Kanzlerkandidatur

  • 40-50% oder gar 60%+ Briefwähler? Klingt das nicht ein bisschen arg übertrieben?

    Finde ich persönlich nicht, man muss ja bedenken, dass es auch Menschen gibt, die ohne Corona per Brief wählen (Sonntagsarbeit, Montage, Urlaub, keinen Bock lange anzustehen, Familientag, ...)

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    ich werde Briefwahl machen, bringe es aber selbst dahin, für das Feeling.
    Ich bin eine begeisterte Wahlbürogängerin, schon seit meiner Kindheit, der Ablauf, die Symbolik, genieße aber diese Möglichkeit (dieses Mal wegen Urlaub). Und wäre doch mittlerweile froh, das gäbe es auch in Frankreich (auch wenn ich mittlerweile aus davon unabhängigen Gründen nicht mehr wählen möchte, hätte es mein Leben auch vereinfacht. Ich sag nur: 3 Stunden Fahrt zum Wahlbüro, anstehen... und dann 3 Stunden zurück. Es lebe die Briefwahl!)


    Und: ach ja: wir haben eine Pandemie. Da ist jeder Brief in einem Umschlag nicht schlecht...

  • Danke für die Begründung. Ich finde schon länger, dass die Bevölkerung immer fauler bequemer wird, weswegen ich bei jeder vermeintlichen Vereinfachung immer sehr skeptisch bin. Ich warte noch darauf, dass man irgendwann per App wählen kann :( .

    Bei der letzten Wahl während der Pandemie bin ich sehr entspannt ins Wahllokal gegangen und war nach 5 Minuten durch. War ein schöner kleiner Sonntagsspaziergang :) .

  • Ich finde schon länger, dass die Bevölkerung immer fauler bequemer wird, weswegen ich bei jeder vermeintlichen Vereinfachung immer sehr skeptisch bin.

    Ich bin froh über jede Möglichkeit, dass mehr Menschen wählen können. Und die Krankenschwester, die den ganzen Sonntag arbeitet, ist sicher vieles, aber nicht faul oder bequem. Oder der Lokführer/Busfahrer/LKW-Fahrer...

    Hast du Lust, ggf. längere Zeit anzustehen? Wozu? Das nicht zu wollen hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun. Ein Bekannter von mir geht z.B. so gut wie jeden Sonntag wandern und läuft sicher mehr km als er zum Wahlbüro tun würde. Ist er faul? Äh, ich meine bequem?!

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Ich finde es auch gut, wenn viele Menschen wählen. Das ist ja auch der Sinn von Demokratie. Auf meinem Wahlzettel steht, dass man 10h lang wählen darf. Lehne ich mich zu sehr aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass auch für die von dir genannten Berufsgruppen es möglich wäre, dennoch zu wählen, z.B. vor Schichtbeginn/nach Schichtende oder während der Mittagspause? Notfalls kann man sicher auch um eine Ausnahme zum Nachkommen bürgerlicher Pflichten beim Arbeitgeber erfragen. Bei der Impfung war das z.B. bei vielen Arbeitgebern auch möglich.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Begründung. Ich finde schon länger, dass die Bevölkerung immer fauler bequemer wird, weswegen ich bei jeder vermeintlichen Vereinfachung immer sehr skeptisch bin.

    aber die Briefwahl gibt es schon ewig in Deutschland... Die Möglichkeit rückte letztes Jahr sehr stark wegen Corona in den Fokus.



    Ich finde es auch gut, wenn viele Menschen wählen. Das ist ja auch der Sinn von Demokratie. Auf meinem Wahlzettel steht, dass man 10h lang wählen darf. Lehne ich mich zu sehr aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass auch für die von dir genannten Berufsgruppen es möglich wäre, dennoch zu wählen, z.B. vor Schichtbeginn/nach Schichtende oder während der Mittagspause? Notfalls kann man sicher auch um eine Ausnahme zum Nachkommen bürgerlicher Pflichten beim Arbeitgeber erfragen. Bei der Impfung war das z.B. bei vielen Arbeitgebern auch möglich.

    Nicht jede*r arbeitet am Wohnort. ( 8 Stunden-Schicht plus Mindestpausenzeit, da ist es schon eng.) Dann kommen Fahrzeiten.
    und: Urlaub darf man nicht mehr haben?
    Bei der Impfung musstest du nicht an EINEM Tag zu einem bestimmten Ort, unabhängig vom Arbeitgeber. Arbeitgeber*innen konnten also zb selbst eine Impfung organisieren, usw..
    Der Gesetzgeber müsste zumindest eine Alternative erschaffen, wenn keine Briefwahl. Gegenvorschlag: Vollmacht. Fändest du es besser?

  • Wäre aber leider (gottseidank) verfassungswidrig.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Danke für die Begründung. Ich finde schon länger, dass die Bevölkerung immer fauler bequemer wird, weswegen ich bei jeder vermeintlichen Vereinfachung immer sehr skeptisch bin. Ich warte noch darauf, dass man irgendwann per App wählen kann :( .

    Bei der letzten Wahl während der Pandemie bin ich sehr entspannt ins Wahllokal gegangen und war nach 5 Minuten durch. War ein schöner kleiner Sonntagsspaziergang :) .

    Briefwahl gibt es seit 1957 und wurde nicht eingeführt, um faule Menschen am Sonntagsspaziergang zu hindern.

  • Briefwahl gibt es seit 1957 und wurde nicht eingeführt, um faule Menschen am Sonntagsspaziergang zu hindern.

    Schon klar. Mir ging es um den Anteil an Briefwahlwählern. Ein paar % hätten mich sicherlich nicht zu meinem Ausgangsbeitrag veranlasst.

  • Ich finde es auch gut, wenn viele Menschen wählen. Das ist ja auch der Sinn von Demokratie. Auf meinem Wahlzettel steht, dass man 10h lang wählen darf. Lehne ich mich zu sehr aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass auch für die von dir genannten Berufsgruppen es möglich wäre, dennoch zu wählen, z.B. vor Schichtbeginn/nach Schichtende oder während der Mittagspause? Notfalls kann man sicher auch um eine Ausnahme zum Nachkommen bürgerlicher Pflichten beim Arbeitgeber erfragen. Bei der Impfung war das z.B. bei vielen Arbeitgebern auch möglich.

    Die Arbeitsstelle kann vom Wahlbüro weit entfernt sein und Leute, die körperlich arbeiten, möchten sich in ihrer Pause vielleicht eher entspannen. Ist ja auch ihnen überlassen, wie sie wählen und hat nichts mit Faulheit oder Bequemlichkeit zu tun. Ist das wirklich dein Menschenbild (Briefwähler=faule/bequeme Socke)? :(

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Selbst, wenn die Wahl irgendwann per App möglich wäre, wäre das doch super! Solange es sicher ist, begrüße ich jede Erleichterung der Ausübung seiner Rechte/und und Pflichten gegebüber dem Staat.

    Unsere lächerlich rückständige und aufgeblasene Bürokratie zu verschlanken und zu modernisieren sollte eigentlich ein Hauptthema jeder Partei sein. Gott, hätten wir dann mehr Geld (am besten direkt als Steuererleichterung).


    Dann müsste ich auch am Wahltag nicht den gesamten Tag Wahlhelfer machen. Dann bräuchte das keiner mehr. Da brauche ich vermutlich auch die Briefwahl, wenn ich woanders, als in meinem Bezirk eingesetzt werde.

  • Ist es nicht viel wichtiger, was/wen Menschen wählen, statt wie sie wählen? Und selbst wenn immer mehr Menschen die Briefwahl praktischer und bequemer finden... So what? Oder ist das wieder so eine "früher war alles besser"-Geschichte?

  • Es sind nicht alleine die Briefwähler. So viele Entwicklungen insbesondere in den letzten 2 Jahren tendieren dahin, uns den Alltag vermeintlich einfacher zu machen und da frage ich sehr kritisch: "Haben wir das nötig? Ist unser Alltag wirklich so anstrengend oder ist das einfach alles eine große Wohlstandsverwahrlosung?". Da sind die Briefwähler nur ein weiteres Puzzleteil, das ein denkbar problematisches Bild ergibt.


    Marsi: Wir können gerne tauschen. Ich wollte schon immer mal Wahlhelfer sein :) .

  • Es sind nicht alleine die Briefwähler. So viele Entwicklungen insbesondere in den letzten 2 Jahren tendieren dahin, uns den Alltag vermeintlich einfacher zu machen und da frage ich sehr kritisch: "Haben wir das nötig? Ist unser Alltag wirklich so anstrengend oder ist das einfach alles eine große Wohlstandsverwahrlosung?". Da sind die Briefwähler nur ein weiteres Puzzleteil, das ein denkbar problematisches Bild ergibt.

    Wenn du irgendeiner Entwicklung kritisch gegenüber stehst, dann musst du doch nicht mitmachen. So einfach ist das.

    Mal aus Interesse: Welche Entwicklungen (abgesehen von mehr Briefwählern) meinst du denn konkret?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • So viele Entwicklungen insbesondere in den letzten 2 Jahren tendieren dahin, uns den Alltag vermeintlich einfacher zu machen und da frage ich sehr kritisch: "Haben wir das nötig? Ist unser Alltag wirklich so anstrengend oder ist das einfach alles eine große Wohlstandsverwahrlosung?".

    Jede Vereinfachung des Alltags ist doch erstmal etwas gutes. Schließlich wird die Welt auch immer komplizierter und der Alltag ebenso. Das wäre ja gar nicht mehr machbar, wenn es nicht auch viele Vereinfachungen gäbe. Nennt man das nicht normalerweise Fortschritt?

  • Wenn du irgendeiner Entwicklung kritisch gegenüber stehst, dann musst du doch nicht mitmachen. So einfach ist das.

    Mal aus Interesse: Welche Entwicklungen (abgesehen von mehr Briefwählern) meinst du denn konkret?

    - Saug- und Mähroboter

    - bargeldloses Zahlen

    - Supermarkt: Personal packt ein, man muss nur abholen.

    - Zunahme Lieferdienste

    - Zunahme Onlineshopping

    - Home Office

    - Kredit per Handy beantragen (Da gibt es doch diese Werbung mit der Frau beim Nudelnkochen.)

    EDIT: - eine App für jede Kleinigkeit


    Ich frage mich da immer, a) was die Leute bitte schön tun, dass sie scheinbar so kaputt sind, dass sie diese ganzen Entlastungen benötigen und b) was die Leute in ihrer Freizeit machen, wenn jedes noch so kleine bisschen Arbeit scheinbar schon zu viel ist.

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