Lehramt an Gymnasien schwieriger als Realschullehramt im Studium?

  • Der Backlash wird kommen, aber, ja... In Mathe an vielen Unis schon.


    Eine häufige "Karriere" ist Gymnasiallehramt nicht geschafft, deshalb auf Sek 1 gewechselt.


    Die Vorlesungen sind nämlich für Gymnasium häufig gleich mit den Diplom/Bachelor Vorlesungen, während Sek1 extra Lehramtsvorlesungen hat.

  • Ich kann jetzt nicht speziell für Nds sprechen, aber es steckt schon in der Natur der Sache, dass das eine fachlich anspruchsvoller ist als das andere, da das eine Studium die Lehre in Sek1+2 abdeckt und das andere nur Sek1.


    Hier an meiner Uni besuchen z.B. die Gym-Mathe-Studierenden im fachlichen Bereich noch nicht mal die selben Veranstaltungen wie die H/R-Mathe-Studierenden. Das Ganze ist für H/R halt komprimierter und abgespeckter.

    In anderen Fächern ist es hier wiederum so, dass ein Grundgerüst fachlicher Veranstaltungen besteht, die beide besuchen, und die Gym-Studierenden besuchen dann noch weitere vertiefende/ergänzende Module. Das dürfte wahrscheinlich die Regel sein abseits vom MINT-Bereich.

  • Das kommt sicherlich darauf an, in welchen Bereichen man persönlich Schwierigkeiten hat. Wer z.B. in der Romanistik massive Probleme mit den Übersetzungskursen an der Uni hat wird voraussichtlich einen Wechsel an die PH für ein Studium für Sek.I-Lehramt als erhebliche Erleichterung empfinden. Umgekehrt könnten Studierende mit erheblichen Problemen in den Bildungswissenschaften (ja, die gibt es zahlreich, gerade unter Studierenden, die mit Geisteswissenschaften weniger am Hut haben) einen Wechsel hin an die Uni als massive Erleichterung wahrnehmen, weil sie damit meist deutlich weniger Nachweise in den Bildungswissenschaften erbringen müssen. Pauschal für alle Studiengänge aller Hochschulen und alle Studierenden lässt sich das nicht seriös sagen. Und ehe jetzt die große Runde der Aufschreie losgeht von Sek.IIlern: Ich habe ein komplettes Studium an der Universität abgeschlossen lange ehe ich Sek.I-Lehramt studiert habe, kann also durchaus vergleichen.


    Was bereitet dir konkret Sorgen Shako in welchem Fach und was spricht dagegen oder auch dafür, dass du diese Achillesferse mit etwas Fleiß und Sitzfleisch wirst meistern können im Studienverlauf?



    EDIT: Das mit dem Differenzieren müssen manche hier aber schon noch nachlernen. Das war wohl kein ausreichender Teil ihres Uni-Studiums. :P

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Englisch ist das definitiv nicht der Fall, wir saßen in den gleichen Kursen, die anderen mussten nur weniger Kurse machen und konnten maximal mal einen schweren Teilbereich dadurch auslassen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Shako: Darf ich dir mal eine allgemeine Frage stellen: Wieso eröffnest du hier eigentlich alle paar Tage einen neuen Thread, in dem du selbst dich dann gar nicht mehr äußerst?

    In Englisch ist das definitiv nicht der Fall, wir saßen in den gleichen Kursen, die anderen mussten nur weniger Kurse machen und konnten maximal mal einen schweren Teilbereich dadurch auslassen.

    An der nds. Uni, wo ich studiert habe, saßen wir in Englisch nur teilweise mit den Lehramtsstudent*innen der anderen Schulformen in derselben Veranstaltung. Es gab auch Seminare extra für LA Gym, LA GHS, LA BBS (wenige!), ... Das kann sich aber mit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge geändert haben.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Shako: Darf ich dir mal eine allgemeine Frage stellen: Wieso eröffnest du hier eigentlich alle paar Tage einen neuen Thread, in dem du selbst dich dann gar nicht mehr äußerst?

    Vielleicht möchte er uns einfach triggern.


    Zum Thema: An meiner Uni war es tatsächlich so, dass vor Bachelor und Master die Unterschiede eklatant waren, ab Bachelor und Master war der Bachelor im Wesentlichen identisch und nur der Master kürzer. Das heißt die Leute, die an meiner Uni Lehramt Sek 1 studiert haben, mussten die Anfängervorlesungen (das sind in der Mathematik die Siebvorlesungen) trotzdem bestehen. So gesehen "lohnt" sich das Studium dort nicht mehr (wer Sek 2 studiert, kann ja immer noch an einer Sek 1 Schulform unterrichten).

  • In Englisch ist das definitiv nicht der Fall, wir saßen in den gleichen Kursen, die anderen mussten nur weniger Kurse machen und konnten maximal mal einen schweren Teilbereich dadurch auslassen.

    In NRW? Denn in BW ist das je nachdem, ob eine Partnerschaft der PH mit der örtlichen Uni besteht bei den Lehramtsstudiengängen oder nicht bis heute teilweise durchaus sehr unterschiedlich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • An der nds. Uni, wo ich studiert habe, saßen wir in Englisch nur teilweise mit den Lehramtsstudent*innen der anderen Schulformen in derselben Veranstaltung. Es gab auch Seminare extra für LA Gym, LA GHS, LA BBS (wenige!), ... Das kann sich aber mit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge geändert haben.

    Mein Studium war auch vor Master/ Bachelor, aber schon modularisiert. Allerdings in NRW. Kann ja auch von Uni zu Uni variieren...

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  • Zu meiner Zeit hatte ein Gymnasialkollege im fachlichen Bereich exakt eine (große) Vorlesung mehr als die Sek 1 Leute. Das waren 4 SWS plus 2 Tutorium. Ich weiß zwar nicht, wie das heute ist, aber ich würde davon keine Studiumsentscheidung abhängig machen. Wer vernünftig durch das Studium für Sek 1 kommt, wird auch kein Problem mit dem Sek 2 Zusatzkram haben. Wer Probleme im Studium hat, sollte sich generell überlegen, ob er sich das richtige Fach ausgesucht hat. In höheren Klassenstufe sollte ich schon eine Affinität zu dem Fach haben. Wenn ich mich durchs Studium quäle kann ich vielleicht bei jüngeren trotzdem ein guter Lehrer sein, aber spätestens im Sek 2 Bereich bin ich dann meiner Meinung nach fehl am Platz.


    Für die Entscheidung, was man studiert, sollte imho viel wichtiger sein, wo und wie man später arbeiten möchte. Die Arbeit an der HS/RS ist doch deutlich anders als am Gymnasium und insbesondere an der Oberstufe.

    • Offizieller Beitrag

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    Kl. Gr. Frosch, Moderator


    P.S.: danke für die Antworten zu dem Posting

  • Die Vorlesungen sind nämlich für Gymnasium häufig gleich mit den Diplom/Bachelor Vorlesungen, während Sek1 extra Lehramtsvorlesungen hat.

    Das kann ich aus eigener Erfahrung meines Studiums (war in den 1990er Jahren) nur bedingt unterstreichen.


    In Mathe hatten wir tatsächlich in der Sek1 eigene Vorlesung was das Fachliche anging. In der Didaktik waren die Sek1 + Sek2 Lehrämtler weitestgehend in den gleichen Veranstaltungen.


    In Physik waren wir ebenfalls mit den Diplomern zusammen in den fachlichen Veranstaltungen. Es galten nur verschiedene Prozentsätze wann die Klausur bezogen auf welches Lehramt bestanden war.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Zu meiner Zeit, vor dem Umstieg auf BA/MA, gab es an unterschiedlichen Unis ganz verschiedene Dächer, in denen schon sehr früh „gesiebt“ wurde, das konnte an der eigenen Uni das eine Fach sein, an einer anderen ein anderes, gar nicht auf MINT bezogen und frei wählbare Fächer.

    Was hier als „locker“ galt, war dort das „Zitterfach“,

    gerne früh im Studium, so hatte man später nur noch die dabei, die wirklich wollten.


    Inzwischen sind die Bedingungen und Auflagen wieder und wieder verändert worden.


    Mir erschließt sich nicht, warum man nach der Schwierigkeit fragt.

    Wenn man Lehrkraft werden will, muss man etwas darüber lernen und bestimmte Prüfungen absolvieren. Ich verstehe, wenn man während eines Praktikums merkt, dass es nicht das Richtige ist oder im Uni-Alltag interessantere neue Richtungen kennenlernt und dann wechselt.

    Aber warum will man studieren und womöglich Lehrkraft werden, wenn einem Lernen zuwider ist?

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