Alles tun für die Verbeamtung?

  • Was auch wichtig ist: Auch wenn die Kinder in der GKV sind, bleiben sie trotzdem beihilfeberechtigt. Meine Beihilfestelle hat 80 % der Zahnspangenkosten übernommen, die die GKV nicht gezahlt hat. Das sind mehrere 1000 €.

  • Vor den unnötigen Ultraschalls wirst du doch sicher gefragt, ob du sie möchtest.

    Nein.
    Die Aufklärung ist häufig mangelhaft, die Überraschung kommt dann mit der Abrechnung.

    Hatte beim Zahnarzt auch schon viele Rennerei.

  • Nein.
    Die Aufklärung ist häufig mangelhaft, die Überraschung kommt dann mit der Abrechnung.

    Es ist auch nicht an mir, das zu beurteilen. Wenn ich Schmerzen ungeklärter Ursache habe, dann sage ich natürlich nicht, hm, ist das jetzt nötig oder machen sie das bloß, weil sie mich melken können?


    Ich bin ja auch ständig in Vorleistung. So eine Rechnung (vor allem auch Labore sind teuer!) beträgt schnell mal 300 Eur. Physio ebenfalls...


    Naja, dankbar darf man trotzdem sein, im Vergleich zu jedem anderen Land der Welt. Aber die Schwarzwaldklinikmär vom Champagner auf der Terasse ist wirklich unrealistisch.

  • Naja, dankbar darf man trotzdem sein, im Vergleich zu jedem anderen Land der Welt. Aber die Schwarzwaldklinikmär vom Champagner auf der Terasse ist wirklich unrealistisch.

    Ohne Frage, ich habe mich aber in der GKV vorher nie unterversorgt gefühlt.


    Facharzt letztes Jahr habe ich 2 Monate drauf gewartet.

  • Fallen Angel , wie kommst du denn auf deine Ideen, du siehst doch, dass alle hier Anwesenden andere Erfahrungen gemacht haben, als du dir das vorstellst?

    Du wirst gezwungen, einen Ultraschall in Anspruch zu nehmen? Dann solltest du Anzeige erstatten und den Arzt wechseln.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Naja, dankbar darf man trotzdem sein, im Vergleich zu jedem anderen Land der Welt. Aber die Schwarzwaldklinikmär vom Champagner auf der Terasse ist wirklich unrealistisch.

    Das habe ich auch nicht gemeint. Aber gezwungen wird wohl niemand zu irgendwelchen Behandlungen. Du kannst dich auch im Vorfeld informieren, welche Behandlungen üblich sind und dann fragen, warum bei dir eine nicht-übliche Behandlung vorgenommen werden soll.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Sag mal, ich weiß nicht, warum dich das Thema so triggert, aber du kannst nicht ernsthaft anderen empfehlen, rumzugoogeln und Diagnostik des Facharztes abzulehnen.


    Geht aber eh zu weit von der Frage weg.

    Dazu: das Beamtentum hat Vorteile, deswegen würde ich aber niemals den Beruf aussuchen. Wenn dich der kaputt macht, nutzt auch alles Geld der Welt nix.

    • Offizieller Beitrag

    Wow, hast du ein Medizinstudium vor dem Lehramtsstudium gemacht?

    Nein, ich sage nicht dem Arzt, dass ich keinen 2. Ultraschall haben will. Wenn ich zu ihm gehe, habe ich einen Grund: ich hab ein Leiden, das ich nicht alleine loswerde... ER ist der Spezialist.
    Ich bin kein Fan von Eltern / Schüler*innen, die mir erklären, dass das Schreiben einer Analyse sinnlos sei und dass Vokabellernen zuviel Aufwand sei. Ich vertraue dem Profi. Nicht blind aber mehr als Google.

  • Unser Kinderarzt hat irgendwann seine Kassenzulassung abgegeben und behandelt nur noch Privatpatienten. Warum? Er sagt ansonsten kann er es sich nicht leisten sich genug Zeit für die Behandlung zu nehmen. Nur wenn er Privatpatienten hat reicht am Ende des Monats das Geld. Mit gesetzlichen Versicherten müsste er fast doppelt so viele Kinder am Tag behandeln.

    Für uns ein Segen, weil er immer genug Zeit hat, man immer noch einen Termin bekommt, auch zeitnah. Ich will nicht wissen wie bei anderen Ärzten die Kinder im Schnellverfahren abgearbeitet werden.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Hier geht es aber um Gesundheit, die sollte nicht vom Geldbeutel abhängen.

    Wenn die Gesundheit nicht vom Geldbeutel abhängen soll, warum darf der Arzt beim Privatpatienten einen höheren Satz abrechnen?

    Im Endeffekt erkauft man sich eine Dienstleistung und selbstverständlich sollte mehr Geld auch bessere (schnellere, hochwertigere usw.) Dienstleistung bedeuten. Wo kommen wir denn da hin, wenn der Arzt an mir deutlich mehr verdient als an einem Kassenpatient und mir trotzdem nur die gleichen Leistungen bietet. Dann kann er sich schön mit seinen Kassenpatienten beschäftigen, ohne mich, next doctor please!

    Vor den unnötigen Ultraschalls wirst du doch sicher gefragt, ob du sie möchtest. Dann sag doch einfach nein.


    Die PKV ist für Beamte deutlich günstiger als die GKV.

    Ja, aber doch nur, weil der Dienstherr Lehrer ausnutzt. Der zahlt einfach nicht den Arbeitgeberanteil, deshalb ist die GKV so teuer.

    Merkt ihr eigentlich nicht, wie der Dienstherr euch nach Strich und Faden verarscht? Ist nicht bereit den Arbeitgeberanteil zu zahlen und man bekommt dadurch unter anderem folgende Nachteile, wie Fossi73 andeutet:

    Das Risiko, als "Berufspatient" zu enden, der mit diffusen Störungsbildern von Klinik zu Klinik wandert, ist als Privatpatient deutlich höher.



    Auf ersteres kannst du getrost verzichtet. Das zweite kann ein echter Joker sein. Es ist aber auch eine Sauerei. Ich habe das bei niedergelassenen Ärztinnen nur einmal in Anspruch genommen und habe immer noch ein schlechtes Gewissen.


    In die Fach-Ambulanz eines Krankenhauses zu können, ohne von einer niedergelassenen Fachärztin überwiesen werden zu müssen, beanspruche ich aber gelegentlich. Wenn mir die Hausärztin sagt, ich sei dort gut aufgehoben, ist es doch Quark, dass sie mich zum Überweisen überweist. Neulich verfuhr ich so. Antwort der Ambulanz auf die telefonische Anfrage: „Wenn Sie Zeit mitbringen, können Sie vorbeikommen.“


    Ein Nachteil kann durchaus sein, dass die Praxen und Krankenhäuser wissen, was die PKVen bezahlen. Da wird dann auch ma etwas untersucht, das es vielleicht nicht braucht. Wird immer wieder dementiert, glaube ich aber nicht.

    Ein schlechtes Gewissen? Ich habe Wut, wenn ich keine Vorzugsbehandlung bekomme. Wozu ist man denn teuer privat versichert.

    Allein schon um die unnötigen Abzockbehandlungen (die mit uns Privatpatientinnen gemacht werden, wir werden regelrecht gemolken) zu kompensieren sollte man jegliche Vorzüge nutzen. Schlechtes Gewissen ist da mehr als fehl am Platz, du zahlst extrem teuer für ein paar Privilegien.


    Man lese sich auch mal Samus Beiträge mit den Erfahrungen zur privaten Versicherung durch. Privilegien hat man kaum, es überwiegen viele Nachteile.

    Aus meiner Sicht müsste man noch viel mehr Bevorzugungen erhalten, damit sich die Privatversicherung so richtig lohnt.

    Aber der Dienstherr zwingt uns ja quasi in die Privatversicherung. Das macht der natürlich aus Kalkül. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass der nur Dinge zu unserem Nachteil macht und alle Leistungen seitens des Dienstherrn minimalste Zugeständnisse sind, damit man überhaupt Beamte rekrutieren kann.

  • Aber ich glaube, ich bin eine der wenigen hier, die mit keinem Beamten verheiratet sind.

    Mal abgesehen davon, dass ich selbst nicht verheiratet bin, ist mein Lebensgefährte auch kein Beamter. Und in meinem Bekanntenkreis sind von den Beamt*innen (Lehrkräfte sowie eine Finanzbeamtin und eine Polizistin) nur zwei ebenfalls mit einem Beamten/einer Beamtin verheiratet. ;) Da fällt mir gerade mal wieder auf, dass ich überhaupt erstaunlich wenige (Ehe)paare kenne, wo beide Lehrkräfte sind.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und wie bekommt man eigentlich eine Mutter-Kind-Kur oder Reha, geht das überhaupt als Privatpatient?

    Ja, natürlich geht das! Warum denn wohl nicht? Ich kenne verschiedene Kolleg*innen, die schon mal eine "Kur"/Reha oder eine Mutter-Kind-Kur gemacht haben und diese auch von den PKV bezahlt wurde.


    Ich möchte in diesem Zusammenhang gerne mal erwähnen, dass ich persönlich tatsächlich noch nie Probleme mit meiner PKV oder der Beihilfestelle hatte. Auch hatte ich noch nie das Gefühl, als Privatpatientin "anders" - weder besser noch schlechter - von Ärzt*innen behandelt worden zu sein. Und auch eine Chefarztbehandlung - ja, das war tatsächlich der "Klinikdirektor", nicht nur ein/e Oberarzt/ärztin! - habe ich bereits erhalten.


    Nun ja, da scheine ich wohl bisher Glück gehabt zu haben. Denn die Erfahrungen der anderen User*innen hier sind ja deutlich anders.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hatte mal eine starke Infektion im Auge und musste zum Notdienst. Dort angekommen musste ich leider lange warten bis ich behandelt wurde. Dann kam plötzlich ein Mann rein und hat die Mitarbeiterinnen angeschrien dass er privat versichert sei und deshalb nicht warten möchte! Er musste am Ende genau so lange warten wie die anderen, aber in dem Moment habe ich mir als GKV Versicherter gedacht "Mein Auge tut scheiße weh und ich muss jetzt noch länger warten nur weil er PKV hat?" Gott sei dank kam das doch nicht so aber ich mag diese Zwei Klassen Gesellschaft nicht.

  • Ich hatte mal eine starke Infektion im Auge und musste zum Notdienst. Dort angekommen musste ich leider lange warten bis ich behandelt wurde. Dann kam plötzlich ein Mann rein und hat die Mitarbeiterinnen angeschrien dass er privat versichert sei und deshalb nicht warten möchte! Er musste am Ende genau so lange warten wie die anderen, aber in dem Moment habe ich mir als GKV Versicherter gedacht "Mein Auge tut scheiße weh und ich muss jetzt noch länger warten nur weil er PKV hat?" Gott sei dank kam das doch nicht so aber ich mag diese Zwei Klassen Gesellschaft nicht.

    Wenn er dann dran gekommen wäre, hätte ich einen Weg gesucht den Notdienst anzuscheißen (nach dem das Auge behandelt wurde :D).

  • Wenn er dann dran gekommen wäre, hätte ich einen Weg gesucht den Notdienst anzuscheißen (nach dem das Auge behandelt wurde :D).

    Er wurde von den Mitarbeiterinnen in einem sehr strengen Ton darauf hingewiesen, dass sein Versicherungsstatus irrelevant sei, sondern der Grad seines Notfalles. Das hat ihn erst wütender gemacht und als er gemerkt hat, dass er damit nicht weiterkommt, wollte er die "Sorry, ich bin gestresst" Nummer ziehen aber das hat natürlich auch nicht gewirkt. Er musste schön bei uns GKV Proletariat warten und mehrere Blicke lange genießen ^^

  • Er musste am Ende genau so lange warten wie die anderen, aber in dem Moment habe ich mir als GKV Versicherter gedacht "Mein Auge tut scheiße weh und ich muss jetzt noch länger warten nur weil er PKV hat?" Gott sei dank kam das doch nicht so aber ich mag diese Zwei Klassen Gesellschaft nicht.

    Magst Du es auch nicht, dass andere mit einem neuen Tesla durch die Gegend fahren und Du nur mit einer XY Karre?

    Dann kauf Dir hakt einen.

    Mal abgesehen davon, dass man lebensbedrohliche Notfälle zuerst behandeln sollte unabhängig von der Kasse, finde ich bei allen anderen Szenarien eine Bevorzugung derjenigen, die mehr zahlen, absolut angemessen.

    Wer bekommt denn den Zuschlag das Wunschhaus zu kaufen? Derjenige, der bereit ist mehr zu zahlen.

    Böse Zweiklassengesellschaft, dass diejenigen, die mehr Geld auf den Tisch legen, die schönsten Häuser bekommen! Sollen die vielleicht verlost werden, damit es "fair" ist?

    Wieviel % des Einkommens geht denn bei den durchschnittlichen Bürgern für Unterhaltungselektronik drauf und wieviel für Gesundheitsdienste? Wenn es Dir wichtig ist einen besseren Service im Gesundheitssystem zu bekommen, dann sei halt bereit dafür mehr auszugeben! Man kann nunmal nicht Schmalspur zahlen und sich dann wundern, wenn andere zuerst dran kommen. Denen war es anscheinend mehr wert.

    Wenn ich das Wort Zweiklassengesellschaft höre, dann kriege ich die Krise. Wenn Du nicht bereit bist im Restaurant 100 Euro für einen Abend auszugeben, dann bekommst Du halt auch nur durchschnittliche Küche. Warum sollte das im Gesundheitswesen anders sein?!

    Es gibt Menschen, denen reicht der Fraß von McDonalds, die geben ihr Geld eben anderweitig aus. Anderen ist gutes Essen wichtig und die setzen da ihre Priorität. Für Privatpatienten ist die Behandlung viel hochpreisiger, natürlich brauchen die Benefits.

    Ich fall so langsam vom Glauben ab, was ist das für eine Gleichmacherei?
    Wenn ihr zuviel Geld halb und meint, dass eh alle alles gleich bekommen sollten, gerne her damit.

  • Nein, ich sage nicht dem Arzt, dass ich keinen 2. Ultraschall haben will. Wenn ich zu ihm gehe, habe ich einen Grund: ich hab ein Leiden, das ich nicht alleine loswerde... ER ist der Spezialist.

    Woher wollt ihr denn dann wissen, was notwendig ist und was nicht? Die Kritik war doch, dass Privatpatienten oft Behandlungen empfohlen werden, weil sie lukrativ für den Arzt und nicht sinnvoll für den Patienten sind. Wie beurteilt ihr das ohne Medizinstudium?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Er wurde von den Mitarbeiterinnen in einem sehr strengen Ton darauf hingewiesen, dass sein Versicherungsstatus irrelevant sei, sondern der Grad seines Notfalles. Das hat ihn erst wütender gemacht und als er gemerkt hat, dass er damit nicht weiterkommt, wollte er die "Sorry, ich bin gestresst" Nummer ziehen aber das hat natürlich auch nicht gewirkt. Er musste schön bei uns GKV Proletariat warten und mehrere Blicke lange genießen

    Ich empfehle ihm eine Beschwerde in der Chefetage des Krankenhauses. In der Regel ist das so, dass die sehr interessiert an Privatpatienten sind, da diese Geld in die Kasse spülen. Übrigens sind es auch die Privatpatienten, die in vielen Einrichtungen die Bewertungen über die Therapie und Behandlung abgeben: Eine Freundin von mir ist psychologische Psychotherapeutin und wenn bei denen die Stationsleitung mitbekommt, dass Privatpatienten unzufrieden sind, dann gibt es mächtig Dampf von oben. Auf den Privatstationen werden die Patienten gehudert und bepüschelt.

    Allein schon der strenge Ton der Mitarbeiterin wäre also durchaus erwähnenswert, Abmahnungen gehen in solchen Betrieben recht schnell.

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