Zurück zum eigentlichen Thema - ein mögliches Szenario, das ich für nicht komplett ausgeschlossen halte, auch wenn es mir vor dem Chaos graut:
Union oder B90/Grüne als (knapp) stärkste Kraft, aber Sitzverteilung so, dass Kanzlermehrheit nur mit inhaltlich schwierigen Koalitionen möglich ist, zudem kategorischer Ausschluss bestimmter Koalitionen durch einzelne Parteien. Lösung: Zusammenschustern einer Dreierkoalition durch stärkste Kraft im Bundestag, Koalitionspartner verschaffen Kanzlermehrheit aber nur, wenn Laschet oder Baerbock durch eine/n andere/n Kandidaten/in der stärksten Kraft ausgetauscht wird als Regierungschef.
Konsequenz: Empörte öffentliche Reaktion, weil eine breite Masse wahrnimmt, etwas zu bekommen, das sie so nicht bestellt hat und in Ermangelung politischer Bildung nicht weiß, dass der Bundeskanzler/die Bundeskanzlerin nicht direkt gewählt wird. Zudem fragile Bundesregierung und Gefahr nötiger Neuwahlen aufgrund Zerbrechen der Koalition und keinem Auffinden weiterer Kanzlermehrheit, in der Folge Neuwahlen, die in genauso komplexer Sitzverteilung resultieren; alternativ: erfolgreiches konstruktives Misstrauensvotum durch Abweichler in den kleineren beteiligten Regierungsfraktionen und Ersatz durch eine weitere, inhaltlich vogelwilde Dreierkoalition.
Und ausgeschlachtet wird die Situation von Populisten.
Parallel kocht Corona nochmal hoch.
Dieser Herbst kann lustig werden.