Bitte um Hilfe bei der Wahl meiner Uni und Studienform

  • Hallo, ich habe mich bei verschiedenen Unis für das Lehramt beworben und muss mich demnächst entscheiden, bei welcher Uni ich mich einschreiben soll. Als Schulform tendiere ich eher Realschule zu nehmen, da die Einstellungschancen da scheinbar am besten sind (Chemie und Bio). Allerdings gefällt mir auch Grundschule sehr gut (Mathe, Deutsch und Sachunterricht). Daneben stellt sich die Frage zum Studiensystem (Staatsexamen oder Bachelor/Master). Super lieb von euch, wenn ihr mir was empfehlen könntet.


    Zur Auswahl stehen:


    1. Frankfurt am Main (Goethe-Universität, Staatsexamen)

    - Lehramt Grundschule: Zugelassen
    - Lehramt Realschule: Zugelassen
    - Lehramt Gymnasium: Nicht zugelassen (evtl. Nachrückverfahren)
    - Semester-Beitrag: 369,92 EUR


    2. Kassel (Universität Kassel, Staatsexamen)

    - Lehramt Grundschule: Zugelassen
    - Lehramt Realschule: Zugelassen
    - Lehramt Gymnasium: Zugelassen
    - Semester-Beitrag: 292,53 EUR


    3. Göttingen (Georg-August-Universität, Bachelor/Master)

    - Lehramt Gymnasium: Nicht zugelassen (evtl. Nachrückverfahren)
    - Semester-Beitrag: 395,11 EUR


    4. Bielefeld (Universität Bielefeld, Bachelor/Master)

    - Lehramt Realschule: Zugelassen
    - Lehramt Gymnasium: Nicht zugelassen (evtl. Nachrückverfahren)
    - Semester-Beitrag: 317,29 EUR


    5. Hildesheim (Stiftung Universität Hildesheim, Bachelor/Master)

    - Lehramt Realschule: Noch offen
    - Semester-Beitrag: 416,32 EUR


    6. Hannover (Leibniz-Universität, Bachelor/Master)

    - Lehramt Gymnasium: Noch offen
    - Semester-Beitrag: 433,11 EUR


    7. Hamburg (Universität Hamburg, Bachelor/Master)

    - Lehramt Realschule: Noch offen
    - Semester-Beitrag: 335,00 EUR


    8. Braunschweig (TU Braunschweig, Bachelor/Master)

    - Lehramt Realschule: Noch offen
    - Semester-Beitrag: 391,51 EUR

  • In NDS erhältst du als Gymnasiallehrkraft A13, als HRS+GS-Lehrkraft A12,

    bei gleichlanger Ausbildung.

    Das mag dir jetzt egal erscheinen, nach 10 Jahren ist das vielleicht anders.


    In NRW und Hessen weiß ich es nicht genau, glaube aber, dass es auch so ist (A12).


    Mit Chemie hast du ein derzeitiges Wahlpflichtfach für die RS in NDS dabei, fürs Gym die Kombi Chemie+Bio,

    Grundschule NDS war ja nicht dabei.


    Zu meiner Zeit waren die unterschiedlichen Semesterbeiträge in den besseren Tickets begründet ... das ich auch gern gehabt hätte, andere brauchten es nicht.

  • Die Entscheidung, was du möchtest, kann dir natürlich keiner abnehmen.

    Was vielleicht ein paar Punkte sind, die dir zur Entscheidungsfindung weiterhelfen können:

    -In welchem Bundesland möchtest du studieren und später tätig sein? Wie sieht es z.B. mit Studiendauer und Referendariatsdauer aus? Wo möchtest du später wohnen? Bundeslandwechsel sind durchaus möglich, aber natürlich erstmal ein Mehraufwand und nicht immer ganz einfach.

    -An welcher Schulform kannst du dir (nicht) vorstellen, später jahrzehntelang zu arbeiten? Mit welchen Altersgruppen kommst du gut (oder nicht so gut) klar? Hast du vllt. schonmal hospitiert, ein Praktikum o.ä. gemacht, das dir helfen könnte, so eine Entscheidung zu treffen?

    -Welche Rolle spielt das Gehalt für dich und was gibt es wo für welche Schulform?

    -Wie gut ist die jeweilige Universität? (Hat die Uni speziell für Lehramt einen guten Ruf oder ist das da eher Hintergedanke? Wie sehen die Durchfallquoten und die Abbrecherquoten für welche Schulform und welche Fächer aus (Für mich persönlich wäre es ein Ausschlusskriterium, wenn das zu hoch ist)? Wie groß oder klein sind die Unis und die Lehramtsstudiengänge und womit kommst du besser / schlechter klar? Gibt es interessante Schwerpunkte in der Erziehungswissenschaft / Didaktik / Fachdidaktik / Fachwissenschaft, die dich besonders reizen? Was für Angebote und Beratungen (z.B. Schreibzentrum, psychologische Beratung usw.), die für dich relevant werden könnten, gibt es? Welchen Werdegang haben Dozenten typischerweise (mit halber Stelle an der Schule? Forscher an der Uni, die noch nie eine Klasse von innen gesehen haben und nur die Fachwissenschaft kennen? Irgendwas dazwischen?))

    -Wo hast du bezüglich des Studienplatzes realistische Chancen, genommen zu werden? Welche Städte interessieren dich? Wie teuer ist es, da zu wohnen?

    -Wie ist die Studienstruktur? Wie und wann sind Praktika eingeplant? Gibt es ein Praxissemester? Wie ist der Anteil Fachwissenschaft zu Fachdidaktik zu Erziehungswissenschaften? Wie viele Fächer studierst du? Gibt es Veranstaltungen wie Sprecherziehung oder Methodik, die dir konkret in deiner Entwicklung zum Lehrer hin helfen? Wie viel zählen Forschungsleistungen (z.B. Bachelorarbeit o.ä.) im Vergleich zur Ausbildung zur Lehrkraft?

    Ich persönlich kenne nur Bachelor/Master als System, da kann ich dir also nicht wirklich Denkanstöße zum Vergleich zum Staatsexamen-System geben. Aber vielleicht helfen dir die anderen Punkte ja schon mal ein bisschen weiter ;)

  • Ich persönlich würde nach grober Durchsicht zu Kassel raten (wobei ich keine der Unis wirklich kenne): Niedriger Semesterbeitrag in Kombination mit (vermutlich) den niedrigsten Lebenshaltungskosten und der Möglichkeit, ein klassisches Staatsexamen abzulegen (irgendwie hänge ich an diesem alten Zopf).

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ist ja niedlich, was unsere ehemaligen SuS uns so alles zutrauen, aber Schraubi , wir können auch nach Jahren im Beruf noch nicht hellsehen, kennen dich nicht persönlich und können dir basierend auf dem, was du geschrieben hast sicherlich nichts empfehlen, was nicht nur mit unseren persönlichen Vorlieben korrelieren würde. Nimm dir die Hinweise in #3 von zoe_oder_so zu Herzen für deine persönliche Entscheidungsfindung, berate dich mit Menschen, die dich persönlich gut genug kennen, um dir etwas raten zu können und dann nur Mut bei der Entscheidung ("Bauchgefühl" nicht ignorieren,, nicht nur den Kopf isoliert entscheiden lassen). Umwege sind kein Beinbruch, sondern können sehr bereichernd sein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich würde zum Studium in Hessen, also Frankfurt oder Kassel, raten, da man nicht BA/MA, sondern auf 1. Staatsexamen studiert, und man hier in der Sek 1 generell mindestens A13 bekommt. Das Studium für H/R dauert 6 Semester (Regelstudienzeit) + 1 Semester für die 1. Staatsprüfung, mit BA/MA in anderen Bundesländern ist das deutlich länger. Reine Realschulen gibt es hier allerdings nicht.


    In Anbetracht der Kosten würde ich auch zu Kassel raten.

  • Ich würde zum Studium in Hessen, also Frankfurt oder Kassel, raten, da man nicht BA/MA, sondern auf 1. Staatsexamen studiert, und man hier in der Sek 1 generell mindestens A13 bekommt. Das Studium für H/R dauert 6 Semester (Regelstudienzeit) + 1 Semester für die 1. Staatsprüfung, mit BA/MA in anderen Bundesländern ist das deutlich länger. Reine Realschulen gibt es hier allerdings nicht.


    In Anbetracht der Kosten würde ich auch zu Kassel raten.

    Man kann auch mit einem Lehramtsstudium aus NRW, Niedersachen oder Hamburg später in Hessen Lehrkraft werden, A13 erhält man in der Sek.I auch generell z.B. in BW. Auch wenn es sicherlich einigen das Ref erleichtert, wenn sie im Rahmen der Studienpraktika bereits das Schulsystem kennenlernen, in dem sie später selbst tätig werden, kann es sehr bereichernd sein, den eigenen Radius, Blickwinkel und die Erfahrungen zu erweitern und dann eben erst zum Ref zu wechseln ins Wunschbundesland. Solange die Fächerkombination im Wunschbundesland zulässig ist und der Wechsel nicht gerade nach Bayern erfolgen soll ist das recht problemlos möglich. Ein längeres Studium hat den ganz entscheidenden Vorteil, dass man mehr Zeit hat zum Erlernen von Fachinhalten, zum Ausbau der eigenen Wissenschaftlichkeit, zum Vertiefen von interessanten Fachbereichen und nicht zuletzt auch für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Abi mit 18 + 3,5 Jahre würde im Zweifelsfall bedeuten, dass da jemand mit knapp 22 im Ref steht. Das ist schon arg jung, um als gereifte Lehrpersönlichkeit spätestens 6 Monate nach Refbeginn im eigenständigen Unterricht den Pubertieren erforderliche Grenzen aufzuzeigen, ein ausreichend differenziertes Rollenverständnis entwickelt zu haben etc. Natürlich gibt es Kandidaten, denen das problemlos gelingt auch in diesen jungen Jahren, ich wage aber zu behaupten, dass es vielen gut tut, wenn sie erst mit Mitte 20 aufwärts in den Schuldienst gehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Naja, die 1,5 Jahre mehr werden einen persönlich wohl auch nicht großartig mehr reifen lassen, kosten aber Geld.


    Ich persönlich wäre ja generell dafür, dass jeder Student erst mal 2 Semester Philosophie oder so in sehr freiem Rahmen studieren muss, um das eigene Denken etwas zu erweitern und aus dem schulischen Trott herauszukommen.


    Aber kostet halt alles Geld.

  • Ja, Bildung kostet Geld. Wer sich den Luxus eines Studiums leisten kann sollte das aber halt auch nutzen. Hat noch niemandem geschadet ein paar Semester länger zu studieren. In BL mit 10 Semestern Regelstudienzeit ist die Mehrheit der Studierenden dann auch nicht nach exakt 10 Semestern fertig, sondern eher nach 12-13 Semestern, insofern geht es eher selten nur um 1,5 Jahre mehr, vor allem, weil viele eben auch noch studienbegleitend arbeiten (hilft enorm bei Finanzierungsproblemen habe ich gerüchteweise gehört ... ).- das hilft bei der persönlichen Entwicklung auch durchaus, weil man eben nicht nur Schule-Studium-Schule kennt, sondern zumindest nebenbei auch mal noch etwas andere Arbeitswelt erleben konnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Und warum kommen die Semester über Regelstudienzeit dann nur bei der einen Variante drauf und bei der anderen nicht?


    Richtig wäre:


    BA/MA: 5 Jahre

    1. Sta.Ex.: 3,5 Jahre


    --> gleichwertiger Abschluss


    Wie viele Semester dann auf die Regelstudienzeit noch draufkommen, spielt doch keine Rolle. Warum sollte es da einen Unterschied geben?

    Es bleiben somit 1,5 Jahre mehr, so oder so.


    Die 1,5 gesparten Jahre kann man dann gerne noch mit freiem Studium zubringen (Philosophie, Kunst, Geschichte, was auch immer) oder evtl. bietet einem das auch Platz, ein Drittfach studieren zu können, was sicherlich oft sehr sinnvoll sein kann.

  • Geh nach Hamburg, wert will schon in Göttingen oder Bielefeld studieren? :grimmig:

    Bielefeld kenne ich nicht aber Göttingen ist eine ziemlich typische Studentenstadt mit großem Charme ähnlich Tübingen, Freiburg, Marburg oder auch Münster.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Kommt halt auch drauf an, was man will. Will man eine gemütliche Studentenstadt oder Party und Clubs.

    In letzterem Fall halt eher Frankfurt, in ersterem wohl die von dir genannten. Ohne die Vorlieben des OP zu kennen, können wir keine Aussage darüber treffen, was besser ist. ;)


    Dass du Bielefeld nicht kennst, wundert mich aber nicht, wer tut das schon? Die Stadt gibt's doch gar nicht laut einer alten Studenten-Legende. :D

  • Na ja, nachdem zuletzt gleich zwei User dieses Forums behauptet haben dort wäre ihre Alma Mater samt Bildern zu angeblich dort existenten Hörsälen halte ich es zumindest nicht für vollkommen ausgeschlossen, dass Bielefeld existieren könnte. ^^

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Geh nach Hamburg, wert will schon in Göttingen oder Bielefeld studieren? :grimmig:

    Ich wollte gerne nach Hamburg wechseln, die hatten aber ein komplett anderes System beim Lehramt.


    Göttingen ist gar nicht mal so hässlich.


    Aber irgendwie finde ich die Krieterien sehr belustigend. Wie wäre es mit einer Abstimmung auf Twitter? ;)

  • Gab es bislang denn bereits bekannte Kriterien, also seitens des TE?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Na ja, nachdem zuletzt gleich zwei User dieses Forums behauptet haben dort wäre ihre Alma Mater samt Bildern zu angeblich dort existenten Hörsälen halte ich es zumindest nicht für vollkommen ausgeschlossen, dass Bielefeld existieren könnte. ^^

    Das gehört zur Legendenbildung,

    es werden ja auch Fußballvereine und anderes erfunden.

  • BTW: Ich habe eine Reihe von Bekannten, die in Göttingen studiert haben. Denen haben diese alte (17xx gegründete) Uni und das Studium dort sehr gut gefallen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mein Cousin und seine Frau waren auch in Göttingen und wollten nach dem Studium am liebsten bleiben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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