Vermögensbildung anhand von...?

  • Hallo zusammen,


    seit einiger Zeit beschäftige ich mich zunehmend intensiv mit ETFs, Fonds und Aktien, da es mich maßlos ärgert, wenn Geld "dumm herumliegt" und u.U. aufgrund von Kontogebühren etc. sogar weniger als mehr wird. Bausparverträge etc. sind derzeit keine Option, also habe ich irgendwann mal angefangen, mich "schlau" zu machen, wie man sein Vermögen derzeit mehren kann.


    Derzeit investiere ich nach dem 2-Drittel/1-Drittel-Prinzip in zwei ETFs (MSCI World und MSCI EM), einen zusätzlichen Branchen-ETF sowie in einen Fonds und ausgewählte Aktien, teils mit Sparplänen.


    Mit dem ETFs bin ich happy, mit den bisherigen Aktien auch (wobei man ja echt nicht jeden Tag draufgucken darf...), aber ich schau mich immer weiter nach neuen Aktien um, die sich lohnen könnten. Bislang habe ich folgende möglicherweise lohnenswerte Branchen ausgemacht: Gaming/ESports, Fintechs, Pharma/Biotech, Electronics/Tech, Alltagsgüter und Mobility.


    Wie geht ihr bei der Auswahl von Aktien und Fonds vor? Wie lange beobachtet ihr, bevor ihr zuschlagt? Wo habt ihr euer Wissen her und gibt es lohnenswerte Zeitschriften/Bücher? Habt ihr mit bestimmten Aktien etc. gute Erfahrungen gemacht? Gerd Kommer habe ich bereits verschlungen, das Buch war echt hilfreich.


    Würde mich über einen Austausch freuen!

  • Ich habe recht viele Bücher zu dem Thema, aber vor allem auch zu dem Thema Geld und Vermögen an sich gelesen.


    - Rich Dad, poor Dad

    - Max Otte: Investieren statt sparen

    - Investment-Punk - Warum ihr schuftet und wir reich werden

    - Dirk Müller: Cash-Kurs


    Eigentlich hat mich meine Frau auf das Thema gebracht. Sie ist nicht verbeamtet und trotz des recht hohen Einkommens ist die gesetzliche Rente durch die Beitragsbemessungsgrenze recht überschaubar. Brutto wird sie gut 1/4 des aktuellen Bruttos ausmachen. Da müssen wir einfach ran und bis zum Renteneintritt eine weitere Einkommensquelle haben.


    Bisher sind wir mit soliden Unternehmen, die gute Dividendenzahler sind und die über einen Zeitraum von 5, 10 und 15 Jahren ein konstantes Wachstum aufweisen und trotzdem ein solides KGV haben, gut gefahren.

  • Wie geht ihr bei der Auswahl von Aktien und Fonds vor? Wie lange beobachtet ihr, bevor ihr zuschlagt? Wo habt ihr euer Wissen her und gibt es lohnenswerte Zeitschriften/Bücher? Habt ihr mit bestimmten Aktien etc. gute Erfahrungen gemacht? Gerd Kommer habe ich bereits verschlungen, das Buch war echt hilfreich.

    Ich habe alle Aktien und ETFs verkauft. NFA


    https://www.amazon.de/Bitcoin-Standard-Die-dezentrale-Alternative-Zentralbankensystem/dp/3982109507/ref=sr_1_1?crid=3NQWRWLR0K8GF&dchild=1&keywords=bitcoin+standard&qid=1629447986&sprefix=bitcoin+s%2Caps%2C174&sr=8-1&tag=lf-21 [Anzeige]

  • Als Alleinanlage imho viel zu riskant als Altersvorsorge. Da finde ich das momentane Vorgehen des TE deutlich vernünftiger.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Als Alleinanlage imho viel zu riskant als Altersvorsorge. Da finde ich das momentane Vorgehen des TE deutlich vernünftiger.

    Ja sicherlich, deswegen habe ich ja gesagt NFA (not financial advise).


    Ich sage nur was ich mache. Ich möchte meine Kapitalanlage allerdings wirklich besitzen und damit auch machen können was ich möchte. Das geht mit Aktien etc. einfach nicht.


    Es wird mittlerweile aber auch von viele Analysten und Fondmanagern empfohlen bis zu 5% in BTC zu halten.

  • Ja sicherlich, deswegen habe ich ja gesagt NFA (not financial advise).


    Ich sage nur was ich mache. Ich möchte meine Kapitalanlage allerdings wirklich besitzen und damit auch machen können was ich möchte. Das geht mit Aktien etc. einfach nicht.


    Es wird mittlerweile aber auch von viele Analysten und Fondmanagern empfohlen bis zu 5% in BTC zu halten.

    Ah, hab mich noch gefragt, was NFA bedeutet. Danke für die Aufklärung;-).

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Ich glaube, beim Bitcoin scheiden sich die Geister. Es ist eine Währung, die gar nicht als solche genutzt wird. Das Argument der begrenzten Verfügbarkeit kann man damit aushebeln, dass jede Woche neue Kryptowährungen erfunden werden. Letztlich ist da kein innerer Wert, dafür aber alle Merkmale, die ein Schneeballsystem hat.


    Wenn ich mir überlege, dass sich Menschen ernsthaft einen Zahlen-Buchstabencode für 40.000 € kaufen, dann wundert mich auch nicht, dass in den 90ern zur Dotcom-Blase Unternehmen, die aus drei Studenten in einem Hobbykeller bestanden, an der Börse mehr wert waren, als BMW, VW und Daimler zusammen, nur weil sie versprochen hatten, irgendwas Tolles mit diesem neuen Internet zu machen.

    Oder zur Zeit der Tulpenblase, als eine einzige Blumenzwiebel teurer war, als ein Haus in Amsterdam in bester Lage.


    Die Geschichten von Leuten, die vor zehn Jahren mal ein paar Euro investiert haben und jetzt reich sind, klingen phantastisch, ich halte aber einen Totalabsturz für weitaus wahrscheinlicher, als dass hier nochmal quasi aus dem Nichts Reichtum entsteht.


    Aber ich denke, 5% seines Anlagevermögens kann man durchaus in sehr spekulative Assets stecken.

  • Ich glaube, beim Bitcoin scheiden sich die Geister. Es ist eine Währung, die gar nicht als solche genutzt wird. Das Argument der begrenzten Verfügbarkeit kann man damit aushebeln, dass jede Woche neue Kryptowährungen erfunden werden. Letztlich ist da kein innerer Wert, dafür aber alle Merkmale, die ein Schneeballsystem hat.

    Hmm vielleicht solltest du dich etwas ein Lesen. Die Begrenzte Menge kann eben nicht aus gehebelt werden. Das es täglich oder eigentlich stündlich neue Kryptoassets gibt ändert ja nichts an den 21 Millionen BTC. In El Salvador ist BTC bald ein offizielles Zahlungsmittel https://www.theguardian.com/wo…oin-legal-tender-congress . Das Bitcoinnetzwerk ist sehr viel mehr als nur digitales "Spielgeld".


    Du hast scheinbar keine Ahnung von der Materie hast. Falls du mehr wissen möchtest, dann lies den Bitcoin Standard oder höre das Hörbuch.


    Oder zur Zeit der Tulpenblase, als eine einzige Blumenzwiebel teurer war, als ein Haus in Amsterdam in bester Lage.

    Die Tulpenblase ist höchstwahrscheinlich eine Mär, die sich aber hartnäckig hält btw.


    https://www.tagesschau.de/wirt…se-finanzmaerkte-101.html


    Die Geschichten von Leuten, die vor zehn Jahren mal ein paar Euro investiert haben und jetzt reich sind, klingen phantastisch, ich halte aber einen Totalabsturz für weitaus wahrscheinlicher, als dass hier nochmal quasi aus dem Nichts Reichtum entsteht.

    Hmm das gleich gilt für Euro, USD und fast alle anderen Währungen auch. Die sind nur ein Versprechen, dass diese Zentralbank in Zukunft noch geben wird und sie sich nicht schadhaft verhalten wird. Mehr nicht, das fiat-System basiert nur auf vertrauen.

  • Ich möchte meine Kapitalanlage allerdings wirklich besitzen und damit auch machen können was ich möchte.

    Dann würde ich eher Kruger Rand Goldmünzen kaufen denn Bitcoin.


    Ansonsten habe ich derweil auch wenige Einzelaktien, einen gemanagten Aktienfond und zwei ETFs (MSCI World thesaurierend und Vanguard FTSE All-World ETF thesaurierend) laufen. Derzeit ist es zwar noch lange nicht soweit, aber ich würde darauf achten in jeder Anlage nicht mehr als 100k€ zu halten und das dann ggf. auch über mehrere Banken strecken, um im Falle einer Bankenpleite in die Einlagensicherung zu fallen.

  • Ansonsten habe ich derweil auch wenige Einzelaktien, einen gemanagten Aktienfond und zwei ETFs (MSCI World thesaurierend und Vanguard FTSE All-World ETF thesaurierend) laufen. Derzeit ist es zwar noch lange nicht soweit, aber ich würde darauf achten in jeder Anlage nicht mehr als 100k€ zu halten und das dann ggf. auch über mehrere Banken strecken, um im Falle einer Bankenpleite in die Einlagensicherung zu fallen.

    Fonds und Aktien gehören zum Sondervermögen. Sie sind von einer Pleite des Kreditinstituts nicht betroffen. Insofern ist hier auch eine Begrenzung auf weniger als 100 k€ je Kreditinstitut nicht zu begründen. (Anders bei Spareinlagen, Tagesgeldern, Girokonten ...)

  • Nitram:


    Gilt das auch für ETFs, die nicht physisch replizieren, die also die Aktien nicht wirklich kaufen? Oder ist das dann wieder eine Sonderform des Tagesgelds, bei dem es dann auf die emittierende Bank ankommt?


    Ishares msci world wird von blackrocks Tochter aus Irland ausgeben, entsprechend sollte da der EU-Rettungsschirm greifen, sollte blackrock Konkurs anmelden wie damals Leman-Brothers. :gruebel:

  • Habe ca. 5% in Edelmetallen, den Rest in ETFs (alle physisch replizierend) und in einigen ausgewählten eher antizyklischen Aktien.

  • Auch in einem synthetischen ETF stecken ja Aktien. Die Weden nicht Wertlos, wenn der ETF-Anbieter Pleite geht.

    Da stecken eben nicht unbedingt Aktien drin. Die emittierende Bank kann genausogut Staatsanleihen von dem eingesammelten Geld kaufen oder Warentermingeschäfte betreiben. Der syntetische ETF muß "nur" die Indexrendite liefern. Wie er das macht, bleibt mehr oder minder ihm selber überlassen.


    "Ein Risiko entsteht bei der synthetischen Replikation jedoch in einer möglichen Pleite der Partnerbank, wenn diese ihrer Zahlungsverpflichtung nicht mehr nachkommen und die Indexrendite nicht mehr liefern kann. Der ETF-Anbieter muss dann auf das Sicherheiten-Portfolio zurückgreifen und es zu Geld machen. Liegt der Wert dieses Aktienkorbs jedoch unter dem Wert des Index, entsteht den Anlegern ein Verlust."

    Quelle: https://www.biallo.de/geldanla…tfs-physisch-synthetisch/


    Damit wären wir dann auf geradem Weg wieder bei Lehman-Brothers.

  • Hallo zusammen,


    freut mich, dass es einige ernsthafte Antworten gab. :)


    Was die Literatur betrifft: Den Kommer habe ich längst verschlungen, muss aber gestehen, dass ich manchmal das Gefühl hatte, nicht alles immer bis ins kleinste Detail verstanden zu haben. Dennoch hat mir das Buch eigentlich den finalen Schubser verpasst, um endlich damit anzufangen.


    Mit Bitcoins kenne ich mich noch schlichtweg zu wenig aus, um mir da ein Urteil zu erlauben geschweige denn irgendwie was zu investieren. Rein vom unbedarften Bauchgefühl her widerstrebt mir das allerdings, von daher ist es nicht furchtbar wahrscheinlich, dass da in naher Zukunft was passiert, ich kenne mich ja.


    Bislang habe ich etwa 50% unseres "Bargeldes" (Rest steckt in Immobilien) in Fonds/Aktien angelegt, überlege aber, mehr zu investieren, sobald ich mehr Überblick habe. Ein gewisser Restbetrag bleibt auf dem Girokonto/Tagesgeld.


    Davon entfallen rund 80 % auf physische, thesaurierende ETFs (davon wiederum 70% MSCI World, 25% MSCI EME und 5% Branchen ETF) und 20% auf ausgewählte Aktien und einen risikoreichen Fonds, der von einem Studienfreund gemanagt wird (weshalb ich mich das überhaupt traue, haha). Der Rest sind zunächst kleine Beträge in zwei Aktien, die ich gerne beobachten möchte und wo vielleicht nachinvestieren werde.


    Jetzt sitze ich noch auf einem Betrag an Bargeld und überlege, wie ich den aufteilen könnte. Ich würde gerne noch die ein oder andere Aktie kaufen. Habt ihr da konkrete Tipps oder spricht man über so etwas nicht?


    Liebe Grüße!

  • @pattyplus:


    Ich habe deinen Beitrag #10 ("...nicht mehr als 100k€ zu halten und das dann ggf. auch über mehrere Banken strecken, um im Falle einer Bankenpleite in die Einlagensicherung zu fallen.") so verstanden, als würdest du eine davon abraten mehr als 100k€ bei einem Kreditinstitut ins Depot zu legen.

    Mein "ja" in #14 bezog sich darauf, dass physische und synthetische ETFs Sondervermögen sind, und bei einer Pleite des depotführenden Instituts nicht betroffen sind.


    Die von dir in #15 zitierte mögliche "Pleite der Partnerbank" ist ja (in der Regel) nicht deine depotführende Bank, sondern eine (oder mehrere) von der Fondsgesellschaft ausgewählte.


    Der nächst Abschnitt ist hypothetisch, weil ich ziemlich sicher bin, dass die EInlagensicherung nicht greift, wenn der Fall "Pleite einer Partnerbank" bei einem synthetischen ETF eintritt:


    Annahme:

    - Du hast bei zwei verschiedenen Kreditinstituten ein Depot.

    - In beiden Depots liegt der gleiche (synthetische) ETF - oder auch verschiedene ETFs, die aber die gleiche Partnerbank haben.

    - Die Partnerbank geht Pleite

    -> Dann bist du (indirekt) _ein_ Kunde _einer_ Bank (der Pleite gegangenen Partnerbank) und die Entschädigungssumme ist gedeckelt. Die Aufteilung auf zwei Depots hilft also nicht.

    (Dabei kommt mir gerade der Gedanke, dass als Partnerbanken bei einem International gehandelten Fond möglicherweise auch Banken im Spiel sind, die weder der deutschen noch der europäischen Einlagensicherung unterliegen.)

  • Wie er das macht, bleibt mehr oder minder ihm selber überlassen.

    Jein. Es stimmt schon, dass bei den swap-basierten ETFs ein etwas größeres Risiko besteht, aber auch das ist gesetzlich auf 10% der Gesamteinlage gedeckelt. In der Praxis werden Abweichungen viel früher ausgeglichen, wann genau hängt vom konkreten ETF ab. (https://www.justetf.com/de/new…en-risiko-reduzieren.html)


    MSCI World thesaurierend und Vanguard FTSE All-World ETF thesaurierend

    Der FTSE (du meinst schon den A2PKXG, oder?) ist ohnehin physisch replizierend. Wenn es dir um die Absicherung geht kannst du auch für den MSCI World ohne Probleme einen physisch replizierenden finden, dürfte dann trotzdem billiger sein als Positionen von mehreren ETFs zu verwalten...mal ganz abgesehen von der Zeit die du investieren müsstest, um immer sicherzugehen, dass die Fonds nicht mit den gleichen Finanzinstituten ihre Verträge schließen.


    Wo wir schon dabei sind...hat es einen Grund, dass du die beiden mischst? Die beiden überschneiden sich stark, damit hast du eine starke Übergewichtung der Industriestaaten - kann ja beabsichtigt sein...aber auch das wäre vmtl einfacher mit dem MSCI World und die Schwellenländer nach Bedarf und gezielter durch einen MSCI EM dazuzukaufen.




    Das Bitcoinnetzwerk ist sehr viel mehr als nur digitales "Spielgeld".

    Aber so wirklich alltagstauglich als Zahlungsmittel ist es (momentan) halt auch nicht. Die Transaktionsgebühr allein liegt im gleichen Bereich, wie die meisten (meiner) alltäglichen Zahlungen (durchschnittlich 13€, Stand Mai 2021).

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Ich habe deinen Beitrag #10 ("...nicht mehr als 100k€ zu halten und das dann ggf. auch über mehrere Banken strecken, um im Falle einer Bankenpleite in die Einlagensicherung zu fallen.") so verstanden, als würdest du eine davon abraten mehr als 100k€ bei einem Kreditinstitut ins Depot zu legen.

    Ich hatte an die Bank gedacht, die den ETF emittiert und nicht an die Bank, bei der man das Depot hat.

  • Wo wir schon dabei sind...hat es einen Grund, dass du die beiden mischst? Die beiden überschneiden sich stark, damit hast du eine starke Übergewichtung der Industriestaaten - kann ja beabsichtigt sein...aber auch das wäre vmtl einfacher mit dem MSCI World

    Ich hatte den Vanguard FTSE (physisch replizierend, thesaurierend) zuerst. Allerdings wird der aus London gemanagt, was ja bekanntlich nicht mehr in der EU liegt. Daher dazu der ishares msci world Core (physisch replizierend, thesaurierend). Der wird von der blackrock Niederlassung in Irland gemanagt und liegt damit in der EU.

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