Ich stimmt dir weitestgehend zu, nur der Punkt mit der Befreiung für Bedürftige ist mir etwas zu kurz gefasst. Es ist nunmal Fakt, dass viel zu viele Menschen in Deutschland nicht als "arm" gelten, und somit keine Befreiung von den Beiträgen erfahren, aber dennoch nicht genug Geld für ihren Lebensunterhalt haben. Ich habe das selbst am eigenen Leib erfahren (als Student und auch heute noch innerhalb meiner Familie). Daher finde ich die Erhöhung der Beiträge unangemessen.
Du bist also der Meinung, dass der Kameramann oder Tontechniker weiter auf Gehaltserhöhung verzichten soll? Dass auf investigativen Journalismus verzichtet werden soll, wenn nicht von vornherein klar ist, dass zählbares herauskommt? Reduktion der Zahlung für Beiträge freier Mitarbeiter? Die wenigsten verdienen viel. (Nein, natürlich nicht, aber sparen ist von außen immer leichter, ich ärgere mich auch über Eltern, die der Ansicht sind, dass Lehrer zu viel verdienen, dass die Gemeinde zu viel für ihre Schulen zahlt.)
Sachsen-Anhalt war übrigens deshalb dagegen, weil ihr Bundesland zu selten genannt würde (sie erweiterten es später auf Ostländer). SWR/SR sind ja zusammen gegangen, um zu sparen. Ich verstehe das Argument von Sachsen-Anhalt daher nicht (eigener Sender? Oder doch sparen durch Zusammenlegen von MDR mit ?)
Übrigens, ich bin in einer armen Familie aufgewachsen, Essen war knapp und am Ende des Monats sehr einseitig, Urlaub und auch mein Schüleraustausch gab es nur dank Stipendien. Bafög und Studienabschlussförderung war notwendig und Essen in der Zeit trotzdem knapp, ich mochte nie zurück. Aber die Gebühren für ÖRR wurden nie hinterfragt (gut, als Bafög-Empfäger haben meine Geschwister und ich sich befreien lassen, ich habe mich als Referendar aber sofort wieder angemeldet) .