Reiseverhalten, Klimawandel, Pandemie, selbst schlachten

  • Bei uns steigt die Zahl der Leute, die ein Sabbat(halb)Jahr nehmen. Zudem folgen so einige meinem Beispiel und reisen in der Elternzeit länger.

    Aber vielleicht liegt es auch einfach an der Altersstruktur des Kollegiums? Mit Kindern reisen ist halt umständlicher und teurer. Da ist Urlaub auch manchmal nicht zwingend erholsam. Ich erinnere mich jedenfalls noch gut an 2 Wochen in Hooksiel in den Sommerferien 2017. wir waren mit Freunden unterwegs, deren Kinder 1 und 3 waren, unser Kind 2 und ich war schwanger. Es hat bis auf 3 Tage täglich geregnet, wir bekamen die Sachen gar nicht mehr trocken, die Waschmaschine lief fast jeden 2. Tag und wir haben mehrfach den Kamin abends angemacht, damit wenigstens die Handtücher trockneten.

    Wir waren irgendwann so gestresst, weil man sich im Haus auch kaum aus dem Weg gehen konnte und die Kinder zu wenig Platz zum Spielen hatten, wenn wir mal aufwärmen und trocknen wollten, dass wir uns am Ende mehrfach stritten, meist darüber was gekocht wird.

    Wir sind mit der Familie (mittlerweile sind unsere Kinder 1,3,5,6 und 7) nicht wieder in den Urlaub gefahren. Vielleicht in 5 Jahren noch mal...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ja, das mit dem Sabbatjahr (es heisst nicht so bei uns, kommt aber aufs gleiche raus), gibt's bei uns auch oft. Also dass jemand dann für länger verreist. Genau das finde ich aber eigentlich OK. Wenn man schon eine Fernreise macht, sollte man diese möglichst nutzen um was Tolles zu erleben. Ein Kollege war vor 2 Jahren für 3 Monate in Tokyo in einer Sprachschule z. B. Der hat aber auch kein Auto und wohnt mit seinem Partner in einer 2-Zimmer-Wohnung. Überhaupt, wenn ich so überlege, gibt's bei uns im Kollegium nen Haufen Leute, die im Alltag ziemlich sparsam leben. Die Autos auf dem Schulparkplatz kann man fast an einer Hand abzählen. Und es ist wirklich so, dass die meisten im August beim ersten gemeinsamen Gipfeli von Ferien im Tessin oder im Engadin erzählen werden. In der Chemie fällt mir gerade nur eine Kollegin ein, die nach Spanien geflogen ist, der Rest weilt in der Schweiz. Ich sammle gerade Überstunden und werde die auch für eine längere Fernreise einziehen. Wohin, das weiss ich noch nicht so recht. Hängt sicher auch davon ab, wie das jetzt mit diesem verkackten Virus weitergeht.

  • Bei mir ist es auch so. Ich kenne nur ganz ganz wenige Kollegen, die weniger als dreimal jährlich in den Urlaub fahren.

    Das sind dann wahrscheinlich eher Lehrer-Ehepaare? Ich kenne v. a. Lehrer-Ehepaare, die häufiger wegfahren, denn (wie ich schon sagte) bekommen "normale" Arbeitnehmer (also nicht-Lehrer) ja nicht automatisch jede Ferien frei.


    Bei meinem Mann gehen 2-3 Tage um Ostern und Pfingsten, 2-2,5 Wochen im Sommer, ein paar Tage um Weihnachten. Die restlichen Tage nimmt er außerhalb der Ferien, z.B. in der ersten Schulwoche (weil da hier mit zwei Schulkindern, noch kein voller Schulbetrieb etc. meist Chaos herrscht.)

    • Offizieller Beitrag

    20 Jahre lang, als meine Kinder klein waren, sind wir nicht verreist, außer zur Oma (250 km entfernt) und zu meiner Freundin nach Hessen.

    Nun sind die Kinder aus dem Haus. Mein Mann und ich sind fit und unternehmungslustig.

    Unsere Eltern sind (noch) keine Pflegefälle.

    Eine Ferneise haben wir in den letzten Jahren immer mal gemacht, meist an Ostern.

    Ist nun nicht möglich, können wir auch gut mit leben.


    Mein persönlicher Fußabdruck war 25 Jahre lang extrem klein, nun ist er ein bisschen größer geworden. Schande über mein Haupt:flieh:


    Was ich an der obigen Diskussion am bemerkenswertesten finde:


    die Sorge, mit ü 60 oder ü 70 vieles nicht mehr machen zu können. Warten wir`s erst mal ab ;)

  • Abartig, möge dem bald Einhalt geboten werden :bete:

    Das kommt halt bei den heutigen Patchwork-Familien dabei raus, wenn die Kinder mit jedem Elternteil einzeln in Urlaub fahren/fliegen sollen.


    Wobei ich die Ausreden von manchen Leuten hier im Forum: "Wir besuchen nur die Verwandten, das ist kein Urlaub" ehrlicherweise auch total daneben finde. Natürlich ist das eine Reise, wenn man seine Verwandten in Portugal besucht. Entsprechend zählt die auch.


    Ansonsten empfehle ich gerne diesen Fernsehbeitrag:

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    Und jetzt sollen die Grünen noch irgendwas von Flugverboten erzählen! :daumenrunter:


    Das sind dann wahrscheinlich eher Lehrer-Ehepaare?

    Nicht unbedingt. Bei den älteren Kollegen ist es eher das klassische Hausfrauenmodell, wo man in Ostdeutschland einfach sagt, daß die Frau arbeitslos ist. Bei den jüngeren Kollegen sind es dann verlängerte Wochenenden. Also mal für 4,5 Tage über Pfingsten in die Türkei oder sowas. Aber ja, Lehrer-Ehepaaare gibt es auch.


    Wenn Anton Hofreiter (Grüne) für 3 Tage nach Grönland fliegen kann, warum soll der Normalbürger dann nicht für 4,5 Tage in die Türkei fliegen dürfen?

  • Ich kenne nur ganz ganz wenige Kollegen, die weniger als dreimal jährlich in den Urlaub fahren. Viele machen alleine in den Sommerferien schon zwei Reisen, also eine Woche Malle und dann noch eine Woche Griechenland oder sowas. Die meisten Kollegen bleiben aber mit ihrer Vielzahl an Reisen in Europa.

    Anscheinend geben deine KuK dann wohl ihr ganzes Geld für Reisen aus, oder? Wie ich bereits schrieb: Die meisten meiner Kolleg*innen könnten sich so häufigen Urlaub im Jahr gar nicht leisten (trotz A13...), weil sie noch andere finanzielle Verpflichtungen haben, und würden drei Reisen pro Jahr wohl auch zeitlich gar nicht hinbekommen (insbesondere weil ihre Partner*innen gar nicht so viele Urlaubstage haben). Aber um das nochmal zu wiederholen: Sowohl im KuK- als auch im weiteren Verwandten- und Bekanntenkreis habe ich nur wenige Lehrerpaare und auch nur ein paar Singles; ein großer Teil sind Paare mit zwei oder mehr Kindern.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das kommt halt bei den heutigen Patchwork-Familien dabei raus, wenn die Kinder mit jedem Elternteil einzeln in Urlaub fahren/fliegen sollen.

    Auch davon kenne ich kaum welche. Und bei denjenigen, die ich kenne, fahren die Kinder in aller Regel nur mit einem Elternteil einmal pro Jahr in Urlaub und dann im nächsten Jahr mit dem anderen Elternteil.


    Wobei ich die Ausreden von manchen Leuten hier im Forum: "Wir besuchen nur die Verwandten, das ist kein Urlaub" ehrlicherweise auch total daneben finde. Natürlich ist das eine Reise, wenn man seine Verwandten in Portugal besucht. Entsprechend zählt die auch.

    Klar, das würde ich auch unter "Urlaub" verbuchen - wobei ich persönlich auch nur alle paar Jahre meine weiter weg (in Deutschland; im Ausland lebende Verwandte habe ich nicht) wohnenden Verwandten besuche. Die Verwandtschaft meines Lebensgefährten wohnt eh max. 100 km entfernt; da fahren wir höchstens als Tagesausflug hin.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die meisten meiner Kolleg*innen könnten sich so häufigen Urlaub im Jahr gar nicht leisten

    Das wiederum wage ich zu bezweiflen. Gerade Fliegen ist ja eben erschreckend billig und vor Ort muss man auch kein Luxushotel beziehen. So richtig teuer war für mich bisher nur Island, da musste ich zwischendurch mal bei der Bank anrufen, die sollen mein Kreditkarten-Limit erhöhen 😂

  • Das wiederum wage ich zu bezweiflen. Gerade Fliegen ist ja eben erschreckend billig und vor Ort muss man auch kein Luxushotel beziehen. So richtig teuer war für mich bisher nur Island, da musste ich zwischendurch mal bei der Bank anrufen, die sollen mein Kreditkarten-Limit erhöhen 😂

    Tja, dann wollen sie vielleicht nicht viel Geld für's Reisen ausgeben. Keine Ahnung; nichtsdestotrotz ist es aber so, dass nur wenige meiner KuK in den Urlaub fliegen. Die meisten fahren mit Bus und Bahn hier in Deutschland oder ins europäische Ausland in Urlaub (oder fahren gar nicht weg; davon gibt es tatsächlich auch gar nicht mal so wenige). Gerade von denjenigen mit jüngeren Kindern wüsste ich von niemandem, dass er mit diesen in den letzten Jahren Flugreisen unternommen hat. Vielleicht sind meine KuK ja alle "geizige Norddeutsche" oder wir geben unser Geld lieber für andere Dinge als für Reisen aus oder fahren gar nicht so gerne in den Urlaub? Who knows...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei sind es vorwiegend die Leute mit Kids, die wegfahren, und zwar sowohl weltweit als auch innerhalb von D, und dann Singles und Paare, Alter egal. Auch definitiv nicht nur mit Bus oder Bahn.


    Als Lehrer mit 1-2 Kids kann man locker 2-4mal im Jahr wegfahren und trotzdem noch das Haus abbezahlen und das "Sparkonto" füllen. Fällt uns zumindestens nicht schwer, aber wir übernachten halt auch nicht nur im 5 Sterne Hotel. Wobei selbst das ginge.


    Seit 2017 waren wir in Italien, Schottland, Wales, Irland, Nordirland, England, Schweden, Dänemark, Norwegen, Island, USA, Nordsee (Corona), Namibia klappte wegen Corona nicht. Vieles davon mit Kind und mit dem Auto. 2020 waren wir nur an der Nordsee.


    Wenn Familienbesuche nicht zählen, dann kann ich ja weiterhin beruhigt nach Italien und nach Namibia.

  • Zwölf Auslandsreisen in drei Jahren finde ich jetzt auch spontan recht viel

    So viele Reisen waren es nicht, glaube ich. England, Wales, Schottland, Nordirland und Irland würde ich z.B. spontan auf einer Rutsche erledigen und nicht einzeln dorthin reisen.


    Vor einigen Jahren habe ich sowas ja selber gemacht: Flug nach Lissabon, von da Weiterflug nach Madrid und dann wieder nach Hause.


    Aber weil hier immer von Flugreisen die Rede ist: Wenn wir unsere Dienstreisen (=Klassenfahrt) mal weglassen, bin ich zuletzt 1998 mit einem anderen Verkehrsmittel als mit dem Flugzeug verreist.


    Wenn wir jetzt nicht Corona hätten und z.B. die Kanarischen Inseln angesagt wären, wäre ich nach Gran Canaria geflogen, nach einer Woche Weiterreise nach Lanzarote und nach einer weiteren Woche Weiterreise nach Teneriffa, bevor es dann von dort wieder nach Hause gegangen wäre. Aber sowas kann man leider nicht pauschal buchen sondern muß es sich einzeln zusammensuchen. Das ist prinzipiell zwar kein Problem, aber man bekommt dann keinen Sicherungsschein und wenn wegen Corona ein Teil der Reise ausfällt, bleibt man auf den Kosten der anderen Teile sitzen.

  • Was ist daran verwirrend?

    1. Dass man sich als Lehrkraft mit zwei Kindern angeblich "locker" vier Urlaubsreisen pro Jahr leisten könne. Ich schätze mal, da kommt man dann auf bis zu 10000 Euro, die man nur für diese Reisen jährlich ausgibt. Und dann noch ein Haus abbezahlen und ordentlich was zur Seite legen können?! Na ja... Klappt vermutlich nur dann, wenn beide Partner richtig gut verdienen und mal günstigen Urlaub macht.

    2. Dass man in den letzten vier Jahren derart viele Urlaubsziele hatte, wie SwinginPhone auch schon schrieb.

    Für viele Junglehrer normal bis wenig.

    Wie bitte?! Also, langsam glaube ich, ich kenne wirklich völlig andere Leute als du! Als "Junglehrerin" bin ich wie auch alle mir bekannten Lehrkräfte so gut wie gar nicht in Urlaub gefahren, allerhöchstens mal in den Sommerferien. Lag insbesondere daran, dass wir - außer in den Sommerferien - auch in den Ferien mit Unterrichtsvor- und -nachbereitung beschäftigt waren.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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