Sollte man - wenn man Lehramt studiert - schon vor Beginn des Studiums einen Lehrer-Charakter haben?

  • Och, Cheffe hat letztens einen Seiteneinsteiger-Bewerber abgesägt, nachdem er in seinen zwei "Probestunden" etrem arrogant auftrat und wörtlich einmal zu den Schülern sagte "Oh, seid Ihr dumm oder was?" Der hat's gar nicht verstanden und wollte unbedingt anfangen.

    Gut, dass der kein Lehrer wird. Häufig (meiner Erfahrung nach) sind Leute mit der Einstellung auch noch die, die gar nicht erklären/vermitteln können, wodurch die SuS wirklich wenig lernen. :(

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Du bist der Typ vom Club der Toten Dichter und alle anderen sind empathielose Arschlöcher. Alles klar. :victory:

    Ich weiß schon, warum ich den Film ganz grauenhaft finde (was, zugegeben, auch am Hauptdarsteller liegt).

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Oh, Danke, dass Du Dich zuerst geoutet hast. Wobei ich den Hauptdarsteller in anderen Rollen noch OK finde.

  • Och kommt, Leute, wer will nicht, dass die Kinder einen auf den Tischen stehend mit "Oh Käpt'n, mein Käpt'n" begrüßen?

  • Ich habe meinen Jugendlichen mal erzählt, es sei an deutschen Schulen üblich, dass die ganze Klasse zu Beginn des Unterrichts aufsteht und die Lehrperson in einem unfassbar genervt-gelangweiltem Singsang "Guten Morgeeen Frau Mülleeeer" begrüsst oder wie auch immer man das nennen will. Eine deutsche Schülerin bestätigte mir, dass das zumindest an ihrer letzten Schule in Baden-Württemberg auch immer noch so gepflegt wird. Allein das fanden sie schon schrecklich. Ich auch. Aber ... mir war zu Beginn meiner Karriere hier auch das Händeschütteln suspekt. Corona hat schon auch was Gutes!

  • Ich habe meinen Jugendlichen mal erzählt, es sei an deutschen Schulen üblich, dass die ganze Klasse zu Beginn des Unterrichts aufsteht und die Lehrperson in einem unfassbar genervt-gelangweiltem Singsang "Guten Morgeeen Frau Mülleeeer" begrüsst oder wie auch immer man das nennen will. Eine deutsche Schülerin bestätigte mir, dass das zumindest an ihrer letzten Schule in Baden-Württemberg auch immer noch so gepflegt wird. Allein das fanden sie schon schrecklich. Ich auch. Aber ... mir war zu Beginn meiner Karriere hier auch das Händeschütteln suspekt. Corona hat schon auch was Gutes!

    Hmm, an meiner Realschule in BW war das damals nicht so… und das ist gute 30 Jahre her. Das hätte auch völlig der Weltsicht meiner Lehrerinnen und Lehrer widersprochen, die fast zu 100% aus Alt-68ern bestand 😂 Aber vielleicht gibt es das inzwischen ja wieder… ?


    Tatsächlich habe ich erst hier gelernt, dass Händeschütteln in der Sek üblich ist. An unserer Berufsschule wird ihren das schnell wieder abgewöhnt… mir wollte gottseidank noch kein Lernender im Unterricht die Hand schütteln.

  • Bei uns ist an der Schule aufstehen tatsächlich üblich, an meiner früheren Schule nur bis Klasse 8 (beide Baden-Württemberg).


    Mir ist es egal, ist halt so.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ernsthaft?! Ist das eine süddeutsche oder BW-landesübliche Gepflogenheit?

    Das habe ich hier noch an keiner Schule erlebt oder gehört; von Bekannten aus BW oder Bayern aber auch nicht. Aufstehen, wenn die Lehrkraft das Klassenzimmer betritt, kenne ich nur aus Erzählungen meiner Eltern und Großeltern.

    Ich dachte wirklich, Antimon wollte mit dieser Geschichte ihre SuS verschaukeln.


    Händeschütteln zwischen Lehrkräften und SuS ist hier ebenfalls nicht üblich (besser ist das!).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • aufstehen zum begrüßen, nicht beim Hereinkommen des Lehrers (und ich kenne es auch aus meiner Schule in NRW), unterschiedlich ist nur, bis zu welcher Klassenstufe. Ich kenne es nicht anders.

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  • Händeschütteln zwischen Lehrkräften und SuS ist hier ebenfalls nicht üblich (besser ist das!).

    Das ist mir auch ganz makaber. Ich wurde noch nie von irgendeiner Lehrkraft berührt. Naja außer dem Sportlehrer bei einer Hilfestellung okay.

  • Bei uns stehen die SuS in der Sek I zur Begrüßung auch immer auf.

    Meistens hört das, je nach Klasse, nach der achten oder neunten Klasse auf. In der Oberstufe habe ich das noch nie gesehen.

    Ich sagen meinen Schüler:innen allerdings immer, dass ich diese Gesinge nicht hören will. Die sollen einmal laut und deutlich "Guten Morgen" oder "Good Morning" sagen (je nach Fach) und gut ist.

    Die Oberstufenschüler:innen bleiben sitzen und sagen oft einfach nur "morgen" oder auch "hallo". Letzters finde ich persönlich ganz sympatisch.

    • Offizieller Beitrag

    Ernsthaft?! Ist das eine süddeutsche oder BW-landesübliche Gepflogenheit?

    Nö, das habe ich auch in Norddeutschland erlebt, ehrlich gesagt an allen Schulen, wo ich mal war und es ist auch an meiner Schule im nördlichen NRW üblich. Ich habe am Anfang das nicht wirklich gemacht, es geht/ ging mir tierisch auf die Nerven, eine Klasse hatte sich bei der Klassenlehrerin "beschwert" (nicht wirklich), ich würde sie nicht wirklich begrüßen (und begrüßen lassen). Es sind gut 10 Jahre her.
    Mittlerweile mache ich das und versuche nur, dass es kein Singsang wird, sondern schnell und knackig ist, aber einige SuS stehen vermutlich bei der Begrüßung die längste Zeit des Tages :) Ein bißchen Ruhe zu Beginn des Tages ist doch ganz gut.

  • Im Osten ist das auch üblich. Viele finden, dass es ein guter Start ist, weil die SuS stehen, mit nix rumklappern und schweigen, bevor sie loslegen. Ich mache es auch nicht, vielleicht sollte man es testen...

  • Nö, das habe ich auch in Norddeutschland erlebt, ehrlich gesagt an allen Schulen, wo ich mal war und es ist auch an meiner Schule im nördlichen NRW üblich.

    Waaaas?!? Das kann ich gar nicht glauben. Aber wenn du es sagst (und andere auch), wird es wohl stimmen. Ich kann nur wiederholen, dass ich dieses "Gebahren" noch von keiner einzigen Schule gehört habe, weder hier in der Gegend noch in anderen BL, wo Freunde, Bekannte und Verwandte von mir wohnen (BW, Bayern, Sachsen, SH, NRW, Hessen, MV, Bremen, Hamburg, Berlin). Und das betrifft alle Schulformen von der Grundschule an. Tja, muss wohl Zufall sein.

    An meiner Schule wäre das eh nicht möglich, weil die SuS normalerweise vor der Tür stehen und sich noch nicht im Klassenraum befinden (weil sie den in der Pause verlassen sollen), wenn die Lehrkraft erscheint. Da stehen sie ja eh schon ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Grossartig. :rofl:


    Da seht ihr mal, was man in diesem Forum so alles lernt bezüglich "Traditionen" und sonstiger (Un)Sitten!


    Ich war an einer katholischen Schule, das ist sicher noch mal ne Spur härter. Wir haben morgens zur 1. Lektion auch gesungen und gebetet. In der Oberstufe war der Spuk dann offiziell vorbei, da mussten wir auch die Begrüssungs-Laier nicht mehr ablassen. Tatsächlich haben wir in den meisten Kursen zur 1. Lektion freiwillig weiter gesungen und gebetet bzw. ich stand aus Respekt vorm Rest einfach stumm mit auf.


    Die Händeschüttelei ist hier auch eher ein Sek-I-Ding (Sek I ist bei uns noch Klassenlehrerprinzip). In der Sek II hüpfen die Jugendlichen dann mit 5 - 10 min Pause zwischen den Stunden von einem Fach zum anderen - zu viele Lehrpersonen, zu wenig Zeit. Meine eigene Klasse hat es 2 Jahre lang tapfer durchgezogen, halt nur bei mir als Klassenlehrperson. Ich muss das nicht haben, aber ich stosse den Jugendlichen auch nicht vor den Kopf, wenn sie es freiwillig machen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    An meiner Schule wäre das eh nicht möglich, weil die SuS normalerweise vor der Tür stehen und sich noch nicht im Klassenraum befinden (weil sie den in der Pause verlassen sollen), wenn die Lehrkraft erscheint. Da stehen sie ja eh schon ;) .

    Oh, selbst wenn ich die Tür öffne und die Schüler*innen mit mir reinkommen, gibt es eine Begrüßung. (und genau deswegen hatte ich in meinem ersten Vertretungsjahr das durch die Begrüßung an der Tür ersetzt und fand es netter, 20 mal "Bonjour" zu sagen, als einmal vorne. Aber die SuS vermissten es :D

  • Ist bei uns tatsächlich auch üblich, dass die SuS aufstehen zu Beginn und im Chor grüßen. Ich nehme es inzwischen insofern hin als damit zumindest alle mal kurz in Bewegung waren, statt am Tisch zu versacken, wehre mich aber gegen den Singsang. Ich schlage zu Schuljahresbeginn immer vor, dass sie statt nur mich zu begrüßen mit einem "Guten Morgen zusammen" die Klasse mit einbeziehen, das war an meiner Refschule in vielen Klassen üblich und fanden die SuS gut. An meiner jetzigen Schule wollen die SuS das tatsächlich aber nicht, also bleibt es bei einem knackigen "Guten Morgen Frau CDL" und in Französisch gibt es bis Klasse 8 zumindest eine kleine Bodypercussion zur französischen Begrüßung, die wir alle gemeinsam machen zu Beginn.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich mache mir selbst gute Laune, wenn ich den SuS ein fröhliches Guten Morgen oder Guten Tag entgegenschleudere.

    Die meisten Klassen/Kurse grüßen mehr oder minder synchron zurück, manchmal äußern sie auch Verwunderung über meine gute Laune (die ich nicht immer wirklich habe, aber versuche zu erlangen).

    In keinem Fall aber kommentiere ich ihr Begrüßungsart, auch wenn die Begrüßung ausbleibt. Sie sollen selbst entscheiden, wie sie es halten wollen. Ich mach’s so, wie’s für mich am besten passt.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

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