Und was sagen die MentorInnen?
Referendariat abbrechen oder durchziehen?
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Komm nach Sachsen, hier werden dringend Lehrkräfte gesucht und vom Seminar unterstützt.
Hmm behalte ich mal im Hinterkopf, falls ich dann doch abbreche
Vielleicht nochmal zum rechtlichen, sollten die Vorleistungen so schlecht sein, dass man nicht zugelassen wird, verlängert sich das Ref erstmal um 6 Monate.
Genauso bei einer vermasselten UPP. Normalerweise darf man diese nur einmal wiederholen. Aktuell gibt es durch Corona einen Feiversuch. Erstmalig im Herbst letzten Jahres eingeführt. Führt allerdings auch zu solchen Dingen wie, dass es tatsächlich Leute gibt die nun zum dritten Mal die UPP antreten (damit dann aber wirklich zum letzten Mal egal wie es ausgeht).
Damit will man wahrscheinlich haufenweise Klagen entgegenwirken. Da die Ausbildung durch Corona eben nicht so läuft wie sie laufen sollte und man sich auch immer wieder neue Regelungen einfallen lässt.
Meine Noten waren bis dato nie das Problem, zum Glück. Dennoch haben die Fachleiter finde ich immer gut beraten und selbst bei einer Stunde die mit sehr gut bewertet wurde teilweise noch Tipps und Hinweise gegeben worauf man unabhängig von der gezeigten Stunde im Hinblick auf die UPP achten sollte.
Ich empfehle dir unbedingt eine Beratung deiner Fachleiter und der Kernseminarleitung. Bei uns gab es auch Halbzeitgespräche mit der Kernseminarleitung.
Schau das du konkrete Tipps bekommst und nutze durchaus auch das Seminar um Unterrichtsideen mitzubringen und zu diskutieren.
Und wenn du offenen Unterricht zeigen sollst. Dann beiß bitte in den sauren Apfel und mache Konsequent offenen Unterricht, nur dann kennen die SuS das und können auch in einer UB Stunde gut arbeiten und damit zurecht kommen. Für Handlungsprodukte des Unterrichts kann man auch vorab mit den SuS zusammen Kriterien erarbeiten, damit kann man auch einiges Steuern das es nicht komplett aus dem Ruder läuft, nur so als ein Tipp.
Eine gute Entscheidung wünsche ich dir!
Die Halbzeitgespräche kommen auf jeden Fall noch. Beratungen folgen ja auch. Ich hoffe dann, dass ich noch mehr wissen werde, was ich zu tun/ ändern habe unter anderem wird es vermutlich sein, dass ich den offenen Unterricht durchziehen muss, auch wenn mir das immer sehr schwer fällt.
Naja, das Problem ist ja, dass in NRW (bestimmt auch anderswo) die Seminare so unterschiedlich sind. Von daher ist jede 'Beratung' hier schwierig - die Falldarstellung liest sich eher so an, als ob es sich hier um eine 'schwierigere Konstellation' handeln würde.
Nach dem 'Beratungstermin' wird die Threaderstellerin sicherlich schlauer sein, es ist allerdings anzunehmen, dass der erst nach den Ferien sein wird. Wenn erstmal Abbruch nahegelegt wird, isses eher unclever, an dem Ort weiterzumachen
Andererseits hätte das Seminar bei einer von ihm angenommenen(!!) Nicht-Eignung sicherlich schon direkt vor den Sommerferien versucht, tabula rasa zu machen, von daher: vielleicht ist die Lage gar nicht so schlecht, wie die Threaderstellerin annimmt.
Die (nicht mehr ganz neue) OVP erhöht mit der Drohung der Nichtzulassung in NRW zur UPP schon erheblich die Macht des Seminars, früher konnte man mit einer guten UPP (und der eigenen Wahl einer 'geeigneten' Prüferin aus dem Seminar) das Ruder durch die Prüfung noch rumreißen...
Bei uns sind Beratungen auch schon innerhalb der Ferien teilweise möglich und auch schon geplant
Aus einigen Gesprächen in den letzten Tagen habe ich bis jetzt auch für mich mitgenommen, dass ich das Ref. nicht zu vorschnell abbrechen würde, da ich einfach keine Möglichkeit für einen Wiedereinstieg habe. Einzige Möglichkeit wäre ja eine Unterbrechung (ich bin noch nicht zum Staatexamen angemeldet), dazu müsste ich aber dann gesundheitliche Probleme "bekommen"
Ich kann wenig beitragen, was nicht schon gesagt wurde, aber folgendes muss ich dennoch loswerden: Du stellst dich sehr erwachsen den eventuellen Konsequenzen und gehst sehr ruhig damit um. Du suchst auch (zumindest hier) die Schuld nicht an deinen Fachleitern, sondern an dir selber, das aber konstruktiv und nicht zerstörerisch. Das ist eine sehr wertvolle Eigenschaft!
Jaa innerlich sieht es in mir manchmal etwas anders aus aber Panik und Schuldzuweisungen helfen letztlich in meiner Situation nicht weiter.
Was sagen denn deine Mitseminaristen? Haben die schon deinen U gesehen?
Und was sagen die MentorInnen?
Die anderen Refis haben meinen Unterricht bis jetzt noch nicht gesehen (wir sind da alle etwas gestresst mit dem ganzen hin und her). Ich hatte aber auf jeden Fall vor, da ein paar Refis anzusprechen (inzwischen kennt man sich ja auch).
Die MentorInnen, die ich in Präsenz hatte, machten mir nicht den Eindruck, dass mein Unterricht mangelhaft sei. Es kann aber auch sein, dass es ist, wie wossen sagte und die MentorInnen und Seminarleitung zwei verschiedene Welten sind (bei den MentorInnen hatte ich auch keinen offenen Unterricht gezeigt)
Danke für die vielen Beiträge. Die sind echt aufbauend, informierend und helfen auch nochmal alles zu reflektieren.
Einen Abbruch erwäge ich dann vermutlich eher nicht. Alleine aufgrund dessen, dass ein Wiedereinstieg dadurch verhindert wird. Dann ziehe ich es lieber durch. "Schlimmer" als durchfallen geht ja dann auch nicht
Ich ziehe es dann durch, nehme so viel wie es geht aus den Beratungen und dem Ausbildungsunterricht mit und hoffe dann auf das Beste.
Wenn ich mit den Beratungen fertig bin/ sich etwas ändern sollte, kann ich hier nochmal schreiben. Vielleicht interessiert es sonst auch einfach diejenigen, die in einer ähnlichen Situation sein könnten, wie ich.
VG, Nism
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Du könntest auch hier erfragen, welche Möglichkeiten der Öffnung andere für die nächsten Themen sehen und wo die Hürden und Stolpersteine sind, auf die man vorbereitet sein sollte.
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Mir gefällt deine Art sehr - suchst die Schuld nicht bei anderen und behältst trotz der schwierigen Lage einen sachlichen Blick - Respekt!
Ich würde mindestens einen Schulwechsel anraten, du brauchst gute Anleitung um herauszufinden, wie du dich verbessern kannst. Suche auch Hilfe bei Kommilitonen und frage die Fachleiter nach konkreten Kritikpunkten und wie du sie verbessern kannst.
Ein mangelhafter UB ist schnell geschehen, der nächste kann auch wieder "sehr gut" sein. Ich habe es selbst gesehen bei einer Referendarin... das Thema der UPP gefiel den Prüfern nicht - trotz perfekter Vorbenotung und tollen UBs... durchgefallen. Ref verlängert, nächste UPP Einserschnitt... dämliches System aber wir müssen mitspielen!
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Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich befinde mich, wie vermutlich unschwer zu erkennen ist, im Referendariat. In den echt erholsamen Sommerferien hatte ich nun etwas Zeit über mein derzeitiges (Corona-)Ref nachzudenken. Meine Lage sieht wie folgt aus:
Das Referendariat verlief bis jetzt sehr holprig. Das hin- und her mit und Online- und Präsenzunterricht die "alternativen (online) Unterrichtsbesuche" waren für mich da sehr anstrengend und ich war froh, als bei uns zumindest etwas Ordnung gegen Ende (Sommerferien) herrschte. So konnte ich dann auch eine längere Zeit tatsächlich in Präsenz unterrichten. Insgesamt habe ich von meinem 18-monatigem Vorbereitungsdienst gerade Halbzeit (also 9 Monate hinter mir).
An sich finde ich die Schule toll. Meine Mentoren waren freundlich und hilfreich und auch die Ausbildungsbeauftragten und Schulleitung sind uns Referendaren sehr entgegenkommend.
Mein Problem ist nun das Folgende: In den zwei Unterrichtsbesuchen in Präsenz (3 alternative UB's, 2 UB's in Präsenz), die ich bis jetzt hatte, wurde mir deutlich gemacht, dass der Stand meiner Ausbildung mangelhaft ist. Beide Fachleiter haben mir deutlich gemacht, dass ich überhaupt nicht dem Ausbildungsstand entspreche. Der letzte Unterrichtsbesuch, den ich hatte, wurde mit "mangelhaft" bewertet.
Ich frage mich nun (auch schon seit längerem), ob es nicht sinnvoller ist, das Referendariat vorerst einmal abzubrechen (und evtl. später nochmal einzusteigen). Ich würde nämlich ungern das Referendariat "einfach" durchziehen und dann (aus meiner Sicht höchstwahrscheinlich) im 2. Staatsexamen durchfallen und/ oder von meinen beiden Fachleitern mit "mangelhaft" bewertet zu werden.
Im Austausch mit ein paar anderen Referendaren, scheine nämlich nur ich da so massive Probleme zu haben (niemand sonst steht meines Wissens nach auf "mangelhaft").
Vielleicht bin ich einfach für den Beruf des Lehrers nicht gemacht. Dennoch würde ich mir die Tür des Lehrerberufs gerne vorerst offen halten und nicht damit verschließen, dass ich mein Referendariat "einfach durchgezogen" habe (wie gesagt bezweifle ich, dass ich jetzt auf die Schnelle von mangelhaft auf ausreichend oder besser komme). Ich bin nämlich jetzt schon am Limit und müsste dennoch alles irgendwie noch besser machen (die weiteren Unterrichtsbesuche werden schließlich noch anspruchsvoller). An sich stehe ich gerne vor der Klasse. Die SuS und deren Eltern scheinen mit mir auch zufrieden zu sein (oder zumindest nicht unzufrieden). Die Klausuren und Klassenarbeiten scheinen mir auch eigentlich deutlich zu machen, dass ich den Kindern was vermitteln konnte (die sind sogar recht gut ausgefallen, eine Klausur wurde sogar "zentral" von uns Fach-Lehrern der Schule gestellt). Aber ich befürchte, dass ich nicht die Art Unterricht zeigen/ lernen kann, die die Fachleiter und Prüfer mit "ausreichend" bewerten würden.
Ist/ war jemand womöglich in einer ähnlichen Situation und hätte ein paar Ratschläge für mich? Lohnt es sich, das Referendariat auch dann durchzuziehen, wenn man selbst stark davon ausgeht durchzufallen?
Ich würde gerne einfach wissen, ob es Licht am Ende des Tunnels gibt, oder ob ich da vor die Wand laufe. Ein Beratungstermin steht auch bereits an, in welchem ich die Situation ebenfalls besprechen wollte. Zusätzlich würde ich aber auch gerne eure Meinung/ Ratschläge hören
Viele Grüße und schöne Restferien
Nism
Hallo,
Deine Art zu schreiben finde ich angesichts Deiner Situation vorbildlich! Du gehst sehr reflektiert mit Deiner Lage um.
Meiner Meinung nach gibt es schon Dinge, die Deine Lage verbessern könnten: Du könntest im Kollegium hospitieren, sofern das möglich ist, vielleicht auch fachfremd. Eventuell hilft es, vor den Hospitationen Beobachtungsschwerpunkte festzulegen, wie etwa die Einteilung der Zeit, die Differenzierung, oder die Phasierung der Stunde.
Eine andere Möglichkeit wäre, mit anderen Referendaren zu sprechen und (vielleicht auch alltägliche) Stunden gemeinsam zu planen. Vielleicht bilden sich dadurch auch Planungsroutinen. Zur Unterrichtsplanung gibt es auch viel Literatur. Ich bin gerade nicht zu Hause, solltest Du aber später Interesse haben, schreibe mir einfach, dann schicke ich Dir die Literaturangaben.
Dass die Situation insgesamt im Referendariat dieser Zeit nicht einfach ist, kann ich gut überstehen. So Mancher nimmt gerade in Zeiten des Distanzlernens mehr Arbeit als sonst mit nach Hause. Umso wichtiger sind Zeiten, in denen Du Dich entspannst und zur Ruhe kommst. Aber das weißt Du wahrscheinlich schon.
Schließlich kann es sein, dass Du tatsächlich pausieren kannst. Das ist abhängig vom Bundesland. Gegebenenfalls ist für die Unterbrechung ein Beratungsgespräch mit der Seminarleitung verpflichtend.
Eine kleine persönliche Anmerkungen noch, die Du aber auch überspringen kannst:
Ich war in meinem Vorbereitungsdienst in einer ähnlichen Situation und mit "mangelhaft" vorbenotet. Deswegen kann ich gut verstehen, wie es Dir geht. Ich drücke Dir die Daumen, dass es gut endet!
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Seminar ist halt eine andere Welt...
Das sehe ich eigentlich nicht so. Meinen Erfahrungen nach wird im Seminar schon das grundlegende Handwerkszeug des Lehrers vermittelt - niemand zeigt später ständig solche Stunden wie in der UPP, aber man muss es können.
Und ohne dem Threadersteller ggf. unrecht zu tun, die Leute, die in UBs schlecht bewertet worden sind bzw. die entsprechende Probleme hatten, hatten sie auch tatsächlich im Unterricht (es geht hier nicht um einen einzelnen verhauenen UB!)
Von daher finde ich solche Ratschläge wie "Ein Ortswechsel löst das Problem evtl" oder "liegt am Seminar" etc. sehr fragwürdig.
In 99% der Fälle liegt es tatsächlich am Referendar.
Ich würde hier ganz dringend ein Gespräch mit einem Mentor und dem ABB empfehlen, zusätzlich ein weiteres Gespräch mit den Fachseminarleitern. Normalerweise hätte das schon erfolgen müssen meiner Meinung nach.
Ansonsten, ja, der aktuelle Ausbildungsdurchgang (der im Mai 2020 angefangen ist) hat natürlich die Popopkarte gezogen, weil extrem viel Unterricht weggefallen ist, und dann auch noch UBs in Simulation durchgeführt worden sind. Da lernt man aber nichts bei.
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In 99% der Fälle liegt es tatsächlich am Referendar.
Ist offtopic für die/den TE, aber ich kann das so nicht stehen lassen. Meine eigene Erfahrung und die von Mitrefis zeigt, dass es nicht in 99% der Fälle am Refi liegt. Insbesondere, wenn nur eine der Obrigkeiten schlechte Bewertungen gibt oder Aussagen tätigt (ich weiß, ist bei der TE anders).
Ich will nicht über die Prozentzahl streiten, aber ich konnte das so nicht für die Öffentlichkeit stehen lassen.
Noch an die/den TE: ich finde es stark, wie reflektiert du über deine Situation schreibst und dass du nun am Ball bleibst. Mein Tipp wäre noch, mich bei Mitrefis mit denselben Prüfern zu informieren, was in deren UBs gelobt wurde und versuche dann, dies auch so umzusetzen. "Verplemer" nicht zu viel Vorbereitungszeit mit Materialerstellen, sondern gehe im Kopf die entscheidenen Stellen im Lehrer-Schüler-Gespräch durch. Präsentiere eine Fragestellung mal einem Nicht-Fachidioten, um eine andere Sichtweise zu bekommen. Als Fachidiot sieht man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und kann sich so schlecht in die Schülerhirne reinversetzen.
Nimm dir einen Tag die Woche frei, an dem du Kraft schöpfst. Dann wird das bestimmt! -
Meine eigene Erfahrung und die von Mitrefis zeigt, dass es nicht in 99% der Fälle am Refi liegt. Insbesondere, wenn nur eine der Obrigkeiten schlechte Bewertungen gibt oder Aussagen tätigt
Wie ich schon mal schrieb, scheinst du wohl sehr schlechte Erfahrungen im Ref gemacht zu haben. Meine persönlichen Erfahrungen und die der Refis an unserer Schule - und auch an anderen BBSn - sind andere (und entsprechen eher dem, was Karl Dieter schrieb).
Die 99% finde ich allerdings auch zu hoch gegriffen. Nach meinen Erfahrungen liegt es weder zu 99% am Refi noch zu 99% am Seminar/den Fachleiter*innen, wenn das Ref schlecht läuft und UBs schlecht bewertet werden. Aber ich würde dieser Aussage schon zustimmen:
die in UBs schlecht bewertet worden sind bzw. die entsprechende Probleme hatten, hatten sie auch tatsächlich im Unterricht (es geht hier nicht um einen einzelnen verhauenen UB!)
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