Wie läuft eine Bewerbung an einer (beliebigen Schule/Schulform) ab?

  • Hallo,

    ich habe eine Frage wie genau die schulscharfe Bewerbung abläuft. Ich dachte das wäre wie bei "normalen Unternehmen", sprich: Schule schreibt über das Land/Bezirksregierung Stellen aus, Bewerber schreiben die Schulen an, die Schulen laden manche Bewerber zu Auswahlgesprächen ein und entscheiden sich schlussendlich für einen Kandidaten.


    Jetzt habe ich über dieses Forum des Öfteren mitbekommen, dass es nicht ganz so läuft und wollte euch bitten mir dies noch einmal etwas genauer im Detail zu erläutern. Auch in wie fern Begriffe wie z.B. "die Ordnungsgruppe" eine Rolle spielen (welche die Schulen meines Wissens doch nicht kennen).


    Vielen Dank und liebe Grüße

  • eben, Bundesland ist extrem wichtig. Meine baden-württembergischen Erfahrungen helfen dir vermutlich auch nicht.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • und hier wird m. E. der Begriff "schulscharfe Stellen" auch selten benutzt.

    Wir benutzen ihn häufig, die Stellen in den allgemeinbildenden Schulen sind inzwischen fast vollständig als schulscharfe Stellen ausgeschrieben.

    In Nds ist es so dass man sich quasi doppelt bewerben muss, das Verfahren mit Vorstellungsgesprächen etc. läuft an der Schule. Diese erstellt eine Rangliste der Bewerbenden und gibt sie an die Bezirksregierung.


    Von da ab liegt alles im Nebel, es war eine Zeit lang so, dass offenbar/ scheinbar (?) nach dieser Liste vorgegangen wurde, in letzter Zeit ging es vorrangig doch nach Note, mit weit weniger Einfluss durch die Schulleitungen.


    Hintergrund ist allerdings auch, dass die Einstellungen sich mit den Prüfungen überschneiden und die Prüflinge bis zum Ablegen mit einer 7-ner-Note bedacht werden und somit am Ende der Liste landen. Sobald die Abschlussnote eingetragen ist, werden sie in der Liste anders einsortiert. Somit sind diejeningen mit den früheren Prüfungsterminen bevorzugt gegenüber denen, die erst ein paar Wochen später ihren Termin haben.

  • Das wird dir im Seminar eigentlich noch genau erklärt werden oder steht auch auf der Leo Seite.

    Kurzfassung: du bewirbst dich mit einem Klick online bei Leo und schickst dann deine Bewerbung an die Schule.

    Der Schule wird dann eine Liste aller Bewerber mit Ordnungsgruppe zugeschickt.

    Es darf nur eingeladen werden, wer sich online und mit Bewerbungsunterlagen beworben hat.


    Die Schulen müssen die Bewerber nach Ordnungsgruppen einladen, sprich wenn sie jemanden einladen wollen, müssen sie alle mit einer besseren Ordnungsgruppe auch einladen. Ausnahme: wenn da steht Fächerkombination x/y wird vor x/z,... eingeladen.



    Je nach Ort kann es sein, dass es nur ein Bewerbungsgespräch gibt. Wegen der Vergleichbarkeit bekommen alle die gleichen Fragen.

    Manchmal hat man auch etwas Vorbereitungszeit und steigt dann mit einem Vortrag in das Bewerbungsgespräch ein.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Wir benutzen ihn häufig, die Stellen in den allgemeinbildenden Schulen sind inzwischen fast vollständig als schulscharfe Stellen ausgeschrieben.

    Ok, wieder was gelernt. Ich kenne den von den BBS nicht wirklich. Und daher weiß ich auch gar nicht, was hinter diesem Begriff eigentlich genau steckt. :weissnicht: Bedeutet das einfach, dass eine Schule eine bestimmte Stelle ausschreibt, auf die man sich bewerben kann?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ok, dann betrifft das die BBS in NDS natürlich auch. Wir benutzen halt nur diesen Begriff nicht, sondern sprechen nur von "ausgeschriebenen Stellen" ;).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Der Gegenpart sind die Stellen, die über die ‚Liste‘ vergeben werden. Wenn jemand keine Lust auf den Bewerbungsstress hat oder zusätzlich ein Angebot über die Liste (man kann die Kreise einzeln anklicken) bekommen will.

    Viele Listenstellen sind aber auch abgekaspert (SL fragt an, wer oben auf der liste steht, lernt die person kennen und entscheidet dann. Oder fragt nach, ob ‚sein‘ Ref oben steht, dann könnte man sich das Gespräch sparen).

    Aber natürlich muss ein Teil als Liste laufen, oft auch für bestimmte Fächer.

  • Ok, dann betrifft das die BBS in NDS natürlich auch. Wir benutzen halt nur diesen Begriff nicht, sondern sprechen nur von "ausgeschriebenen Stellen" ;).

    Für die BBS gelten andere Bedingungen, die Einstellung erfolgt meines Wissens viel stärker über die Schulen, da sie eine größere Eigenständigkeit haben.


    In den ABS waren früher alle Stellen Bezirksstellen, dann gab es eine Mischung, derzeit sind fast alle schulscharf und damit das Bewerbungsverfahren und ein Teil des Papierkrams zur Schule ausgelagert. In den Ausschreibungen auf Eis-online ist es farblich gekennzeichnet (das eine schwarz, das andere grün).

  • Für die BBS gelten andere Bedingungen, die Einstellung erfolgt meines Wissens viel stärker über die Schulen, da sie eine größere Eigenständigkeit haben.


    In den ABS waren früher alle Stellen Bezirksstellen, dann gab es eine Mischung, derzeit sind fast alle schulscharf und damit das Bewerbungsverfahren und ein Teil des Papierkrams zur Schule ausgelagert. In den Ausschreibungen auf Eis-online ist es farblich gekennzeichnet (das eine schwarz, das andere grün).

    Aha, danke für die Info. Ich habe mit dem Einstellungsverfahren nichts weiter zu tun und weiß nur, dass freie Stellen über "EIS-online" ausgeschrieben werden. Dann muss man sich meines Wissens über dieses Portal sowie mit dem Bewerbungsbogen u. a. Unterlagen bei der LSB und der entsprechenden Schule bewerben.

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  • Von da ab liegt alles im Nebel, es war eine Zeit lang so, dass offenbar/ scheinbar (?) nach dieser Liste vorgegangen wurde, in letzter Zeit ging es vorrangig doch nach Note, mit weit weniger Einfluss durch die Schulleitungen.

    Ist das bei euch in der Grundschule wirklich so? Wir treffen bei den Einstellungsgesprächen direkt die Auswahlentscheidung und geben diese an die Behörde weiter. Dort wird eigentlich nur noch geprüft, ob die Auswahl nicht fehlerhaft war (z.B. weil ein Bewerber mit Note 3,5 einem mit 1,5 vorgezogen wurde und damit der Spielraum überdehnt wurde) und die Formalitäten erledigt. Ich habe bisher kein einziges Auswahlverfahren erlebt, in denen wir nicht die Wunschkandidaten am Ende auch einstellen konnten, sofern diese sich nicht selbst anders entschieden haben.

  • Ist das bei euch in der Grundschule wirklich so?

    Ja, habe ich jetzt mehrfach so erlebt, zuvor war es so, wie du es beschreibst.


    Zum einen geht es rein nach Note und die Schule muss trotz Auswahlliste doppelt und dreifach begründen, warum Kandidatin X gewünscht ist,

    zum anderen war es in den letzten Durchgängen so, dass die Bewerbung VOR dem Prüfungszeitraum lag, somit nahezu alle KandidatInnen mit einer 7,x gelistet wurden. Damit kann man sie alle einladen, weil sie gleichrangig sind.


    Die Bewerbungsgespräche und die Besetzungen sind dann WÄHREND des Prüfungszeitraumes, einige Bewerbende haben ihre Prüfungen vor ein paar Tagen abgelegt, andere sind kurz davor.

    Dadurch können diejenigen mit frühen Prüfungen eine reelle Note vorweisen, diejenigen, die ihre Prüfung ein paar Tage oder Wochen später hatten, werden weiter mit 7,x gelistet, wenige Tage später sieht es in der Liste dann wieder anders aus. Das führt also dazu, dass sich die Liste, die nach Noten sortiert, täglich ändert und die KandidatInnen nun nicht mehr gleichrangig sind, was aber am Prüfungstag und nicht an den Leistungen an sich liegt.


    Die Schule hat ein Interesse daran, die Stellen möglichst schnell zu besetzen, da insgesamt immer noch ein Mangel an Bewerbenden herrscht.


    Es ist richtig, dass es Regeln gibt, um persönlicher Bevorzugung entgegenzuwirken, wirklich fair finde ich das derzeitige Vorgehen aber nicht, nicht für die späten Prüflinge und nicht für die Schulen, die sich die Arbeit des Auswahlverfahrens machen, dann aber womöglich andere KandidatInnen bekommen, weil diese eine späte Prüfung haben bei sonst gleicher Eignung.

  • Nein, die Note selbst nicht,

    allerdings kann die Vertretungsarbeit oder die Erfahrung mit in die Begründung gesetzt werden, warum eine Schule eine bestimmte BewerberIn auswählt.

    Dazu gehören dann auch andere nachgewiesene Qualifizierungen (DaZ, Medien, Übungsleiter, ...),

    • Offizieller Beitrag

    Palim: dürft ihr den Übungsleiter (Beispiel) als Begründung anführen, wenn ihr zb. eine Relistelle ausgeschrieben habt und nirgendwo etwas mit Sport aufgeschrieben hattet?


    (DAS wäre zb in NRW nicht möglich. Die Einladung muss sich nur nach Kriterien richten, die in der Ausschreibung bekannt sind. Klar, danach im Gespräch mögen andere Punkte eine Rolle spielen, wobei ich da auch nicht weiß, ob es anfechtbar wäre, glaube ich nicht unbedingt).

  • Die Fächer sind gesetzt, das ist klar,

    aber bei einer D-beliebig Stelle kann man darauf hinwirken, dass bestimmte Kriterien angefügt werden.

    Außerdem kann man in der Begründung der Rangfolge auf anderes verweisen, ja.


    Letztlich braucht man neben Deutsch und Klassenlehrkraft in der Regel ja weitere Fächer oder Qualifikationen, wodurch die eine Bewerbung besser passt als die andere. Sind an der Schule bereits viele Lehrkräfte mit dem Fach Religion, würde man die Bewerbung D-Rel nachrangig setzen, ist es die einzige Bewerbung, ist man froh, überhaupt jemanden gefunden zu haben.

  • hier wird m. E. der Begriff "schulscharfe Stellen" auch selten benutzt.

    Da ich eben bei eis-online geschaut habe, was es denn noch so an Stellen gibt:

    Von den ca. 60 noch offenen Stellen an Grundschulen sind nun knapp 10 als Bezirksstellen ausgeschrieben, alle anderen sind schulscharf.

    Ich vermute, dass das Land darüber bestimmte Stellen noch zu besetzen versucht, um dort überhaupt jemanden einstellen zu können. Andererseits haben mehrere dieser Stellen Vermerke, dass die Bereitschaft russisch oder arabisch als Herkunftssprache zu erteilen erwünscht ist.

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