Es gab bis vor kurzem noch einen Kollegen in Luzern, der Natriumbrocken in den See geschmissen hat. Kantonsschule Alpenquai, das sind die direkt am See. Zum Glück sterben solche Typen nach und nach aus. Unsere jungen Chemiker (ja, da gehöre ich auch schon nicht mehr dazu) sind wahnsinnig engagierte und kreative Leute, Chemie ist ein sehr beliebtes Fach an unserer Schule. Dies vor allem wegen der Lehrpersonen.
Das mit den Gashähnen hat bei uns tatsächlich mal jemand gerissen. Es ist gar nichts ausgeströmt, aber die Gashähne an den Arbeitsplätzen im Schülerlabor waren übers Wochenende nicht zu gedreht und wir hatten zu dem Zeitpunkt noch keinen Haupthahn fürs Gas (wir haben jetzt ein zentrales Magnetventil). Das war die letzte Schlamperei, die er veranstaltet hat, danach war er gekündigt.
Nickel- und Cobaltsalze verwenden wir allein schon aus Rücksicht vor der Assistenz nicht mehr, die hat eine schwere Kontaktallergie. Gibt's nicht selten übrigens bei Chemikern, die früher noch ohne Schutzmassnahmen im Dreck gewühlt haben (bei mir selbst kommt auch immer mehr dazu). Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Ich bin froh, dass die Chemie ihren schlechten Ruf in den letzten Jahren einigermassen losgeworden ist. Da muss ich als Lehrperson nicht das Arschloch geben, das schadet dem Fach mehr als es nützt.