Wofür nutzt ihr die Lehrer-Ipads

  • Bei dieser Geräteklasse sollte man auch mal überlegen, wie viel Elektronikschrott damit in den nächsten fünf Jahren erzeugt wird - und kommt dann nochmal Geld für neue Geräte?

    Ich bin nach wie vor dafür, eine "Ausstattungspauschale" für alle Lehrkräfte zu zahlen, damit jede Lehrkraft sich das Gerät anschaffen kann, das sie braucht. Für die Anbindung an die schulische Infrastruktur muss man sich dann ggf. zwar anpassen, aber immerhin hat man dann die Wahl. Der Datenschutz kann auf allen Geräten bzw. Betriebssystemen gewährleistet werden.

    In großen Firmen gibt es oft im Intranet einen Shop, bei dem man aussuchen kann, was man haben möchte. Der Manager muss dann zustimmen und gut ist. Dann hat jeder, womit er gut arbeiten kann. Wenn das Ländersache wäre, würde sich das vermutlich auch lohnen, aber für jeden einzelnen Schulträger vermutlich nicht.


    Einen Mehrwert für die Weiterentwicklung der Digitalisierung von Schule und Unterrichts sehe ich dabei aber weiterhin nicht. Dazu gehört einfach mehr als „jeder bekommt die Geräte, die er schon seit Jahrzehnten einsetzt bezahlt und behält sein Konzept bei“.

  • Das sehe ich schon im privaten Umfeld, wenn es um das Thema iPhone geht. Meine Eltern wollten auch erst ein android Smartphone haben, weil dies billiger in der Anschaffung ist. Das Argument, daß ihnen dann aber niemand helfen kann, weil alle, die sie fragen könnten, mit Apple unterwegs und darin eingearbeitet sind, hat sie dann doch bewogen zwei iPhones zu kaufen.

    OT, aber ist es tatsächlich in deinem privaten Umfeld bzw. dem deiner Eltern so, dass alle "um sie herum" iphones haben? Witzig, bei mir ist der Anteil derjenigen, die ein Android-Smartphone haben, in etwa genauso hoch - wenn nicht sogar höher - als derjenigen mit iphones.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Einen Mehrwert für die Weiterentwicklung der Digitalisierung von Schule und Unterrichts sehe ich dabei aber weiterhin nicht. Dazu gehört einfach mehr als „jeder bekommt die Geräte, die er schon seit Jahrzehnten einsetzt bezahlt und behält sein Konzept bei“.

    Ich wehre mich ja nicht prinzipiell gegen Veränderungen. Ich mag es nur nicht, wenn man Bewährtes leichtfertig über Board wirft.


    Wenn die iPads eh nicht zur Unterrichtsvorbereitung gedacht sind, stellt sich die Frage nicht. Es stellt sich dann die Frage, wie ich die Unterrichtsvorbereitung machen soll (also womit). Okay, die Frage ist schon beantwortet. Wer nämlich sagt, dass die iPads nicht für die Unterrichtsvorbereitung gedacht sind, sagt damit nämlich auch, dass ich das weiterhin auf Privatgeräten soll.


    Aber was passiert, wenn sich daran mal etwas ändert. Die implizierte Drohung ist doch: „Na, Burschi, wart’s nur ab. Wenn wir dir ein Gerät hinstellen sollen, dann suchen wir schon ’nen Klump aus, mit dem du garantiert nichts anfangen kannst.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • „Ein Gerät für alles“ ist nicht nur nicht der Renner, sondern bei unserer Aufgabenvielfalt einfach unmöglich. Daher sollte man das Gerät, das man erhalten hat, auch für das nutzen, für das es gedacht ist

    Gedacht war es als medienwirksamer Schnellschuss.


    Was sieht die Schulentwicklung deiner Schule denn im Bereich Digitalisierung vor? Was will die Schule (Schüler, Lehrer, Eltern), was der Schulträger, was die Schulleitung und was nur ihr als Kollegium.

    Warum muss man sich als Schule und Kollegium damit beschäftigen? Warum kauft das Land Geräte (aus Bundesmitteln), aber auf Landes- und Bundesebene hat keine ein Konzept? Das dürfen die Schulen füllen. Danke.


    Die Konzepte bei und sehen dann meist auch so aus, wie die aussehen, wenn sie bestimmte Anforderungen erfüllen müssen. Da werden die Buzzwords brav grammatikalisch korrekt zusammengebunden. Inhaltlich? Dünn, sehr dünn.


    Digitalisierung bedeutet doch mehr als „alle Kollegen bekommen ihren privaten PC vom Schulträger/dem Land bezahlt und alles geht so weiter wie vorher“.

    Du beschreibst weitermachen wie bisher. Statt des analogen Klassenbuchs gibt es ein elektrisches. Und die Filme kommen aus dem iPad und nicht von der VHS-Kassette.


    Ja, ist praktisch. Aber hat das wirklich einen didaktischen Mehrwert?


    Ich vermisse doch sehr eine mediendidaktische Komponente, die den jungen Menschen hilft, an den Stellen klar zu kommen, an denen man keinen Bogen ums elektrische machen kann.


    Dazu ist technisches Verständnis eine Komponente. Die können wir nicht bedienen, weil die Kolleginnen selbst viel zu wenig Ahnung haben. Woher auch? Die meisten schlagen immer noch mit dem Mikroskop Nägel ein.


    Und ja, ich merke, dass das Land sich nach wie vor davor drückt, uns mit dem Nötigen auszustatten. Der Indikator ist dabei der private Rechner. Der steht immer auf dunkelrot.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Bei uns war seitens der Schule von Beginn an der Plan (schon vor Corona) im Rahmen der Digitalisierung des Unterrichts alle Klassenzimmer mit Beamern

    Geschenkt. Dass es immer noch Schulen gibt, die das nicht haben, ist die Nachricht. Wir haben auch in jedem Klassenraum einen festen Rechner stehen, damit man auch etwas Beamern kann. Da hört es aber auch schon auf, die Fremdsprachenkolleginnen schleppen immer nich DVDs mit. Einen DLNA-Server, von dem sie ihre Filme abrufen können, gibt’s natürlich nicht.


    Dank Corona ist der folgende Schritt, die Kollegen mit Dienstgeräten auszustatten, schneller gefolgt als erhofft.

    Immer noch Jahrzehnte zu spät.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Es ging da aber ursprünglich nie um Geräte zur Unterrichtsvorbereitung.

    Unsere Schulträgerin sieht das anders.


    Sondern darum digitale Inhalte wie interaktive Aufgaben, Geogebra, Filmausschnitte,…

    Dafür braucht msn nicht dringend ein Mobilgerät. Die iPad-Version von Geogebra halte ich nicht für gelungen, die Bedienung ist nicht schön.


    Während Corona haben die Mitarbeiter teilweise einfach Monitor, Dockingstation und Schreibtischstuhl mit nach Hause genommen.

    Klingt pragmatisch. Versuch das mal an der Schule.


    Man darf gespannt sein, ob sich da neue Regelungen und Rechtsprechungen entwickeln, die dann vielleicht auf uns Lehrer übertragen werden können.

    Jetzt wird's drollig.


    Ich befürchte, dass man uns bei allem, mit dem wir unseren Job besser machen könnten, weiter Steine in den Weg legt.


    Nein, das geht nicht wegen Datenschutz/Versicherung/Brandschutz, jenes ist nicht vorgesehen, da könnt ja jede kommen, auf der Terrasse nur Kännchen.

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    (Sarah Bosetti)

  • Ein Gerät für alles“ ist nicht nur nicht der Renner, sondern bei unserer Aufgabenvielfalt einfach unmöglich. Daher sollte man das Gerät, das man erhalten hat, auch für das nutzen, für das es gedacht ist.

    Nachtrag: und die Aufgaben, für die man etwas anderes braucht, bleiben liegen.

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    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Nachtrag: und die Aufgaben, für die man etwas anderes braucht, bleiben liegen.

    Da wäre ich sofort dabei - allerdings würde das nur dann effektiv greifen, wenn die überwältigende Mehrheit der Lehrkräfte dies so konsequent umsetzen würde. Ansonsten sind wir wieder beim Thema "Preise kaputtmachen"...

  • Wenn man natürlich Geräte anschafft, bei denen dann zum Beispiel die Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten verboten ist, dann nutzen sie nichts. Das ist die einzige Anwendung, bei der ich mich weigere, mein privates Gerät zu verwenden.

    Das ist nicht vom Gerät abhängig. Das Land gibt das für die Geräte aus dem Programm vor. Die sollen für die Durchführung von digitalen Unterricht genutzt werden. Auch auf einem Windows-Laptop darf ich offiziell keine Zeugnisse schreiben. Dafür müsste der Schulträger zusätzliche Geräte anschaffen...

  • Auch auf einem Windows-Laptop darf ich offiziell keine Zeugnisse schreiben. Dafür müsste der Schulträger zusätzliche Geräte anschaffen...

    „Müsste anschaffen“? Ihr habt solche also nicht? Und wie schreibt ihr dann Zeugnisse?

  • Die sollen für die Durchführung von digitalen Unterricht genutzt werden.

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole... Das stimmt so nicht. Die Leihgeräte sollen nicht ausschließlich für die Durchführung von digitalem Unterricht genutzt werden.

    Siehe dazu mein Post von gestern:

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bolzbold


    Da kommt kein Schiff. Die Leute unterziehen sich sogar einer Wurzelbehandlung ohne Betäubung, um Fehler anderer auszugleichen.


    PS: Ich bitte um Entschuldigung wegen des Namens.

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    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • So verwende ich z.B. ein Apple iPhone se (1. Generation) aus dem Jahr 2016, weil ich ein kleines Smartphone will. Für dieses Gerät bietet Apple das heute aktuelle iOS 14 an. Welche Android-Geräte werden über 6 Jahre mit den neuen Betriebssystemen (und nicht bloß mit Sicherheitspatches) versorgt?

    Mir geht es doch gar nicht um die Vorteile von Apple vs. Android. Ein Android Tablett ist genauso ein Spielzeug.


    Da wage ich Dir zu widersprechen. Für mich haben die Apple-Geräte, ich spreche von iPhone und iPad einen entscheidenden Vorteil. Apple liefert für die Geräte über viele Jahre Updates und neue Betriebssystemversionen. Bei Android-Geräten ist da bereits wenige Monate nachdem ein neues Gerät auf den Markt gekommen ist, schon wieder Schluß

    Freie Betriebsysteme wie Linux haben keine Hardwarebindung und es gibt theoretisch unendlich Updates. Vorallem Updates ohne Leistungsminderung. Das macht Apple nämlich um den Akku zu "schonen".


    Nicht falsch verstehen, ihr könnt gerne in der Apple-Bubble glücklich sein. Aber die Produkte sind bei weitem nicht so toll, wie ihr hier erzählt.

  • Aber die Produkte sind bei weitem nicht so toll, wie ihr hier erzählt.

    Den Satz würde ich sofort unterschreiben, wenn es um Linux geht. Wenn es darauf ankommt, funktioniert das nämlich gerne mal gar nicht, wie ich regelmäßig bei unserem LinBo in der Schule feststellen darf. Ich mache inzw. jedenfalls einen großen Bogen um Linux und liebe Windows und iOS, einfach weil die Produkte funktionieren.


    Gleiches gilt für Logineo. Das kann man auch gleich die Toilette runterspülen. Hoffentlich bleiben wir bei MS Teams.

  • Den Satz würde ich sofort unterschreiben, wenn es um Linux geht. Wenn es darauf ankommt, funktioniert das nämlich gerne mal gar nicht, wie ich regelmäßig bei unserem LinBo in der Schule feststellen darf. Ich mache inzw. jedenfalls einen großen Bogen um Linux und liebe Windows und iOS, einfach weil die Produkte funktionieren.


    Gleiches gilt für Logineo. Das kann man auch gleich die Toilette runterspülen. Hoffentlich bleiben wir bei MS Teams.

    Es gibt eine Grund wieso die gesamte IT-Infrastruktur auf Linux basiert. Weil es viel stabiler und zuverlässiger als alles andere.


    Das es bei euch nicht geht, liegt nicht an Linux, sondern an den Anwendern bzw. Admins.

  • Natürlich ist mein 6x so teures, voll ausgestattetes Surface mit sämtlichem Zubehör und entsprechender Softwareausstattung viel besser und erfüllt alle Anforderungen, die ich mir an ein Arbeitsgerät wünschen kann.

    Im Vergleich sieht das Dienstgerät wie das letzte Ramsch-Spielzeug aus.... ist es ja irgendwie auch.

    Erfüllt es denn auch die Anforderungen an die Arbeitsschutzverordnungen um als Bildschirmarbeitsplatzgerät tauglich zu sein?

  • Das es bei euch nicht geht, liegt nicht an Linux, sondern an den Anwendern bzw. Admins.

    Wenn es Schuld der Anweder ist, dann ist das System aber nicht brauchbar. Anwenderfehler müssen abgefangen, vermieden werden.

    Wenn ein Kollege die Schulsysteme administriert, dann hat er in der Regel einfach nicht die Zeit und/oder Qualifikation dazu. Man sollte dann auch Spezialisten hinzuziehen, die das machen.

  • Wenn es Schuld der Anweder ist, dann ist das System aber nicht brauchbar. Anwenderfehler müssen abgefangen, vermieden werden.

    Wenn ein Kollege die Schulsysteme administriert, dann hat er in der Regel einfach nicht die Zeit und/oder Qualifikation dazu. Man sollte dann auch Spezialisten hinzuziehen, die das machen.

    Ja deswegen schwärmt ihr halt von Apple. Denn Apple geht davon aus, dass seine Benutzer keine Ahnung haben. Daher hält Apple seine Systeme so weit geschlossen, dass halt nix passieren kann/sollte. Man braucht halt viel Vertrauen in die Firma. Dieses Vertrauen hat diese in meine Augen eben nicht verdient. Ich möchte halt nicht bevormundet und eingeschlossen werden. Aber heute möchte sich halt niemand mehr mit der Funktionsweise seiner Geräte beschäftigen. Das ist lästig, denn eine bunte App (die natürlich vom Apple freigegeben werden muss) und hübsches Logo sind wichtiger.

  • Ja deswegen schwärmt ihr halt von Apple. Denn Apple geht davon aus, dass seine Benutzer keine Ahnung haben. Daher hält Apple seine Systeme so weit geschlossen, dass halt nix passieren kann/sollte. Man braucht halt viel Vertrauen in die Firma. Dieses Vertrauen hat diese in meine Augen eben nicht verdient. Ich möchte halt nicht bevormundet und eingeschlossen werden. Aber heute möchte sich halt niemand mehr mit der Funktionsweise seiner Geräte beschäftigen. Das ist lästig, denn eine bunte App (die natürlich vom Apple freigegeben werden muss) und hübsches Logo sind wichtiger.

    Ich schwärme keineswegs von Apple. Darum ging es in meiner Aussage auch nicht. In einer Linuxadministrierten Umgebung bist du genau so bevormundet und eingeschlossen, wie es der Admin wünscht.

    Ob die App bunt ist oder schwarz-weiss und ein hübsches Logo hast oder nicht, ist den Anwendern in der Schule, wie du wissen solltest, auch egal, dort kommt es in erster Linie auf Bedienungsfreundlichkeit an. Da ist für den normalen DAU ein Linux-System deutlich unbekannter, erfordert auch deshalb Einarbeitungszeit und das ist Arbeitsaufwändiger. Meistens (wenn es überhaupt gemacht wird) geht das dann zu Lasten anderer Aufgaben.


    Mit dem richtigen Admin läuft Linux auch in der Schule sinnvoll, aber wehe, der Admin verlässt die Schule oder er ist doch nicht gut, dann gibt es deutlich mehr Probleme als mit Ios oder Windowssystemen, die schlecht verwaltet werden.

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