Für die Erbschaftsteuer hätte ich noch einen Vorschlag, der IMHO viel Druck aus der Debatte rausnehmen könnte, zumindest bei Erbschaften im privaten Bereich, wenn also keine Unternehmen(-santeile) im Spiel sind. Ich würde einen großzügigen Freibetrag gewähren, von mir aus ruhig 500000, der aber nicht für jeden Erbfall erneut gilt, sondern personenbezogen und unabhängig vom Verwandtschaftsgrad ist. Dann kann ein Sohn sein Elternhaus steuerfrei erben, aber wenn ihm danach noch das Vermögen von Tante Agnes zufällt, wird eine Steuer von dann ruhig 75% fällig. Dito, wenn Tante Agnes zuerst verstirbt.
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Wenn man sich endlich mal an eine vernünftige Vermögenssteuer rantrauen würde, wäre ich in diesem Punkt durchaus für Steuererhöhungen. Erbschaftssteuer dito.
Ist sehr schwer, so etwas gerecht zu gestalten. Der Handwerkermeister, der für seine einzige Familienaltersvorsorge mehrere Privatimmobilien besitzt kommt schnell über die diskutieren Freigrenzen.
Dabei sind die Erträge kaum höher als die Pensionen eines Lehrerfamilie.
Also müssten bei uns Pensionsansprüche, Wohneigentum usw. mit in die Vermögenssteuer einfließen. Wir sind so gesehen in der Regel schon sehr reich gegenüber der Gesamtbevölkerung.
Dann ist da noch ertragloses Vermögen bzw. mit einem laufenden Ertrag nach Steuern unterhalb der Inflationsrate, dass ebenfalls von dieser Steuer betroffen wäre.
Deswegen sollte diese Steuer in der Versenkung bleiben.
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Steuererhöhungen? Es wandern jetzt schon massiv Firmen und Fachkräfte ab, weil in diesem Land kaum was übrig bleibt vom Bruttogehalt.
Richtig, und DAS sollte das zentrale politische Anliegen sein. Deutschland verliert an Attraktivität als Wirtschaftsstandort, gleichzeitig setzt man alles daran, es für Leistungsträger immer unattraktiver zu machen hier zu bleiben, und on top leisten wir uns ständig höhere Sozial- und Klimaprojektausgaben.
Mit Vollgas gegen die Wand...
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Man will es nicht den Leistungsträgern unattraktiver machen, sondern sie notwendigerweise in die Pflicht nehmen.
Damit die Menschen, die Hilfe nötig haben, nicht vor die Hunde gehen.
Und damit das Klima nicht vor die Hunde geht.
Für sowas muss man aber sozial und langfristig denken. (Also nichts für die FDP und einige andere Parteien.)
A propos "Sozial" denken - hast du da weiter oben wirklich zwischen den Zeilen die These vertreten, dass "Arme Menschen keine Kinder bekommen sollten"?
kl. gr. frosch
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A propos "Sozial" denken - hast du da weiter oben wirklich zwischen den Zeilen die These vertreten, dass "Arme Menschen keine Kinder bekommen sollten"?
Ja. Und ich erweitere die These noch: Gut gestellte Beamte sollten fürs Kinder bekommen nicht auch noch übermäßig entlohnt werden. Die sind übrigens auch besonders schlecht für das Klima.
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Ich bin ja politisch doch recht nah an der FDP, aber der Haufen geht grad genauso wenig wie in der Vergangenheit die Grünen.
In der Vergangenheit? Die gehen aktuell genau so wenig.
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Nicht schon wieder dieses peinliche Neid-Thema. *seufz*
Erklären werde ich es dir hier aber nicht nochmal.
Aber ich suche dann schon mal die passenden Threads raus, um die kommenden Beiträge dahin zu verschieben.
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In der Vergangenheit? Die gehen aktuell genau so wenig.
Das Schöne ist ja: Ich muss weder noch wählen ohne mich schlecht zu fühlen. Ich darf dann jetzt ja woanders wählen und tatsächlich fällt es mir da erheblich leichter mich zu entscheiden Aber irgendwie gehen mir die Sozialdemokraten hier auch am meisten auf den Sack mit ihrer weltfremden Naivität.
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Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer in den Raum werfen um Finanzprobleme des Staates zu lösen ist in bestimmten Kreisen eine beliebte Lösung. Dass es in der Praxis nicht so einfach ist, hat die Vergangenheit aber auch schon gezeigt, der letzte Versuch einer Vermögensteuer ist vorm Verfassungsgericht gescheitert, andere Lösungen wurden damals verworfen, weil verfassungskonforme Lösungen kaum einen Ertrag liefern würden, der den Aufwand decken würde. (Genauer gesagt existiert die Vermögenssteuer sogar noch, die Ergebung ist nur ausgesetzt.)
Mir persönlich würde eine Gleichbehandlung aller Einkommensformen immer noch sinniger erscheinen.
Aber: Grundsätzlich ist die Steuerlast in Deutschland sehr hoch, auch und besonders für Gutverdiener. Und Deutschland hat bereits den teuersten Sozialstaat der Welt und vieles von dem, was in den letzten Jahrzehnten verteilt worden ist, war Klientelpolitik und nicht objektiven Notwendigkeiten geschuldet (siehe diverse neue Renten der letzten Bundesregierung, die mit dem Kampf gegen Altersarmut begründet wurden, faktisch aber überwiegend bereits gut situierten Rentner zu gute kommen).
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Man will es nicht den Leistungsträgern unattraktiver machen, sondern sie notwendigerweise in die Pflicht nehmen.
Damit die Menschen, die Hilfe nötig haben, nicht vor die Hunde gehen.
Und damit das Klima nicht vor die Hunde geht.
Für sowas muss man aber sozial und langfristig denken. (Also nichts für die FDP und einige andere Parteien.)
A propos "Sozial" denken - hast du da weiter oben wirklich zwischen den Zeilen die These vertreten, dass "Arme Menschen keine Kinder bekommen sollten"?
kl. gr. frosch
Zum ersten Satz: das kommt aufs Gleiche raus und wer kann, wandert irgendwo hin ab, wo man ihm weniger tief in die Tasche greift. Würde ich mittlerweile auch jedem jungen Menschen empfehlen.
Zwischen "nicht vor die Hunde gehen" und völlig unnötigen Ausgaben liegt leider auch ein riesengroßes Dunkelfeld. Wozu muss der Steuerzahler 18jährigen 200€ schenken? Wozu müssen Schüler und Leistungsempfänger subventioniert bundesweit Bahn fahren können? Sozialausgaben sollten sich auf Grundsicherung beschränken, sprich existentielle Grundversorgung. Die vorherrschende Auffassung, jeder müssen unbegrenzt überall "partizipieren" können, ist doch Irrsinn. Wer soll das auf Dauer bezahlen?
Und zum Klima: das geht vor die Hunde. Definitiv. Ob wir hier vorher unseren Wohlstand verschreddern oder nicht, spielt absolut keine Rolle. Hier hätte die Weltgemeinschaft vor vielen Jahrzehnten vielleicht noch was "retten" können, aber der Zug ist abgefahren.
Zur letzten Frage: ich meine, man sollte sich generell nur anschaffen, was man auch selbst finanzieren kann.
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Zur letzten Frage: ich meine, man sollte sich generell nur anschaffen, was man auch selbst finanzieren kann.
Als Kind aus einkommensschwachem Elternhaus: Du weisst aber schon, dass das auch einfach so passieren kann, wenn die Kinder schon mal da sind, ne? Noch sind wir zum Glück nicht so weit, dass man sich irgendwo ne Berechtigung zum Kinderkriegen einholen müsste. Sei froh, dass du in einem Sozialstaat lebst, du kannst morgen auch schon ganz gewaltig auf die Fresse fliegen.
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Absolut, und genau so sollte man einen Sozialstaat auch begreifen: als Sicherheitsnetz für Bürger, die in Notlagen geraten. Das ist etwas völlig anderes, als Lebensentscheidungen zu treffen, bei denen das Stützen auf Sozialleistungen direkt einkalkuliert ist.
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wer kann, wandert irgendwo hin ab, wo man ihm weniger tief in die Tasche greift
Ich halte es für ein Gerücht, dass DAS der Grund ist, warum Leute aus Deutschland auswandern. Deutschland verliert in der Tat besorgniserregend viele Akademikerinnen und Akademiker. Ich möchte behaupten, primär, weil die Arbeitsbedingungen anderswo besser sind. "Anderswo" ist übrigens meistens Österreich oder die Schweiz. Die Steuerlast wäre mir jedenfalls ziemlich egal.
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Ich würde einen großzügigen Freibetrag gewähren, von mir aus ruhig 500000, der aber nicht für jeden Erbfall erneut gilt, sondern personenbezogen und unabhängig vom Verwandtschaftsgrad ist. Dann kann ein Sohn sein Elternhaus steuerfrei erben,
Wo sind 500.000 Euro großzügig? Freunde von uns haben vor 12 Jahren ein Haus für 250.000 Euro gekauft. Das ist jetzt rund 750.000 Euro wert, unter anderem auch, weil sie da ordentlich Geld und Arbeit reingesteckt haben. Ein durchschnittlich großes Haus (140 qm Wohnfläche, 700 qm Grundstück) gibt es hier gar nicht mehr unter 500.000 Euro.
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Wenn man sich endlich mal an eine vernünftige Vermögenssteuer rantrauen würde, wäre ich in diesem Punkt durchaus für Steuererhöhungen. Erbschaftssteuer dito.
So etwas kann die FDP doch nicht befürworten, das würde schließlich ihre Kernklientel überproportional betreffen.
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wer kann, wandert irgendwo hin ab, wo man ihm weniger tief in die Tasche greift.
Echt? Wie viele Auswanderer kennst du und wo sind die hingewandert und aus welchen Gründen?
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Und zum Klima: das geht vor die Hunde. Definitiv. Ob wir hier vorher unseren Wohlstand verschreddern oder nicht, spielt absolut keine Rolle. Hier hätte die Weltgemeinschaft vor vielen Jahrzehnten vielleicht noch was "retten" können, aber der Zug ist abgefahren.
Hm, mit der Einstellung kann man aber jedes Verhalten rechtfertigen. Irgendwann geht das Auto des Nachbarn sowieso kaputt, kann ich es auch ausleihen und zu Schrott fahren. XY nervt, früher oder später stirbt sie eh, kann ich sie auch gleich umbringen.
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Mit der Einstellung wird dafür gesorgt, dass Klimaschutz so praktiziert wird, dass die Bevölkerung mitgenommen wird und dauerhaft ist.
Ansonsten werden die Vorschläge bei der nächsten Wahl einkassiert.
Wir können Klimaschutz und den Wohlstand sichern, wenn mit Augenmaß vorgegangen wird. Die FDP hat das verstanden, die Grünen nicht.
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Wo sind 500.000 Euro großzügig? Freunde von uns haben vor 12 Jahren ein Haus für 250.000 Euro gekauft. Das ist jetzt rund 750.000 Euro wert, unter anderem auch, weil sie da ordentlich Geld und Arbeit reingesteckt haben. Ein durchschnittlich großes Haus (140 qm Wohnfläche, 700 qm Grundstück) gibt es hier gar nicht mehr unter 500.000 Euro.
Und trotzdem sind 500.000€ verdammt viel Geld. Das auch noch steuerfrei erben zu können, ist ein deutliches Privileg.
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Wenn die FDP irgendwas verstanden hätte, außer wie man für sich selbst am besten sorgt, hätte sie irgendeinen relevanten Vorschlag gemacht, wie man klimaverträglich aka grünliberal wirtschaften kann. Lindners Beziehung zu Porsche hat ihn einfach nur noch abstßender gemacht, als er eh schon ist.
Aber wurscht, kann sein, dass viele Leute grün-rot doof finden, dann müssen sie halt CDU wählen. Aber die Regierung ist wie sie ist und die FDP nur ein kleiner Teil davon.
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