Einen unnützen Bafög-Antrag mit einer wochen- bis monatelangen Flucht gleichsetzen, an der Schlepper ziemlich viel verdient haben. Man finde den Fehler!
Es ging doch hier um Kosten für das Aufnahmeland. Was hat das mit Schleppern zu tun, die privat von den Flüchtlingen bezahlt werden?
Du weichst schon grundsätzlich der Benennung einer Zahl an Zuwanderern und Flüchtlingen aus, die wir bereit sind aufzunehmen. Ich kann verstehen, dass die ganzen tragischen Berichte und das ganze Leid, es einem schwer machen, so etwas auf eine Zahl zu bringen. Das Problem ist aber, dass man so ganz schnell in so eine Orthodoxie abgleitet, die ich beim Thema Zuwanderung sehr wohl sehe. Bei 13 Fragen wurde neulich auch darüber diskutiert und die Pro-Seite war extrem dogmatisch. Wir können nur beständig weiter Hilfebedürftige aufnehmen, wenn die Bereitschaft dafür in der Bevölkerung auf Dauer erhalten bleibt. Da wir in einer Demokratie leben (ein historisch gesehen recht fragiles Pflänzchen), muss man das zwingend mitbedenken! Da haben wir als Deutschland mit unserem Wohlstand einen großen Vorteil, der auch gleichzeitig unser Nachteil ist. Wir haben das nötige Kleingeld, um sie in unserem Sozialsystem aufzufangen. Da unser Wohlfahrtssystem im Vergleich zu anderen Ländern aber sehr gut ausgebaut ist, gibt es aber auch ein grundlegendes Misstrauen gegenüber Nutzern des Wohlfahrtssystems im Allgemeinen und Einwanderern im Speziellen. Sie wandern ja nicht nur in unser Land ein, sondern eben auch in unser Sozialsystem. Da neben Kost und Logis auch noch eine Menge integrativer Arbeit notwendig ist, haben wir Kapazitätsgrenzen.
Ich wurde hier bisher (soweit ich weiß) nicht aufgefordert, eine Zahl zu nennen. Aber kann ich gerne machen: so viele wie schutzbedürftig sind. Gilt überall anders auch, oder sagt der Arzt zum Sterbenden: "Sorry, ich hatte heute schon x Patienten, du bist einer zu viel, geh sterben!"? Das magst du jetzt dogmatisch nennen, ich nenne es menschlich.