Noten für unentschuldigtes Fehlen (abgespaltet aus "Onlineschul-Umfrage")

  • Humblebee und gern auch die anderen, die das so handhaben:


    Ich lager jetzt mal aus. Bitte nicht als "meckern" auffassen, ich bin wirklich nur neugierig, weil - so wie ich es verstehe - Eure Vorgehensweise bei uns in RLP zumindest gefühlt gegen 20 Vorschriften verstoßen würde :)


    entschuldigte Fehlstunden werden auch im Präsenzunterricht mit 6 bewertet; egal ob Teilzeit- oder Vollzeitbildungsgang.

    Das kann ich gerade nicht nachvollziehen. Wir bewerten ja insofern die Anwesenheit bzw. die Teilnahme am Unterricht, indem wir für die Unterrichtsstunden, bei denen der/die betreffende Schüler/in anwesend ist, eine mündliche Note geben?! Macht jemand nicht gut oder gar nicht mit, erhält er dort ebenfalls eine schlechte Bewertung (bis hin zur 5 oder 6); zeigt ein/e Schüler/in eine gute mündliche Mitarbeit, gibt es eine gute Bewertung.


    Ich raff's tatsächlich immer noch nicht ganz. Wie ist es denn nun:

    a) Du gibts jede Stunde ALLEN SuS eine einzelne mündliche Note, und wer unentschuldigt fehlt bekommt dann eben eine 6?

    b) Du gibst für die mündliche Beteiligung im (Halb)jahr eine Note, und wer unentschuldigt fehlt, bekommt für diese eine Stundedann eine schlechte Bewertung, die dann aber mit allen anderen Stunden verrechnet wird?

    c) Wie b, aber für die Fehlstunde gibt es eine 6, die als komplette Note zählt?

    d) Du machst immer nur für manche SuS mündliche Noten, und die fehlenden wären dann zufällig an diesem Tag dran gewesen?


    a wäre sogar bei uns auch zulässig, aber mein Gott, was für ein Aufwand!

    b ginge nur über die Epochalnote, die (ebenfalls: bei uns) aber zeitlich auf ca. 6 Wochen begrenzt sein muss, und der Zeitraum muss vorher auch jedem Schüler genannt werden.

    c ginge gar nicht.

    d wäre auch bei uns eine Variante, wie man es hinbiegen könnte, allerdings wohl nur, wenn man wirklich regelmäßig einzelne Schüler für spontane mündliche Leistungskontrollen auswählt (bspw. das, was man früher "abhören" nannte).

  • Wir handhaben es, wie von dir in a) und b) dargestellt. Wir geben in fast jeder (Doppel)stunde mündliche Noten - es sei denn, der mündliche Anteil war in der jeweiligen Stunde nicht zu ermitteln, z. B. wenn größtenteils schriftliche Aufgaben zu erledigen waren. Zum Teil sind es aber auch Gruppennoten (bei Gruppenarbeiten). So handhaben es meine KuK auch (und so habe ich es auch schon im Ref. kennengelernt). Sehr aufwändig finde ich das nun nicht, denn soviel Zeit hat man doch zum Ende einer Doppelstunde oder nachmittags mal eben (man hat ja selten mehr als drei Klassen pro Tag; da sollte das hinzukriegen sein). Ich notiere diese Noten handschriftlich, kenne aber auch KuK, die sie in einer Excel-Liste festhalten.

    Dann geben wir alle paar Monate eine mündliche Zwischennote, die wir mit den SuS besprechen bzw. ihnen den Notenstand mitteilen (Transparenz!). Zum Halbjahresende gibt es dann eine mündliche Halbjahresnote.

    Von der SL ist es übrigens ausdrücklich gewünscht - aber natürlich nicht vorgeschrieben -, dass wir den SuS so oft wie möglich eine mündliche Note für die Unterrichtsstunden geben, damit wir sozusagen die mündlichen Halbjahresnoten "belegen" können.


    Ja, und wer fehlt, bekommt halt - wie erläutert - für die jeweilige Stunde eine 6 wegen unentschuldigten Fehlens.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Ok, das ginge tatsächlich bei uns auch, und dann ist die 6 bei unentschuldigtem fehlen nachvollziehbar.


    Das mit dem Aufwand sehe ich zwar anders (bis zu 90 Noten pro Tag... heieiei), aber ich muss es ja nicht machen :)

  • 90 Noten?! Ui, das ist tatsächlich viel! Soviele SuS haben wir in den einzelnen Klassen durchschnittlich gar nicht. Und durch unser Doppelstundenprinzip hat auch keine Lehrkraft mehr als max. drei bis vier Lerngruppen pro Tag (Gut, wenn's ganz ungünstig kommt und jemand wirklich vier große Lerngruppen hat, käme man tatsächlich auf 100 oder mehr unterschiedliche SuS und Noten pro Tag, aber ich glaube, das ist bei uns der absolute Ausnahmefall.)

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  • Wir haben im Industriebereich bis zu 32er-Klassen. Und auch Doppelstunden, aber da können halt schon 90 Leute zusammenkommen. Bei mir persönlich im Handwerk wären wir irgendwo zwischen 50 und 75. Find ich immer noch viel.

  • Ich separiere ganz strikt zwischen Lernsituation und Prüfungssituation. Wenn ich mündliche Noten feststelle, ist auch das angekündigt. Wer da dann unentschuldigt fehlt, bekommt eine 6. Wer entschuldigt fehlt, bekommt einen Nachtermin.

  • Also das mit jede Stunde Noten geben, da frage ich mich auch, wie das gehen soll. Es an denen ich unterschiedliche Klassen und natürlich auch Fächer unterrichte. Das hieße dann ca. jeden Tag 100 Noten geben.

  • Wir haben an vollen Tagen meist drei bis vier Lerngruppen (Oberstufenkurse 15...25 Personen, Klassen 30...35) und da mache ich auch in Freistunden, der Mittagspause oder eben am Tagesende für alle eine Kurznotiz (+, +, O, o, -), die ich am Ende des Quartals (ich mache schon ab der 5. Klasse „Quartalsnotenbesprechungen“) schnell in eine Note „umrechnen“ kann. Und in der Oberstufe sind unentschuldigte Stunden (wie auch nicht abgegebene Aufgaben bei Teams) dann 6.

  • ob ich +, +, O, o, - oder 1,2,3,4,5 schreibe, macht im Grunde kein Unterschied und die mündliche Mitarbeit ist auch nur ein Teil.

    Aber ich glaube, dass ist ein Thema, über das man sich endlos streiten kann.

  • Also das mit jede Stunde Noten geben, da frage ich mich auch, wie das gehen soll. Es an denen ich unterschiedliche Klassen und natürlich auch Fächer unterrichte. Das hieße dann ca. jeden Tag 100 Noten geben.

    Und ich frage mich hingegen, wie es gehen soll überhaupt mündliche Leistungen zu beurteilen, wenn man sich nicht wenigstens in jeder zweiten Stunde mal eine mündliche Note oder eben Kurznotizen (wie SwinginPhone es macht) aufschreibt.

    Ein "Streitthema" ist das m. E. überhaupt nicht, sondern eher eine Frage, wie man Noten/Leistungen ermittelt. Wie gesagt: Ich finde es immer gut, wenn ich den SuS sagen kann, an dem und dem Tag (oder in dem und dem Zeitraum) hast du richtig gut mitgemacht, dann und dann aber nicht. Woran lag's? - Versuch' kontinuierlich gut mitzumachen! etc. Ich hätte eher Bauchschmerzen damit, wenn ich sage "Och joa, Hanno Harms hat ja immer ganz gut mitgemacht. Dem geb' ich als mündliche Halbjahresnote mal 'ne 3."

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  • Hier ging es nicht um jede zweite Stunde, sondern um jede Stunde. ;) Das macht tatsächlich ein Unterschied. Und es macht auch ein Unterschied, ob ich eine Klasse mit Mathe 4 Stunden die Woche habe oder Geschichte eine oder zwei Stunden. Das ich mir da jede Stunde eine Notiz mache, geh doch mal bitte davon aus, dass auch ich versuche meinen Job so gut wie möglich zu machen. ;)

  • Hier ging es nicht um jede zweite Stunde, sondern um jede Stunde. ;)

    Ich habe oben extra geschrieben, dass wir in fast jeder Doppelstunde Noten geben. Manchmal ist das ja gar nicht möglich. Ich versuche aber tatsächlich, möglichst in jeder Stunde mdl. Noten zu geben, da ich teilweise Klassen auch nur alle zwei Wochen im Unterricht habe. Mehr als zwei Doppelstunden pro Woche haben wir normalerweise eine Klasse eh nicht im selben Fach bzw. Lernfeld.

    Wie gesagt, finde ich das nicht sonderlich aufwändig. Mag aber auch daran liegen, dass ich es nicht anders gewohnt bin ;) .

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  • Ich mache mir auch nach jeder Stunde/ Doppelstunden zu jedem Schüler/ jeder Schülerin eine Note. Das sind im Regelfall täglich ca 100.

    Entweder notiere ich schon gen Ende in einer Arbeitsphase kurz was, oder in der nächsten Stunde. Wenn die nächste Klasse arbeitet.

    ICE-Methode. Ohne lang nachdenken einfach für jeden eine Note aufschreiben und fertig.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Mache mir nach Möglichkeit auch zu jeder Stunde Notizen. Nutze oft auch die Arbeitsphasen der SuS um mir schonmal Notizen zu machen, die gleiche ich dann am Ende nochmal mit meinem weiteren Eindruck hab und schreib mir alles mit Kürzel auf (hab auch Kürzel wenn jemand z.B. eine Lösung Präsentiert etc.) Wüsste nicht, wie ich sonst am Ende eines Blockes zu einer sinnvollen und nachvollziehbaren Note kommen sollte.

  • Ich habe da offen gesagt einen anderen Ansatz. Die Bewertung der sonstigen Mitarbeit ist letztlich immer noch eine Fachnote, bei der es vor allem darum gehen sollte, wie gut die SuS mit den Inhalten und Methoden klar kommen.


    So kann z.B. gut unterschieden werden, ob jemand mit (neuen) Problemstellungen immer selbständig zurecht kommt, diese nach kurzer Hilfestellung selbständig bearbeiten kann, mit Hilfestellungen nur teilweise bearbeiten kann oder auch mit Hilfen nicht mehr wirklich. Auch lässt sich gut unterscheiden, ob Beiträge zum Unterricht diesen oft deutlich voran bringen, ob Verknüpfungen mit weiteren Erkenntnissen erfolgen oder sich die Beiträge nur auf die Wiedergabe einfacher Fakten beziehen....(to be continued).


    Gerade diese Aspekte lassen sich aber kaum isoliert in Doppelstunden beurteilen, sondern im Laufe der Unterrichtssequenz insgesamt. Die Bildung von Noten für einzelne Stunden finde ich persönlich daher kaum sachgerecht. Gute Erfahrungen habe ich auch mit Selbsteinschätzungen der SuS anhand dieser Kriterienlisten gemacht, um Eigen- und Fremdwahrnehmung beidseitig abzugleichen. Schülerinnen und Schüler können ihre Mitarbeit im Unterricht anhand solcher Kriterien i.d.R. überraschend gut selbst beschreiben und einordnen.

  • Ich habe da offen gesagt einen anderen Ansatz. Die Bewertung der sonstigen Mitarbeit ist letztlich immer noch eine Fachnote, bei der es vor allem darum gehen sollte, wie gut die SuS mit den Inhalten und Methoden klar kommen.


    So kann z.B. gut unterschieden werden, ob jemand mit (neuen) Problemstellungen immer selbständig zurecht kommt, diese nach kurzer Hilfestellung selbständig bearbeiten kann, mit Hilfestellungen nur teilweise bearbeiten kann oder auch mit Hilfen nicht mehr wirklich. Auch lässt sich gut unterscheiden, ob Beiträge zum Unterricht diesen oft deutlich voran bringen, ob Verknüpfungen mit weiteren Erkenntnissen erfolgen oder sich die Beiträge nur auf die Wiedergabe einfacher Fakten beziehen....(to be continued).


    Gerade diese Aspekte lassen sich aber kaum isoliert in Doppelstunden beurteilen, sondern im Laufe der Unterrichtssequenz insgesamt. Die Bildung von Noten für einzelne Stunden finde ich persönlich daher kaum sachgerecht. Gute Erfahrungen habe ich auch mit Selbsteinschätzungen der SuS anhand dieser Kriterienlisten gemacht, um Eigen- und Fremdwahrnehmung beidseitig abzugleichen. Schülerinnen und Schüler können ihre Mitarbeit im Unterricht anhand solcher Kriterien i.d.R. überraschend gut selbst beschreiben und einordnen.

    Wenn ich aber z.B. ein Fach mit nur 1 Doppelstunde pro Woche in einem 6 Wochenblock habe, dann brauche ich da schon häufigere Notizen um eine Note geben zu können. Die natürlich die genannten Aspekte mit einfließen lassen. Wenn ich in einer Klasse hingegen 3-4 Doppelstunden die Woche in den 6 Wochen habe, mache ich mir auch nicht unbedingt nach jeder Doppelstunde Notizen.

  • Aber das kann man dann doch auch gut am Ende einfließen lassen. Zumindest in NRW darf ich aus diesen Notizen ja gar keine Note bilde, indem ich das stumpf mittel. Aber so sehe ich wenigstens ob jemand Gutes auch im Unterricht mitarbeitet und andere voran bringt, oder nur für sich selbst arbeitet, oder gar abschaltet. Ich kann notieren, dass jemand der eigentlich schlecht ist, wenigstens immer vorliest, einfache Aufgaben bearbeitet, Gruppenarbeit vorträgt und sich Mühe gibt, geistig anwesend ist, im Gegensatz zu wem anders, der dann aus dem Fenster guckt und nicht mal die richtige Seite aufgeschlagen hat.

    Ich gucke am Ende schon über alle Noten und kann auch sagen: Montags 1. geht bei dir gar nicht, dafür bist du Mittwoch 3/4 immer gut dabei. du meldest dich jede Stunde 1-2 Mal,...

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  • Ich habe dieses Schuljahr insgesamt 300 Schüler unterrichtet... Wenn ich da jede Stunde Noten machen wollen würde... Naja, unrealistisch. Ein Kollege von mir hatte 900 Schüler dieses Jahr... Noch utopischer.

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