Erhöhung des Rundfunkbeitrages kommt

  • Die Kritik ist ja generell nicht uninteressant. Ich fürchte nur, dass viele junge Erwachsene Serien gucken, die der ÖR nicht finanzieren kann. Und ob 8 Milliarden zu viel sind und wer dort zu viel verdient, das erscheint mir nach wie vor unklar.


    Destatis schrieb: Die Bildungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Jahr 2019 auf 150,1 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 8,8 Milliarden Euro oder 6,3 % mehr als 2018. In die Schulen floss 2019 mit 73,8 Milliarden Euro knapp die Hälfte (49,2 %) der öffentlichen Bildungsausgaben.


    Ist doch auch viel zu viel, oder nicht? Spart doch mal an den Lehrergehältern, die kriegen rund 4000 brutto, hab ich gehört.

  • Ja, wo denn? Und wie werden die erhoben? Wie erwähnt, ich erwarte bei MaiLab und dem Y-Kollektiv keine 60jährigen vor dem Bildschirm. Das ist halt nicht direkt ZDF, aber es ist der ÖRR.

    zB bei Quotenmeter.de

    Und wie schon gesagt: ich vergleiche Vollprogramme im linearen TV miteinander. Natürlich kann man auch alternative Digitalangebote miteinander vergleichen, da wird das Bild für den ÖRR noch schlechter aussehen, im Streaming- und Onlinevideobereich dürfte der Gesamt-Marktanteil des ÖRR verschwindend gering sein. Du bemühst als Gegenbeispiel einen Youtubekanal, der in diesem Kalenderjahr bisher etwa 9 Videos mit insgesamt 3 Stunden Laufzeit veröffentlich hat. Wenn das das beste Beispiel für ein jugendorientiertes Angebot des ÖRR sein sollte, dann gute Nacht. Es gibt aber natürlich noch andere, die Gründung von funk, etc. ist ja eine (reichlich späte) Reaktion auf diese Diskussion, die schon seit 10 Jahren geführt wird.


    Die Kritik ist ja generell nicht uninteressant. Ich fürchte nur, dass viele junge Erwachsene Serien gucken, die der ÖR nicht finanzieren kann. Und ob 8 Milliarden zu viel sind und wer dort zu viel verdient, das erscheint mir nach wie vor unklar.


    Destatis schrieb: Die Bildungsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Jahr 2019 auf 150,1 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 8,8 Milliarden Euro oder 6,3 % mehr als 2018. In die Schulen floss 2019 mit 73,8 Milliarden Euro knapp die Hälfte (49,2 %) der öffentlichen Bildungsausgaben.


    Ist doch auch viel zu viel, oder nicht? Spart doch mal an den Lehrergehältern, die kriegen rund 4000 brutto, hab ich gehört.

    Das ZDF hat ein Jahresbudget von 2 Milliarden €. Bei ProsiebenSat1 macht der komplette Konzern mit Digitalsparte, etc. einen Umsatz von 4 Mrd., das Budget zB vom Sender Prosieben dürfte maximal die Hälfte des Hauptprogramms des ZDF betragen. Eine Serie, wie big bang theorie (jetzt nur als Beispiel) ist im ZDF trotzdem seit 20 Jahren nicht mehr gelaufen, auf so eine Idee kommen die gar nicht. Natürlich könnten die auch die Rechte für attraktive Serien und Filme kaufen, bei Sportrechten überbieten sie die frei empfangsbaren privaten auch regelmäßig.

  • Du bemühst als Gegenbeispiel einen Youtubekanal, der in diesem Kalenderjahr bisher etwa 9 Videos mit insgesamt 3 Stunden Laufzeit veröffentlich hat

    Y-Kollektiv hat 2021 bisher mehr als 30 Videos veröffentlicht, bei Die Frage hab ich nicht gezählt und es gibt noch zig mehr Kanäle. Kennst du die Angebote überhaupt?


    Eine Serie, wie big bang theorie

    ... interessiert mich überhaupt nicht, habe keine einzige Folge jemals gesehen.


    (Edit: Breaking Bad lief bei Arte, hat Samu schon mal erwähnt. Das hab ich jetzt halt geschaut.)


    Du schreibst hier einfach über deine Interessen aber da du das Angebot offenbar nicht ausreichend kennst, scheint mir das nicht allzu objektiv.


    "No Billag" ist 2018 in der Schweiz übrigens per Volksentscheid abgelehnt worden und zwar mit über 70 % Nein-Stimmen. Ich würde fast behaupten, es gab noch keinen Entscheid, der eindeutiger ausgefallen ist. Es wäre spannend, wie ein solcher Entscheid in Deutschland ausginge, so ganz unabhängig von anekdotischen Einzelmeinungen.

  • Zu diesem riesigen Medienkonzern mit drei Voll- und sechs Spartenprogrammen, den vier Radiosendern, drei Tages- und einer Wochenzeitung?

    Schon richtig. Aber RTL oder Pro7/Sat1 (wobei man bei Letzterem natürlich an Springer dranhängt, somit bleiben wir mal bei RTL) wäre doch auch möglich.


    Sicher sind die Stellen bei solchen Unternehmen sehr begrenzt. Umso erstaunlicher finde ich es aber, dass sich diese Leute so stark im ÖRR tummeln, und eben nicht bei den großen Privaten Sendern oder größeren Regionalzeitungen.

  • Y-Kollektiv hat 2021 bisher mehr als 30 Videos veröffentlicht, bei Die Frage hab ich nicht gezählt und es gibt noch zig mehr Kanäle.

    Du hast zwei mal auf Mailab verwiesen, dir ist sicher klar, dass ich das gemeint habe.


    Kennst du die Angebote überhaupt?

    Nein, und auch sonst 90% der Leute nicht, das ist ja der Kern des Problems.


    ... interessiert mich überhaupt nicht, habe keine einzige Folge jemals gesehen.


    (Edit: Breaking Bad lief bei Arte, hat Samu schon mal erwähnt. Das hab ich jetzt halt geschaut.)


    Du schreibst hier einfach über deine Interessen aber da du das Angebot offenbar nicht ausreichend kennst, scheint mir das nicht allzu objektiv.

    "Das interessiert mich nicht" ... "Du schreibst nur anhand deiner Interessen", auf das kleine Eigentor sei nur am Rande verwiesen.


    Die extrem unterschiedliche Rezeption des Programmes der öffentlichen nach Altersgruppen ist ein Problem, das in Deutschland seit 20 Jahren bekannt ist und lang und breit diskutiert wurde. Wenn du das ernsthaft in Frage stellen möchtest, bitteschön.

  • Du hast zwei mal auf Mailab verwiesen, dir ist sicher klar, dass ich das gemeint habe.

    Nein, ich habe auch exemplarisch auf das Y-Kollektiv verwiesen. Du verwechselst mich mit Samu, die die Zahl der Abonnenten bei MaiLab genannt hat.


    "Das interessiert mich nicht" ... "Du schreibst nur anhand deiner Interessen", auf das kleine Eigentor sei nur am Rande verwiesen.

    Das war kein Eigentor. Das schrieb ich sehr bewusst um das Anekdotische zu verdeutlichen. Mich interessiert dieses nicht, dich interessiert jenes nicht. Das ergibt irgendwie kein repräsentatives Stimmungsbild.



    Nein, und auch sonst 90% der Leute nicht, das ist ja der Kern des Problems.

    90 % welcher Leute denn? Das online-Programm richtet sich explizit nicht an die Kategorie "Musikantenstadl". Der YouTube-Kanal von ARTE hat über 1 Million Abonnenten, Y-Kollektiv liegt knapp unter der Million. Und nicht jeder, der gelegentlich deren Inhalte konsumiert, hat gleich den Kanal abonniert.


    Die extrem unterschiedliche Rezeption des Programmes der öffentlichen nach Altersgruppen ist ein Problem, das in Deutschland seit 20 Jahren bekannt ist und lang und breit diskutiert wurde.

    Ist das so? Ich finde eher so was hier:


    Öffentlich-rechtlicher Rundfunk in der Schusslinie


    Da geht es um die bereits mehrfach erwähnte tendenziöse Berichterstattung, das hat aber nichts mit Altersstrukturen zu tun.


    Was ich noch gefunden habe, ist eine Analyse nach Alterskohorten, die ARD und ZDF selbst in Auftrag gegeben haben:


    Generationenprofile der Mediennutzung


    Die Stichprobe ist da jetzt nicht besonders gross, aber so schlecht schaut das eigentlich nicht aus für den ÖRR.

  • Ich habe mich jetzt spasshalber noch mal ein bisschen durch diverse YouTube-Kanäle geklickt. Tatsächlich finde ich da im Bereich der ÖRR *erheblich* grössere Abonnentenzahlen. Das einzige Format mit einer wirklich relevanten Zahl, welches offline auf einem privaten Sender ausgestrahlt wird, ist Spiegel TV. Die Tagesschau hat auch online über 1 Million Abonnenten, RTL kommt da plötzlich nur noch auf klägliche 256000 Abonnenten, Stern TV hat noch 296000 mutmassliche Karin-Ritter-Fans am Start. Ich könnte jetzt ein bisschen bösartig was über Unterschichten-TV am Fliesentisch schreiben. Wie schon erwähnt, besitzen wir z. B. seit 10 Jahren gar keinen Fernseher mehr. Das ist jetzt aber nur eine Mutmassung meinerseits, bestimmt gibt es irgendwo tolle Statistiken dazu. Hab ich jetzt aber keine Lust mehr zu suchen, mir scheint auf jeden Fall schon bestätigt, dass die Marktanteile beim offline-Angebot dann doch nicht so irrsinnig aussagekräftig sind.

  • Der YouTube-Kanal von ARTE hat über 1 Million Abonnenten

    Nur mal am Rande: Die Abonnentenzahl ist schon seit Jahren eine wertlose Zahl auf YouTube. Damit kann man nicht mehr argumentieren.

    Klicks und (kumulierte) Watchtime wären da angebrachter.

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