Hierarchien: A16, A15 lange nichts irgendwann Refis???

  • Hallo liebes Forum.


    Und schon wieder komme ich von einem Tag in der Schule heim und möchte eigentlich alles hinschmeißen. Vielleicht bin ich gerade wegen der anstehenden Prüfungssituationen auch hochsensibel (und ein sehr emotionaler Mensch bin ich leider auch), aber ich finde, was sich mein Schulleiter heute mal wieder geleistet hat, geht einfach auf keine Kuhhaut.


    Folgende Situation: Am Montag in einer Woche ist mein Prüfungstag mit noch einer anstehenden Lehrprobe, für die ich den Entwurf schreiben muss, sowie den drei Kolloquien, für die ich jeweis zwei Spezialthemen sowie ein ziemlich breit gefasstetes "Fundamentum" lernen muss.


    In der Schule sind derzeit zwei Französischkollegen erkrankt, sodass ich mit Vertretungen nur so zugeschüttet werde und das dann natürlich auch so, dass ich noch viele schöne unproduktive Freistunden habe, während derer ich ja "die Vertretungsstunden vorbereiten kann" (AKO)


    Am Freitag hat unser Kollegium nun einen Studientag. Leider ist das der Tag, an dem ich an der Schule des Fachleiters das Thema für die Examenslehrprobe abholen muss. Ich werde also am Vormittag vermutlich eine Stunde nicht da sein. Das fand der Schulleiter schonmal fast unmöglich einzurichten. Das Programm des Tages sieht so aus: Am Morgen soll über Bildungsstandards geredet werden und jede Fachgruppe soll sich überlegen, wie diese in einem fachgruppenspezifischen Curriculum ausgearbeitet und umgesetzt werden können. Da aber sowohl in den Fachschaften Englisch als auch Französisch wenig Engagement für dieses Projekt besteht, kam der Schulleiter auf die Idee, dass ich doch mal den europäischen Referenzrahmen und die neuen EPAs vorstellen sollte. 8o (hab ja auch sonst gerade nichts zu tun!)


    Am Nachmittag fährt das ganze Kollegium anschließend in eine nahegelegene Stadt zum Essen beim Italiener und zum Besuch einer Ausstellung. Der Tag endet offiziell um 19 Uhr, wenn wir per ÖPNV wieder an der Schule ankommen. Nun habe ich bereits am Montag in unserer Ausbildungssitzung darum gebeten, am Nachmittag zum Lernen freigestellt zu werden. Der AKO, der auch stellvertretender Schulleiter ist, hatte nichts dagegen, konnte mich aber nicht befreien - so sagt er - denn das sei Sache des Schulleiters.
    Gestern bin ich also dann zum Schulleiter, und habe um ein kurzes Gespräch gebeten, für das ich mir erstmal einen Termin geben lassen sollte, denn "in der Pause führt man keine dienstlichen Gespräche"; glücklicher Weise wurde ich dann gestern noch zur Audienz zugelassen (nach einer Stunde unnötigen Wartens, aber das ist ja nichts Neues mehr für mich...). Ergebnis des Gesprächs: ich musste meine Belastung korinthenkackerisch genau darlegen, um gesagt zu bekommen, dass ich mich heute in der Pause (!!!) nochmals zu einem weiteren Gespräch einfinden solle ?(


    Heute musste ich dann nochmal die Situation schildern, um sinngemäß Folgendes zu hören: Ich müsse seine Situation als Schulleiter verstehen. Es hätten nun schon soooo viele Kollegen um die Beurlaubung am Nachmittag gebeten (warum wohl? :D ), dass er sich ernsthaft Gedanken machen müsse, ob diese Programmgestaltung denn sinnvoll sei (an sich schon mal ein guter Ansatzpunkt, wie ich finde! :D ) Er als Schulleiter (das kam ungefähr 20 Mal in dem Gespräch von 15 Minuten vor!) könne es eigentlich nicht dulden, dass so viele Kollegen aus irgendwelchen Gründen nicht an dieser dienstlichen Veranstaltung teilnehmen. Außerdem solle ich mir doch mal überlegen, dass ich doch eigentlich am Freitag Unterricht hätte, den ich am Donnerstag ja dann nicht vorzubereiten bräuchte und somit eine Menge Zeit gespart hätte (hallo??? Hat sich der Mann schon mal auf eine Prüfung vorbereitet???). Von meiner Entgegnung, dass ich mich ja wohl auch außerhalb des Unterrichts für die Schule engagiere und dies nicht so aufrechne, mir allerdings dann in Zukunft überlegen müsse, welche abend- und nachmitagfüllenden Veranstaltungen ich noch anbieten könne, fühlte er sich "als Schulleiter" persönlich angegriffen und unter Druck gesetzt. Der inzwischen dazugekommene AKO hat übrigend dann kein Wort gesagt.
    Ich habe noch den Versuch gemacht, ihm klarzumachen, dass hier offentlichtlich ein Kommunikationsproblem vorliegt, worauf er mir nur mitgeteilt hat, er sei der Schulleiter und ich solle seine Position überdenken, dann würde ich schon sehen, dass er Recht habe.


    Muss ich mir das gefallen lassen? Ich fühle mich gerade so dermaßen als allerletztes Glied in einer Hierarchiekette und dem ganzen so willenlos ausgeliefert, dass ich k**zen könnte.


    Es ist, als ob ich gegen eine Wand rede; ich bin richtig hilflos, denn was kann ich noch an Argumenten bringen, wenn sie eh nichts zählen, weil ich ja kein Schulleiter bin und deshalb nicht Recht haben kann???


    Mein Referendarskollege ist übrigens am Freitag einfach krank... das ist ja wohl jetzt auch keine Lösung mehr für mich, oder???

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann dich so gut verstehen!
    Mein halber freier Tag, um den ich gebeten hatte, ist mir heute auch gestrichen worden, weil man niemanden hat, der die Betreuungskinder beaufsichtigt während des Tags der offenen Tür [Blockierte Grafik: http://www.my-smileys.de/smileys2/wolken.gif]


    Ich hab auch das Gefühl, dass seitens der Schule nicht wirklich viel Verständnis für meine Lage aufgebracht wird. Irgendwie kommt es immer so rüber, als sei es meine Schuld, weil ich mir die Zeit nicht richtig eingeteilt habe.
    Dabei hatten die seit 10 Jahren keine Refi und wissen auch sonst nicht, in welchen Zeiträumen irgendwas abläuft.
    Das sich noch 5 UBs hab, ist auch meine Schuld X(
    Dass es insgesamt 18 sind, die man irgendwie auf die 2 Jahre verteilen muss und eben nicht alle im ersten Jahr machen kann, scheint nicht so richtig anzukommen. Ich hab schon mehrmals zu hören bekommen: Was, so viele? 8o


    Ich bin auch so was von gernervt und müde und wünsche mir Unterstützung. Stattdessen muss man um alles kämpfen und sich noch wer weiß wie engagieren, damit es einem - vielleicht - zugute gehalten wird.


    Heute hat mir aber eine Kollegin eine Klassenarbeit in die Hand gedrückt, die ich jetzt ausnahmsweise mal in etwa so übernehmen werde. Sie meinte, ich hätte ja jetzt genug zu tun... weingstens einer ist es aufgefallen.


    Acephalopode (kannst du deinen Nick nicht mal abkürzen? :D ), ich kann mir vorstellen, wie es dir geht. Dein Direktor nicht. Aber das nützt nichts, weil er erstmal am längeren Hebel sitzt. Ich finde es aber gut, dass du dich gewehrt hast!
    Heute fehle ich bei einer halbfreiwilligen Veranstaltung des Seminars. Ich seh das nicht mehr ein. [Blockierte Grafik: http://www.my-smileys.de/smileys2/schmoll2.gif] Ich bin gerne bereit, mich einzusetzen und zu engagieren - aber verheizen lasse ich mich nicht. Habe das auch offiziell so ähnlich gesagt, was schon zu bösem Blut geführt hat.
    Meine Reaktion wäre in deinem Fall aber vielleicht eher ein kleiner Infekt am Freitag...


    Lass uns einfach durchhalten, ja!?


    LG,
    Melosine

  • ace --


    ich weiss ja nicht, was dein hausarzt so sagt, aber du kannst auch ab morgen krank sein..bis Anfang der Woche -- dann fällt es nicht mehr so auf! Mein AKO hat mich jetzt schon auf dem Kieker...aber ich werde nicht halbkrank in die Schule gehen, nur damit er weiter auf mir rumhacken kann....tough luck!


    Geh morgen schon zum Arzt -- jeder normale Mensch gibt dir ein paar Tage stressfrei!!



    Tina

  • Macht euch keine Illusionen, das wird auch festangestellt nicht besser. Ich muss auch endlich lernen, deutlich zu machen, dass man nicht jeden Mist auf mir abladen kann..


    Birgit (ebenfalls frustig, wegen Unmengen Korrekturen)

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Dir kann man ja eigentlich nur raten, der Gewerkschaft beizutreten.....


    Ich weiß nicht, wei es bei euch gehandhabt wird. Aber in Ba-Wü steht Refs am Tag vor der Examenslehrprobe 1 Tag unterrichtsfrei zu.


    Außerdem dürfen Refs nicht als willfährige Vertretungsmasse herangezogen werden. Alles, waws über 3 Stunden pro Monat hinausgeht, muss sowieso als MAU (Mehrarbeitsunterricht) vergütet werden und - was manche Schulleiter gerne übersehen: Mehrarbeit muss immer SCHRIFTLICH angeordnet werden.


    Also: Mal den nächsten Personalrat kontaktieren (am Besten einen GEW'ler) und mit diesem in einem 6-Augen-Gespräch mit dem Schulleiter darum bitten, auf die besonderen Belastungen (und die Vergütung) der Refs Rücksicht zu nehmen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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  • Hallo zusammen!


    Ich habe zwar noch acht Wochen bis zur Prüfung, habe aber auch das Gefühl, absolut nicht mehr klarzukommen. Und wegen der Überarbeitung passieren dann so "schlimme" Dinge, dass ich verpenne, zu kontrollieren, ob meine Schüler richtig in der Küche geputzt haben. (Schule für Geistigbehinderte). Da kam die Kollegin, die nach mir kochen wollte dann in meinen Unterricht in einer Lerngruppe, wo ich eh schon Probleme habe, einigermaßen vernünftiges Verhalten durchzusetzen und schnauzt mich vor den Schüler so dermaßen an... Und das wegen einem bisschen Mehl, das man sicher kaum sah, denn sonst hätte ich es ja gemerkt.


    Wahrscheinlich hatte sie recht, sauer zu sein, weil ich sicher nicht die einzige bin, die in der Küche schlampt, aber muss sie mich deshalb so runtermachen? Geht das nicht wenigstens unter vier Augen... Das macht sie sicher auch nur mit Referendaren. Leider passieren mir im Moment auch andere ähnliche Dinge, so das ich sowieso schon zweifle, ob ich den so geeignet bin für den Job. Mein Unterricht ist ja auch nicht sooo toll...


    Aber macht das Sinn, jetzt noch hinzuschmeißen? Was meint ihr? Ich sage mir ja immer, wenn ich jetzt abbreche, gilt das auch als durchgefallen, da kann ich auch die Prüfung versuchen....


    Vielleicht sollten wir uns wirklich alle mehr wehren. Ich mache sicher Fehler, aber einiges Verhalten (bei mir vor allem von einer Mentorin), muss man sich eigentich auch nicht bieten lassen. Aber mir fällt das soooo schwer, einigermaßen ruhig zu bleiben, wenn ich so blöd angemacht werde. Dann streite ich mit den Leuten und komme nicht weiter.


    Jetzt habe ich in einer Mail, die eigentlich nur eine Antwort sein sollte, ausführlich meinen persönlichen Frust abgelassen. Aber ich brauche das heute, ich hoffe es stört keinen...


    Viele Grüße


    Uta

  • Zitat

    alias schrieb am 27.04.2005 14:57:
    Also: Mal den nächsten Personalrat kontaktieren (am Besten einen GEW'ler) und mit diesem in einem 6-Augen-Gespräch mit dem Schulleiter darum bitten, auf die besonderen Belastungen (und die Vergütung) der Refs Rücksicht zu nehmen.


    Den Personalrat der Schule zu kontaktieren halte ich auch für eine gute Idee. Habe lange den Einfluss unterschätzt. Warum das unbedingt ein GEW'ler sein muss, ist mir aber völlig unklar.
    Es empfiehlt sich eigentlich, einen Kollegen des Personalrates aufzusuchen, den man sympathisch findet oder mit dem man vielleicht sowieso Kontakt hat...


    Im Übrigen bessert sich das mit den Hierarchien nach dem Ref., das ja durch die Besonderheit des Ausbildungsverhältnisses und Notendruckes gekennzeichnet ist.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Heike schrieb am 27.04.2005 16:29:
    Ich stimme Timm im Prinzip zu - ob es aber eine gute Idee eine Woche vor dem Examen ist, weiß ich nicht. Wenn der Personalratsmensch in diesem Gespräch den Schulleiter unter Druck setzt und / oder in eine unangenehme Gesprächssituation bringt, kann der Schuss im Examen nach hinten losgehen.


    Ich meinte mit Kontakten, erstmal sich beraten zu lassen. Wenn dann ein Gespräch stattfindet, sehe ich durchaus auch die Ambivalenz:
    Schadet mir das Gespräch im Nachhinein, weil sich der SL böse angegangen fühlt
    oder
    schadet mir das Nichtstun, weil mir Zeit/Energie zum Vorbereiten/in der Prüfungssituation fehlt.
    Das mit dem Krankwerden halte ich auch nicht gerade für besser. Erstmal den Arzt anschwindeln und dann sich evtl. der Nachrede stellen zu müssen, man werde in Belastungssituationen schnell krank
    ?( Zumindes auf die Art kann das nach der Prüfung auch vom SL thematisiert werden. Ganz abgesehen davon, dass bei längerer Krankschreibung auch Kollegen und Schüler mitleiden.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

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  • Zunächst mal wieder ein dickes *Danke* für die schnellen hilfreichen und tröstenden Worte.


    Tja. Das mit dem Krankwerden ist ja auch insofern ein bißchen kompliziert, als ich mit meiner Lehrprobenklasse noch so einige Stoff-Felder zu beackern habe, wenn ich in der Lehrprobe einigermaßen hinkommen will, denn ich musste dem FL schon vor einer Woche sagen, wo im Lehrbuch ich ungefähr bin, damit er das Thema entsprechend formulieren kann.


    Zitat

    Timm schrieb am 27.04.2005 17:04:


    Das mit dem Krankwerden halte ich auch nicht gerade für besser. Erstmal den Arzt anschwindeln und dann sich evtl. der Nachrede stellen zu müssen, man werde in Belastungssituationen schnell krank
    ?( Zumindes auf die Art kann das nach der Prüfung auch vom SL thematisiert werden. Ganz abgesehen davon, dass bei längerer Krankschreibung auch Kollegen und Schüler mitleiden.


    Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, ob meine Hausärztin das so einfach mitmachen würde und außerdem, wer soll denn dann die Vertretungen machen :D ???


    Ich glaube, ich muss mal eine Nacht über das Problem schlafen. Allerdings nervt es mich jetzt schon wieder so, dass ich mich gar nicht richtig konzentrieren kann und der Nachmittag eigentlich auch schon wieder unproduktiv im Eimer ist ... (Hatte ich eigentlich in einem anderen thread geschrieben, dass die Ausbilungsschulen an meinem Seminar soweit o.k. sind ... ? Ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht ....)

  • Hallo,


    zumindest in RLP ist es so, dass man (als angehender RS-Lehrer) in den beiden Wochen vor der Prüfung von allen außergewöhnlichen Belastungen freigestellt wird und nur seinen eigenständigen Unterricht erteilen muss.


    Vertretungsunterricht, Aufsichten, außerschulische Aktivitäten für die Schule, etc. sind vom Seminar her untersagt - und meine Schule hat sich auch strikt daran gehalten (ich hatte allerdings auch eine sehr sehr nette Schule). Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte das Seminar das wohl für mich durchgesetzt.


    Ich würde dir raten, es irgendwie durchzustehen, denn wenn du jetzt krank wirst, sieht es zu offensichtlich nach "Schwänzen" aus - und das könnte dir sowohl vom Schulleiter als auch vom Seminar sehr negativ ausgelegt werden. Auch den Personalrat würde ich aus dem Spiel lassen.


    Was du tun könntest, wäre nochmal beim Seminar nachzufragen, ob es irgendeine offizielle Regelung gibt - diese könntest du dann ggf. der Schule vorlegen.


    Liebe Grüße und alles Gute!!!
    Carla-Emilia

  • Hallo carla-emilia,
    warum soll sie den Personalrat weglassen? Der ist durchaus auch für die Refs da, und er hat einen anderen Stellenwert bei der Schulleitung! Wenn der PR dem Direktor höflich und nett nochmal alles erklärt, kann es der Direx vielleicht eher annehmen; der Personalrat weiß ja sicher, wie man mit dem Herrn umzugehen hat.
    Gruß venti vom Personalrat
    :)

  • Zitat

    venti schrieb am 27.04.2005 18:36:
    Hallo carla-emilia,
    warum soll sie den Personalrat weglassen?


    Bin zwar nicht carla-emilia:
    Aus den Gründen, die Heike ziemlich ausführlich dargestellt hat und die für mich (leider) durchaus nachvollziehbar klingen. Denn im Bewertungsgespräch der Prüfung sitzt leider niemand vom Personalrat drin, der dann sagt "Moment mal, Herr..."


    LG, das_kaddl.

  • Zitat

    das_kaddl schrieb am 28.04.2005 08:47:
    ...... Denn im Bewertungsgespräch der Prüfung sitzt leider niemand vom Personalrat drin, der dann sagt "Moment mal, Herr..."


    Mal 'ne erstaunte Frage:
    Sitzt der Schulleiter als stimmberechtigtes Mitglied in der Prüfungskommision?
    Bei uns an der GHS ist der nur mit der Schulleiternote am Prüfungsergebnis beteiligt. Und die kann ja nicht sooo schlecht ausfallen, wenn du ihm dauernd den billigen Hilfsarbeiter machst.


    Ich weiß auch nicht, ob der Schulleiter gar so verschnupft reagieren würde, wenn man ihn mal freundlich darauf hinweist, dass die Belastungsgrenze erreicht ist - und die Prüfung nun Vorrang haben muss.
    Wahrscheinlich ist er auch nur Gefangener des Systems: Er braucht halt jemanden, damit der Unterricht nicht ausfallen muss. Und geht dabei den Weg des geringsten Widerstandes.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Ich möchte nochmal auf dem Thema Personalrat rumreiten:
    Sich von ihm beraten und dort Frust abzulassen, finde ich erstmal die wichtigste Funktion.
    Die Personalräte kennen ihre Schulleiter meist sehr gut, wissen, wo man ansetzen kann oder wo man es besser lässt. Die Personalräte, die ich kennen gelernt habe, werden nur dann zum SL-Gespräch unter ihrem Beisein raten, wenn es nach menschlichem Ermessen keinen Schaden für dich bedeutet. Aber sie können eben auch andere Möglichkeiten aufzeigen, wie man zum Schulleiter XY Zugang finden kann.
    alias: Bin ja immer noch darauf gespannt, warum du die GEW-Personalräte so präfererierst. Gerne auch per PN.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Zitat

    alias schrieb am 28.04.2005 18:58:


    Mal 'ne erstaunte Frage:
    Sitzt der Schulleiter als stimmberechtigtes Mitglied in der Prüfungskommision? Bei uns an der GHS ist der nur mit der Schulleiternote am Prüfungsergebnis beteiligt.


    In Niedersachsen, Grund-Haupt-Realschule, verteilt der Schulleiter vor der Prüfung gar keine Note. Er schreibt nur ein Gutachten über den Referendar, welches der Pädagogik-Seminarleiter in seine Note "miteinbeziehen kann" (nicht muss). Dafür sitzt er dann während der Prüfung (neben 2 Fachseminarleitern, 1 Pädagogikseminarleiter und dem Dezernenten der Schulbehörde) stimmberechtigt in der Kommission drin.


    LG, das_kaddl.


    EDIT: Timm: in meiner Ausbildungsschule (sehr klein) war "der Personalrat" eine Dame, die außerdem meinte, für Referendare nicht zuständig zu sein; für uns gäbe es den Seminarpersonalrat (der aus Referendaren des Studienseminars besteht). Später (September 04) wurde sie krank; ich habe sie bis zu meinem Ausscheiden aus dieser Grundschule (März 05) nicht mehr gesehen.

  • Zitat

    Timm schrieb am 28.04.2005 19:36:
    Timm schrieb am 28.04.2005 19:36:
    .....
    alias: Bin ja immer noch darauf gespannt, warum du die GEW-Personalräte so präfererierst. Gerne auch per PN.


    Das kann ich getrost öffentlich kundtun.
    Nach meiner Erfahrung sind die Personalräte der GEW durch Schulungen der Gewerkschaft sehr "firm" in der Materie und haben auch einen entsprechend fitten "Background", sprich Rechtschutzstellen etc. zur Verfügung. Die GEW ist nunmal die mitgliederstärkste Interessenvertretung der Lehrer und hat daher die besten Mittel - und den größten Einfluss.


    Ich gehe mal davon aus, dass die "Personalrätin", die das_kaddl beschrieben hat, keiner oder einer anderen Organisation angehört. Ein derartiges Verhalten ist jedenfalls nicht GEW-typisch.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo und guten Abend,


    hier der neueste Stand: als ich heute in die Schule kam, war der Personalrat, der übrigens zufällig mein Tischnachbar im Lehrerzimmer ist, bereits informiert ... ? Jedenfalls meinte er, dass er den Schulleiter nochmal auf die "besondere Arbeitsbelastung" hingewiesen hätte, unter der ich (auch gerade als Verkürzerin) im Moment zu leiden hätte. Er scheint sich echt nochmal für mich stark gemacht zu haben, denn ich bin nun für morgen Mittag befreit. (Und das, obwohl der Personalrat auch hier eigentlich gar nicht für mich zuständig ist, weil wir am Seminar ja einen eigenen Ref-Personalrat haben)
    Mit dem Schulleiter habe ich bisher kein weiteres Wort gewechselt. Wie sich das Ganze nun auf meine Prüfung auswirken wird, kann ich nicht absehen; der Schulleiter kann an der Lehrprobe teilnehmen, er kann in der Stundenbesprechung ein Statement abgeben, ist aber soweit ich das weiß nicht stimmberechtigt. Allerdings scheint unser Schulleiter einen besonders guten Draht zur ADD zu haben, die den (mir unbekannten) Prüfungsvorsitzenden stellt, der die Note festsetzt. Vor dem Geklüngel ist mir nun doch ein bißchen (sehr) bange.... ich weiß ja wirklich nicht. Andererseits, tja, wenn ich alles geschluckt hätte, wäre mir nun auch nicht wohler. *achmannmirgehtsgradgarnichtgut*

  • Zitat

    alias schrieb am 28.04.2005 21:50:
    Ich gehe mal davon aus, dass die "Personalrätin", die das_kaddl beschrieben hat, keiner oder einer anderen Organisation angehört. Ein derartiges Verhalten ist jedenfalls nicht GEW-typisch.


    Doch, GEW. Sie hatte zudem einige Entlastungsstunden, weil sie zeitgleich dem Bezirkspersonalrat angehört :rolleyes:


    LG, das_kaddl.

  • Zitat

    Acephalopode schrieb am 28.04.2005 21:54:
    ... der übrigens zufällig mein Tischnachbar im Lehrerzimmer ist...


    8o
    Oh je, gibt es bei dir eine feste Sitzordnung? Bisher habe ich nur von der Existenz solcher Regelungen gehört, zum Glück aber nie miterleben müssen. Hat man tatsächlich einen vorgeschriebenen/zugewiesenen Platz im Lehrerzimmer? Das ist ja schrecklich! Und unkommunikativ! Oder habe ich dich da falsch verstanden?


    Mitfühlende Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Ich empfand das als hilfreich, einen "festen Platz" am Tisch des Lehrerzimmers zu haben. Da konnte ich das ganze Material, was ich erst in der letzten Stunde brauchte, draufknallen und musste es nicht den ganzen Tag mit mir rumschleppen. Auch wenn mir jemand was hinlegen wollte (ich war ja nur 3 Tage / Woche in der Schule) wusste er/sie immer, wohin damit, dass es ankommt.


    LG, das_kaddl.

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