Wofür nutzt ihr die Lehrer-Ipads

  • Und wenn sich jemand für ein Tablet entschieden hat? Wie macht die dann ihre Unterrichtsvorbereitung?

    Nur weil du dir nicht vorstellen vermagst, wie man dies machen kann, heißt es nicht, dass es nicht geht. Das fängt schon damit an, dass diese These hier:

    Zur Unterrichtsvorbereitung braucht man 'ne anständige Tastatur und einen großen Monitor.

    eigentlich heißen müsste: "Zur Unterrichtsvorbereitung brauche ich persönlich 'ne anständige Tastatur und einen großen Monitor."



    Ich persönlich benötige im laufenden Alltag vor allem ein möglichst mobiles Gerät, welches sich problemlos mit unseren interaktiven Tafeln vernetzt und auf welchem ich sowohl mit Tastatur als auch mit Stift schreiben kann. Diesen Zweck hat lange Zeit ein Convertible erfüllt, mit Tablet geht das aber auch ganz gut. Für die seltenen Male, in denen ich einen Desktop-PC für Dienstzwecke benötige, stehen genügend Geräte im Lehrerzimmer, PC-Raum oder auch Notebooks im Sekretariat bereit...oder ich setze mich einfach in mein Büro ;) Insofern braucht es gar nicht ein Konzept "ein Gerät für alles", da ja gerade die verschiedenen Geräteklassen bereitstehen. Wir sind dann eher beim Konzept "Jede Lehrkraft ein persönlich zugeordnetes Dienstgerät + weitere Geräteklassen vorhalten". Und in diesem Konzept ist es durchaus sinnvoll, die Lehrkräfte mit sehr mobilen Geräten auszustatten und die anderen allgemein vorzuhalten als andersherum.

  • Nur weil du dir nicht vorstellen vermagst, wie man dies machen kann, heißt es nicht, dass es nicht geht.

    Letztendlich kann ich die Unterrichtsvorbereitung auch mit einer Schiefertafel machen. Ja, geht irgendwie.


    eigentlich heißen müsste: "Zur Unterrichtsvorbereitung brauche ich persönlich 'ne anständige Tastatur und einen großen Monitor."

    Sind wir noch etwas genauer. Ich brauche das nämlich alles gar nicht. Aber es geht halt nicht alles gleich gut. Mit einer angemessenen Ausstattung kriegt man halt mehr hin als mit Popelskram. Womöglich ist die Qualität des Outputs ja nicht so wichtig.

    Insofern braucht es gar nicht ein Konzept "ein Gerät für alles", da ja gerade die verschiedenen Geräteklassen bereitstehen. Wir sind dann eher beim Konzept "Jede Lehrkraft ein persönlich zugeordnetes Dienstgerät + weitere Geräteklassen vorhalten". Und in diesem Konzept ist es durchaus sinnvoll, die Lehrkräfte mit sehr mobilen Geräten auszustatten und die anderen allgemein vorzuhalten als andersherum.

    Ja, sehr wohl. Aber das passiert eben nicht. Es müssten dann ja genug Rechner 'rumstehen, so dass auch jede einen Platz findet. Dort müsste passende Software installiert sein und man müsste vielleicht auch etwas drucken können. Und vielleicht braucht man auch Platz, um mal etwas neben die Tastatur zu legen. Und ein Regal mit Büchern müsste griffbereit sein. Usw.


    Da ist es halt mit drei Rechnern im Lehrerinnenzimmer nicht getan.


    Irgendwie sind wir dann an der Stelle, dass die Dienstherrin uns keine adäquaten Arbeitsräume zur Verfügung stellt. Da geht der ganze Ärger nämlich los.


    Übrigens. Wenn es einen entsprechend ausgestatteten Arbeitsplatz gibt, wozu brauche ich dann ein Mobilgerät?


    Aber in dem Thread soll es ja um die Frage gehen, wofür man die iPads nutzen kann. Da habe ich immer noch nichts gefunden. Zur Unterrichtsvorbereitung kann ich es jedenfalls nicht einsetzen. Im Unterricht habe ich keinen Bedarf. Von einer Tafel z. B. (ob nun interaktiv oder interpassiv) erwarte ich, dass man darauf schreiben kann, ohne noch ein Gerät mitzuschleppen, das man „vernetzt“.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    7 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Jede Lehrkraft ein persönlich zugeordnetes Dienstgerät + weitere Geräteklassen vorhalten". Und in diesem Konzept ist es durchaus sinnvoll, die Lehrkräfte mit sehr mobilen Geräten auszustatten und die anderen allgemein vorzuhalten als andersherum.

    Das Problem ist anscheinend, dass wir von ganz verschiedenen Schulen reden. Einige Schulen habe eine hervorragende technische Ausstattung. Diese bekommen nun als Bonus noch das Tablet (oder was anderes oben drauf).

    Dann gibt es Bundesländer wie Nds. da dürfen die Geräte gar nicht für Unterrichtsvorbereitung oder Gutachten genutzt werden.

    Und Schulen, die haben kein WLAN oder keine Beamer, Bildschirme etc.. Diese sind natürlich extrem unzufrieden.

  • Dann gibt es Bundesländer wie Nds. da dürfen die Geräte gar nicht für Unterrichtsvorbereitung oder Gutachten genutzt werden.

    In Nds. ist vorgegeben, dass die Geräte zur Durchführung digitalen Unterrichts sind. Unterrichtsvorbereitung etc. sind in der Regel nicht vorgesehen.

    Wie kommst du denn bloß darauf, dass die Leihgeräte nicht für die Unterrichtsvorbereitung genutzt werden dürfen?


    Auszug aus meinem Leihvertrag:

    "Zweck der Nutzung des Leihobjekts

    (1) Das Leihgerät wird dem Entleiher ausschließlich für dienstliche Zwecke zur Verfügung gestellt. Dazu zählen insbesondere die Vor-, Nachbereitung und Durchführung des Unterrichts in der Schule, zu Hause und an einem anderen Lernort sowie die Erteilung des digitalen Distanzunterrichts."


    Auszug aus der "Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung des Programms „Leihgeräte für Lehrkräfte“ des Bundes und der Länder" zu finden unter (https://digitaleschule.nieders…te_fuer_Lehrkraefte.pdf):

    "Ziel dieser Fördermaßnahme ist der Einsatz schulgebundener digitaler Endgeräte durch Lehrkräfte. Hiermit soll kurzfristig ermöglicht werden, mobile Endgeräte als Teil der im Rahmen des DigitalPakts geförderten schulischen Infrastruktur flexibel für die Unterrichtsvorbereitung und die Durchführung digitaler Unterrichtsformen zu nutzen, unabhängig davon, ob dieser Unterricht in der Schule oder als Distanzlernen stattfindet."





    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Geht's auch sachlich? Das sind für den vorgesehenen Einsatzzweck hochwertige Geräte.

    Sachlicher bekomme ich nicht hin. Was ist denn der Einsatzzweck? Hochwertig = hoher Preis?


    Es gibt keinen Grund, außer Marketing, dass es Apple-Produkte immer noch gibt und besonders viele in das geschlossene System gesaugt werden. Die Schulen machen da ja fröhlich mit. Ich bewege mich immer mehr in die Richtung FOSS bzw. open source. Da ist Apple halt genau das gegen Modell.

  • Das Argument kannst du für alle anderen Hersteller auch bringen ...

    Von Tabletts? Ja natürlich, das sind halt Mobiltelefone mit großem Display und ohne Telefonfunktion (meistens). Spielzeuge eben. Apple verkauft die Dinger aber als Arbeitsgeräte.

  • s3g4

    Da könnte man jetzt was zu sagen, kann man aber auch bleiben lassen. Generell haben unterschiedliche Konzepte unterschiedliche Vor- und Nachteile. Aber auf dem Niveau brauchte mit mir nicht reden. Darüber habe ich in den Neunzigern im heise-Forum den Kopf geschüttelt. Highlight: „Wenn der iPod kein Ogg Vorbis kann, kaufe ich den nicht.“


    Nur eine Klitzekleinigkeit, weil sie fast zum Thema passt: Das „geschlossene System“, das Apple anbietet, hat durchaus den Charme, dass innerhalb des Systems vieles rund läuft. Ich sach' mal iSync (damals), iCloud, Handoff. Mit einem Gerät nützt das aber nichts viel. Insofern haben die Schulen das beim iPad mitbezahlt, obwohl sie es nicht nutzen.


    Was die jungen Menschen anbetrifft, so sollte zu deren technischer Grundlagenausbildung, die sie in einer digitalisierten Welt brauchen, eben auch gehören, mit möglichst vielen Geräteklassen und Systemen zu tun zu haben. Da gehört dann die Datensynchronisation mit einem Tablett genau so dazu, wie mal ein Linux aufgesetzt und gewartet zu haben. So grob gesprochen. Und so'n Bisschen kritisch hinterfragen, ob das alles sinnvoll ist. Wenn die allerdings nur verdongelte Windows-Rechner im Computerraum und verdongelte iPads im Klassenraum erleben, wird das nichts.


    (Wenn die Lehrerinnen, die sie unterrichten, auch ein wenig bunte Erfahrung genacht hätten, ach komm ...)


    Apple verkauft die Dinger aber als Arbeitsgeräte.

    Als St. Jobs das erste iPad vorstellte, saß er auf der Bühne in einem Sessel und surfte im Internet. Das Licht der Welt erblickt hat es als Medienkonsumendgerät.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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  • Von Tabletts? Ja natürlich, das sind halt Mobiltelefone mit großem Display und ohne Telefonfunktion (meistens). Spielzeuge eben. Apple verkauft die Dinger aber als Arbeitsgeräte.

    Man kann tatsächlich mit diesen "Dingern" auch arbeiten. Genauso wie mit einem Surface, einem Android, usw..


    Ich benutze ein iPad pro mit Keyboard und einen Windowsrechner. Es gibt bei beiden Dinge, die sich nicht hinbekommen. Und es gibt bei beiden Dingen, die sie besser machen als andere Systeme. Letztlich ist mir egal, ob da Apple, Samsung oder Dell drauf steht. Mir ist wichtig, wie gut ich damit arbeiten kann. Für mich ist momentan ein Laptop mit Monitor etc. zu Hause und ein iPad für die Schule die beste Option.

  • Das Problem ist einfach, dass in NRW zu billig gekauft wurde. Was willst du mit einem nackten IPad als Arbeitsgerät, bei dem das einzige Zubehör das Ladegerät ist. Natürlich ist mein 6x so teures, voll ausgestattetes Surface mit sämtlichem Zubehör und entsprechender Softwareausstattung viel besser und erfüllt alle Anforderungen, die ich mir an ein Arbeitsgerät wünschen kann.

    Im Vergleich sieht das Dienstgerät wie das letzte Ramsch-Spielzeug aus.... ist es ja irgendwie auch.


    Vermutlich kann man auch irgendeins der Apple-Geräte entsprechend ausrüsten, dass es ähnlich nutzbar wird. Das Problem ist halt, dass das nicht getan wird.

  • Es gibt keinen Grund, außer Marketing, dass es Apple-Produkte immer noch gibt und besonders viele in das geschlossene System gesaugt werden.

    Da wage ich Dir zu widersprechen. Für mich haben die Apple-Geräte, ich spreche von iPhone und iPad einen entscheidenden Vorteil. Apple liefert für die Geräte über viele Jahre Updates und neue Betriebssystemversionen. Bei Android-Geräten ist da bereits wenige Monate nachdem ein neues Gerät auf den Markt gekommen ist, schon wieder Schluß.


    So verwende ich z.B. ein Apple iPhone se (1. Generation) aus dem Jahr 2016, weil ich ein kleines Smartphone will. Für dieses Gerät bietet Apple das heute aktuelle iOS 14 an. Welche Android-Geräte werden über 6 Jahre mit den neuen Betriebssystemen (und nicht bloß mit Sicherheitspatches) versorgt?

  • Das Problem ist doch, dass die finanziellen Mittel nicht dafür ausreichend sind, den Bedarf zu erfüllen. In Nds. ist vorgegeben, dass die Geräte zur Durchführung digitalen Unterrichts sind. Unterrichtsvorbereitung etc. sind in der Regel nicht vorgesehen. Speicherung personenbezogener Daten ist verboten ...

    Wenn man natürlich Geräte anschafft, bei denen dann zum Beispiel die Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten verboten ist, dann nutzen sie nichts. Das ist die einzige Anwendung, bei der ich mich weigere, mein privates Gerät zu verwenden.

    • Offizieller Beitrag

    Bei dieser Geräteklasse sollte man auch mal überlegen, wie viel Elektronikschrott damit in den nächsten fünf Jahren erzeugt wird - und kommt dann nochmal Geld für neue Geräte?

    Ich bin nach wie vor dafür, eine "Ausstattungspauschale" für alle Lehrkräfte zu zahlen, damit jede Lehrkraft sich das Gerät anschaffen kann, das sie braucht. Für die Anbindung an die schulische Infrastruktur muss man sich dann ggf. zwar anpassen, aber immerhin hat man dann die Wahl. Der Datenschutz kann auf allen Geräten bzw. Betriebssystemen gewährleistet werden.

  • Es gibt keinen Grund, außer Marketing, dass es Apple-Produkte immer noch gibt und besonders viele in das geschlossene System gesaugt werden. Die Schulen machen da ja fröhlich mit. Ich bewege mich immer mehr in die Richtung FOSS bzw. open source. Da ist Apple halt genau das gegen Modell.

    Für den Privatgebrauch sehe ich das ähnlich, im betrieblichen Bereich darf man hingegen nicht nur auf den Anschaffungspreis schauen. Die Betriebskosten bei Apple dürften über den effektiv nutzbaren Zeitraum hinweg insgesamt niedriger sein, da einerseits im Vergleich z.B. zu Microsoft - wie plattyplus schon beschreibt - Upgrades kostenfrei sind, noch fast entscheidender aber die Konfiguration und Betreuung der Geräte deutlich weniger Zeit und damit Arbeitskosten beansprucht. Gerade in größeren Unternehmen schlägt dort schnell zu Buche, dass eine Vervielfachung der Geräte aufgrund der einfachen Synchronisierung zu einem nur wenig signifikanten Mehraufwand für die IT-Abteilung führt. Interessant für Unternehmen kann auch der vergleichsweise hohe Restwert bei Erneuerung der IT sein, der die hohen Anschaffungspreise etwas kompensiert.

  • Bei dieser Geräteklasse sollte man auch mal überlegen, wie viel Elektronikschrott damit in den nächsten fünf Jahren erzeugt wird

    Das ist kein reines Problem der Geräteklasse. Bei uns werden die Rechner in den Klassenräumen etc. nach Zyklen ausgetauscht. Egal, wie gut die noch sind, die kommen weg.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich bin nach wie vor dafür, eine "Ausstattungspauschale" für alle Lehrkräfte zu zahlen, damit jede Lehrkraft sich das Gerät anschaffen kann, das sie braucht.

    Und ich darf mich dann um alles kümmern? Schließlich ist nicht nur die Anschaffung der Hardware ein Kostenfaktor. Obacht!


    Wie hoch denn die Pauschale sein? Einmalig 500 Euro?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • noch fast entscheidender aber die Konfiguration und Betreuung der Geräte deutlich weniger Zeit und damit Arbeitskosten beansprucht. Gerade in größeren Unternehmen schlägt dort schnell zu Buche, dass eine Vervielfachung der Geräte aufgrund der einfachen Synchronisierung zu einem nur wenig signifikanten Mehraufwand für die IT-Abteilung führt.

    Das sehe ich schon im privaten Umfeld, wenn es um das Thema iPhone geht. Meine Eltern wollten auch erst ein android Smartphone haben, weil dies billiger in der Anschaffung ist. Das Argument, daß ihnen dann aber niemand helfen kann, weil alle, die sie fragen könnten, mit Apple unterwegs und darin eingearbeitet sind, hat sie dann doch bewogen zwei iPhones zu kaufen. Diese sind zwar refurbished gewesen, aber halten bei ihnen jetzt auch schon wieder 4 Jahre und bekommen noch aktuelle Updates. Konkret rede ich da vom iPhone 6s. Bei meinem iPad Mini 4 ist es das gleiche Spiel. Das läuft auch schon seit Jahren und wird noch mit Updates versorgt. Nein, ich benutze das iPad nicht für die Schule, bei mir läuft SkyDemon auf dem Gerät und damit wird dann durch die Lüfte navigiert.


    So lange, wie Apple die Geräte mit Updates am Leben hält, ist genau das DIE Marketingaussage für mich wieder ein Apple-Gerät zu kaufen und eben kein Konkurrenzprodukt.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist kein reines Problem der Geräteklasse. Bei uns werden die Rechner in den Klassenräumen etc. nach Zyklen ausgetauscht. Egal, wie gut die noch sind, die kommen weg.

    Früher oder später wird das der Fall sein. Ich habe die Hoffnung, dass bei eigenen Geräten der Austausch nicht in so engen Zyklen erfolgt.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich darf mich dann um alles kümmern? Schließlich ist nicht nur die Anschaffung der Hardware ein Kostenfaktor. Obacht!


    Wie hoch denn die Pauschale sein? Einmalig 500 Euro?

    Das kommt darauf an, welchen Anspruch Du hast. Der puristische Anspruch ist der, dass die Behörde oder der Träger das managen. Das kann ich verstehen. Die Ergebnisse einer solchen Organisation kennen wir jedoch glaube ich aus eigener (leidvoller?) Erfahrung.

    Da wäre mir eine Mischung aus Eigenverantwortung bzw. -initiative und (Teil-)Finanzierung durch das Land ehrlich gesagt lieber.


    Ich gehöre da, wie Du sicherlich bereits in der Vergangenheit bemerkt hast, der pragmatischen Fraktion an. Wenn mir ein Gerät oder ein Tool dabei helfen kann, meine Arbeit effizienter und zu meiner eigenen Zufriedenheit und zu meinen Bedingungen zu erledigen, dann ist das für mich eine sinnvolle Investition.

  • Und wenn sich jemand für ein Tablet entschieden hat? Wie macht die dann ihre Unterrichtsvorbereitung?


    Womöglich ist das Konzept „ein Gerät für alles“ nicht der Renner. Oder man müsste mal darüber nachdenken, was dieses eine Gerät denn können muss. Zur Unterrichtsvorbereitung braucht man 'ne anständige Tastatur und einen großen Monitor. Da ist man entweder bei Desktop oder Laptop mit Zubehör. Da ist die willkürliche 500-Euro-Grenze vielleicht etwas knapp gestrickt.


    Ich will mir gar nichts aussuchen. Die sollen mir 'was hinstellen, womit man arbeiten kann. Wenn ich aus drei Geräten, die alle nicht die Anforderungen erfüllen, eines aussuchen kann, habe ich immer noch kein adäquates Arbeitsgerät. Das ist doch Augenwischerei.

    „Ein Gerät für alles“ ist nicht nur nicht der Renner, sondern bei unserer Aufgabenvielfalt einfach unmöglich. Daher sollte man das Gerät, das man erhalten hat, auch für das nutzen, für das es gedacht ist. Unsere Geräte sollen alle den gleichen Anwendungsbereich abdecken.


    Was sieht die Schulentwicklung deiner Schule denn im Bereich Digitalisierung vor? Was will die Schule (Schüler, Lehrer, Eltern), was der Schulträger, was die Schulleitung und was nur ihr als Kollegium. Ihr müsst doch einen Plan haben, was euer Ziel ist. Digitalisierung bedeutet doch mehr als „alle Kollegen bekommen ihren privaten PC vom Schulträger/dem Land bezahlt und alles geht so weiter wie vorher“.


    Bei uns war seitens der Schule von Beginn an der Plan (schon vor Corona) im Rahmen der Digitalisierung des Unterrichts alle Klassenzimmer mit Beamern auszustatten und es zu ermöglichen, sich mit allen Endgeräten (Apple, Windows, Linux, privat oder dienstlich) damit zu verbinden.

    Außerdem war auch klar, dass ein digitales Klassenbuch angeschafft werden sollte.


    Dank Corona ist der folgende Schritt, die Kollegen mit Dienstgeräten auszustatten, schneller gefolgt als erhofft.

    Es ging da aber ursprünglich nie um Geräte zur Unterrichtsvorbereitung. Sondern darum digitale Inhalte wie interaktive Aufgaben, Geogebra, Filmausschnitte,… einfach und unkompliziert in den Unterricht einzubinden ohne vorher in der kurzen Pause mit dem Aufzug eine Multimedia-Station durch die Gegend zu fahren oder einen Computerraum zu buchen müssen. Verbunden mit vielen internen Fortbildungen und Pädagogischen Tagen zum Thema Digitalisierung und ihrer Umsetzung im Unterricht.

    Da das Ziel von Anfang an Dienstgeräte waren, die (auch wegen des digitalen Klassenbuchs) immer im Unterricht dabei sein sollen, machen mobile Geräte wie Tablets mit Stift an unserer Schule schon Sinn. Und die iPads wurden insgesamt gut angenommen und werden auch genutzt.

    Für das Erstellen von Arbeitsblättern waren sie nie gedacht. Mit z. B. Goodnotes vorbereitete Grundgerüste für den Anschrieb nutzen dagegen viele Kollegen, weil es sehr angenehm ist, Bilder und Aufgabentexte direkt einbinden zu können.


    Da ein iPad nicht alles ermöglicht, wurde alternativ ein Convertible mit Windows zum gleichen Zweck angeboten. Das haben beispielsweise die Informatikkollegen gewählt, die auch den JavaEditor installieren wollten. Aber auch das Gerät war nie zum Erstellen von Arbeitsblättern gedacht, obwohl es natürlich besser dafür genutzt werden kann als in iPad.


    Wir haben jetzt Geräte, die für die Nutzung im Klassenraum gedacht sind. Wenn wir noch Geräte für die Nutzung zu Hause (z.B. großen Monitor, Dockingstation für das Convertible) bekämen, wäre das super. Dann sind war aber auch gleich noch bei Schreibtisch und Schreibtischstuhl. Und so weit ist das Land noch lange nicht.


    Das ganze bleibt nach Corona aber kein Lehrerproblem. Auch große Firmen wie SAP erlauben ihren Mitarbeitern inzwischen mit großzügige Homeofficeregelungen das Arbeiten von zu Hause. Während Corona haben die Mitarbeiter teilweise einfach Monitor, Dockingstation und Schreibtischstuhl mit nach Hause genommen. Jetzt dürfen sie große Teile ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus arbeiten und sollen das auch (z.B. plant SAP in Zukunft nur noch einen mobilen Arbeitsplatz für jeden dritten Angestellten im Büro vorzuhalten), 100% Homeoffice ist aber oft doch nicht erwünscht, damit auch direkter Austausch der Kollegen stattfinden kann.


    Auch dort ist noch unklar, ob dann beide Arbeitsplätze (im Büro und zu Hause) von der Firma ausgestattet werden müssen oder nicht. Denn einerseits wollen die meisten Angestellten Homeoffice machen und für die anderen gibt es im Büro Arbeitsplätze, aber andererseits werden auch Angestellte im Homeoffice arbeiten müssen, wenn die Büroarbeitsplätze reduziert werden. Man darf gespannt sein, ob sich da neue Regelungen und Rechtsprechungen entwickeln, die dann vielleicht auf uns Lehrer übertragen werden können.

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