Lohnt sich Lehramt nur für "Familienmenschen"?

  • bis A16 bzw. B4? - bei denen gibt es bestimmt auch Ministerialbeauftragte oder wie das nochmal heißt dieses Ltd. OStD glaub ich?

    Nein, MBs gibt es nur für Gym, RS und FOS/BOS.

    Rund herum alles nur Familien oder Paare, die demnächst eine Familie gründen wollen. Das stelle ich es mir als Single jetzt schon suboptimal vor...

    Kein Problem. Spätestens mit Mitte 30 kann man sich dann auf dem florierenden Markt für Gebrauchtmenschen umsehen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • In BW sieht die Situation auch nicht besser aus. In und rund um Stuttgart sind aktuell im Bereich Sek. I noch annähernd 200 Stellen offen. In/um den Bodensee, Freiburg und Heidelberg sind so gut wie keine Stellen offen. Das Leben ist kein Ponyhof und You can't always get what you want und in der freien Wirtschaft ist auch nicht alles besser. Und man muss die Leute eben da einsetzen, wo der Bedarf ist. Richtig.

    Aber was macht es mit Menschen, wenn Jahr für Jahr alle Anträge abgelehnt werden? Und macht es für das System Schule Sinn, Reisende dauerhaft aufzuhalten? Die in NRW gängige Praxis, das man nach fünf Jahren in die Nähe seines Wunschortes kommt, funktioniert ja da komischerweise irgendwie. In Süddeutschland aber undenkbar. Und neulich hat mir eine Personalrätin erzählt, dass zwei KollegInnen mit gleichem Deputat und gleicher Fächerkombination ihre Schulämter/Schulen tauschen wollten. Da ging gar nichts. Unfassbar. Und die Kollegin mit Freund in Heidelberg wird irgendwann schwanger und ist dann ganz schnell da in der Gegend, während ich vermutlich noch meine ganzen 30er hindurch Jahr für Jahr meine Anträge stellen darf.

    • Offizieller Beitrag

    Die in NRW gängige Praxis, das man nach fünf Jahren in die Nähe seines Wunschortes kommt, funktioniert ja da komischerweise irgendwie.

    Zur Verteidigung von Bayern:

    1) Man kommt "in die Nähe seines Wunschortes" nur, wenn es auch eine Schule gibt, die einen nimmt (so einfach ist es ja auch nicht). Nach der Elternzeit (und da ist man schon wieder bei der Familienbevorzugung) kommt man in ein Radius von 35km, egal wie der Bedarf ist...

    2) und da kommt das Problem: die Schulen der "beliebten" Städte können nie selbst ausschreiben und auf bestimmte Fächer brauchen sie kaum zu hoffen, weil sie (überspitzt) quasi jede Deutsch/Geschichte-junge Mama nach der Elternzeit aufnehmen müssen. Versetzung geht vor Neu-Ausschreiben (und da spielen die Gesamtzahlen, nicht die einzelnen Fächer)


    Also: ja, es läuft etwas gewaltig schief in Bayern (diese Tausche zu verhindern ist wirklich albern!), aber zumindest stelle ich mir es so vor, dass die Schulen ihre tatsächlichen Bedarfe abdecken...


    Eyh, lieber halbvoll als halbleer: eine Freude auf den Föderalismus. Es könnte ja eine bundesweite Verteilung sein. Da wärst du in München und möchtest nach Flensburg. (Ich komme aus der Pariser Gegend, ich weiß nicht, wieviele Jung-Lehrer*innen aus der Bretagne und Südfrankreich ich hatte, die wirklich 7-10 Jahre da waren... Viele sind da geblieben). Meine "Austauschkollegin" wohnte, studierte und lebte in Bordeaux (Atlantikküste, eher südlich), als sie ihre Stelle bekam: 20 Km von der deutschen Grenze.

  • Ich möchte auch Lehramt an Hauptschulen in Bayern studieren. Aber anscheinend rät es hier jeder ab 😭. Alternative wäre Haupt und Real in Hessen. Ich hätte aber eigentlich lieber ein Hauptfach und eine Klasse die ich 5 Jahre begleite, als 2 Fächer und mehrere Klassen.

  • Ich möchte auch Lehramt an Hauptschulen in Bayern studieren. Aber anscheinend rät es hier jeder ab 😭. Alternative wäre Haupt und Real in Hessen. Ich hätte aber eigentlich lieber ein Hauptfach und eine Klasse die ich 5 Jahre begleite, als 2 Fächer und mehrere Klassen.

    Das ist natürlich immer Geschmackssache, aber wechselnde Fächer und Klassen haben schon auch ihre Vorteile, viel mehr Abwechslung und wenn dir eine Klasse mal auf den Zeiger geht, macht es einen gewaltigen Unterschied, ob du sie 2 oder 4 Stunden pro Woche siehst oder nach dem Klassenlehrerprinzip mit 18 Wochenstunden drin bist.

  • Ich möchte auch Lehramt an Hauptschulen in Bayern studieren. Aber anscheinend rät es hier jeder ab 😭. Alternative wäre Haupt und Real in Hessen. Ich hätte aber eigentlich lieber ein Hauptfach und eine Klasse die ich 5 Jahre begleite, als 2 Fächer und mehrere Klassen.

    Ich wage zu behaupten, dass du ganz gleich welches Lehramt in welchem Bundesland der BRD du aktuell studierst,, du immer mindestens zwei Fächer studieren wirst müssen, die du insofern im Regelfall dann auch letztlich unterrichten wirst (Spoiler: An Hauptschulen infolge des Klassenlehrerprinzips meist auch noch weitaus mehr Fächer fachfremd.). Nur eine Klasse wirst du dagegen auch an Hauptschulen sicherlich im Regelfall nicht haben, ebensowenig, wie nicht garantiert ist, dass du deine Klassen dann immer von 5-9 als Klassenlehrkraft begleiten wirst. Das kommt schließlich sehr stark darauf an, wie eine Schule arbeiten will und ggf. personell bedingt auch kann.


    Mach ein Praktikum an einer Hauptschule, um dir die Arbeit dort anzusehen, damit du selbst einen Eindruck davon erhältst, was dort wie gehandhabt wird. So kannst du sowohl deine Vorstellungen der Arbeit dort überprüfen, aber auch das, was du momentan von außen an Vorbehalten in Form von Ratschlägen erfährst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das ist natürlich immer Geschmackssache, aber wechselnde Fächer und Klassen haben schon auch ihre Vorteile, viel mehr Abwechslung und wenn dir eine Klasse mal auf den Zeiger geht, macht es einen gewaltigen Unterschied, ob du sie 2 oder 4 Stunden pro Woche siehst oder nach dem Klassenlehrerprinzip mit 18 Wochenstunden drin bist.


    Unterrichtest du an HS in BY nicht sowieso Fächerübergreifend alles? Dann hast du ja die Abwechslung.


    Ich wage zu behaupten, dass du ganz gleich welches Lehramt in welchem Bundesland der BRD du aktuell studierst,, du immer mindestens zwei Fächer studieren wirst müssen, die du insofern im Regelfall dann auch letztlich unterrichten wirst (Spoiler: An Hauptschulen infolge des Klassenlehrerprinzips meist auch noch weitaus mehr Fächer fachfremd.). Nur eine Klasse wirst du dagegen auch an Hauptschulen sicherlich im Regelfall nicht haben, ebensowenig, wie nicht garantiert ist, dass du deine Klassen dann immer von 5-9 als Klassenlehrkraft begleiten wirst. Das kommt schließlich sehr stark darauf an, wie eine Schule arbeiten will und ggf. personell bedingt auch kann.


    Mach ein Praktikum an einer Hauptschule, um dir die Arbeit dort anzusehen, damit du selbst einen Eindruck davon erhältst, was dort wie gehandhabt wird. So kannst du sowohl deine Vorstellungen der Arbeit dort überprüfen, aber auch das, was du momentan von außen an Vorbehalten in Form von Ratschlägen erfährst.

    Danke für den Tipp!


    In Bayern studierst du Hauptschule auf ein Fach und 3 Didaktikfächer, wie z.b. Kunst/Musik. In Hessen studierst du Haupt und Real zusammen mit 2 Hauptfächern die auch deine Didaktikfächer sind.

  • Danke für den Tipp!


    In Bayern studierst du Hauptschule auf ein Fach und 3 Didaktikfächer, wie z.b. Kunst/Musik. In Hessen studierst du Haupt und Real zusammen mit 2 Hauptfächern die auch deine Didaktikfächer sind.

    Was sind denn Didaktikfächer?

  • Ich möchte auch Lehramt an Hauptschulen in Bayern studieren. Aber anscheinend rät es hier jeder ab 😭. Alternative wäre Haupt und Real in Hessen. Ich hätte aber eigentlich lieber ein Hauptfach und eine Klasse die ich 5 Jahre begleite, als 2 Fächer und mehrere Klassen.

    Hallo erst mal, wer rät hier von was ab?


    Überlege auch mal in Richtung Förderschule, da hast du mit größerer Wahrscheinlichkeit Klassenlehrerprinzip. Deinen Wunsch nach Kontinuität und intensiverem Kontakt zu eher wenigen Klassen kann ich gut nachvollziehen.

  • Ich hätte aber eigentlich lieber ein Hauptfach und eine Klasse die ich 5 Jahre begleite, als 2 Fächer und mehrere Klassen.

    Das widerspricht sich leider bzw. mag ein typischer Zielkonflikt sein. Eher wenig Lerngruppen zu haben bedeutet gerade, diese auch in vielen verschiedenen Fächern zu unterrichten, was für Sek 1 Schulen und teils die Gesamtschulen nicht so untypisch ist. Das bedeutet dann aber nicht nur Unterricht in den 2 (studierten) Fächern, sondern noch in weiteren "Neigungsfächern". Möchte man hingegen nur seine 2 studierten Fächer unterrichten....oder gar schwerpunktmäßig nur eines davon (was zumindest in Mangelfächern durchaus vorkommen kann), dann hat man eben sehr viele verschiedene Lerngruppen.

  • Ich möchte auch Lehramt an Hauptschulen in Bayern studieren.

    Komisch, diesen Aspekt hier o.t. im 3 Jahre alten Thread "Lohnt sich Lehramt nur für "Familienmenschen"?" diskutieren zu wollen.

    Zumal du den Forenbereich "Studium Lehramt" ja vorher schon gefunden hattest, in einem 16 Jahre alten Thread...


    Du kannst auch ein neues Thema eröffnen, wenn du eine spezifische Frage hast und musst dich nicht an uralte Diskussionen dranhängen.

  • In Bayern gibt es schon seit über 10 Jahren keine Hauptschulen mehr, wird also schwierig, das zu studieren.

    Gibt es noch ein Bayern in Südamerika? Ja, es heisst jetzt Mittelschule. Wolltest du darauf hinaus 😂

  • Komisch, diesen Aspekt hier o.t. im 3 Jahre alten Thread "Lohnt sich Lehramt nur für "Familienmenschen"?" diskutieren zu wollen.

    Zumal du den Forenbereich "Studium Lehramt" ja vorher schon gefunden hattest, in einem 16 Jahre alten Thread...


    Du kannst auch ein neues Thema eröffnen, wenn du eine spezifische Frage hast und musst dich nicht an uralte Diskussionen dranhängen.

    Oder ich lese mir das durch, worauf ich Lust habe und beteilige mich an Threads, an denen ich Interesse habe. Es wird doch niemand gezwungen zu antworten :)

  • Das widerspricht sich leider bzw. mag ein typischer Zielkonflikt sein. Eher wenig Lerngruppen zu haben bedeutet gerade, diese auch in vielen verschiedenen Fächern zu unterrichten, was für Sek 1 Schulen und teils die Gesamtschulen nicht so untypisch ist. Das bedeutet dann aber nicht nur Unterricht in den 2 (studierten) Fächern, sondern noch in weiteren "Neigungsfächern". Möchte man hingegen nur seine 2 studierten Fächer unterrichten....oder gar schwerpunktmäßig nur eines davon (was zumindest in Mangelfächern durchaus vorkommen kann), dann hat man eben sehr viele verschiedene Lerngruppen.

    Meinte natürlich ein Hauptfach studieren (und mehrere Didaktik) anstatt 2, wie in Bayern an Mittelschulen üblich :).

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