Kanzlerkandidatur

  • In Basel-Stadt reicht es darüber hinaus aktives Mitglied in einem Sportverein zu sein. Andernorts sind aber Leute schon abgewiesen worden, die die Namen aller Dorfbeizen nicht aufzählen konnten.

    Es gibt halt schon arg unterschiedliche Auslegungen von "kulturellem Engagement".

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Die Gemeindeversammlung muss dich für "integriert" befinden. Je nachdem musst du dafür jedes Wochenende am Stammtisch saufen oder du bist Mitglied beim SAC. Mir ist da die Region Basel schon erheblich sympathischer als ähm... naja, manch anderer Kanton eben. Bei einem ehemaligen Arbeitskollegen ist in der Freiburger Wallapampa publikumswirksam die Kantonspolizei aufgelaufen um zu überprüfen, ob es sich bei der Heirat mit der einzubürgernden Marokkanerin nicht doch nur um ein Arrangement handelt.

  • @Antimon Das sind ja sehr interessante Schilderungen zum Schweizer Einbürgerungsverfahren, danke.

    An sich sind das doch erstmal recht sinnvolle Kriterien. Jedenfalls würde ich an mich selber diesen Anspruch auch stellen, wenn ich in einem anderen Staat dauerhaft leben möchte. So wäre es beispielsweise, wenn es für mich irgendwann mal in die Schweiz oder Österreich gehen sollte, oder wenn ich mit meiner Partnerin nach Mexiko ziehen sollte. Dort bin ich erstmal Bittsteller und muss meinen Integrationswillen zeigen.

    Und, dass diese Staaten das auch von mir erwarten, finde ich völlig okay.



    Bei den genauen Kriterien und der Umsetzung lässt sich dann natürlich streiten. Auch, dass man das Verfahren durch Geld umgehen kann, könnte problematisch sein. Aber einige Staaten fahren damit ja scheinbar auch ganz gut. Siehe Malta z.B.

  • Was dazu führt, dass per Geburt beeinträchtigte (Trisomie 21 etc) Kinder von Migranten niemals eingebürgert werden weil sie immer auf Sozialleistungen angewiesen sein werden.

    Das findest du in Ordnung? Ich finde das menschenverachtend. Ich bin grundsätzlich damit einverstanden, dass man sich hier selbst versorgen können muss. Aber DAS geht meilenweit zu weit. Wir hatten an der Schule auch schon einen Anruf vom Migrationsamt die nach einem Schüler fragten, ob wir denken, dass der jemals "normal" wird arbeiten können. Dem jungen Mann war Asperger Autismus diagnostiziert worden und er war noch nicht eingebürgert. Das ist absolut widerlich.

  • Die FDP hat eh das wirkungsvollste und umsetzbarste Klimaschutzprogramm im Wahlprogramm.

    Ich schmeiß mich weg. :rotfl:

    Dabei fällt mir ein : Kennt ihr die Plakate von Die Partei, die dieses sensationelle Klimaschutzprogramm der FDP auf's Korn nehmen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Leider nicht... klingen unterhaltsam!

    Wenn ich die Tage wieder eines sehe mache ich mal ein Bild.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • @Antimon: Klingt doch gut, dass die Schweizer Regeln sehr an meinen intuitiven Vorschlägen orientiert sind. Ich schätze, dass es in Ländern mit strengen Migrationsregeln (Dänemark, Australien, vlt. Island?) ähnlich ist. Aber ja, ich stimme zu, dass das mit den von Geburt Beeinträchtigten ein Grenzfall ist, bei dem man den Profit für das Land einerseits und die Menschenwürde des Individuums andererseits angemessen abwägen muss.

  • Leider nicht... klingen unterhaltsam!

    Ich rate auch ganz dringend dazu, die Antworten von Martin Sonneborn (Parteivorsitzender von der Partei die Partei) beim Wahlomaten durchzulesen ^^

  • Ein Freund und eine Bekannte (arbeitet selbst für die Agentur für Arbeit) von mir haben da eine ziemlich starke Meinung zu den staatlichen Alimentierungen. Wer sie vom Staat langfristig bezieht, ist auch zur Leistung an der Öffentlichkeit gezwungen, z.B. Müll aufsammeln, Pflege öffentlicher Parks usw.

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    Wäre sicher sinnvoll, noch besser wäre es, wenn man den Menschen Jobs vermittelt. Das ist ja eigentlich die Aufgabe der Arbeitsagentur, wird leider de facto oft nicht gemacht. Die Menschen bewerben sich, bekommen Absagen und so weiter. Kein Wunder, dass es so viele Langzeitarbeitslose gibt, obwohl es durchaus Jobs gibt, für die man keine formale Qualifikation benötigt (z.B. Regale im Einzelhandel einräumen: Die zahlen sogar ganz gut für eine ungelernte Tätigkeit).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Der Mindestlohn in Deutschland ist nicht 6€, sondern 9,50€.

    Ein Vollzeitbeschäftigter kommt auf über 1500€. Das ist deutlich mehr als als die Grundsicherung, zumindest wenn jemand Single ist.

    Muss der Mindestlohn so hoch sein, dass eine 4 köpfige Familie (oder 6, 10 oder mehr Personen?) davon ohne Zuschüsse leben können?


    Ist schon lustig, wie einige sich das vorstellen.

    Wäre zumindest ganz schön, wenn eine 4köpfige Familie mit 1,5 Mindestlöhnen (1 VZ, 1 TZ) leben könnte.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wenn man einen solchen "Test für Migranten" einführt, sollte man den auch mal bei den Deutschen durchführen. Viele haben erschreckend wenig Ahnung von der "deutschen Kultur" (was auch immer das zur Hölle sein soll? Sauerkraut und Eisbein? Schlagermusik? Kunst?) und dem deutschen Recht.

    Warum sollen sich Migranten sozial engagieren müssen und Deutsche nicht? Soziales Engagement ist freiwillig und sicherlich gut, aber niemand sollte dazu gezwungen werden.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das erinnert mich an Tiraden meines Vaters, wenn der sich aufregt, dass viele Migranten noch kein Deutsch können (zum Beispiel die Oma meines Mannes, die jetzt ca 50 Jahre hier lebt) und nur unter sich leben.

    Lustigerweise/ Ironischerweise stört ihn das nicht, wenn Deutsche in Spanien oder Australien leben und nur in ihrer Community bewegen, denn da machen die ja einen wesentlich kleineren Prozentsatz der Einwohner aus... Die Logik mancher Leute kann man eh nicht verstehen.


    (Mein Vater ist zwar Deutscher, wurde aber in Russland geboren. Aber der Fakt, dass in der Familie immer nur Deutsch gesprochen wurde, macht ihn somit zum rassistischen Biodeutschen.)

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Die Logik dahinter ist, dass Integration in die Gesellschaft eine Voraussetzung für ein längerfristiges Bleiberecht und insbesondere den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft sein sollte. Nicht integrierte Menschen führen immer zu Problemen für den Rest der Gesellschaft. Daher sollte die Förderung und Forderung der Integration in unser aller Interesse sein. Zusätzlich selektiert man damit eben auch Menschen, die sich mindestens mit der längerfristigen neuen Heimat wirklich auseinandersetzen wollen. Alles andere ist respektlos gegenüber dem Staat und der aufnehmenden Gesellschaft.


    Natürlich gibt es auch "Biodeutsche", die keinerlei Respekt für unser Land zeigen. Aber was will man denn machen? Sie in internationalen Gewässern aussetzen?

    Bei Migranten hat man im Gegensatz dazu eben die Möglichkeit, sie in gewissem Maße auszusuchen. Und die sollte genutzt werden in unser aller Interesse.


    Außerdem haben Deutsche in der Regel ja zumindest durch die Schule einen gewissen Kultur-/Politik- und Geschichtstest durchlaufen.


    Das gilt natürlich alles für ein langfristiges Bleiberecht. Wer nur temporär hier Schutz vor dem sicheren Tode im eigenen Land sucht und bald wieder zurückgehen möchte, der ist natürlich in einer ganz anderen Situation.

    • Offizieller Beitrag

    yestoerty

    Diese Doppelmoral ist vielleicht nicht zwingend typisch deutsch, aber sehr verbreitet. In sehr kleinen Communitys dürfte das schwierig werden, nur mit der Muttersprache auszukommen und nicht die Sprache des Gastlandes zu lernen. In Deutschland sind diese Communitys allerdings so groß, dass es tatsächlich gar nicht nötig sein kann, Deutsch zu lernen. Dann ist das nicht zwingend ein Ausdruck von aktiver Integrationsverweigerung sondern schlichtweg Bequemlichkeit oder Anlasslosigkeit.

  • Lustigerweise/ Ironischerweise stört ihn das nicht, wenn Deutsche in Spanien oder Australien leben und nur in ihrer Community bewegen

    Warum erinnert es dich daran? Ich habe doch genau das Gegenteil gesagt: Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn andere Länder für mich ebenso Regeln zur Integration aufstellen bevor sie mir ein langfristiges Bleiberecht oder eine Staatsbürgerschaft gewähren.

    Wenn ich nach Mexiko ziehe und mir keine Mühe mache Spanisch zu lernen, mich selber zu versorgen, mich mit meiner neuen Heimat zu identifizieren (nur möglich mit Wissen über Geschichte und Kultur), am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, etc, dann wäre das absolut respektlos gegenüber dem Land und der Gesellschaft, die mich aufnimmt.


    Daher betrachte ich solche Deutschen auf Mallorca oder in Südspanien, die keinerlei Integrationsanstrengungen zeigen, genauso als respektlos, wie jemanden, der nach Deutschland kommt und das nicht tut.

  • Wem wird hier also diese Doppelmoral vorgeworfen und woran macht ihr beiden das fest?

    Ansonsten kann das erstmal getrost als Strawman-Argument ignoriert werden.

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