in sein Wohlbefinden, der andere ist mit einer Rostlaube oder dem Fahrrad zufrieden. Beides ist ok.

  • Ich auch nicht. Ich sage aber: "Plant die Reparaturkosten ein. Ma ndarf eben nicht die aktuelle Miete mit der Rate für den Baukredit gleichsetzen, was viele Bank-Verkäufer gerne tun."


    Bringt ja nichts, wenn alles absolut auf Kante genäht ist und man dann die Immobilie nicht mehr halten kann, weil die Heizung kaputt geht. Und genau für solche Dinge muß man dann auch mal flexibel an einen größeren Geldbetrag kommen können, weshalb ein Renten-Ansparplan mit monatlich fixen Raten, wie ihn Bolzbold beschrieben hat, nicht mein Ding.

    Die Miete sollte auch nicht mehr als 30% des Einkommens ausmachen...

  • Und was macht man als alte Säckin dann damit?

    Als alte Säckin vielleicht nichts, aber auf dem Weg dorthin kann viel passieren. Nicht wenige Menschen verschulden sich für die eigene Immobilie bis zur Halskrause und haben kaum noch Spielraum für Rücklagen. Da stellt die (noch nicht abbezahlte) Immobilie den einzigen Vermögenswert dar und wenn ich dann kurzfristig Geld brauche, kann ich nicht einfach drei Fenster verkaufen. Corona hat doch gezeigt, wie schnell Schieflagen entstehen können (Kurzarbeit, vorübergehender Jobverlust, als Nichtbeamter auch ein längerer Bezug von Krankengeld etc.). Wenn man in solchen Situationen auch stückweise auf sein Vermögen zurückgreifen kann, kann das viel wert sein.

  • Stimmt, ich gebe aber zu- gerade in Coronazeiten- diejenigen beneidet zu haben, die Lockdown und Quarantäne auf Terrasse und im eigenen Pool verbracht haben. Und zwar ganz buchstäblich.


    Edit: zur Ausgangsfrage: 1/3 in Gold 1/3 in Aktien 1/3 in Immobilien riet mir einst mal jemand^^

  • Stimmt, ich gebe aber zu- gerade in Coronazeiten- diejenigen beneidet zu haben, die Lockdown und Quarantäne auf Terrasse und im eigenen Pool verbracht haben. Und zwar ganz buchstäblich.


    Edit: zur Ausgangsfrage: 1/3 in Gold 1/3 in Aktien 1/3 in Immobilien riet mir einst mal jemand^^

    Wenn man das genießen kann, ist es sicher schön, aber Lockdown war wohl für die wenigsten ein bezahlter Urlaub.

  • Deswegen schrieb @samu ja "verbringen".

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man in der Konstellation Lehrer + Partner im Beruf eigentlich immer in der finanziellen Lage sein sollte, um sich Eigentum finanzieren zu können. Man macht als Lehrer keine wahnsinnig großen Sprünge, aber es ist absolut vorhersehbar und bezahlungstechnisch in Ordnung, auch A12.


    Abgesehen von bestimmten Ausnahmen (Partner arbeitslos, Krankheit, viele Kinder, Schulden der Eltern o.ä.) finde ich es oft schwer nachvollziehbar, warum beispielsweise eine Lehrerin + mit Ehemann (akademischer Angestellter) + Kind behauptet, sich kein Haus leisten zu können. Ich denke, es liegen oft andere Gründe zugrunde, die nicht unbedingt finanzieller Natur sind. In dem speziellen Fall will man die geliebte Stadt nicht verlassen, hat dabei recht hohe Ansprüche und verweigert jegliche Option im Umland, was dann eher ein Fall von "Ich kann mir genau hier zu genau meinen Erwartungen kein Haus leisten." und nicht ein Fall von " Ich kann mir kein Eigentum leisten." ist.


    Generell bin ich aber der Meinung, dass, wenn man mit seinem Geld vernünftig umgeht und Prioritäten setzt, man sich als Lehrer Eigentum leisten kann. Ein befreundeter Lehrer (A13) hat sich als geschiedener Single mit Kind jetzt ein Reihenhaus in Köln gekauft. Finanziell betrachtet ist seine Lage nicht ideal, aber es geht.

  • Stimmt, ich gebe aber zu- gerade in Coronazeiten- diejenigen beneidet zu haben, die Lockdown und Quarantäne auf Terrasse und im eigenen Pool verbracht haben. Und zwar ganz buchstäblich.


    Edit: zur Ausgangsfrage: 1/3 in Gold 1/3 in Aktien 1/3 in Immobilien riet mir einst mal jemand^^

    Ich glaube, dass das mittlerweile überholt ist. Immobilien halt nur in bestimmten Gebieten und auch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Hör dir mal den Podcast "Alles auf Aktien" vom 30. Juli auf Spotify an, fand ich sehr interessant.


    Zu Gold kann ich wenig sagen, habe ich bislang noch keine Ahnung von, aber 1/3 erscheint mir viel?


    Alles in reine Einzelaktien würde ich nicht machen, eher ETFs oder, mit weniger Kapital, risikoreichere gemanagte Fonds und zusätzlich als Bonbon noch Einzelaktien, an die du glaubst.


    Ich habe jetzt etwa (von dem Geld, dass nicht auf dem Konto ist) 65% in einem MSCI World (Industrieländer Schwerpunkt) und 25 % in MSCI EME (emerging Markets, Schwellenländer). Der Rest steckt in einem risikoreicheren Fonds und in Einzelaktien von Brands, an die ich persönlich glaube.

    • Offizieller Beitrag

    Ok, so verplanen kann und will ich mein Gehalt nicht. Da brauche ich mehr Flexibilität. Zum Beispiel habe ich es mir angewöhnt Autos neu zu kaufen und dann zu fahren bis sie mechanisch platt sind und der TÜV oder die Werkstatt uns scheidet, weil ich dem KFZ-Handel nicht über den Weg traue. Ich mache es also nicht wie meine Kollegen, die Fahrzeuge leasen oder jetzt schon wissen, daß sie die Fahrzeuge nach 3 Jahren wieder verkaufen. Da brauche ich dann natürlich an dem Tag, an dem die Botschaft aus der Werkstatt lautet: "Wirtschaftlicher Totalschaden" spontan 30-40k€ für ein neues Fahrzeug.


    Bisher habe ich noch kein Fahrzeug mit weniger als 500.000km auf der Uhr weggegeben. :cash:

    Öh, also soviel verplant ist da nichts, zumal ich ja meine "Gesamtfinanzplanung" hier nicht weiter ausgebreitet habe. Was das Auto angeht, so haben wir da bisher deutlich günstigere Autos gekauft - bei drei Kindern lohnt eine teure Karre auch nicht. Ich bekäme bei jedem Kratzer im Lack, dem Dreck im Innenraum etc. die Krise, wenn das eine 40k Karre gewesen wäre.

  • Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man in der Konstellation Lehrer + Partner im Beruf eigentlich immer in der finanziellen Lage sein sollte, um sich Eigentum finanzieren zu können. Man macht als Lehrer keine wahnsinnig großen Sprünge, aber es ist absolut vorhersehbar und bezahlungstechnisch in Ordnung, auch A12.


    Abgesehen von bestimmten Ausnahmen (Partner arbeitslos, Krankheit, viele Kinder, Schulden der Eltern o.ä.) finde ich es oft schwer nachvollziehbar, warum beispielsweise eine Lehrerin + mit Ehemann (akademischer Angestellter) + Kind behauptet, sich kein Haus leisten zu können. Ich denke, es liegen oft andere Gründe zugrunde, die nicht unbedingt finanzieller Natur sind. In dem speziellen Fall will man die geliebte Stadt nicht verlassen, hat dabei recht hohe Ansprüche und verweigert jegliche Option im Umland, was dann eher ein Fall von "Ich kann mir genau hier zu genau meinen Erwartungen kein Haus leisten." und nicht ein Fall von " Ich kann mir kein Eigentum leisten." ist.


    Generell bin ich aber der Meinung, dass, wenn man mit seinem Geld vernünftig umgeht und Prioritäten setzt, man sich als Lehrer Eigentum leisten kann. Ein befreundeter Lehrer (A13) hat sich als geschiedener Single mit Kind jetzt ein Reihenhaus in Köln gekauft. Finanziell betrachtet ist seine Lage nicht ideal, aber es geht.

    Davon bin ich eigentlich auch immer ausgegangen, wobei es natürlich auch sehr stark davon abhängt, wo man wohnen möchte. Es gibt auch Städte, da kostet ein 40 Jahre altes Reihenmittelhaus ab 700.000 € aufwärts. Da ist dann neben dem "sich leisten können" auch die Frage, ob man sich das wirklich leisten will.

  • Ich bekäme bei jedem Kratzer im Lack, dem Dreck im Innenraum etc. die Krise, wenn das eine 40k Karre gewesen wäre.

    Es ist so entspannt, eine Karre zu fahren, die bereits Schrott ist. Soll man doch im Pariser Stil ein- und ausparken, juckt mich wenig.

  • Davon bin ich eigentlich auch immer ausgegangen, wobei es natürlich auch sehr stark davon abhängt, wo man wohnen möchte. Es gibt auch Städte, da kostet ein 40 Jahre altes Reihenmittelhaus ab 700.000 € aufwärts. Da ist dann neben dem "sich leisten können" auch die Frage, ob man sich das wirklich leisten will.

    Das ist genau das, was ich meinte. Viele jammern wirklich auf sehr hohem Niveau: Sie können sich nicht deswegen Eigentum nicht leisten, weil es generell nicht bezahlbar ist, sondern weil sie bzgl. ihrer Ansprüche (Lage, Größe, Garten, usw.usw.) absolut unflexibel sind. In bestimmten Großstädten hat man es als Lehrer schwer, auch im Umland, aber in sehr vielen Fällen, die ich kenne, lag die ewig erfolglose Suche auch an den eigenen Erwartungen.

  • Naja, wenn man bspw an einer Münchner Schule arbeitet und auf absehbarer Zeit nicht davon wegkommt, ist es ja wohl nicht die eigene Schuld, dass man sich kein Eigentum leisten kann - nichtmal im Umland der Stadt. Und das ist dann schon traurig nach 7 Jahren Ausbildung.

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