Aber wie oben gesagt: Es kommt halt das Problem der Konfessionsgebundenheit hinzu.
Wieso fehlen so viele Schulleiter?
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Jo, hinzu kommt es.
Hier habe ich Zahlen. Es gibt in NRW ca. 2700 Grundschulen, Etwas über 900 davon sollen staatlich-konfessionell sein.
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Bei uns gibt es 13 Gemeinschaftsgrundschulen, dagegen 20 katholische und eine evangelische, gerade mal nachgezählt. Das Verhältnis sieht in ländlichen Gebieten noch krasser aus.
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wieder zu wenig im Vergleich zum BK oder Gym. Da kann es schnell A15 oder A16 geben.
Am BK hast du Verantwortung für schnell mal über 100 Kollegen und ~3000 Schüler. Da ist der Unterschied zum Grundschulleiter wohl größer.
Ich würde es für das Geld nicht machen wollen. Zu viel Verantwortung für zu wenig Geld.
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Ich denke speziell für die Grundschule: man wird nicht Grundschullehrer, weil man einen "Verwaltungsjob" haben möchte. Als Grundschullehrer möchte man mit den Kindern arbeiten. Das steht im Fokus.
Ich denke auch, dass das der vornehmliche Grund ist.
Vielleicht hat aber Corona da auch wieder was verschärft, Schulleitungen scheinen seit Mrz2020 vor allem wöchentlich neu aus dem Boden gestampfte Hygieneregeln umgesetzt haben zu müssen (super Satz)- das törnt ab.
Wobei man ja auch in der Aula sitzen und für seine Schüler*innen singen kann, oder Fernunterricht ermöglichen und sein Kollegium ermutigen, es gibt ja immer verschiedene Wege, Krisen zu meistern und seinen Job auszufüllen
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Jo, hinzu kommt es.
Hier habe ich Zahlen. Es gibt in NRW ca. 2700 Grundschulen, Etwas über 900 davon sollen staatlich-konfessionell sein.
Etwas über 900 zu viele.
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Dazu bist du quasi immer der Depp. Entweder die Kollegen kritisieren dich, weil du dem Schulamt zu sehr entgegen kommst und dich schön präsentierst (viele Projekte, viel Mehrarbeit, viele Konferenzen), oder das Schulamt baut Druck auf, weil du eben zu wenig tust. Irgendeiner findet dich immer doof. Am Ende stehst du auch für jeden Fehler gerade. Du brauchst echt Nerven wie Drahtseile
Ich frage mich gerade, welcher meiner Kollegen du bist.
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Ich brauche nur auf die Uhrzeiten schauen, wann unsere Chefin eMails verschickt. Nein, Danke. Zumal es in unserem Besoldungssystem sogar passieren kann, dass die Schulleitung weniger verdient als eine Lehrperson mit einer hohen Erfahrungsstufe.
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Niemals, weil: Verlust der 6 Wochen Sommerferien, nomineller Gehaltsverlust (viel mehr Arbeit für nicht deutlich mehr Geld), ich hasse bürokratische Aufgaben, bin eine Rampensau (Unterricht macht einfach Spaß).
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Tja, ich habe mich ja bewusst gegen Schulleitung entschieden - auch aus den hier genannten Gründen. Als A15er werde ich aber bald selbst sehen und erleben dürfen bzw. müssen, wie das mit der Arbeitszeit und den Ferien so sein wird. Wenn man einmal grundsätzlich davon ausgeht, dass einem nur 30 Tage Urlaub zustehen und der Rest entweder zum "Nacharbeiten" oder zum Abfeiern von Überstunden dient, dann sieht das Ganze nicht mehr SO dramatisch aus. Bei vier bis fünf A15ern kann man sich die Sommerferien auch entsprechend aufteilen. Aktuell kann ich ja auch nur die 30 Tage Urlaub nehmen, die mir in der Behörde zustehen - tut mir nicht weh - ich komme damit aus.
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Die Frage ist aber, ob man das überhaupt will. Ich denke mal, daß die Frage nach "Wer will Schulleiter werden" bei den weiterführenden Schulen, bei denen es um a15 und a16 geht, vor dem Hintergrund der Work/Life-Balance gestellt werden muß. Klar bekommt man als Schulleiter mehr Geld, aber dafür macht man auch sehr viele Stunden mehr.
Bei uns am BK ist der große Schritt jedenfalls von a14 nach a15. Da gibt es sehr viele Kollegen, die sagen, daß ihnen die Freizeit als OStR. (a14) wichtiger ist als das zusätzliche Geld, das man als StD. (a15) bekommt. Das fängt bei uns schon bei der Frage nach dem Jahresurlaub an. Die a15er und a16er haben wirklich nur die 30 Tage Urlaub innerhalb der Schulferien und dürfen ansonsten das Telefon bewachen, während die a13er und a14er bis auf die letzte Woche in den Sommerferien immer abwesend sein können.
Die, die bei uns an der Schule die Abteilungsleiter-Posten (a15) bekleiden, haben in dem Zusammenhang zumeist ihre Stunden reduziert, so daß sie am Ende auch nicht mehr Geld bekommen als die a14er mit einer vollen Stelle. Aber die a14er haben halt Schulferien und am Wochenende frei, wo die Schulleitung dann noch Außentermine bei der Kreisverwaltung, beim Landrat und sonstwo hat.
Das, was du da beschreibst, ist stark schulabhängig. Kann ich so gar nicht unterschreiben. Hier gibts sogar abhängig von der Grösse des Bereichs anteilige Ermäßigungsstunden für A15er.
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Tja, ich habe mich ja bewusst gegen Schulleitung entschieden - auch aus den hier genannten Gründen. Als A15er werde ich aber bald selbst sehen und erleben dürfen bzw. müssen, wie das mit der Arbeitszeit und den Ferien so sein wird. Wenn man einmal grundsätzlich davon ausgeht, dass einem nur 30 Tage Urlaub zustehen und der Rest entweder zum "Nacharbeiten" oder zum Abfeiern von Überstunden dient, dann sieht das Ganze nicht mehr SO dramatisch aus. Bei vier bis fünf A15ern kann man sich die Sommerferien auch entsprechend aufteilen. Aktuell kann ich ja auch nur die 30 Tage Urlaub nehmen, die mir in der Behörde zustehen - tut mir nicht weh - ich komme damit aus.
Welche Funktionsstelle hast du denn angenommen
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Während als normale Lehrkraft und wahrscheinlich auch im ersten Beförderungsamt die Work-Life-Balance noch ganz gut funktioniert, ist der nächste Schritt schon spürbar mit sinkenden Stundenlöhnen bzw. erhöhten Arbeitszeiten verbunden. Die Differenz in der Arbeitsbelastung zum Schulleiter/zur Schulleiterin ist dann aber doch noch einmal bemerkenswert. Der Gehaltsanstieg steht in keiner Relation zur zusätzlichen Verantwortung und Arbeitsbelastung.
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Never. Bürokratie ist mir ein Graus, genauso Meetings, Personalführung, Management und alles, was da sonst noch dazugehört. Ich würde den Job auch für das zehnfache Gehalt in Kombination mit einem Zehntel der Arbeit nicht machen wollen.
Tatsächlich unterrichte ich sehr gerne Vollzeit und das möchte ich auch weiterhin 🙂
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Man könnte mir gar nicht so viel zahlen, dass ich SL machen würde. Damit es keine Missverständnisse gibt: eine gute SL ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Leider gibt es nicht nur gute.
Hauptgrund: Ich bin Lehrer geworden, weil ich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollte (will) ... jede Minute, die ich nicht unterrichte, sondern Verwaltungsaufgaben machen muss, widerspricht dieser Motivation.
Und: ich will auch noch Freizeit haben (hat man als Vollzeitlehrer mit Korrekturfach und ständigen Oberstufenkursen eh wenig) ... die Abende auch noch an der Schule verbringen? Nein, danke.
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Also, ich leite seit nunmehr 4 Jahren einen großen Bereich an meinem
Berufskolleg. Im November darf ich mich auch endlich auf eine Stelle bewerben. Ich kann nicht bezeugen, dass meine work-Life Balance hin ist. Ich fühle mich grundsätzlich sehr wohl damit, dass ich Dinge mit entscheiden darf und in Gespräche mit Schulträger und Bezirksregierung involviert bin. Ich habe meinen Bereich aber auch so organisiert, dass mir die Bildungsgangverantwortlichen viel zuarbeiten.
Wir hatten in Corona-Zeiten viel zu tun. Ja. Aber das ist ja nicht die Regel.
Ich kann mir auch noch vorstellen, mal
Irgendwann den Stellvertreter zu beerben. Schulleitung wäre mir Zuviel. Ich sehe, wie viel Arbeit das ist, wenn man das Amt ernsthaft ausfüllt. Aber dieser schort würde mir in frühestens 10 Jahren in den Sinn kommen. Bis jetzt bin ich voll zufrieden, wie es läuft und fühle mich auch nicht überarbeitet.
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Ich danke schon einmal für die vielen Rückmeldungen. Es eigentlich unglaublich, dass so eine große Abneigung gegen eine Position als SL. Wenigstens weiß ich nun, dass sich der Aufwand und die Verantwortung für viele nicht lohnt. Wobei ich vollstes Verständnis dafür gerade in Zeiten von Corona und dem Hygiene-Maßnahmen-Roulette habe.
Dadurch, dass ich noch nie an einer schulleitungslosen Schule war, stellt sich mir die Frage, wie das dann eigentlich gehandhabt wird? Werden die Nächsthöheren (Konrektoren etc.) bspw. verpflichtend herangezogen? Organisiert das Kollegium selbst die Schule? Übernimmt Jemand vom Schulamt die Leitung?
Zudem: Es gibt ja für manche Bundesländer den Studiengang des Schulmanagements den es abzulegen gilt, um die Position eines SL zu erhalten. Ich weiß nicht, ob das überall ist. Sprich wenn sich Jemand dann mal für die Leitung findet, muss diese ja dann über zwei oder drei Jahre hinweg ausgebildet werden, bis diese die Position einnehmen kann? Sehe ich das richtig? Das könnte nämlich einen Teil der offenen Stellen erklären, da die antretenden Personen vielleicht noch in der Weiterbildung sind.
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Aber wie oben gesagt: Es kommt halt das Problem der Konfessionsgebundenheit hinzu.
Verrückt eigentlich, dass man sich diesen "Luxus" trotz Mangel noch leisten will. Wobei die Frage ist, ob das wirklich im Moment zur Besetzung der offenen Stellen führen würde, wenn selbst an den konfessionslosen Schulen Not am Mann/Frau herrscht.
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Kann ich gleich was zu schreiben .... einen Moment. Ich will eben noch eine Anfrage einer Mutter beantworten, die gerade reinkommt.
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Ich brauche nur auf die Uhrzeiten schauen, wann unsere Chefin eMails verschickt. Nein, Danke. Zumal es in unserem Besoldungssystem sogar passieren kann, dass die Schulleitung weniger verdient als eine Lehrperson mit einer hohen Erfahrungsstufe.
Das passiert aber wohl eher neuen Leuten im Lehramt, die nach wenigen Jahren in die SL-Schuhe schlüpfen. Und wenn diese dann das Alter wie die Lehrperson mit der hohen Erfahrungsstufe erreichen, haben sie ja die Zeit über deutlich mehr verdient (aber natürlich mehr Stress und Leid gehabt). Wobei ich auch verstehe, dass das Besoldungssystem wahrlich nicht die Verantwortung gut genug entlohnt.
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